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Die Erfindung bezieht sich auf eine Entleerungseinrichtung zum Ausbringen
von Zement oder körnigem Gut aus einem liegenden Transportbehälter mittels eines
im Behälterinneren verschiebbaren abgedichteten Kolbens. Auf der Auslaufseite des
Behhälters ist ein poröser Einsatz angeordnet, über den zur Auflockerung des Gutes
beim Ausbringen Druckluft eingeblasen wird. Da das Gut in der Regel aus dem Behälter
über eine geschlossene Leitung in ein höher gelegenes Silo gefördert werden soll,
genügt das Einblasen von Luft über den porösen Einsatz in das Behälterinnere nicht,
sondern es kann damit hauptsächlich nur das Gut aufgelockert werden. Um eine rasche
und vollkommene Entleerung zu erreichen, muß auf das Gut noch ein mechanischer Druck
ausgeübt werden, was über einen im Behälterinneren angeordneten Kolben erfolgt,
der bei seiner Bewegung das Gut nach der Entleerungsleitung schiebt.
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Die Aufgabe besteht nun darin, die Bewegung des Kolbens in einfacher
Weise ohne aufwendige und teure zusätzliche Einrichtungen zu bewerkstelligen Dazu
eignet sich besonders die vorhandene Druckluftanlage, und es wird zum Entleeren
des Behälters die über den porösen Einsatz einströmende Druckluft auch in den hinter
dem Kolben liegenden Behälterraum geleitet, wobei durch den eine Druckminderung
bewirkenden Einsatz ein Differenzdruck vor und hinter dem Kolben entsteht, der diesen
in Richtung des Auslaufs bewegt.
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Zum Entleeren von Transportbehältern für Zement und anderes körniges
Gut wird bei bekannten Entleerungseinrichtungen an der Auslaufseite über einen porösen
Einsatz Druckluft eingeblasen, die das Gut auflockert und über eine geschlossene
Leitung z. B. in ein höher gelegenes Silo fördert. - Bei Transportbehältern für
schlammartige Massen, wie für angefeuchteten Straßenkehricht, Müll, Fäkalien oder
flüssiges bzw. teigiges Gut ist das Ausbringen des Behälterinhalts mittels einer
im Behälterinneren axial beweglichen Trennwand bekannt. Zum Entleeren wird die rückwärtige
Endwand nach oben geschwenkt und Preßluft in den Raum hinter der Trennwand eingeleitet,
so daß sich diese in Richtung auf die Entleerungsöffnung zu bewegt. Durch das Hochschwenken
der rückwärtigen Endwand steht für das Ausbringen des Behälterinhalts der volle
Querschnitt zur Verfügung, und auf die dem Gut zugekehrte Seite der Trennwand wirkt
nur der atmosphärische Druck.
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Solche Vorrichtungen eignen sich nur zum Ausbringen von schlammartigen
Massen aus Aufnahme- oder Transportbehältern, die in eine tiefer liegende Grube
oder in einen Kanal entleert werden.
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Bei Zement und körnigem Gut liegen beim Ausbringen aus dem Transportbehälter
andere Verhältnisse vor als beim Ausbringen von schlammartigen Massen. Das pulverförmige
Gut soll unter möglichster Staubvermeidung über eine geschlossene Leitung ausgebracht
und in der Regel in ein höher gelegenes Silo eingegeben werden. Dazu ist am Auslauf
ein poröser Einsatz vorgesehen, über welchen sowohl eine Auflockerung des Gutes
als auch das Ausblasen in einen höher gelegenen Behälter erreicht wird. Zum rascheren
Ausbringen des Gutes dient der in dem Behälterinneren angeordnete verschiebbare
Kolben, der aus Festigkeitsgründen gewölbt ausgeführt und an seinem Umfang in an
sich bekannter Weise mit einer zylindrischen Führung versehen ist. Die vor und hinter
dem Kolben liegenden Räume des Behälters
stehen durch Leitungen mit einem Druckerzeuger
in Verbindung, und in diese Leitungen ist ein Umschaltorgan eingebaut, das den Behälterraum
hinter dem Kolben mit dem Druckerzeuger oder mit der Außenluft verbindet. Gleichzeitig
mit dem Einströmen von Druckluft über den porösen Einsatz in das Behälterinnere
wird auch Druckluft in den hinter dem Kolben liegenden Behälterraum geleitet, und
diese bewirkt ein Verschieben des Kolbens nach der Auslaufseite zu, da durch den
porösen Einsatz eine Druckverminderung der dort einströmenden Druckluft entsteht,
während hinter dem Kolben der volle Druck wirksam ist. Zum Zurückbewegen des Kolbens
in die Ausgangsstellung wird durch das Umschaltorgan der Behälterraum hinter dem
Kolben mit der Außenluft verbunden, und die über den porösen Einsatz einströmende
Druckluft wirkt auf die Vorderseite des Kolbens.
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Eine weitere Schaltmöglichkeit für die Zuführung der Druckluft in
den Behälterraum hinter dem Kolben besteht noch darin, daß über einen Mehrweghahn
eine einseitige Kolbenbeaufschlagung beim Entleeren möglich ist, falls der Kolben
hängenbleibt und zeitweise der volle Druck auf dessen Rückseite wirksam werden soll.
