DE19646064A1 - Anlage und Verfahren zur Herstellung von Mischgütern, insbesondere von Trockenmörtel - Google Patents
Anlage und Verfahren zur Herstellung von Mischgütern, insbesondere von TrockenmörtelInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Anlage zur Herstel
lung von Mischgütern, insbesondere von Trockenmörtel, mit
mehreren Behandlungsstationen, die mindestens eine Wiegesta
tion mit Wiegeeinrichtung und eine Mischstation mit Mischein
richtung umfassen, sowie ein Verfahren zur Herstellung von
Mischgütern, insbesondere von Trockenmörtel, bei welchem die
Ausgangsstoffe portionsweise abgemessen, insbesondere gewo
gen und anschließend gemischt werden.
Bekannte Anlagen zur Herstellung von Trockenmörtel der ein
gangs genannten Art sind turmartig aufgebaut. Am oberen Ende
des Turmes sind die Vorratsbehälter für die zu mischenden
Ausgangsstoffe, insbesondere Sand und Zuschlagstoffe ange
ordnet, die an ihrem unteren Ende jeweils eine Auslaßöffnung
für den jeweiligen Stoff aufweisen. Die Auslaßöffnungen mün
den in Wiegebehälter einer unterhalb der Vorratsbehälter an
geordneten Wiegeeinrichtung. Hier werden die verschiedenen
Ausgangsstoffe abgewogen und sodann einer wiederum unterhalb
der Wiegeeinrichtung vorgesehenen Mischeinrichtung zuge
führt, wo die Stoffe miteinander vermischt werden. Die Misch
einrichtung ist üblicherweise zusätzlich mit Vorrichtungen
zur Zerkleinerung von Agglomeraten versehen, um eine gute Ho
mogenität des Mischgutes zu erreichen.
Die Mischeinrichtung ist wiederum an ihrer Unterseite mit
einer Auslaßöffnung versehen, die in einen oder mehrere Vor
ratsbehälter für das Mischgut mündet. Aus diesen Mischgutbe
hältern kann das Mischgut wiederum über an deren Unterseite
vorgesehene Auslaßöffnungen entnommen und abgesackt oder in
eine sonstige Transportvorrichtung für das Mischgut gefüllt
werden.
Durch diesen Aufbau der bekannten Anlagen ergibt sich also
ein stetig von oben nach unten gerichteter Materialfluß des
zu Beginn des Verfahrens zum oberen Ende des Turms geförder
ten Materials. Diese Anordnung hat zwar den Vorteil, daß
daher zur Förderung der Materialien von Station zu Station
die Schwerkraft ausgenutzt werden kann. Andererseits ergibt
sich hierdurch jedoch ein sehr aufwendiger und kostenintensi
ver Aufbau der Anlage, insbesondere wenn diese, wie heute üb
lich, eine Höhe von bis zu 40 Metern und mehr aufweist. Auf
grund der enormen Masse einer solchen Anlage ist auch der Un
tergrund, auf der diese aufgestellt werden soll, besonders
auszuwählen und zu befestigen.
Weitere Nachteile dieser bekannten Anlagen bestehen darin,
daß sie schwer zu reinigen sind und daher bei einem Wechsel
des behandelten Gutes lange Stillstandzeiten in Kauf zu neh
men sind. Bei Verwendung von färbenden Zuschlagstoffen muß
die Anlage zudem sehr lange nachlaufen, bevor mit ihr ein an
deres Mischgut hergestellt werden kann.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Anlage
und ein Verfahren der eingangs genannten Art anzugeben, wel
che diese Nachteile nicht aufweist. Insbesondere soll der
Aufbau der Anlage vereinfacht und verbilligt sowie das Ver
fahren hinsichtlich der Stillstands- und Reinigungszeiten
verkürzt werden.
Diese Aufgabe wird durch eine Anlage gelöst, die dadurch ge
kennzeichnet ist, daß die Behandlungsstationen im wesentli
chen in derselben horizontalen Ebene angeordnet sind.
Außerdem wird die Aufgabe durch ein Verfahren gelöst, wel
ches dadurch gekennzeichnet ist, daß die Behandlung der Stof
fe im wesentlichen in einer horizontalen Ebene erfolgt.
