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Die vorliegende Erfindung betrifft
eine Anlage zum Lösen
bzw. Mischen von pulverförmigen
Substanzen in bzw. mit anderen Substanzen, insbesondere Flüssigkeiten.
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Pulverförmige Substanzen neigen beim
Lösen in
anderen Substanzen bzw. Mischen mit anderen Substanzen, insbesondere
Flüssigkeiten,
zum Stauben. Wenn man beispielsweise eine pulverförmige Substanz
in einer Flüssigkeit
lösen will,
geschieht dies in der Regel so, daß man die pulverförmige Substanz
manuell aus einem Gebinde in ein Behältnis schüttet, in dem sich die Lösungsflüssigkeit
befindet. Bei diesem Vorgang kommt es zu einer Staubentwicklung,
die zu einer Verunreinigung der Umgebung führt und in vielen Fällen Belästigungen
der Bedienungspersonen mit sich bringt, was letztendlich zu Gesundheitsschädigungen
führen
kann.
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Die vorstehend aufgezeigten Probleme
treten insbesondere dann auf, wenn pulverförmige Substanzen in Flüssigkeiten
gelöst
werden sollen. Ähnliche
Probleme sind aber auch beim Mischen von pulverförmigen Substanzen mit anderen
Substanzen, insbesondere Flüssigkeiten,
vorhanden.
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Der vorliegenden Erfindung liegt
die Aufgabe zugrunde, eine Anlage der angegebenen Art zu schaffen,
mit der sich derartige Lösungs-
bzw. Mischvorgänge
besonders staubfrei durchführen
lassen.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine
Anlage zu Lösen
bzw. Mischen von pulverförmigen
Substanzen in bzw. mit anderen Substanzen, insbesondere Flüssigkeiten,
mit einem unterdruckfesten Behältnis
zur Aufnahme der anderen Substanz, einer an das Behältnis angeschlossenen
Unterdruckquelle, einem Absperrventil für die Unterdruckquelle und
einer unmittelbar am Behältnis
angeordneten und/oder entfernt hiervon vorgesehenen und über eine
Förderleitung
hiermit verbundenen Aufnahmevorrichtung für die pulverförmige Substanz gelöst.
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Der Erfindung liegt der Gedanke zugrunde, den
Lösungs-
bzw. Mischvorgang mit einem Behältnis
durchzuführen,
in dem Unterdruck herrscht. Auf diese Weise wird die Einführung der
pulverförmigen Substanz
in das Behältnis
unterstützt,
da durch den vorhandenen Druckunterschied zwischen der Aufnahmevorrichtung
für die
pulverförmige
Substanz bzw. der Atmosphäre
und dem Inneren des Behältnisses
die pulverförmige
Substanz aus der Aufnahmevorrichtung in das Behältnis gedrückt wird, so daß auf diese
Weise eine die Umgebungsatmosphäre verunreinigende
Staubentwicklung vermieden wird. Das Behältnis ist unterdruckfest ausgebildet
und dient zur Aufnahme der anderen Substanz, mit der die pulverförmige Sub stanz
vermischt oder in der diese gelöst
werden soll. Wenn der Lösungs-
bzw. Mischvorgang durchgeführt
werden soll, wird die pulverförmige
Substanz in ihrer Aufnahmevorrichtung angeordnet, wobei diese Aufnahmevorrichtung
zum Behältnis
hin gesperrt ist. Durch Öffnen
des Absperrventils für
die Unterdruckquelle wird nunmehr das Behältnis unter Unterdruck gesetzt.
Wenn ein entsprechender Unterdruck erreicht ist, wird die Sperrung
der Aufnahmevorrichtung für
die pulverförmige Substanz
aufgehoben, so daß durch
den vorhandenen Unterdruck die pulverförmige Substanz nunmehr in das
Behältnis
gesaugt bzw. gedrückt
wird. Es kann dann der gewünschte
Lösungs-
bzw. Mischvorgang durchgeführt
werden. Nach Ablauf einer gewünschten
Zeitspanne kann ein Druckausgleich im Behältnis durchgeführt und
das gelöste
bzw. vermischte Produkt aus dem Behältnis abgeführt werden.
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Der gesamte Lösungs- bzw. Mischvorgang wird
daher in einem geschlossenen Behältnis
durchgeführt,
so daß sich
keine Staubentwicklung und damit keine Umweltbelastung ergibt. Die
Bedienungspersonen sind keinen gesundheitlichen Gefährdungen
mehr ausgesetzt. Die Zuführung
der pulverförmigen
Substanz in das Behältnis
kann durch die Unterdruckunterstützung
kontinuierlich erfolgen. Ferner wird die dosierte Zuführung der
pulverförmigen
Substanz vereinfacht.
