DE4037533A1

DE4037533A1 - Vorrichtung zum umwickeln von ballen mit stretchfolie

Info

Publication number: DE4037533A1
Application number: DE19904037533
Authority: DE
Inventors: Helmut Schenke; Heinrich Oggesen; Juergen Kloecking
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1990-11-26
Filing date: 1990-11-26
Publication date: 1992-05-27

Description

Es sind Vorrichtungen zum Umwickeln von Gut mit Stretchfolie bekannt, die das Gut entweder mit horizontaler oder mit vertikaler Wickelachse umwickeln. Will man Ballen, wie sie in der Landwirtschaft anfallen, damit allseitig luftdicht verpacken, so besteht das Problem, die jeweils offenen Stirnseiten dicht zu verschließen. Eingelegte Foliendeckblätter, die mit eingewickelt werden, geben nicht die erforderliche Sicherheit.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Umwickeln von Ballen mit Stretchfolie zum schnellen und dichten Verpacken der Ballen zu schaffen.

Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß durch die im Patentanspruch 1 angegebene Ausbildung gelöst. Ein Ballen wird dabei fest um schlossen. Die Stretchfolie wird an den Ballenkanten so zuge führt und gespannt, daß sich dort ihr überstehender Teil um und anlegt.

Die Erfindung ist nachfolgend anhand von zwei in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert.

Es zeigen:

Fig. 1 und 2 zwei Ansichten einer ersten Ausführungsform einer Vorrichtung nach der Erfindung,

Fig. 3 und 4 zwei Ansichten einer zweiten Ausführungsform einer Vorrichtung nach der Erfindung.

In Fig. 1 und 2 sind mit 1 quaderförmige Ballen bezeichnet, die von einer Ballenpresse 2 kommen. Eine Transportvorrichtung 5 befördert die Ballen 1 zunächst zu einem Horizontalwickler 3 und dann zu einem Vertikalwickler 4. Eine Kippvorrichtung 6 dient zum Auswurf eines fertig verpackten Ballens 1. Der Horizontalabwick ler 3 weist eine horizontale Wickelachse 3a auf, um die eine Folienrolle 7 mit Stretchfolie herumgedreht wird. Der Verikal wickler 4 weist eine vertikale Wickelachse 4a auf, um die eine Folienrolle 11 mit Stretchfolie gedreht wird.

Es ergibt sich folgender Arbeitsablauf: Ein Ballen 1 wird aus der Ballenpresse 2 gebunden ausgefahren und gelangt über die Transportvorrichtung 5 in den Horizontalwickler 3. Beim Durchlauf durch den Horizontalwickler 3 wickelt dieser den Ballen 1 spiralförmig fest ein. Nach dem Durchlauf wird die Folienbahn 8 getrennt. Der Ballen 1 wird bis auf den Vertikal wickler 4 (Drehteller) transportiert und positioniert. Der Vertikalwickler 4 rotiert, und die angelegte Folienbahn 12 um hüllt nun die offenen Stirnseiten 10, wobei der Überstand 9 der Folienbahn 12 einen festen Abschluß an den Ballenkanten ergibt.

Nach Erreichen der gewünschten Wicklungen stoppt der Drehteller des Vertikalwicklers 4 an einem Fixpunkt, und die Kippvorrichtung 6 kippt den Vertikalwickler 4 mit dem fertig eingewickelten Ballen 1 ab. Ein neuer Ballen 1 kann in den in Ausgangsstellung zurückgekippten Vertikalwickler 4 einlaufen.

Die kombinierten Wickler 3, 4 können als Anbaugerät an eine Ballenpresse und auch stationär eingesetzt werden. Die Wickel stationen 3, 4 können auch in umgekehrter Reihenfolge ange ordnet sein, d. h. zuerst der Vertikalwickler 4 und dann der Horizontalwickler 3.

Bei dem Beispiel nach den Fig. 3 und 4 werden quaderförmige Ballen 1 auf zwei Drehtellern 13, 14 eingewickelt. Auf dem Drehteller 13 wird der Ballen durch einen Niederhalter 15 gehalten. Eine drehbare Kipplatte 16 und eine Hubgabel 18 befördern den Ballen 1 zum Drehteller 14.

