DE3941727A1 - Einrichtung zum verpacken von muell - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Verpacken von transportfähigen Gebinden bestehend aus einer Müllaufgabevorrichtung, einer dieser nachgeschalteten Preß- und Packstation sowie einer die fertigen Gebinde abfördernden Einrichtung.

Eine solche Einrichtung ist beispielsweise aus der DE-OS 38 03 520 bekannt. Bei dieser Einrichtung wird der zu verpackende Müll in einen Einfülltrichter geworfen, der mit Zerkleinerungswalzen besetzt ist. Das von diesen Walzen zerkleinerte Müllgut fällt durch den Trichter in einen von Hand darunter geschobenen Karton, wobei ein Teil des Einfülltrichters als schwenkbare Preßklappe ausgebildet ist, durch die nach dem Befüllen des Kartons die Schüttkegelspitze in den Karton hineingedrückt wird. Danach wird letzterer über eine Rollenbahn in den Bereich einer Verschließstation gefahren, in der der Karton zugelegt und mittels eines Klebebandes verschlossen wird. So zu verfahren, ist aber nur möglich, wenn es sich bei dem zu verpackenden Müll um rieselfähiges Gut handelt, das nicht auffedert. Soll mit einer derartigen Anlage beispielsweise Hausmüll verpackt werden, würde das in einen Karton hineingebrachte Müllmaterial nach dem Zusammenpressen wieder auffedern, wodurch es nahezu unmöglich wäre, den Karton aus dem Bereich des Fülltrichters heraus zu bewegen, weil nämlich die unteren Fülltrichterwandungen bis nahe an den Karton heranreichen. Aber selbst wenn der Fülltrichter nach dem Befüllen eines Karton hochgefahren werden würde, bestünde immer noch die Schwierigkeit, diesen zuzulegen und zu verschließen, weil nämlich das aufgefederte Material nach oben vorsteht. Der nicht zu bestreitende Vorteil einer solchen bekannten Anlage besteht allerdings darin, daß sie unmittelbar Vorort eingesetzt werden kann, ohne daß die speziell beispielsweise zum Einsammeln von Hausmüll eingesetzten Fahrzeuge größere Strecken zurücklegen müssen, bevor sie entladen können. Wegen der beschriebenen Nachteile konnten sich derartige Einrichtungen allerdings noch nicht auf dem Markt behaupten.

Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Erfindung zugrunde, eine Einrichtung der eingangs näher bezeichneten Art so auszubilden, daß Müll aller Art, speziell Hausmüll einwandfrei verpackt werden kann und zwar ohne manuellen Eingriff. Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß die Preß- und Packstation aus einer in der Landwirtschaft bekannten Rundballenpresse mit einer ihr zugeordneten Einrichtung zum umfangsseitigen Umschlingen und Formfixieren eines fertiggewickelten Müllballens besteht und daß der Rundballenpresse eine Vorrichtung zum Umschlingen des gesamten Ballens, also auch seiner Stirnseiten, mit einer Deckbahn nachgeordnet ist. Durch die Verwendung einer solchen in der Landwirtschaft ansich bekannten Rundballenpresse wird der Müll zu einem großen Rundballen gepreßt und umfangsseitig mit einer den Ballen formfixierenden Netzbahn umwickelt, bevor der Müllballen den Preßraum verläßt. Auf diese Weise ist wirksam verhindert, daß der Ballen wieder auffedern kann, so daß Lufteinschlüsse im Ballen weitgehendst vermieden werden, wodurch ein möglicher Rotteprozeß des umhüllten Materials auf längere Zeit unterbunden wird. Durch die weitere der Rundballenpresse nachgeschaltete Einrichtung wird dann der gesamte Ballen beispielsweise von einer wasserundurchlässigen Hüllbahn quasi eingesponnen, so daß beim weiteren Handling der Müllballen kein Gut mehr austreten kann.

Weitere vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind in den Unteransprüchen näher definiert.

