DE3616990C1 - Luftstossgeraet zur Aufloesung von Materialaufstauungen in Lagersilos fuer Schuettgut - Google Patents
Luftstossgeraet zur Aufloesung von Materialaufstauungen in Lagersilos fuer SchuettgutInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Luftstoßgerät gemäß dem Oberbegriff des
Patentanspruches 1.
Luftstoßgeräte werden zur Erzeugung starker Luftstöße benutzt, um damit
Materialanbackungen und Materialverdichtungen in Lagersilos für Schütt
gut zu beseitigen und damit Fließprobleme zu beheben.
Herkömmliche gattungsgemäße Luftstoßgeräte (DE-OS 32 23 406) beinhalten einen Druck
behälter und einen in diesen eintauchenden Ausblasstutzen, dessen
Austrittsöffnung gegen den Innenraum des Innenbehälters durch einen
Ventilschließkörper verschließbar ist. Der Ventilschließkörper selbst
ist in einem Rohr zwischen einer Offen- und seiner Schließstellung
geführt. In dieses Rohr mündet eine Leitung, die den Druckbehälter
mit einem externen Druckspeicher verbindet. In dieser Leitung ist vor
dem Druckbehälter ein Mehrwegeventil, zumeist ein Drei/Zweiwegeventil,
angeordnet. Dieses stellt in einer Stellung den Durchfluß von Druck
luft zwischen dem Speicher zum Druckbehälter sicher und sorgt in
der anderen Stellung für eine Entlüftung, um ein Zurückschnellen
des Kolbens weg von der Austrittsöffnung des Ausblasstutzens zu
erzeugen, so daß durch den dann offenen Ausblasstutzen die im Druck
behälter angesammelte Druckluft schlagartig entweichen kann. Bei dem
bekannten Luftstoßgerät ist der Kolben durch eine im Rohr aufgenommene
Druckfeder vorbelastet, so daß er unter Federkraft an der Austritts
öffnung des Ausblasstutzens anliegt. Eine solche Konstruktion ist ins
besondere dann nachteilhaft, wenn eine zuverlässige Wirkungsweise
des Luftstoßgeräts über einen größeren Betriebsbereich gewünscht
wird, etwa für einen Druckbereich von 4 bis 10 bar. Zu berücksichtigen
ist ferner, daß derartige Luftstoßgeräte häufig in einer größeren
Anzahl nebeneinander an ein- und demselben Lagersilo verwendet werden
und in zeitlich engen Abständen (schnelle Taktfolgen) hintereinander
abgeschossen werden. Dies kann bei einer entsprechend hohen Anzahl von
Luftstoßgeräten entsprechend der Größe der Taktfolge zu einer über
mäßigen Belastung des zentralen externen Speichers führen, so daß
es bei den letzten Geräten in der Taktfolge zu einem Druckabfall auf
grund der Überlastung des Speichers kommt. In einem solchen Falle würde
der Druckbehälter nicht auf den vollen Betriebsdruck gebracht werden,
so daß beim Abschießen des Lufststoßgeräts keine einwandfreie Betriebs
weise garantiert wäre. Im übrigen würde beim Einströmen von Druck
luft in den Druckbehälter bei einem betriebsbedingten Absinken des
Drucks im externen Druckspeicher der Kolben nicht ausreichend gegen
seinen Schließsitz am Ausblasstutzen gedrückt. Der Betrieb eines Luft
stoßgerätes mit geringem Betriebsdruck birgt die Gefahr in sich, daß
dann, wenn der Luftstoß gegen eine sehr harte Materialanbackung im
Lagersilo drückt, die Luft in das Gerät zurückschlagen kann. Bei
einem Gerät mit einer Kolbenrückstellfeder kann dies bei hohen Drücken
nicht verhindert werden. Ferner ist die Druckfeder als mechanisches
Verschleißteil ungünstig plaziert, nämlich innerhalb des Luftstoß
geräts, so daß ein allfälliger Austausch einer verschlissenen
Feder zu einem entsprechenden Wartungsaufwand führt, wobei in der
Wartungsperiode das Luftstoßgerät nicht eingesetzt werden
kann.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine einwandfreie und zuver
lässige Betriebsweise eines gattungsgemäßen Luftstoßgerätes auch über
einen weiten Druckbereich zu gewährleisten.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im kenn
zeichnenden Teil des Patentanspruches 1 enthaltenen Merk
male gelöst.
Vorteile weiterer Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
gekennzeichnet.
