DE2447648C2 - Druckluftbremseinrichtung für Schienenfahrzeuge - Google Patents
Druckluftbremseinrichtung für SchienenfahrzeugeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Druckluftbremseinrich- ϊο tung für Schienenfahrzeuge, weiche den im Oberbegriff
des Palentanspruches 1 angeführten Merkmalen entspricht
Eine diesen Merkmalen entsprechende Druckluftbremseinrichtung
ergibt sich aus dem in einer üblichen Druckluftbreins-Anordnung. beispielsweise nach Bild 2
des Aufsatzes »Die neue Knorr-Druckluftbremse, Bauart KE« in Heft 1,1954, der Zeitschrift »Eisenbahntechnische
Rundschau«, zu verwendenden Steuerventil nach der DE-PS 12 87 105 und ist somit bekannt.
Es wird allgemein gefordert, daß an Druckluftbremseinrichtungen
ein willkürlich betätigbäres Absperrorgan
vorgesehen, sein soll, in dessen Schließstellung
unabhängig vom vorausgehenden Betätigungszustand der Druckluftbremseinrichtung diese stillgelegt wird,
wobei alle ihre Räume, Kammern und Behälter einschließlich des Bremszylinders in die Atmosphäre
entlüftet werden. Diese Forderung bereitete bei Druckluftbremseinrichtungen der eingangs genannten
Art, weiche nur das übliche Absperrorgan zum Absperren des Speisekanals von der Hauptluftleitung
und das mit diesem gekoppelte Entlüftungsventil zum Entleeren des Vorratsluftbehälters aufweisen, wie es in
den Bildern 14 und 15 des bereits erwähnten Aufsatzes dargestellt ist, Schwierigkeiten. Wurde nämlich während
in Vollbremsstellung mit geschlossenem Höchstdruckbegren7er befindlicher Bremsanlage das Absperrorgan
geschlossen, so konnte die im Bremszylinde · und in der Kammer konstanten Druckes befindliche
Druckluft nicht zur Atmosphäre abströmen. Auch bei Schließen des Absperrorgans im Lösezustand der
Druckluftbremseinrichtung konnte dieser Zustand eintreten,
da hierbei durch rasches Entleeren der Leitungskammer durch das Entlüftungsventil die Druckluftbremseinrichtung
in ihre Vollbremsstellung gelangen kann. Es mußte in diesen Fällen noch ein besonderes
Ausiöseventil zum Entleeren auch dieser Fäume
betätigt werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Druckluftbremseinrichtung der eingangs genannten Art
zu schaffen, bei welcher gewährleistet ist, daß beim Schließen des Absperrorgans und damit gekoppelten
Öffnen des Entlüftungsventils stets alle Räume der Druckluftbremseinrichtung vollständig entleert werden.
Diese Aufgabe wird bei einer gattungsgemäßen Druckluftbremseinrich;mg nach der Erfindung durch
die im Kennzeichenteil des Anspruches 1 angegebenen Merkmale gelöst Hierdurch wird erreicht daß bei
Schließen des Absperrorgans und geschlossenem Höchstdruekbegrenzer Druckluft aus dem Verbindungsleitungs-Abschnitt
über das Rückschlagventil und das Entlüftungsventil abströmen kann, wodurch die Beaufschlagungshöhe
des Schaltkolbens gemindert wird und der Höchstdruckbegrenzer sich infolgedessen öffnet
woraufhin auch der Bremszylinder und über das sich öffnende Oberwachventil auch die Kammer konstanten
Druckes sich entleeren können.
Eine zweckmäßige Ausgestaltung o?r erfindungsgemäßen
Druckluftbremseinrichtung ist dem Unteranspruch entnehmbar.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt, und zwar zeigt
F i g. 1 schematisch den Gesamtaufbau der Druckluftbremseinrichtung,
F i g. 2 eine bevorzugte Ausführungsform des Höchstdruckbegrenzers
und
F i g. 3 eine Einzelheit A aus F i g. 2 in vergrößertem Maßstab.
