DE2362894C3 - Federspeicher-Bremsanlage von Straßenfahrzeugen - Google Patents
Federspeicher-Bremsanlage von StraßenfahrzeugenInfo
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Description
25
Die Erfindung bezieht sich auf eine durch Druckluft gelöste Federspeicher-Bremsanlage der im Oberbegriff
des Patentanspruchs beschriebenen Art.
Bei Schwerlastfahrzcugcn, die mit einer Druckluftbremsanlage
ausgerüstet sind, ist es bekannt, einen durch Druckluft lösbaren Federspeicher-Bremszylinder
zur Verwendung als Park- und Hilfsbremse vorzusehen. Bei einem solchen Federspeicher-Bremszylinder belastet
eine Feder eine Betätigungsschubstange für die Bremsorgane des Fahrzeugs entgegen der Wirkung
eines Luftdruckes, der in dnc Kammer des Bremszylinders
einwirkt und bei gelöster Bremse die Feder gespannt hält. Zum Einlegen der Park- bzw. Hilfsbremse
ist ein gewöhnlich handbetätigtes Stcuervciiiil vorgesehen,
über das die genannte Zylinderkammer druckentlastet wird, so daß die Feder über die Betätigungsschubstange
die Bremsorgane des Fahrzeugs in Eingriff bringt.
Tritt während der Fahrt ein Leck in der Druckluftleilung
auf, so hat dies einen plötzlichen Druckabfall und ein schlagartiges Einlegen der Park- bzw. Hilfsbremse
zur Folge. Für den überraschten Fahrer kann dies gefährliche Folgen haben.
Aus der FR-PS 15 05 534 ist es bei einer Federspeicher-Bremsanlage
der eingangs genannten Art bekannt, zur Vermeidung einer solchen überraschenden Bremsung
in der Leitung zwischen dem Federspeicher-Bremszylinder und dem Steuerventil ein Drosselventil
anzuordnen. Bei gelöster Bremse liegt der Ventilkörper dieses Drosselventils gegen seinen Sitz an, wobei eine
Drosselöffnung im Ventilkörper den Federspeicher-Bremszylinder mit der Druckluftzufuhr verbindet. Zur
Betätigung der Bremse wird der Ventilkörper durch Erregen eines Elektromagneten von seinem Sitz
abgehoben, während gleichzeitig die Druckluftzufuhrleitung
über das Steuerventil entlüftet wird. Die Druckluft im Federspeichcr-Bremszylinder kann nunmehr
rasch entweichen, so daß die Feder im Bremszylinder die Bremse zum Greifen bringen kann.
lallt aus irgendeinem Grunde, wenn der Ventilkörper gegen seinen Sitz anliegt, die Druckluftzufuhr aus, so
wird sich die Druckluftkammer des Federspeicher-Bremszylinders
nur langsam über die Drosselöffnung im Ventilkörper entleeren. Das bedeutet, daß im Falle einer
Störung in der Druckluftzufuhr die Bremse nicht schlagartig, sondern allmählich einsetzt.
Aufgrund dieses allmählichen Bremseinsatzes entsteht
eine beträchtliche Totzeit, bevor die Brenue erstmals zum Greifen kommt. Während dieser Totzeit
kann ohne Wissen des Fahrers ein beträchtlicher Druckverlust auftreten, so daß dann, wenn eine
Bremsung notwendig wird, kein ausreichender Druck zur Verfügung steht.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einer durch Druckluft gelösten Federspeicher-Bremsanlage
der eingangs genannten Art das Ansprechen der Parkbzw. Hilfsbremse im Falle eines unerwarteten Druckabfalls
im System zu beschleunigen, ohne daß auf das allmähliche Einsetzen der Bremswirkung verzichtet
werden muß.