Durch die im wesentlichen horizontale, beispielsweise eben
erdige Anordnung der Behandlungsstationen wird zwar auf den
Vorteil der Ausnutzung der Schwerkraft verzichtet. Dafür
kann die erfindungsgemäße Anlage aber aufgrund der geringen
erforderlichen Bauhöhe kostengünstig hergestellt werden. Die
Anlage ist insbesondere so gut wie überall installierbar,
ohne daß besondere Anforderungen an den Untergrund zu stel
len sind. Durch die niedrige Bauhöhe verbilligt sich auch
der Betrieb der Anlage, da die Materialien nicht in eine
große Höhe gefördert werden müssen und Wartungsarbeiten
leichter durchführbar sind.
Der erfindungsgemäße Aufbau der Anlage ermöglicht die Gestal
tung als Kleinanlage mit lediglich einer Wiegestation und
einer Mischstation sowie einer entsprechenden Anzahl von Vor
ratsbehältern für die Ausgangsstoffe, die derart um die Wie
gestation angeordnet werden, daß die Ausgangsstoffe der Wie
gestation nacheinander unmittelbar zugeführt werden können.
Ebensogut kann die Anlage aber auch mit weiteren Behandlungs
stationen, insbesondere einer Entnahmestation für das Misch
gut und einer Reinigungsstation für den Mischbehälter verse
hen sein. Die Entnahmestation kann dabei eine Hubvorrichtung
aufweisen, um das Mischgut bei ebenerdiger Anordnung der An
lage auf einfache Weise absacken oder in einen anderen Behäl
ter abfüllen zu können.
Nach einer Ausgestaltung der Erfindung ist ein Behälter für
das zu behandelnde Gut vorgesehen, der sowohl zur Behandlung
als auch zum Transport zwischen den einzelnen Behandlungssta
tionen dient. Das zu behandelnde Gut kann auf diese Weise
während des gesamten Herstellungsprozesses in einem Behälter
verbleiben. Ein Fließen oder Fördern des Gutes mit den damit
verbundenen Nachteilen, wie beispielsweise Entmischen, ist
daher nicht notwendig.
Der Behälter kann dabei bevorzugt als einfacher Transportbe
hälter ausgebildet sein, in den eine Mischeinrichtung ein
fahrbar ist. Dies ist besonders kostengünstig und vorteil
haft für die Reinigung, da in dem Behälter selbst keine
Mischwerkzeuge vorgesehen werden müssen. Außerdem muß bei
einem Materialwechsel lediglich die einfahrbare Mischeinrich
tung und nicht die gesamte Anlage gereinigt werden. Die Rei
nigungs- und Stillstandzeiten der Anlage verkürzen sich da
durch drastisch.
Als Mischeinrichtung ist bevorzugt ein oben und unten offe
nes vertikales Förderrohr vorgesehen, in dem eine nach oben
fördernde Förderschnecke angeordnet ist. Bevorzugt weist
dabei der Außenumfang der Förderschnecke zur Innenseite des
Förderrohres einen Abstand auf. Eine derartige Mischvorrich
tung kann leicht in den Behälter ein- und ausgefahren werden
und erlaubt zugleich eine gute Mischung in kurzer Zeit.
Durch den Abstand zwischen Förderschnecke und Förderrohr
wird beim Mischen ein Rückstrom des Mischgutes im Inneren
des Förderrohres bewirkt, der dem Förderstrom durch die För
derschnecke entgegengerichtet ist. Durch die einander entge
gengerichteten Materialströme werden auf das Mischgut Scher
kräfte ausgeübt, die zu einer Auflösung von vorhandenen oder
gebildeten Agglomeraten führen.
Der Abstand zwischen Förderschnecke und Förderrohr wird in
Abhängigkeit von den Materialeigenschaften des Mischgutes,
insbesondere von dessen Korngröße so gewählt, daß eine Auflö
sung von Agglomeraten gewährleistet und eine gewünschte Homo
genität des Mischgutes erreicht wird. Bei einer Anlage zur
Herstellung von Trockenmörtel beträgt der Abstand zwischen
Förderschnecke und Förderrohr beispielsweise zwischen ca.
1 cm und ca. 2 cm, insbesondere ca. 1,5 cm. Es hat sich ge
zeigt, daß sich hierdurch besonders gute Mischergebnisse er
zielen lassen.
Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung sind die Be
handlungsstationen über Transportvorrichtungen miteinander
verbunden. Hierdurch können die Behälter mit dem zu behan
delnden Gut automatisch von Behandlungsstation zu Behand
lungsstation transportiert werden. Besonders vorteilhaft ist
es dabei, wenn die Transportvorrichtungen einen geschlosse
nen Kreislauf des Behälters zwischen den Behandlungsstatio
nen ermöglichen. Die Behandlung des Gutes kann also immer in
demselben Behälter erfolgen, in den die Ausgangsmaterialien
zunächst eingefüllt und anschließend gemischt werden. Um
einen höheren Durchsetz der Anlage zu bewirken, können bevor
zugt mehrere Behälter in dem Kreislauf vorgesehen sein, so
daß beispielsweise grundsätzlich an jeder Behandlungsstation
stets ein Behälter vorhanden ist.
Als Transportvorrichtung dient nach einer Ausgestaltung der
Erfindung eine Fördereinrichtung, insbesondere eine Walzen
fördereinrichtung. Diese ermöglicht einen schnellen und si
cheren Transport der Behälter und die Integration einer Wie
gestation in den Kreislauf, an welcher die Ausgangsmateria
lien direkt im Behälter in den erforderlichen Gewichtsantei
len ausgemessen werden können.
Nach einer anderen Ausgestaltung der Erfindung ist als Trans
portvorrichtung eine Drehscheibe vorgesehen, auf welcher die
Behandlungsbehälter in Art eines Karussels angeordnet sind.
Die Drehscheibe, in der die Behandlungsbehälter taktweise
von Behandlungsstation zu Behandlungsstation transportiert
werden, ist insbesondere in einem Gestell auf einer Höhe an
geordnet, die ein Abfüllen des gemischten Gutes direkt von
der Scheibe ermöglicht. Die Verwendung einer Drehscheibe als
Transportvorrichtung ist aus Platzgründen vorteilhaft und er
möglicht eine hohe Taktgenauigkeit beim Transport der Behäl
ter von Station zu Station.
Die Vorratsbehälter mit den Ausgangsmaterialien sind bevor
zugt neben der Transportvorrichtung angeordnet, wobei sie
sich im wesentlichen in derselben horizontalen Ebene befin
den wie die Behandlungsstationen. Die Beladung der Vorratsbe
hälter wird hierdurch erleichtert. Zum Befüllen der Behand
lungsbehälter sind dementsprechend Fördereinrichtungen, ins
besondere Förderbänder zwischen den Vorratsbehältern und den
Behandlungsbehältern vorgesehen.
Als Behandlungsbehälter kann nach einer weiteren Ausgestal
tung der Erfindung ein handelsüblicher Transport- und/oder
Lagerbehälter für das jeweilige Mischgut vorgesehen sein.
Diese Ausgestaltung ist zum einen kostengünstig und ermög
licht andererseits den direkten Abtransport des fertig behan
delten Gutes. Die Behälter mit dem Mischgut können also ohne
Umladen von der Anlage direkt zu ihrem Einsatzort oder einem
Zwischenlager transportiert werden.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dar
gestellt und werden nachfolgend beschrieben. Es zeigen, je
weils in schematischer Darstellung,
Fig. 1 eine Seitenansicht einer ersten Variante einer er
findungsgemäßen Anlage,
Fig. 2 eine Draufsicht auf die Anlage von Fig. 1,
Fig. 3 eine Vorderansicht der Anlage von Fig. 1,
Fig. 4 eine Draufsicht auf eine zweite Variante der er
findungsgemäßen Anlage,
Fig. 5 einen Querschnitt durch einen Behandlungsbehälter
mit eingeführter Mischeinrichtung,
Fig. 6 eine Draufsicht auf eine dritte Variante der er
findungsgemäßen Anlage, und
Fig. 7 eine Seitenansicht der Anlage von Fig. 6.
Die in den Fig. 1 bis 3 dargestellte erfindungsgemäße Anlage
ist auf einer im wesentlichen horizontalen, insbesondere ebe
nerdigen Ebene I aufgebaut. Sie umfaßt eine Belade- und Wie
gestation 1, eine Mischstation 2, eine Entladestation 3 und
eine Reinigungsstation 4. Die Behandlungsstationen 1 bis 4
sind über eine Walzenfördereinrichtung 5 derart miteinander
verbunden, daß die Behandlungsstationen einen geschlossenen
Kreislauf bilden. Vor den Behandlungsstationen 1 und 2 sind
dabei jeweils Wartepositionen 6 vorgesehen.
Die Anlage umfaßt eine Mehrzahl von Behandlungsbehältern 7,
die als einfache Vorrats- und Transportbehälter ausgebildet
sind. Insbesondere können hierfür handelsübliche Transport- und
Lagerbehälter für das zu behandelnde Gut verwendet wer
den.