Gemäß F i g. 1 führt von einer Hauptluftleitung 1 eine
Zweigleitung 2 zu einem Absperrhahn 3, welcher eine mittels eines Handgriffes 4 drehbare Doppelnockenwelle
5 und zwei von deren Nocken gegensinnig betätigbare Ventile 6 und 7 umfaßt. Das Ventil 6 ist als
Absperrorgan in eine Verbindung von der Zweigleitung 2 zu einem Speisekanal 8 eingeordnet und das Ventil 7
dient als Entlüftungsventil und ist an einen Vorratsluftbehälter 9 angeschlossen. Der Speisekanal 8 führt in die
Leitungskammer 10 eines Dreidrucksteuerventils 11 und ist über ein Rückschlagventil 12 und eine Düse 13
|nit dem Vörrätstuftbehältef 9 und ein Überwachventil
M mit der Kammer konstanten Druckes 15 des Dreidrucksteuerventils 11 verbunden. Das Überwachungsventil
14 und ein mit diesem baulich verbundenes Mindestdruckventil 16 werden von je einem Kolben 17
bzw. 18 betätigt wobei die Kolben 17 und 18 in
Schließrichtung der Ventile 14 und 16 vom einen
Bremszylinder 19 beaufschlagenden Bremszylinderdruck
entgegen je einer Feder 20 bzw. 21 belastet sind. Im DreidrucksteuerventiJ 11 sind die Leitungskammer
10 und die Kammer konstanten Druckes 15 von einem einen Ventilstößel 22 mit einem vom Druck in einer
Brenndruckkammer 23 belasteten Kolben 24 tragenden Steuerkolben 25 getrennt Der Ventilstößel 22 betätigt
ein ein Auslaßventil 26 und ein Einlaßventil 27 umfassendes Doppelventil, welches den Druck in der
mit dem Bremszylinder 19 verbundenen Bremsdruckkammer 23 steuert Die Kammer konstanten Druckes 15
ist mit einem üblichen Auslöseventil 2S versehen.
Der Vorratsluftbehälter 9 steht über e^e Leitung 29
mit einem Hcchstdruckbegrenzer 30 iü Verbindung,
dessen Ausgang 31 über eine Düse 32 an e· "- ?.um
Einlaßventil 27 führenden VerbinJunssIei. gs Abschnitt
33 angeschlossen ist Der Höchsten.1· -*'- grenzer
30 weist ein Ventilrohr 34 aui, welc'-\ euerseits in
einem an die Leitung 29 angeschloss. ._n Ventilraum 35
ein Ventilverschlußglied 36 "Ui e:n zwischen den
Ventilraum 35 und den Ausgang J' aingeordnetes Ventil
37 und andererseits einen Schaltkolben 38 trägt, welcher in Schließrichtung des Ventils 37 vom durch die
Axialbohrung 33 des Ventilrohres 34 einem Beau/jchlagungsraum
40 zugeführten Druck am Ausgang 31 entgegen Atmosphärendruck belastet ist Eine Feder 41
belastet das Ventilrohr 34 in Öffnungsrichtung des Ventils 37.
Bei in der dargestellten Schaltstellung befindlichem Absperrhahn 3, also geöffnetem Absperrorgan 6 und
geschlossenem Entlüftungsventil 7, entspricht die Bremseinrichtung in ihrem Aufbau völlig der eingangs
als bekannt erwähnten Druckluftbremse nach der DE-PS 12 87 ί 05, so daß auch ihre Funktion bekannt ist
und hier nicht geschildert werden muß. Es ist lediglich zu erwähnen, daß das Oberwachventil 14 bei Auftreten
eines Bremszylinderdruckes sofort schließt und somit in der Kammer konstanten Druckes 15 die Regeldruckhöhe
erhält
Zwischen den Ausgang 31 und damit über die Düse 32
zwischen den Verbindungsleitungs-Abschnitt 33 und die Leitung 29 und somit den Vorratsluftbehälter 9 ist ein
sich in Strömungsrichtung zu letzterem öffnendes Rückschlagventil 42 eingeordnet. Dieses Rückschlagventil
42 ist während allen üblichen Bremsvorgängen geschlossen und beeinflußt diese nicht, da hierbei im
Vorratsluftbehälter 9 stets eine Druckhöhe herrscht, die zumindest der Jruckhöhe in dem Verbii.dungsleitungs-Abschnitt
33 entspricht, diese meist übersteigt. Es wird nur beim Absperren der Druckluftbremseinrichtung von ϊο
der Hauptluftleitung 1 wirksam.