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Vorzugsweise ist die Aufnahmevorrichtung für die pulverförmige Substanz
eine am Behältnis
angeordnete Gebinde- oder Eimeraufnahmevorrichtung mit einer Zuführleitung
zum Behältnis.
Diese Aufnahmevorrichtung dient vorzugsweise zur manuellen Beschickung
des Behältnisses
mit der pulverförmigen Substanz.
Beispielsweise wird ein geeignetes, die pul- verförmige Substanz
enthaltendes Gebinde in der Aufnahmevorrichtung für die pulverförmige Substanz
angeordnet, und es wird eine geeignete Öffnung bzw. Auslaufvorrichtung
des Gebindes geöffnet,
so daß die
pulverförmige
Substanz in die Zuführleitung
zum Behältnis
eindringen kann. In dieser ist vorzugsweise ein geeignetes Absperrventil
vorhanden, das zum Zuführungszeitpunkt
geöffnet
wird. Der im Behältnis
aufgebaute Unterdruck saugt dann die pulverförmige Substanz aus dem Gebinde
in das Behältnis,
wobei kein Staub entsteht, da die Aufnahmevorrichtung in abgedichteter
Weise mit dem Behältnis verbunden
ist.
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Die vorstehend beschriebene Aufnahmevorrichtung
dient vorzugsweise zur manuellen Beschickung des Behältnisses
mit pulverförmigen
Substanzen, d.h. zur Beschickung mit kleineren Mengen. Insbesondere
für Fälle, bei
denen eine Beschickung mit größeren Mengen
erfolgen soll, ist die Aufnahmevorrichtung für die pulverförmige Substanz
vorzugsweise ein vom Behältnis
getrennt angeordneter Vorratsbehälter
mit Förderleitung
zum Behältnis.
In diesem Fall befindet sich die pulverförmige Substanz im Vorratsbehälter oder
wird in diesen eingefüllt.
Die Förderleitung
zum Behältnis
weist eine geeignete Absperrvorrichtung auf, die vorerst geschlossen
ist. Nachdem im Behältnis
ein geeigneter Unterdruck aufgebaut worden ist, wird die Absperrvorrichtung
in der Förderleitung
geöffnet,
so daß nunmehr
durch den im Behältnis
aufgebauten Unterdruck die pulverförmige Substanz aus dem Vorratsbehälter durch
die Förderleitung
in das Behältnis
gesaugt wird. Bei dieser Ausführungsform
dient daher der im Behältnis aufgebaute
Unterdruck – neben
seiner Funktion zur Verhinderung einer Staubentwicklung – zur För derung
der pulverförmigen
Substanz über
eine längere Strecke
bis zum Behältnis.
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Der Vorratsbehälter ist vorzugsweise auf einer
Wiegeeinrichtung (Wiegezelle) angeordnet, so daß die in das Behältnis einzuführende pulverförmige Substanz
wiegegenau abgerufen werden kann.
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Die beiden vorstehend beschriebenen
Ausführungsformen
der Aufnahmevorrichtung für
die pulverförmige
Substanz können
zusammen oder alternativ vorhanden sein. Es versteht sich ferner,
daß auch
mehrere Gebinde- oder Eimeraufnahmevorrichtungen sowie Vorratsbehälter vorhanden
sein können.
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Zweckmäßigerweise ist das Behältnis mit
einer Rühr/Vibrationseinrichtung
versehen, um den gewünschten
Lösungs-
bzw. Mischvorgang durchführen
zu können.
Rühreinrichtungen
können
beispielsweise einen an einer Welle angeordneten Propeller aufweisen.
Geeignete Vibrationseinrichtungen sind dem Fachmann bekannt.
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Auch die Aufnahmevorrichtung für die pulverförmige Substanz
kann vorzugsweise mit einer Rühr/Vibrationseinrichtung
versehen sein, um auf diese Weise ein Vormischen der Substanz durchzuführen oder
deren Zuführung
in das Behältnis
zu unterstützen.
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Neben einer Staubvermeidung weist
die erfindungsgemäß ausgebildete
Anlage auch Vorteile in Bezug auf die Zuführung der pulverförmigen Substanz
auf, da hiermit ein Zuführvor gang
ohne Verklumpen des Produktes durchgeführt werden kann.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand
eines Ausführungsbeispiels
in Verbindung mit der Zeichnung im einzelnen erläutert. Die einzige Zeichnung
zeigt eine schematische Vertikalschnittdarstellung einer Anlage
zum Lösen
von pulverförmigen Substanzen.
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In der einzigen Figur ist ein unterdruckfestes Behältnis 1 zur
Aufnahme einer Flüssigkeit
dargestellt, in der die pul- verförmige Substanz gelöst werden
soll. Das Behältnis 1 ist
etwa in der Form eines stehenden Zylinders ausgebildet und besitzt
ein unteres konisches Ende, in dem ein geeigneter Auslauf angeordnet
ist, der über
ein Ventil 9 abgesperrt werden kann. Aus diesem Auslauf
kann die gelöste
Substanz durch Schwerkraft oder mit Hilfe einer Pumpe abgeführt werden.