Diese Aufgabe wird mit den kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruchs gelöst. Im Falle eines
Druckabfalls im System wird der Federspeicher-Bremszylinder über zusätzliche Öffnungen im Ventilkörper,
die normal durch ein von einer Feder belastetes Verschlußorgan verschlossen sind, sehr schnell entlastet,
so daß die Bremse in Eingriff kommen kann. In diesem Augenblick, d. h. wenn der Druck im Federspeicher-Bremszylinder
auf einen dem Beginn der wirksamen Bremsung des Fahrzeugs entsprechenden Wert abgesunken
ist, werden die zusätzlichen Öffnungen verschlossen, so daß die Druckentlastung des Federspeichcr-Bremszylinders
nur mehr über die Drosselöffnungen erfolgen kann. Der Bremsvorgang selbst setzt also
nicht abrupt, sondern allmählich ein.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung näher beschrieben. Es zeigt
Fig. 1 oine schematische Schnittdarstellung der erfindungsgemäßen Federspeicher-Bremsanlage,
Fig. 2 eine Stirnansicht des Drosselventils der Bremsanlage von Fig. I, in Richtung des Pfeils Fin
F i g. 1 gesehen, und
Fig. 3 eine vergrößerte Detaildarstellung, teilweise
im Schnitt, des Ventilkörpers des Drosselventils der Bremsanlage von Fig. 1.
Das in Fi g. 1 mil 1 bezeichnete Drosselventil ist, wie
dargestellt, zur Anordnung zwischen einem Federspeicher-Bremszylinder 2, der eine Kammer 2a, Speicherfedern
2b und eine Schubstange 2c aufweist, und einem Steuerventil 3 zur Steuerung der Dnickluftzu- bzw.
-abfuhr bestimmt. Das Drosselventil 1 besitzt ein Gehäuse 4 mit einem abgewinkelten Durchgangskanal
5, dessen einer Schenkel mit einem Verschraubungsendstück 6 zur unmittelbaren Verbindung mit dem
Bremszylinder versehen ist.
Im Durchgangskanal 5 ist zur Seite des Bremszylinders
2 hin ein Ventilsitz 7 für einen Ventilkörper 8 ausgebildet. Der Ventilkörper 8 ist mit einer Stange 9
fest verbunden, die sich durch das Gehäuse 4 durch einen Dichtungsring 10 erstreckt und eine Lippengleitdichtung
11 trägt, die mit der Stange 9 einen Steuerkolben 12 bildet, der in einer im Gehäuse 4
ausgebildeten Zylinderkammer 13 beweglich ist. Die Zylinderkammer 13 ist durch ein Verschraubungsendstück
14 zum Anschluß einer zum Steuerventil 3 führenden Leitung abgeschlossen.
Der Veniilkörper 8 weist einige Drosselöffnungen 15 von verhältnismäßig geringem Querschnitt im Vergleich
zum Durchgangsquerschnitt des Ventilsitzes 7 auf. Diese Drosselöffnungen 15 sind so angeordnet, daß sie
freibleiben, wenn der Veniilkörper 8 auf seinem
Ventilsitz 7 aufruht.
Damit im Falle einer Störung in der Druckluftzufuhr die Druckluft aus dem Federspeicher-Bremszylinder
rasch bis zu einem Wert abgeleitet werden kann, der dem Beginn der wirksamen Bremsung des Fahrzeugs
entspricht, also ein rascher Annä.'ierungshub der
Bremsbeläge erhalten wird, weist der Ventilkörper 8 zusätzliche öffnungen 18 auf, die einen größeren
Querschnitt als die Drosselöffnungen 15 haben. Diese Öffnungen iA, die weiter innen als die Drosselöffnungen
15 angeordnet sind, sind auf der Seite des Ventilsitzes 7
normal durch ein Verschlußorgan in Form einer Ringscheibe 19 verschlossen, die durch eine Tellerfeder
20, die sich ihrerseits an einem Sprengring 21 abstützt, in
Anlage gehalten wird.
Die Wirkungsweise der beschriebenen Bremsanlage ist wie folgt:
Während der Fahrt des Fahrzeugs befindet sich das
Steuerventil 3 in der in der Zeichnung dargestellten Stellung, in welcher die bei Pangeschlossene Druckluftwelle
über das Drosselventil < mit der Kammer 2u des Federspcicher-Bremszylinders 2 verbunden ist. Die
.Speicherfedern 2b sind gespannt und die Schubstange 2c"befindet sich zurückgezogen von einem Betätigungskolben
16 der Hauptbremse des Fahrzeugs, deren Zylinder 17 hier mil .:i-in Federspeicher-Brems/ linder
der Park- bzw. Hilfsbremse gekuppelt ist.