Wird, ausgehend von einer aufgeladenen, gelösten
Bremse: !richtung, der Absperrhahn 3 umgestellt so schließt sich das Absperrorgan 6 und das Entlüftungsventil
7 wird geöffnet. Der Speisekanal 8 wird damit von der Hafptluftleitung 1 abgesperrt und der Vorratsbehälicr Siniiic Aimuspiiäic cniiüficl.
Über die Düse 13 und das Rückschlagventil 12 strömt dabei auch aus der Leitungskammer 10 rasch Druckluft
ab, so daß das Dreidrucksteuerventil 11 in seine Bremsstellung umgesteuert wird, wobei der Bremszylinder
19 bis'zu einem im Vorratsiuftbehälter 9 noch
anstehenden ;Dfück beäufschlägiu^irdiiDabei schließt
sofort das Überwachventil 14, so daß die Kammer konstanten Druckes abgesperrt wird und ihre Druckbeaufschlagung
beibehält Bei entsprechender Auslegung der Bremse, insbesondere bei niedrig eingestelltem
Höchstdruck für den Bremszylinder, erreicht dieser während dieser Vorgänge seine Höchstdruckbeaufschlagung
und der Höchstdruckbegrenzer 30 schließt sein Ventil 37. Sobald durch Entlüften über des
Entlüftungsventil 7 der Druck im Vorratsluftbehälter 9
den Bremszylinderhöchstdruck zu unterschreiten beginnt, wird über das Rückschlagventil 42 der Druck im
Ausgang 31 und damit im Beaufschlagungsraum 40 mit abgesenkt Die Druckluftbeaufschlagung des Schaltkolbens
38 sinkt also unter den Brernszylinderhöchstdruck
und das Ventil 37 öffnet sich daher unter der Kraft der Feder 41. Nunmehr kann zum Lösen der Bremse aus
dem Bremszylinder 19 durch das geöffnete Einlaßventil 27, den Verbindungsleitungs-Abschnitt 33 und den
geöffneten Höchstdruckbegrenzer 30 Druckluft zum Vorratsluftbehälter 9 und von diesem durch das
Entlüftungsventil 7 zur Atmosphäre abströmen.
Das Rückschlagventil 42 muß also i\v eine geringe
Druckabsenkung im Beaufschlagungsraurn 40 zum öffnen des Höchstdruckbegrcnzers 30 bewirken; die
nachfolgende eigentliche Entleerung des Bremszylinders 19 kanu dann im wesentlichen über den
Höchstdruckbegrenzer 30 erfolgen. Dies bedeutet, daß das Rückschlagventil 42 sehr kleine mit geringem
Durchströmungsquerschnitt und damit einfach und billig ausbildbar ist Sobald im Bremszylinder 19 ein sehr
niedriger, nahezu dem Atmosphärendruck entsprechender Druck erreicht ist öffnet das Überwachventil 14 und
aus der Kammer konstanten Druckes 15 fließt Druckluft durch das Überwachventil 14 zum Speisekanal 8, von
diesem durch das Rückschlagventil 12 und die Düse 13 zum Vorratsluftbehälter 9 und von diesem durch das
Entlüftungsventil 7 zur Atmosphäre ab.