Es ergibt sich folgender Arbeitsablauf: Ein Ballen 1 wird auf der Kipplatte 16 zentrisch hochkant aufgelegt. Der Niederhalter 15 fährt nieder und drückt den Ballen 1 fest gegen die Kipplatte 16. Der motorisch angetriebene Dreh teller 13 dreht den Ballen 1 um seine vertikale Achse 24. Die von einer Rollenaufnahme 26 kommende Stretchfolie 20 wird an den Ballen 1 angelegt und wickelt sich spiralförmig um den Ballen 1, wobei seine Stirnseiten 21 und 22 oben und unten gut überlappt mit Stretchfolie 20 umschlossen werden. Nach vorgegebener Wickelzahl stoppt der Drehteller 13 in Fixposition. Die Stretch folie 20 wird getrennt und festgehalten. Der Niederhalter 15 fährt nach oben. Die Kipplatte 16 kippt den Ballen 1 auf die angehobene Hubgabel 18. Die Hubgabel 18 hebt den Ballen 1 noch höher, bis dieser um etwa 90 Grad gekippt auf die Platte 17 des Drehtellers 14 rutscht und fixiert ist. Dann geht die Hubgabel 18 in ihre Ausgangsstellung zurück. Der motorisch angetriebene Drehteller 14 dreht den Ballen 1 um seine vertikale Achse 25. Die von der Rollenaufnahme 27 kommende Stretchfolie 26 wird an den Ballen 1 angelegt und wickelt sich um die Achse 25 spiral förmig so um den Ballen 1, daß auch die oberen und unteren Kanten des Ballens l vollständig überlappt, durch den Stretch folienüberstand 23 stramm überdeckend umschlossen sind.

Der Ballen 1 ist nun rundum in Stretchfolie luftdicht ein schlossen. Der Drehteller 14 stoppt in Fixposition. Die Stretchfolie 26 wird geklemmt und getrennt. Die Hubgabel 18 wird wieder durch einen Zug 19 aus der Ausgangsstellung gehoben, bis der Ballen 1 ausgekippt ist. Zwischenzeitlich ist ein neuer Ballen 1 auf den Drehteller 13 aufgelegt und in der vorherigen Weise vom Wickler eingewickelt worden und kippt von der gekippten Kipplatte 16 auf die Hubgabel 18.

Der ganze Ablauf kann sowohl automatisch gesteuert, als auch manuell erfolgen. Durch die Anordnung von zwei Drehtellern 13, 14 in Kombination erzielt man einen hohen Durchsatz. Die Vorrichtung kann stationär und auch fahrbar ausgeführt werden. Die Dreh teller 13, 14 können auch in umgekehrter Reihenfolge angeordnet sein.

Wesentlich für beide Ausführungsbeispiele ist, daß zwei Wickel stationen 3, 4; 13, 14 vorhanden sind, in denen ein Ballen 1 dicht eingewickelt wird. Bei dem Ausführungsbeispiel nach den Fig. 1, 2 steht die Wickelachse 3a der ersten Wickel station 3 senkrecht zur Wickelachse 4a der zweiten Wickel station 4. Bei dem Ausführungsbeispiel nach den Fig. 3, 4 liegen die Wickelachsen 24, 25 beide vertikal.

Bei dem Ausführungsbeispiel nach den Fig. 1 und 2 ist der Horizontalwickler 3 an die Ballenpresse 2 angebaut. Der Ver tikalwickler 4 kann entfallen, wenn die durch den Horziontal wickler 3 erzeugte Wicklung ausreichend dicht ist. Dies kann z. B. bei Strohballen der Fall sein. Generell kann ein Wick ler beliebiger Art zur schnellen Umwicklung eines Ballens unmittelbar an eine Ballenpresse angebaut sein. Die Ballen können dabei, wie beschrieben, quaderförmig, aber auch rund sein.

Der Vertikalwickler, der bei dem Ausführungsbeispiel nach den Fig. 1, 2 auf den Horizontalwickler 3 folgt, kann auch getrennt von diesem, z. B. als Rollwickler, ausgeführt sein, bei dem ein Ballen auf Rollen um eine horizontale Achse gedreht wird, während die Stretchfolie diesen um eine vertikale Achse ein wickelt.

Claims

1. Vorrichtung zum Umwickeln von Ballen (1) mit Stretchfolie (8, 12, 20, 26), bei der zwei Nickelstationen (3, 4; 13, 14) mit zwei Wickelachsen (3a, 4a; 24, 25) für die Ballen (1) in Transportrichtung hintereinander angeordnet sind.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, bei der eine Wickelstation ein Horizontalabwickler (3) und die andere Wickelstation ein Vertikalwickler (4) ist.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1, bei der eine Kippvorrichtung (16, 18) vorhanden ist, welche einen Ballen (1) beim Befördern von der ersten (13) in die zweite Wickelstation (14) um etwa 90 Grad kippt, wobei deren Wickelachsen (24, 25) vertikal ver laufen.

4. Vorrichtung nach Anspruch 3, bei der die Kippvorrichtung von einer einen Ballen (1) tragenden Kipplatte (16) in der ersten Wickelstation (13) und einem den Ballen (1) nach dem Kippen der Kipplatte (16) in die zweite Wickelstation (14) befördernden Kipphebel (18) gebildet ist.

5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, bei der mindestens ein Wickler (3) an eine Ballenpresse (2) ange baut ist.