Wie man in den Fig. 2 und 3 sieht, sind im Bereich der Bela
de- und Wiegestation 1 neben der Walzenfördereinrichtung 5
sechs Vorratsbehälter 8 vorgesehen, die der Aufnahme der Aus
gangsmaterialien für das Mischgut dienen. Die Vorratsbehäl
ter 8 befinden sich in etwa auf der Höhe der Behandlungssta
tionen 1-4, das heißt sie sind wie diese auf der Ebene I ge
lagert. Zwischen den Vorratsbehältern 8 und einem oberhalb
der Behandlungsbehälter 7 an der Belade- und Wiegestation 1
vorgesehenen Trichter 9 ist jeweils ein Förderband 10 ange
ordnet, um die Ausgangsstoffe aus den Vorratsbehältern 8 in
den jeweils in der Station 1 vorhandenen Behälter 7 zu för
dern. Um dabei die einzelnen Ausgangsmaterialien beim Befül
len des Behälters 7 auswiegen zu können, weist die Walzenför
dereinrichtung 5 in diesem Bereich einen separaten Abschnitt
11 auf, der als Wiegeeinrichtung ausgebildet ist.
An der Mischstation 2 ist eine Hebe- und Senkvorrichtung 12
vorgesehen, durch die eine Mischeinrichtung 13 mit einem För
derrohr 14 und einer Förderschnecke 15 in den jeweils an der
Mischstation 2 befindlichen Behälter 7 einführbar und nach
dem Mischen wieder entnehmbar ist. Die Ausgestaltung der För
dereinrichtung 13 ist im einzelnen in Fig. 5 dargestellt und
wird weiter unten beschrieben.
Zwischen der Mischstation 2 und der Entladestation 3 ist
eine Hubvorrichtung 16 angeordnet, durch welche die Behand
lungsbehälter 7 von der Ebene I in eine Entladeposition ange
hoben werden können. In dieser Entladeposition befinden sich
die Behandlungsbehälter 7 oberhalb einer Absackeinrichtung
17, durch welche das Mischgut in gewünschten Portionen abge
sackt werden kann. Die dabei hergestellten Säcke mit Misch
gut werden in einer weiteren Station 18 palettiert, um dann
abtransportiert werden zu können. Alternativ können die Be
handlungsbehälter 7 nach Fertigstellung des Mischgutes an
der Position 19 aus der Anlage entnommen und abtransportiert
werden. Die Behandlungsbehälter 7 dienen dann zugleich als
Transport- und Lagerbehälter für das Mischgut. Ebenso ist es
möglich, das fertige Mischgut in sogenannte Big-Bags abzufül
len.
Wie man in den Fig. 1 und 3 erkennt, können alle Behandlungs
einrichtungen eingehaust sein, während sich die Vorratsbehäl
ter 8 für die Ausgangsmaterialien außerhalb der Einhausung
20 befinden. Aufgrund der niedrigen Bauhöhe der Anlage kann
diese sehr kostengünstig durch die Einhausung 20 gegen Außen
einflüsse geschützt werden. Zugleich ermöglicht die Einhaus
ung 20 eine Abschottung der Anlage nach außen, so daß ent
sprechenden Umweltauflagen Rechnung getragen werden kann.
Bei der in Fig. 4 dargestellten Variante der erfindungsgemä
ßen Anlage sind die Vorratsbehälter 21 für die Ausgangsmate
rialien um eine zentrale Belade- und Wiegestation 22 für die
Behandlungsbehälter 23 angeordnet. Eine Transporteinrichtung
ist bei dieser einfachen Variante nicht vorgesehen. Statt
dessen werden die befüllten Behandlungsbehälter 23 mit einem
Transportfahrzeug von der Befüll- und Wiegestation 22 zu
einer hier nicht dargestellten Mischstation gebracht, wo wie
derum eine Mischeinrichtung in den Behälter einführbar ist,
um die Stoffe in der gewünschten Weise zu mischen. Ein Behäl
ter nach dem anderen kann so befüllt und gemischt werden.
Diese besonders einfach aufgebaute Anlage ist sehr flexibel
und kann überall in kurzer Zeit installiert werden. Sie ist
insbesondere zur Befüllung von handelsüblichen Transport- und
Lagerbehältern für das Mischgut geeignet.