Nachdem die Kammer 2;; des Bremszylinders gefüllt ist. wird der Ventilkörper 8 wieder in seine in der
Zeichnung dargestellte Lage auf dem Ventilsitz 7 zurückkehren und mit einer Kraft belastet, die von dem
Druck in dem Drosselventil 1 und vom Querschnitt der in dem Dichtungsring 10 gleitenden Stange 9 mit der
Lippendichtung 11 abhängt. Zu diesem Zeitpunkt ist die
Zylinderkammer 13 des Steuerkolbens 12, die einen größeren Querschnitt aufweist, über das Steuerventil 3
mit der Außenluft verbunden.
Wenn der Luftdruck in der Bremsanlage des Fahrzeugs ausfällt, beispielsweise durch einen Bruch
oder durch starkes Lecken, wird die Kammer 2a des
Fedcrspeicher-Bremszylinders 2 /unächu sowohl über
die Drosselöffnungen 15 als auch über die zusätzlichen
ίο Öffnungen 18 im Ventilkörper 8 mit der Außenluft in
Verbindung gebracht. Die Tellerfeder 20 verleiht der Ringscheibe 19 nämlich nur eine solche Abstü'/kraft.
daß diese bei dem nunmehr einseitig von der Kammer 2,7 herrührenden Luftdruck öffnet, bis der Druck im
Federspeicher-Bremszylinder 2 au! einen dem Beginn der wirksamen Bremsung des Fahrzeugs entsprechenden
Wert abgesunken ist. Von diesem Augenblick an stehen nur mehr die Drosselöffnungen 15 zur Ableitung
des Luftdrucks aus dem Federspeicher-Bremszylinder 2
zur Verfügung, so daß sich die Entspannung der Speicherfedern 2b verzögert und die Bremse über eine
Zeitdauer progressiv eingerückt wird, die durch entsprechende Wahl des Querschnitts der Drosselöffnungen
15 eingestellt werden kann.
Zum normalen Betätigen der Park- bzw. Hilfsbremse wird das Steuerventil 3 in die in strichpunktierten Linien
dargestellte Lage gebracht, in welcher die Druckluft
quelle Pmit dem Steuerkolben 12 des Drosselventils 1 in Verbindung kommt. Der Steuerkolben 12 kann dann
über die Stange 9 den Ventilkörper 8 von seinem Ventilsitz 7 abheben, so daß die Druckluft aus dem
Federspeicher-Bremszylinder 2 über das Steuerventil 3 zur Außenluft abgeleitet wird.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
- Palentanspruch:Durch Druckluft gelöste Federspeicher-Bremsanlage zur Verwendung als Park- und Hilfsbremse von Straßenfahrzeugen, mit einem in der Leitung zwischen dem Federspeicher-Bremszylinder und dem Steuerventil zur Steuerung der Drueklufizu- bzw. -abfuhr angeordneten Drosselventil, welches einen Ventilkörper aufweist, der bei gelöster Bremse gegen seinen Ventilsitz anliegt und dabei eine Drosselöffiuing freiläßt und der bei betätigter Bremse durch ein vom Steuerventil her betätigtes Stellorgan von seinem Ventilsitz abhebt, dadurch gekennzeichnet, daß der Ventilkörper (8) zusätzliche Öffnungen (18) aufweist, die normal durch ein von einer Feder (20) belastetes Verschlußorgan (Ringscheibe 19) verschlossen sind, das jedoch bei einem Druckabfall in der zum Steuerventil (3) führenden Leitung so lange öffnet, bis der Druck im Federspeichcr-Bremszylinder (2) auf einen dem Beginn der wirksamen Bremsung des Fahrzeugs entsprechenden Wert abgesunken ist.
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
FR7246938 | 1972-12-29 | ||
FR7246938A FR2212252B1 (de) | 1972-12-29 | 1972-12-29 |
Publications (3)
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DE2362894A1 DE2362894A1 (de) | 1974-07-18 |
DE2362894B2 DE2362894B2 (de) | 1977-07-14 |
DE2362894C3 true DE2362894C3 (de) | 1978-02-23 |
Family
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