Im unteren Bereich weist das Behältnis 1 ferner
einen Heizmantel 2 auf, der eine teilweise Beheizung des
Behältnisses
ermöglicht.
Ferner ist im Inneren des Behältnisses 1 eine
Rührvorrichtung 3 angeordnet,
die aus einem Antriebsmotor und einer sich hiervon nach unten in
das Behältnis
hineinerstreckenden Propellerwelle besteht.
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Auf der Oberseite besitzt das Behältnis 1 einen
Deckel, mit dem es in abgedichteter Weise verschlossen werden kann.
Am Deckel sind geeignete Zuführungen 5, 6, 7 für eine Wasserspülvorrichtung, eine
Unterdruckleitung und eine Preßluftleitung 7 vorgesehen.
Ferner befindet sich am Deckel ein beleuchtetes Schauglas 13,
mittels dem das Innere des Behältnisses
beobachtet werden kann. Der Zuführanschluß für die Flüssigkeit
befindet sich auch am Deckel und ist ebenfalls bei 5 angedeutet.
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Am Behältnis 1 ist ferner
eine Gebinde- oder Eimeraufnahmevorrichtung 4 angeordnet,
die mit einer Zuführleitung
zum Behältnis
versehen ist, in der ein geeignetes Absperrorgan angeordnet ist.
In diese Gebinde- oder Eimeraufnahmevorrichtung 4 können geeignete
Gebinde oder Eimer, die die pulverförmige Substanz enthalten, eingesetzt
werden, und zwar mit einer geeigneten Öffnung nach unten, so daß beim Öffnen der Öffnung die
pulverförmige
Substanz in die Zuführleitung
eintritt und beim Öffnen
des Absperrorganes der Zuführleitung
in das Innere des Behältnisses 1 eintreten
kann.
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Desweiteren steht das Behältnis 1 über eine Förderleitung 8 mit
einem geeigneten Absperrorgan mit einem Vorratsbehälter 10 zur
Aufnahme der pulverförmigen
Substanz in Verbindung. Dieser Vorratsbehälter 10 ist als üblicher
Behälter
ausgebildet und weist ebenfalls eine Rührvorrichtung 11 auf.
Er befindet sich auf Wiegezellen 12, so daß eine dosierte
Abgabe der pulverförmigen
Substanz im Vorratsbehälter über die
Förderleitung 8 in
das Behältnis
möglich ist.
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Die hier dargestellte Anlage funktioniert
auf folgende Weise. Bei Betriebsbeginn wird das Behältnis 1 mit
der Lösungsflüssigkeit,
beispielsweise Wasser, über
den Anschluß 5 der
Wasserspül-
und Befüllvorrichtung
gefüllt.
Danach wird ein mit der zu lösenden
pulverförmigen
Substanz versehenes Gebinde in die Gebindeaufnahmevorrichtung 4 eingesetzt,
wobei das Absperrorgan in der Zuführleitung zum Be hältnis geschlossen
ist. Ferner sind die Absperrorgane des Preßluftanschlusses 7,
der Förderleitung 8 und
des Unterdruckanschlusses 6 geschlossen. Durch Öffnen des
Unterdruckanschlusses 6 wird nunmehr ein geeigneter Unterdruck
im geschlossenen Behältnis 1 aufgebaut.
Wenn ein bestimmter Unterdruckpegel erreicht ist, wird das Absperrorgan
in der Zuführleitung
der Gebindeaufnahmevorrichtung 4 geöffnet, so daß bei geöffnetem
Gebinde pulverförmige
Substanz aus diesem in das Innere des Behältnisses 1 gesaugt
wird. Durch Anstellen der Rührvorrichtung 3 kann
dann der gewünschte
Lösungsvorgang
durchgeführt
werden. Nach Ablauf einer bestimmten Zeitspanne werden die Absperrorgane
geschlossen, und das gelöste
Produkt wird über
den Auslaß abgezogen.
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Wenn eine pulverförmige Substanz aus dem Vorratsbehälter 10 im
Behältnis 1 gelöst werden
soll, wird ebenfalls ein entsprechender Unterdruck im Behältnis 1 aufgebaut,
wonach das Absperrorgan der Förderleitung 8 geöffnet wird,
so daß die
pulverförmige
Substanz aus dem Vorratsbehälter 10 durch
die Förderleitung 8 in
das Behältnis 1 gesaugt
wird. Es kann dann ebenfalls im Behältnis 1 ein entsprechender
Rührvorgang
durchgeführt
werden, um ein Lösen der
Substanz in der im Behältnis
befindlichen Flüssigkeit
zu erreichen.