Fig. 5 zeigt einen Behandlungsbehälter 7 mit eingeführter
Mischeinrichtung 13. Bei dem Behälter 7 handelt es sich um
einen handelsüblichen Transport- und Lagerbehälter wie er
beispielsweise für Trockenmörtel verwendet wird. Er besteht
aus einem kreiszylindrischen Oberteil 32 und einem kegel
stumpfförmigen Unterteil 33. Des weiteren ist der Behälter 7
an seiner Oberseite mit einer Begrenzungswand 34 versehen,
in welcher eine zentrale Öffnung 35 vorgesehen ist, die
durch einen aufsetzbaren Deckel 36 verschließbar ist. An der
Unterseite weist der Behälter 7 eine Abzugsschacht 37 auf,
der bündig an den kegelstumpfförmigen Unterteil 33 des Behäl
ters 7 anschließt und mittels eines Schiebers 38 verschließ
bar ist.
Im Zentrum des Behälters 7 ist ein im Querschnitt kreisförmi
ges, mit der Symmetrieachse II des Behälters 7 konzentri
sches vertikales Förderrohr 14 angeordnet, welches mit sei
nem einen Ende an dem Deckel 36 befestigt ist und dessen an
deres Ende einen Abstand zu den unteren Begrenzungswänden
des Behälters 7 aufweist. Das obere Ende des Förderrohres 14
ist also durch den Deckel 36 verschlossen. Sein unteres Ende
ist dagegen offen und bildet eine Eintrittsöffnung 40 für
das Mischgut. Austrittsöffnungen 41 für das Mischgut sind im
oberen Abschnitt des Förderrohres 14 vorgesehen, und zwar in
Form von mehreren, über den Umfang verteilt angeordneten Aus
nehmungen in der Rohrwandung.
Ebenfalls konzentrisch mit der Symmetrieachse II des Behäl
ters 7 ist im Inneren des Förderrohres 14 eine Förderschnec
ke 15 in Form einer Welle 43 mit darauf angeordneter Wendel
44 vorgesehen, wobei die Welle 43 in einem Antriebsmotor 45
drehbar gelagert ist, der auf der Außenseite des Deckels 36
angebracht ist. Der Außenumfang der Förderschnecke 15, also
der äußere Rand der Wendel 44, weist zu der Innenseite 46
des Förderrohres 14 einen Abstand d auf, der in Abhängigkeit
von der Art des Mischgutes gewählt wurde. Bei einer Mischein
richtung für Trockenmörtel beträgt der Abstand d beispiels
weise ca. 1,5 cm.
Des weiteren ist die Wende 44 an ihrem Außenumfang mit einem
nach oben abgewinkelten Rand 47 versehen, um das Aufnahmevo
lumen der Förderschnecke 15 zu erhöhen. Am unteren Ende der
Förderschnecke 15 ist außerdem ein quer zur Welle 43 verlauf
ender Rührstab 48 angeordnet, welcher das vor dem Schieber
38 befindliche Mischgut in den Mischkreislauf befördert.
Schließlich ist ein Gestell 49 vorgesehen, welches den Behäl
ter 1 in seiner aufrechten Position hält.
Zur Inbetriebnahme der Mischvorrichtung werden das Förder
rohr 14, die Förderschnecke 15 und der Motor 45 zusammen mit
dem Deckel 36 in den Behälter 7 eingebracht bzw. auf diesen
aufgesetzt, so daß der Behälter nach oben verschlossen ist.
Jetzt kann die Mischvorrichtung über, den Motor 45 in Betrieb
genommen werden. Das heißt, die Förderschnecke 15 wird von
dem Motor 45 in Rotation um die Achse II gesetzt, wobei die
Rotationsrichtung so gewählt ist, daß die Wendel 44 der För
derschnecke 15 Mischgut innerhalb des Förderrohres 14 von
unten nach oben fördert. Das nach oben geförderte Mischgut
verläßt über die Öffnungen 41 in der Rohrwand das Förderrohr
14 und fällt aufgrund der Schwerkraft, wie durch die Pfeile
50 angegeben, zurück in Richtung auf den Boden des Behälters
7. Dort rutscht das Mischgut aufgrund der konischen Ausge
staltung des Unterteils 33 des Behälters 7 gemäß den Pfeilen
51 in Richtung auf die Eintrittsöffnung 40 des Förderrohres
14, wo es erneut von der Förderschnecke 15 aufgenommen und
innerhalb des Förderrohres 14 nach oben gefördert wird.
