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Morrichtung für den pneumatischen Transport von pulverisiertem oder
körnigem Gut
Die Erfindung bezieht sich auf solche Transportvorrichtungen für pulvrisiertes
oder körniges Gut, bei denen das tGut durch Auflockerung mittels Luft oder einem
anderen Gas in einem Druckbehälter in einen solchen Zustand gebracht wird, daß es
zunge fähr wie eine Flüssigkeit fließen kann und also unter Überdruck im Behälter
durch eine Rohr- oder Schlauchleitung aus dem Behälter herausgepreßt und auf ein
Niveau gebracht wird, welches höher ist als das des Behälters.
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Wenn es sich um kürzere Transporte handelt, z. B. innerhalb einer
Fabrikanlage, kann der Behälter feststehend sein, aber die Erfindung bezieht sich
weiter auf solche Einrichtungen, bei denen der Behälter mit seiner Last längere
Strecken auf einem Fahrzeug fortbewegt werden kann.
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Von den Konstruktionen, die bis jetzt hervorgebracht worden sind,
hat jedoch keine einen Erfolg aufweisen können, und es fehlt noch immer eine fahrbare,
pneumatlische Transportvorrichtung für pulvrisiertes Gut, die sich geschäftlich
verwenden läßt.
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Das Problem ist indessen nicht unlösbar, sondern die wiederholten
Mißerfolge scheinen darauf zu beruhen, daß die mit der Lösung des Problems zusammenhängenden
Umstände nicht genug beachtet sind. Die Erfindung gründet sich auf Untersuchungen
im Zusammenhang mit der Verteilung von Zement von der Fabrik zum Verbraucher, und
diese Untersuchungen haben zu einer verbesserten Konstruktiion geführt, die sich
in dem erwähnten Zusammenhang gegenüber der bisher verwendeten
Veiteilungsmethode
als konkurrenzfähig erwiesen hat, und man kann von ihr erwarten, daß sie für die
Zementverbraucher eine beträchtliche Ersparnis bedeutet. In dem Maße wie die Erfindung
in anderem Zusammenhang Verwendung findet, sind dort entsprechende Ergebnisse zu
erwarten.
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Ein Umstand, der bei verschiedenen, sonst guten Konstruktionen in
der Praxis sich als nachteilig ergab, ist die Schwierigkeit, den Behälter vollständig
zu entleeren, auch wenn dieser unten als Trichter ausgebildet ist. In der Praxis
kann man sich nämlich nicht völlig auf den flüssigen Zustand des Gutes verlassen,
und gewisse Arten pulvrisierten Gutes, darunter Zement, besitzen ein fast unglaubliches
Vermögen, an mikroskopischen Uneben- -heiten zu haften und über dem Austritt ein
Gewölbe zu bilden. Dies führt die Gefahr- mit sich, daß irgendein kleinerer Teil
des Behälterinhalts beim Entleeren im Behälter zurückbleibt; ~ und diese Möglichkeit
kann nicht geduldet werden, da der Empfänger stets die Gewißheit haben will, daß
erJvolles Gewicht erhält.
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Man hat Versuche angestellt, diese Gefahr mit Hilfe von Rührern oder
beweglichen Luftdüsen im Trichter zu beseitigen, aber diese Einrichtungen haben
zu anderen technischen und ökonomischen Nachteilen geführt, so daß das Endergebnis
trotzdem unbefriedigend war.
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Ein sicherer Ausweg scheint der zu sein, dem Trichter einen Neigungswinkel
zu geben, welcher größer ist als der Rutschwinkel des Gutes, und dies ist, ohne
eine ideale Lösung zu sein, dennoch technisch durchführbar bei stationären Anlagen.
Bei einer fahrbaren Transportvorrichtung für Zement würde jedoch ein so ausgeformter
Behälter mit im übrigen angemessenen Proportionen auf Grund des großen Rutschwinkels
des Gutes so hoch werden, daß er die Stabilität des Fahrzeuges gefährden würde.
Ferner würde sich das Gut auf Grund des Schüttelns während d Transportes so fest
im Trichter zusammenpacken, daß das Entleeren nur mit größter Schwierigkeit begonnen
werden könnte.
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Die Erfindung bezieht sich an erster Stelle auf einen Behälter, der
vorzugsweise die Form eines stehenden Zylinders hat und der unten durch einen Trichter
abgeschlossen wird, und betrifft hierbei die ausschlaggebende Verbesserung, daß
der Trichter inwendig eine polierte Fläche besitzt, um das Ausströmen des Gutes
zu erleichtern und ein vollständiges Entleeren des Behälters sicherzustellen, auch
wenn der Neigungswinkei für die Erzeugende des Trichters kleiner ist als derRutschwinkel
des Gutes.