Da nach Maßgabe der Erfindung von der zum Druckspeicher
führenden Anschlußleitung eine Zweigleitung zum Druckbe
hälter führt, in welcher ein Überströmventil angeordnet
ist, kann die Füllung des Innenraumes des Druckbehälters
erst dann erfolgen, wenn der Druck in der Anschlußleitung
den durch das Überströmventil vorgegebenen Sperrwert über
schreitet. Dadurch ist sichergestellt, daß zuvor bereits
der Vorraum des Kolbens über die Anschlußleitung mit
Druckluft beaufschlagt und damit der Kolben sicher in
seine Schließstellung an die Austrittsöffnung des Aus
blasstutzens gedrückt ist. Ein Zurückschlagen des Luft
stoßes in das Gerät beim Auftreffen des Luftstoßes auf
sehr harte Materialanbackungen ist damit ebenso wie
ein Entweichen von Druckluft aus dem Druckbehälter vor
Füllung des Behälters ausgeschlossen. Dies ist insbe
sondere dann von Vorteil, wenn mehrere Luftstoßgeräte in
kurzem zeitlichen Abstand hintereinander, also mit hoher
Taktfolge, betätigt werden. Da das Andrücken des Kolbens
in seine Schließstellung ausschließlich aufgrund einer
Druckregelung erfolgt, entfallen mechanische Bauteile
hierzu, so daß Verschleißprobleme weitgehend beseitigt
sind. Ein weiterer Vorteil der Druckregelung des Kolbens
besteht in der Zuverlässigkeit dieser Regelung bei jedem
Betriebsdruck, so daß mit dem erfindungsgemäßen Luftstoß
gerät ein einwandfreier und zuverlässiger Betrieb über
einen großen Druckbereich von etwa 4 bar bis 10 bar ge
währleistet ist. Ein weiterer Vorteil besteht in der
guten Zugänglichkeit des Überströmventils, das sich außer
halb des Druckbehälters befindet. Ferner ist mit der er
findungsgemäßen Lösung eine Anpassung bereits vorhandener
Luftstoßgeräte ohne weiteres möglich.
Überströmventile sind generell bekannt, insbesondere aber
auch die Anbringung eines Überströmventiles an einem Luft
stoßgerät (vgl. GB-PS 8 87 309). Dort ist jedoch das Über
strömventil nicht in einer abzweigenden Druckluftzufuhr
leitung angeordnet, welche zum Druckbehälter hinführt.
Mit der Erfindung wird sichergestellt, daß unabhängig von der An
zahl der Luftstoßgeräte zuerst immer alle Kolben mindestens mit
einem Betriebsdruck von z.B. 4 bar beaufschlagt werden und damit
aufgrund der unterschiedlichen Flächen an Ober- und Unterseite des
Kolbens ein optimaler Schließdruck erzeugt wird. Solange das Be
triebsdruckluftnetz einen Betriebsdruck von mehr als z.B. 4 bar
bringt, ist ein Befüllen der Druckluftbehälter gleichzeitig möglich,
andernfalls werden zuerst alle Kolben mit dem optimalen Schließdruck
geschlossen und erst, wenn der Betriebsdruck von 4 bar wieder über
schritten wird, füllen sich die Behälter.
Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, daß bei Bedarf nur
die Kolben mit dem Betriebsdruck versorgt werden, während die Luft
zuführung in den Druckbehälter entweder durch pneumatische oder
elektromagnetische Ventile geschlossen wird bzw. vor dem Überstrom
ventil ein Druckminderer angeordnet und so eingestellt wird , daß der
für die Funktion des Überstromventils erforderliche Mindestdruck
unterschritten wird.
Während nach dem bisherigen Stand der Technik nur ein Teil des Quer
schnittes der Druckluftzuführleitung zum Füllen des Behälters genutzt
werden konnte, damit der Kolben mit dem nötigen Mehrdruck nach unten
gedrückt und verschlossen wurde, ist es durch die Erfindung nunmehr
möglich, über den gesamten Querschnitt der Druckluftleitung den
Druckbehälter zu füllen. Dadurch wird die Füllzeit des Druckbehälters
wesentlich reduziert und das Luftstoßgerät steht schneller schußbereit
zur Verfügung.
Nach einer zweckmäßigen Weiterbildung der Erfindung ist das Überström
ventil einstellbar ausgebildet. Dadurch lassen sich beliebige Druck
sperrwerte am Überströmventil einstellen. Da sich das Überstromventil
außerhalb des Druckbehälters befindet, kann diese Einstellung schnell
und problemlos vorgenommen werden, ohne daß es zur Unterbrechung des
Betriebs des Luftstoßgerätes kommt. Das Überströmventil kann gleich
zeitig als Rückschlagventil arbeiten oder es wird zweckmäßigerweise
zusätzlich ein Rückschlagventil verwendet.
Vorteilhaft ist ferner die Maßnahme, daß die Druckluftzuführleitung
über ein T-Stück an die Anschlußleitung angeschlossen ist, was eine
einfache Umrüstung bereits vorhandener Luftstoßgeräte ermöglicht.
Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der
Zeichnung beschrieben, in deren Fig. 1 und 2 schematisch ein Luftstoß
gerät in zwei verschiedenen Arbeitsstellungen gezeigt ist.