Ein Teil des von der Förderschnecke 15 nach oben geförderten
Mischguts fällt jedoch aufgrund des Abstandes d zwischen För
derschnecke 15 und Innenseite 46 des Förderrohres 14 inner
halb des Förderrohres 14 nach unten zurück, und zwar, wie
mit Pfeilen 52 angegeben, grundsätzlich über die gesamte
Länge der Wendel 44. Dadurch entsteht eine der Förderrich
tung 53 entgegengerichtete Strömung des Mischgutes, die im
Inneren des Förderrohres 14 zu einer Art Mahlprozeß führt.
Auf das Mischgut werden also im Inneren des Förderrohres 14
Scherkräfte ausgeübt, die zu einer Auflösung von Agglomera
ten führen.
Zusammen mit der Umwälzung des Mischgutes vom unteren Ende
des Behälters 7 über die Wendel 44, die Öffnungen 41 im För
derrohr und zurück zur unteren Rohröffnung 40 ergibt sich da
durch eine sehr hohe Homogenität des Mischgutes nach kurzer
Zeit. Bei einer Anlage für Trockenmörtel beläuft sich eine
typische Mischdauer auf ca. 3 bis 4 Minuten. Zugleich ist
der zur Umwälzung des Mischgutes erforderliche Energieein
trag über den Motor 45 deutlich geringer als bei herkömmli
chen Mischern, da nicht stets das gesamte Mischgut in Bewe
gung gehalten werden muß, sondern lediglich der sich inner
halb des Förderrohres 14 befindliche Teil. Durch diese Misch
einrichtung wird in besonders geschickter Weise die Verwen
dung einfacher Behandlungsbehälter ermöglicht, die entweder
in einem geschlossenen Kreislauf umlaufen oder zugleich zum
Abtransport des Mischgutes dienen.
Die Herstellung beispielsweise von Trockenmörtel mit der er
findungsgemäßen Anlage erfolgt dadurch, daß die über die För
dereinrichtung 5 umlaufenden Behandlungsbehälter 7 in der Be
füll- und Wiegestation 1 zunächst nacheinander mit den Aus
gangsmaterialien aus den Vorratsbehältern 8 befüllt werden,
wobei die jeweils erforderliche Menge der Ausgangsmateria
lien durch die an der Station 1 vorhandene Wiegeeinrichtung
11 eingestellt wird. Ein derart befüllter Behälter 7 wird
dann über die Fördereinrichtung 5 und die Warteposition 6 zu
der Mischstation 2 transportiert. Hier wird in den oben offe
nen Behälter 7 die Mischeinrichtung 13 mittels der Vorrich
tung 12 eingefahren. Die Mischeinrichtung 13 wird dann in
der zuvor beschriebenen Weise so lange betrieben, bis das
Mischgut die gewünschte Mischqualität aufweist. Anschließend
wird der Behälter 7 zu der Hubvorrichtung 16 transportiert,
von der er angehoben wird. Nun wird der Behälter 7 zu der
Entladestation 3 weiterbefördert, wo die Entladung des Behäl
ters 7 durch portionsweises Absacken seines Inhalts durchge
führt wird. Nach dem Entladen wird der Behälter 7 wieder ab
gesenkt und durch die Transporteinrichtung 5 zu einer Reeini
gungsstation 4 transportiert, an welcher der Behälter 7 bei
Bedarf gereinigt werden kann. Nach dem Reinigen wird der Be
hälter 7 dann wieder über eine Wartestation 6 der Befüll- und
Wiegestation 1 zugeführt, wo der Behälter erneut befüllt
werden kann.
Wie dargestellt, laufen mehrere Behälter 7 gleichzeitig in
der Anlage um, so daß stets gleichzeitig ein Behälter be
füllt, ein weiterer Behälter gemischt, ein dritter Behälter
entladen und ein vierter Behälter gereinigt werden kann. Auf
diese Weise wird ein hoher Ausstoß der Anlage erreicht.
Anstelle des Anhebens der Behälter 7 und des Absackens des
Inhalts können die Behälter 7 auch an der Stelle 19 aus der
Anlage entnommen und zu einem Zwischenlager oder ihrem Ver
wendungsort transportiert werden.
Die in Fig. 4 gezeigte Variante der erfindungsgemäßen Anlage
wird grundsätzlich in der selben Weise betrieben. Nach dem
Befüllen und Auswiegen der Ausgangsstoffe an der Station 22
werden die Behälter 23 allerdings mittels eines Transport
fahrzeuges zu einer Mischstation transportiert.