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Die Polierung kann von dem Feinheitsgrad sein, der mit einem gewöhnlichen
Poliertuch oder äußerst feinem Schmirgelleinen erhalten wird, aber sie muß dann
an der Erzeugenden des Trichters entlang ausgeführt sein und nicht quer über diese
hinweg, da die feinen Ritzen, die nach einer solchen Behandlung zurückbleiben, genügen,
um im letzteren Falle das beabsichtigte Endergebnis zu vereiteln. Dies hängt mit
dem Neigungswinkel des Trichters zu sammeln, aber es kann festgestellt werden, daß
ein nach obigem polierter Trichter einen Neigungswinkel besitzen kann, der bedeutend
kleiner ist als der Rutschwinkel des Gutes, und dies ermöglicht seinerseits eine
im übrigen zweckmäßige Ausbil dung des Behälters, d. h. des Verhältnisses zwischen
Durchmesser und Höhe und zwischen Ebene und Rauminhalt.
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An Stelle der Polierung kann der Trichter mit einem Belag versehen
werden, z. B. einer Lackierung, welche eine genügend glatte Fläche darbietet, aber
im Vergleich zu den jetzt zur Verfügung stehenden Belagmaterialien hat sich die
Polierung am geeignetsten erwiesen.
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Ein nach der Erfindung ausgeführter Behälter ist schematisch im Vertikalschnitt
in der Zeichnung dargestellt. Dieser Behälter, welcher als ganzes mit I bezeichnet
ist, ist aus gewöhnlichem Stahlblech hergestellt und hat in seinem oberen, geröll}
ten Ende eine Füllöffnung, so daß er von einem Silo, der bei 2 angedeutet ist, bequem
mit fein verteiltem Gut gefüllt werden kann, z. B. Zement, und hat einen dichtschließenden
Deckel 3 für die Füllöffnung. Der untere, trichterförmige Teil des Behälters ist
inwendig poliert, und sein Austritt ist mit einer Schlauchleitung 4 und einem AbsperreintilS
versehen. In den Behälter sind zwei Rohre 6 und 7 eingeführt, welche in den oberen
bzw. unteren Teil des Behälters münden und welche beide die Aufgabe haben, dem Behälter
Druckgas zuzuführen, das das Gut im Behälter in fließenden Zustand auflockern und
durch den Schlauch 4 herauspressen soll, dessen Mündung dabei auf eine höhere Ebene
als die des Behälters heraufgezogen werden kann. Das untere Rohr 7 hat besonders
die Aufgabe, während des Entleerens Druckgas abzugeben, um eine Gewölbebildung über
dem Austritt zu verhindern, und seine Mündung muß deshalb auf experimentellem Wege
im Verhältnis zum Austritt angeordnet und eingestellt sein, wobei auf die Beschaffenheit
des Gutes, den Arbeitsdruck des Behälters und andere im Zusammenhang mit dem Entleeren
vorausgesehene Umstände Rücksicht genommen werden muß. Die beiden Rohre 6 und 7
sind je mit einem Absperrventil 8 bzw. 9 versehen und an eine gemeinsame, mit einem
Rückschlagventil IO versehene Druckleitung II angeschlossen. Der Behälter kann auch
mit Druckmesser, Sicherheitsventil und anderem Zubehör ganz nach Wunsch versehen
werden.
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Bei der am meisten ausprobierten und für den praktischen Gebrauch
an erster Stelle beabsichtigten Ausführungsform der Erfindung ist der Behälter auf
einem Kraftwagen angeordnet, wobei er sowohl als Behälter für das Fördergut als
auch als Druck gasbehälter ausgenutzt wird. Es ist hierbei denkbar, nach dem Laden
auf dem Ladeort den Behälter mit einer so großen Gasmenge zu laden, daß diese dazu
ausreicht, den Behälter beim Ausladen völlig zu entleeren, aber da nur die Zwischenräume
zwischen den Körnern im Gut dem Druckgas in dem vom Gut völlig ausgefüllten Behälter
zugänglich sind, würde ein bedeutender Überdruck erforderlich sein, was seinerseits
einen allzu stark und schwer konstruierten Behälter fordern würde. Mit einem nur
teilweise gefüllten Behälter unter niedrigerem
Druck zu fahren,
ist nicht wirtschaftlich. Die Vorrichtung umfaßt deshalb auch einen kleinen Kompressor,
der während des mit einem mäßigen Anfangsdruck begonnenen Entleerens den Druck in
ausreichendem Maße für ein völliges Entleeren aufrechterhalten und dabei mit bekannten
Hilfsmitteln vom Motor des Fahrzeuges angetrieben werden kann.
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Es hat sich herausgestellt, daß dieFlächenbehandlung der Innenseite
des Trichters von entscheidender Bedeutung ist, indem sie ein rasches und vollständiges
Entleeren des Behälters sicherstellt und eine beträchtliche Druckhöhe mit so mäßigen
Drücken wie 2 bis 5 kg/cm2 zuläßt. Demnach ist bei Versuchen eine Zementlast von
5 t, verteilt auf zwei auf einem Lastkraftwagen angeordnete Behälter, in 8 Minuten
in einen höhergelegenen Silo hinübergeladen worden, und zwar mit einem überdruck
von 3kg/cm2 eine Druckhöhe von über 30 m ist mit einem Überdruck von 5 kg/cm2 erreicht
worden; während unpolierte, aber sonst gleiche Behälter schlecht und unzuverlässig
arbeiteten und nicht imstande waren, den für den praktischen Gebrauch unnachläßlichen
Anforderungen zu entsprechen.