Entsprechend den Figuren umfaßt das Luftstoßgerät im wesentlichen
einen Druckbehälter 1 und einen in diesen eintauchenden Ausblas
stutzen 2, der gemäß Fig. 1 im Inneren des Druckbehälters 1 durch einen
als Kolben 3 ausgebildeten Ventilschließkörper gegen den Innenraum
des Druckbehälters 1 hin abgeschlossen ist. Der Kolben 3 ist in einem
Rohr 4 geführt, welches über eine Anschlußleitung 5 an einen mit 6
bezeichneten externen Druckluftspeicher 6 angeschlossen ist. Es ver
steht sich von selbst, daß der im Rohr 4 infolge von Druckluftbeauf
schlagung zwischen seiner Offen- und Schließstellung hin- und her
bewegbare Kolben 3 gegenüber dem Rohr 4 hin durch geeignete Mittel,
wie etwa Kolbenringe u. dgl. abgedichtet ist. In der Anschlußleitung 5
ist vor dem Druckbehälter 1 ein Mehrwegeventil 7, hier ein Drei/Zwei
wegeventil, angeordnet, welches in einer Stellung den Durchfluß der
Druckluft vom Druckluftspeicher 6 zum Druckbehälter 1 ermöglicht und
in der anderen Stellung für die Entlüftung sorgt, durch welche die
Zurückbewegung des Kolbens und damit die Erzeugung des Luftstoßes
ausgelöst wird.
Zwischen dem Mehrwegeventil 7 und dem Druckbehälter 1 zweigt von der
Anschlußleitung 5 eine mit 8 Druckluftanführleitung bezeichnete Zweigleitung ab, die in den
Druckbehälter 1 mündet. In dieser Zweigleitung ist ein Überstromven
til 9 angeordnet, welches zweckmäßigerweise einstellbar ausgebildet
ist. Der Einfachheit halber ist ein zwischen dem Überströmventil 9
und dem Druckbehälter angeordnetes Rückschlagventil nicht dargestellt.
Im Falle von Fig. 1 befindet sich das Mehrwegeventil 7 in der Durch
flußstellung, so daß aus dem Speicher 6 Druckluft über die Anschluß
leitung 5 zum Rohr 4 strömt und dadurch der Kolben 3 gegen das
Eintauchende des Ausblasstutzens 2 gedrückt wird. Im zu beschreiben
den Fall wird davon ausgegangen, daß das Überströmventil 9 auf einen
Druckwert von 4 bar eingestellt ist. Sobald die vom Speicher 6 herströmende
Druckluft 4 bar erreicht, kann die Druckluft nunmehr über das Über
strömventil 9 und die Leitung 8 in den Innenraum 10 des Druck
behälters 1 strömen, der sich dadurch mit Druckluft von 4 bar füllt.
Soll abgeschossen werden, so wird in der bekannten Weise das Mehrwege
ventil 7 in die Entlüftungsstellung umgeschaltet. Dadurch wird die
im Innenraum 10 des Druckbehälters 1 enthaltene Druckluft auf die Kol
benunterseite wirksam, so daß dieser nach oben hin zur Einström
öffnung der Anschlußleitung 5 gedrückt wird. Dadurch wird der Austritt 11
des Druckbehälters 1 geöffnet, so daß die im Druckbehälter 1 befindliche
Druckluft schlagartig in Art eines Luftstoßes entsprechend der Pfeil
richtung in Fig. 2 durch den Ausblasstutzen 2 nach außen hin austreten
kann.
Zur Erleichterung der Nachrüstung bereits vorhandener Geräte ist
zweckmäßigerweise die Druckluftanführleitung 8 über ein T-Einsatzstück 11
an die Anschlußleitung 5 angeschlossen, welches zuvor in die Anschluß
leitung 5 eingefügt wird. Als Überströmventil eignet sich insbeson
dere ein Überdruck-Membranventil.
Claims (3)
1. Luftstoßgerät zur Auflösung von Materialaufstauungen in Lager
silos für Schüttgut durch Luftstöße, mit einem an einem Druckluft
speicher über eine Anschlußleitung angeschlossenen und über ein
Mehrwegeventil mit Druckluft aus dem Druckluftspeicher füllbaren
Behälter, enthaltend einen Ausblasstutzen und einen durch Druckluft
beaufschlagung zwischen der Offen- und der Schließstellung bewegten
Ventilschließkörper, der in seiner Schließstellung den Ausblasstutzen
im Inneren des Druckbehälters nach außen hin schließt,
dadurch gekennzeichnet,
daß von der Anschlußleitung (5) zwischen dem Mehrwegeventil (7) und
dem Druckbehälter (1) eine Druckluftzuführleitung (8) abzweigt, die
in den Druckbehälter (1) mündet und in der ein Überströmventil (9)
angeordnet ist.
2. Luftstoßgerät nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Überströmventil (9) einstellbar ausgebildet ist.
3. Lufstoßgerät nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Druckluftzufuhrleitung (8) durch ein T-Einsatzstück (11) an
die Anschlußleitung (5) angeschlossen ist.
Priority Applications (4)
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