Die Fig. 6 und 7 zeigen eine weitere Variante der Erfin
dung, bei welcher die Behandlungsbehälter 8 auf einer Dreh
scheibe 60 karusellartig angeordnet sind. Im dargestellten
Ausführungsbeispiel sind sieben derartige Behälter 7 vorgese
hen. Ebenso umfaßt das dargestellte Ausführungsbeispiel sie
ben Behandlungsstationen, nämlich eine erste Beladestation
61, an welcher beispielsweise abgewogener Sand zugegeben
wird, eine zweite und dritte Beladestation 62 und 63 für Zu
schlagstoffe sowie zuzuführende Chemikalien, eine Mischsta
tion 64, die mit einer Mischeinrichtung der zuvor be
schriebenen Art ausgerüstet ist, eine Putzstation 65, an wel
cher eine Putzeinrichtung 66 in den Behälter 7 einfahrbar
ist, eine erste Entladestation 67, an der beispielsweise
eine Einrichtung zum Befüllen eines Fahrsilos vorgesehen
ist, sowie eine zweite Entladestation 68, die beispielsweise
mit einer Absackeinrichtung ausgerüstet ist.
Die Scheibe 60 dreht sich bei Betrieb der Anlage taktweise
derart, daß die darauf angeordneten Behälter 7 entsprechend
von Station zu Station transportiert werden, um dort den je
weiligen Behandlungsschritten unterworfen zu werden. Die ein
zelnen Behandlungsschritte entsprechen dabei den Behandlungs
schritten bei den zuvor beschriebenen Erfindungsvarianten.
Lediglich das Abmessen der zugeführten Mengen der Ausgangsma
terialien findet hier außerhalb der Transportvorrichtung,
insbesondere durch Abwiegen statt. Es werden also bereits ab
gemessene Portionen der Ausgangsstoffe den Behältern 7 zuge
führt.
Fig. 7 zeigt die Mischeinrichtung in ausgefahrener, die Putz
einrichtung 66 in eingefahrener Position. Insbesondere han
delt es sich bei der Putzeinrichtung 66 um eine Bürste, mit
der die Innenwände der Behälter 7 gereinigt werden. Zusätz
lich kann eine Zufuhr von Wasser und Reinigungsmittel vorge
sehen sein. Des weiteren erkennt man in Fig. 7 einen Vorrats
behälter 8 mit Fördereinrichtung 69, durch welche der Vor
ratsbehälter 8 beladen werden kann, sowie eine Zuführeinrich
tung 70 für eine Beladestation.
1
Belade- und Wiegestation
2
Mischstation
3
Entladestation
4
Reinigungsstation
5
Walzenfördereinrichtung
6
Wartestation
7
Behandlungsbehälter
8
Vorratsbehälter
9
Trichter
10
Förderband
11
Abschnitt von
5
12
Hebe- und Senkvorrichtung
13
Mischeinrichtung
14
Förderrohr
15
Förderschnecke
16
Hubvorrichtung
17
Absackvorrichtung
18
Palettierstation
19
Entnahmestation
20
Einhausung
21
Vorratsbehälter
22
Belade- und Wiegestation
23
Behandlungsbehälter
32
Oberteil von
7
33
Unterteil von
7
34
Begrenzungswand
35
Öffnung
36
Deckel
37
Abzugsschacht
38
Schieber
40
Eintrittsöffnung
41
Austrittsöffnung
43
Welle
44
Wendel
45
Antriebsmotor
46
Innenseite von
14
47
Rand
48
Rührstab
49
Gestell
50
Pfeil
51
Pfeil
52
Pfeil
53
Förderrichtung
60
Drehscheibe
61
Beladestation
62
Beladestation
63
Beladestation
64
Mischstation
65
Putzstation
66
Putzeinrichtung
67
Entladestation
68
Entladestation
69
Fördereinrichtung
70
Zuführeinrichtung
I horizontale Ebene
II Symmetrieachse von
I horizontale Ebene
II Symmetrieachse von
7
d Abstand
Claims (24)
1. Anlage zur Herstellung von Mischgütern, insbesondere
von Trockenmörtel, mit mehreren Behandlungsstationen
(1-4), die mindestens eine Wiegestation (1) mit Wiege
einrichtung (11) und eine Mischstation (2) mit Mischein
richtung (13) sowie bevorzugt mindestens eine Entlade
station (3) und eine Reinigungsstation (4) umfassen,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Behandlungsstationen (1-4) im wesentlichen in
derselben horizontalen Ebene (I) angeordnet sind.