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Die zum Auflockern und Austragen des Gutes benötigte Druckluft wird
noch dazu benutzt, den in den Behälter eingebauten Kolben zu bewegen und damit die
Entleerung zu beschleunigen. Von dem Druckerzeuger ist dazu unter Einbau eines Umschaltorgans
eine Leitung zu dem Behälterraum hinter dem Kolben zu führen.
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In den Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung schematisch
dargestellt, und zwar zeigt F i g. 1 die Seitenansicht eines Kesselwagens, Fig.
2 einen Schnitt durch den auf dem Kesselwagen angeordneten Behälter mit den Leitungen
zur Druckluftführung, F i g. 3 den Umschalthahn der Druckluftleitung in einer zweiten
Stellung und F i g. 4 bis 6 eine Alternativausführung des Umschalthahns für die
Druckluftleitung.
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Auf dem Kraftfahrzeug 1 ist ein liegender Behälter 2 zur Aufnahme
von Zement oder körnigem Gut angeordnet. Von dem Fahrzeugmotor wird z. B. ein Kompressor3
angetrieben, der die für den Betrieb erforderliche Druckluft erzeugt. In dem etwas
geneigt gelagerten Behälter 2 liegt in der Nähe des mit einem Schieber 10 versehenen
Auslaufs 9 ein poröser Einsatz 4, dessen Innenseite der Rundung der Behälterwandung
angepaßt ist. Im Inneren des Behälters 2 ist ein über dessen ganze Länge beweglicher
Kolben 5 eingebaut, der beispielsweise gewölbt ausgeführt und außen mit einer zylindrischen
Führung 5' versehen ist, die gegenüber dem Innendurchmesser des Behälters 2 die
erforderliche Toleranz aufweist. Zu beiden Seiten der zylindrischen Führung 5' sind
Dichtungsringe 6 angebracht. Der poröse Einsatz 4 ist in einem am Auslaufende des
Behälters 2 liegenden Gehäuse 17 gehalten, in das die Druckluftleitung 12 mündet,
so daß die vom Kompressor 3 erzeugte Druckluft durch den Einsatz 4 hindurchtritt
und dann in den Behälterinnenraum 2" gelangt. Die Kompressorleitung 14 geht über
eine Leitung 13, in welche ein Umschalthahn 11 eingebaut ist, zum dem Auslauf 9
entgegengesetzten Behälterende und mündet in den hinter dem Kolben 5 liegenden Raum
2'.
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Von dem Umschalthahn 11 führt eine Nebenleitung
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ins Freie. Zum Füllen des Behälters ist auf dessen Oberseite beispielsweise eine
durch den Deckel 7 verschließbare Öffnung vorgesehen. Über dem Auslauf 9 kann noch
eine durch einen Deckel 8 verschließbare Prüf- und Reinigungsöffnung angebracht
sein.
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Zum Entleeren des Behälters 2 wird der Kompressor 3 eingeschaltet
und der Schieber 10 geöffnet.
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Der Umschalthahn 11 befindet sich in der in F i g. 2 gezeichneten
Stellung, so daß die Druckluft in den Raum2'einströmen und auf den Kolben 5 wirken
kann. Die über den porösen Einsatz 4 einströmende Druckluft erfährt beim Durchgang
durch diesen Einsatz eine Druckminderung, so daß der im Raum 2" herrschende Druck
geringer ist als der Druck im Raum 2'. Dadurch wandert der Kolben 5 nach der Auslaufseite
des Behälters zu und schiebt dessen Inhalt, der durch die aus dem porösen Einsatz
4 austretende Luft aufgelockert wurde, durch den Auslauf 9 und den geöffneten Schieber
10 ins Freie bzw. über eine nicht dargestellte Verbindungsleitung z. B. in einen
Silobehälter. Nach dem vollständigen Entleeren des Behälters 2 wird der Umschalthahn
11 in die in F i g. 3 gezeigte Stellung gebracht, wodurch der Raum 2' mit der ins
Freie führenden Leitung 15 verbunden wird. Nunmehr kann die über den Einsatz 4 einströmende
Druckluft den Kolben 5 wieder in seine Ausgangstellung zurückschieben.
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Gemäß F i g. 4 bis 6 kann an Stelle des Umschalthahns 11 ein als
Dreiweghahn ausgebildetes Umschaltorgan 16 in die Abzweigstelle der Kompressorleitung
14 zu den Leitungen 12, 13 eingebaut werden.
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Der Dreiweghahn 16 weist außer den gebräuchlichen Durchgangsbohrungen
noch einen Nebenauslaß 16' auf, über den bei der Einstellung nach Fig. 5 der Raum
2' über die Leitung 13 mit dem ins Freie mündenden Auslaß 15 verbunden wird. - Gegenüber
den Schaltmöglichkeiten, wie sie in den F i g. 2 und 3 aufgezeigt sind, ergibt sich
noch eine weitere Variante gemäß F i g. 6. Damit kann der Druckluftzufluß nach dem
Behälterraum 2" abgesperrt und der Druck nur in den Raum 2' geleitet werden, wo
er ohne Gegendruck auf den Kolben 5 wirkt. Eine solche Einstellung des Dreiweghahns
16 kann - wenn auch immer nur
kurzfristig - notwendig oder vorteilhaft werden, falls
der Kolben 5 unter der Wirkung des Differenzdruckes in seinem Vorlauf hängenbleibt.
Dabei muß selbstverständlich der Schieber 10 geöffnet sein, damit das Gut über den
Auslauf 9 abfließen kann.