Wird der Absperrhahn 3 bei in Teil- oder Vollbremszustand befindlicher Bremseinrichtung in dh Absperrstellung
gebracht, so spielen sich weitgehend ähnliche Vorgänge ab; über das Rückschlagventil 42 wird
jede falls ein Öffnen des Höchstdruckbegrenzers 30 und damit ein vollständiges Entleeren aller Räume der
Druckluftbremseinrichtung gewährleistet
Allein durch Umschalten des Absperrhahnes 3, ohne Betätigung des AuMÖseventiis 28, wird somit die
gesamte Druckluftbremsanlage entleert und dabei zugleich gelöst gehalten bzw. in ihren Lösezustand
gebracht.
Es ist zweckmäßig, das Rückschlagventil 42 in den Höchstdruckbegrenzer 30 gemäß F i g. 2 einzubeziehen.
Der in allen wesentlichen Teilen dem Schemsbild in F i g. 1 entsprechende Höchstdruckbegrenzer 30 nach
F i g. 2 weist im Bereich seines Ventilraumes 35 an dem Ventilrohr 34 eine Querbohrung 43 auf, welche, wie aus
Fig. 3 deutlicher erkennbar, an ihrer radial äußeren
schmalen Ringnut 45 von einem flachen, das Ventilrohr 34 mit geringer Vorspannung umschließenden Dichtring
44 aus elastischem Werkstoff abgedeckt ist Aus der Axialbohrung 39 kann somit unter geringem Abheben
des Pichtringes 44 Druckluft zwar inden Ventilraum 3S,
nicht aber in umgekehrter Richtung strömen.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Druckluftbremseinrichtung für Schienenfahrzeuge, mit einer Hauptluftleitung, mit einem an diese
über ein willkürlich betätigbarss Absperrorgan angeschlossenen Speisekanal, mit einem einen
Bremszylinderdruck direkt oder indirekt steuernden Dreidrucksteuerventil, welches eine an den Speisekanal
über ein bei vorhandenem Bremszylinderdruck geschlossenes Überwachventil aufladbare
Kammer konstanten Druckes und eine Bremsdruckkammer umfaßt, mit einem aus dem Speisekanal
über ein Rückschlagventil aufladbaren Vorratsluftbehälter, der mittels eines mit dem Absperrventil
gegensinnig betätigbar gekoppelten EntlüftungsvenäJs
in die Atmosphäre entlüftbar ist, und mit einem den Druckanstieg im Bremszylinder auf einen
festlegbaren Höchstwert begrenzenden HöchsturüCiCucgrenZcF iil cfilcF Vci uuiuiingSicitüIig ZWi-
schen dem Vorratsluftbehälter und einem der Bremsdruekfc?:nmer vorgeschalteten Einlaßventil
des Dreidrucksteuerventils, wobei ein Schaltkolben des Höchstdruckbegrenzers vom Druck in einem
Verbindungsleitungs-Abschnitt vom Höchstdruckbegrenzer
zum Einlaßventil in Schließrichiung des Höchstdruckbegrenzers beaufschlagt ist, dadurch
gekennzeichnet, daß in der Verbindungsleitung (29, 33) ein Rückschlagventil (42) angeordnet
ist, das zum Ventil (37) des Höchstdruckbegrenzers (30) parallel geschaltet ist und das in Strömungsrichtung
zum Vorratsluftbehälter (9) öffnet
2. Drucklü« !bremseinrichtung nach Anspruch 1,
wobei der Schaltkolben ein Ventilrohr trägt, welches in einem mit dem Vorrauluftbet^lier verbundenen
Ventilraum ein VentilverwhJuf glied des Höchst- $5
druckbegrenzer? trägt und welches eine vom Druck im Verbindungsleitungs-Abschnitt zwischen Höchstdruckbegrenzer
und Einlaßventil beaufschlagte Axialbohrung aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß das Rückschlagventil (42) als im Bereich des
Ventilraumes (35) angeordnete Querbohrung (43) im Ventilrohi (34) ausgebildet ist, weiche von einem das
Ventilrohr mit geringer Eigenspannung umgebenden, flachen Dichtring (44) an ihrer radial äußeren
Mündung abgedeckt ist
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