2. Anlage nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Behälter (7) für das zu behandelnde Gut vorgese
hen ist, der sowohl zur Behandlung als auch zum Trans
port des Gutes zwischen den einzelnen Behandlungsstatio
nen (1-4) dient.
3. Anlage nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Behälter (7) als einfacher Transportbehälter
ausgebildet ist.
4. Anlage nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß in den Behälter (7) eine Putzeinrichtung (66) ein
fahrbar ist.
5. Anlage nach Anspruch 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß in den Behälter (7) eine Mischeinrichtung (13) ein
fahrbar ist.
6. Anlage nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Mischeinrichtung (13) ein oben und unten offe
nes vertikales Förderrohr (14) und eine im Förderrohr
(14) angeordnete, nach oben fördernde Förderschnecke
(15) umfaßt.
7. Anlage nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Außenumfang der Förderschnecke (15) zur Innen
seite (46) des Förderrohres (14) einen Abstand (d) auf
weist.
8. Anlage nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Abstand (d) zwischen Außenumfang der Fördersch
necke (15) und Innenseite (46) des Förderrohres (14)
zwischen ca. 1 cm und ca. 2 cm, insbesondere ca. 1,5 cm
beträgt.
9. Anlage nach einem der vorgenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Behandlungsstationen (1-4) über Transportvor
richtungen (5) miteinander verbunden sind.
10. Anlage nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Transportvorrichtungen (5) einen geschlossenen
Kreislauf des Behälters (7) zwischen den Stationen
(1-4) herstellen.
11. Anlage nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß mehrere Behälter (7) in dem Kreislauf vorgesehen
sind.
12. Anlage nach Anspruch 10 oder 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Transportvorrichtung eine Fördereinrichtung,
insbesondere eine Walzenfördereinrichtung (5) vorgese
hen ist.
13. Anlage nach Anspruch 10 oder 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Behälter (7) karusellartig auf einer drehbaren
Scheibe (60) angeordnet sind.
14. Anlage nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Scheibe (60) in einem Gestell mit einem Abstand
zu deren Aufstandsfläche angeordnet ist, der ein
Abfüllen des gemischten Gutes direkt von der Scheibe
ermöglicht.
15. Anlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein handelsüblicher Transport- und/oder Lagerbehäl
ter für das jeweilige Mischgut als Behandlungsbehälter
(7) dient.
16. Verfahren zur Herstellung von Mischgütern, insbesondere
von Trockenmörtel, bei welchem die Ausgangsstoffe je
weils portionsweise abgemessen, insbesondere gewogen
und anschließend in einem Mischbehälter (7) gemischt
werden,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Behandlung der Stoffe im wesentlichen in einer
horizontalen Ebene (I) erfolgt.
17. Verfahren nach Anspruch 16,
dadurch gekennzeichnet,
daß das zu behandelnde Material in ein und demselben Be
hälter (7) behandelt und von Behandlungsstation (1-4)
zu Beladungsstation (1-4) transportiert wird.
18. Verfahren nach Anspruch 17,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Behälter als einfacher Transportbehälter ausge
bildet ist, und daß zum Mischen in den Behälter (7)
eine Mischeinrichtung (13) eingeführt wird.
19. Verfahren nach einem der Ansprüche 17 oder 18,
dadurch gekennzeichnet,
daß mehrere Behandlungsbehälter (7) in einem geschlosse
nen Kreislauf vorgesehen sind.
20. Verfahren nach Anspruch 19,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Kreislauf eine Entladestation (3) umfaßt.
21. Verfahren nach Anspruch 19 oder 20,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Kreislauf eine Reinigungsstation (4) umfaßt.
22. Verfahren nach einem der Ansprüche 16 bis 19,
dadurch gekennzeichnet,
daß das fertige Mischgut im Behandlungsbehälter (7) bis
zu einer Weiterbehandlung oder Verwertung gelagert und
transportiert wird.
23. Verfahren nach einem der Ansprüche 16 bis 22,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Ausgangsstoffe direkt im Behandlungsbehälter
(7) ausgewogen werden.
24. Verfahren nach einem der Ansprüche 16 bis 22,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Ausgangsstoffe vor der Zufuhr zum Behandlungsbe
hälter (7) abgemessen, insbesondere ausgewogen werden.
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