Im folgenden soll die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels und einer einzigen dieses schematisch darstellenden Figur näher erläutert werden. Dabei ist mit 1 ein mobiles Gehäuse mit einem dichten Boden 2 bezeichnet, der mehrere kanalartige Vertiefungen 3 aufweist. In diesen Vertiefungen 3 sind Absaugleitungen 4 vorgesehen, über die flüssiges Gut abgesaugt werden kann. Mit Bezug auf die Figur ist im linken Teil des Gehäuses 1 oberhalb eines elektrischen Schaltschrankes 5 ein Zwischenboden 6 befestigt, auf dem sich über Federn 7 ein geneigter nach oben offener Schwingboden 8 abstützt, der seinen hin- und hergehenden Antrieb über einen Elektromotor 9 und über einen Kurbelarm 10 erhält. Der Schwing­ boden 8 bildet zusammen mit den Seitenwänden des Gehäuses 1, einen Einfülltrichter 12 für den zu verpackenden Müll. Um im Müll vorhandene Schadstoffe erkennen zu können, ist zumindest die hintere Gehäusewand 11 mit Schadstoffsensoren 13 besetzt. Der Auslauf des Einfülltrichters 12 wird durch den Schwingboden 8 und einen oberen festen Wandungsteil 14 gebildet, von dem aus der Müll über Dosierwalzen 15 durch die Einfüllöffnung 16 in den Preßraum 17 der Rundballenpresse 18 gebracht. Um Beschädigungen der Einzugswalzen 15 zu vermeiden ist die obere gegenüber der Kraft einer Feder ausweichbar angeordnet. In ansich bekannter Weise ist dabei die Rundballenpresse 18 umfangsseitig angetriebene Wickelwalzen 20 und stirnseitig durch Gehäusewandungen 21 und 22 begrenzt, wobei die hinteren Gehäusewandungen 22 in die mit strichpunktierten Stellungen gezeichnete Offenstellung verschwenkt werden kann. Dieses Verschwenken geschieht über eine Kolbenzylindereinheit 23. Im oberen Bereich der Rundballenpresse 18 ist ein Vorratsspeicher 24 für eine Vorratsrolle 25 vorgesehen, von der eine Netzbahn 26 abgezogen wird, mit der ein fertiger Müllballen umfangsseitig umwickelt wird. Die gesamte Rundballenpresse 18 ruht auf einem Zwischenboden 27, der mit den Seitenwänden des Gehäuses 1 fest verbunden ist. Da die einzelnen Wickelwalzen 20 zueinander ein geringen Abstand aufweisen, besteht die Möglichkeit, daß feinzerkleinertes Müllgut durch diese Abstände aus der Ballenpresse 18 herausfällt. Dieses Gut fällt dann auf ein Rückführförderband 28, durch welches das Gut zu einer Sammelschnecke 29 transportiert wird. Von dieser Sammelschnecke aus gelangt das Gut über einen Elevator 30 zu einer weiteren Schnecke 31, die den rückgeführten Müll wieder in den Einfülltrichter abgibt. Nach dem Wickeln eines Rundballens und nach seiner Umschlingung durch eine Netzbahn 26 werden die einzelnen Ballen an eine Speicherstrecke 32 übergeben, die als Rollenbahn ausgebildet ist. Am Ende dieser Rollenbahn ist ein Anschlag 33 vorgesehen, der verhindert, daß unbeabsichtigt von der Speicherstrecke 32 einzelne Ballen abrollen. An die Speicherstrecke 32 schließt sich ein Drehtisch 34 an, der mit mindestens zwei angetriebenen Rollen 35 besetzt ist, auf denen einzelne Ballen 36 abgelegt werden können. Dem Drehtisch 34 ist eine Halteeinrichtung 37 zugeordnet, in der eine Folienbahnrolle 38 eingehängt ist. Von dieser Folienbahnrolle 38 wird eine Bahn abgezogen, deren Anfang mit dem Ballen 36 beispielsweise verklebt wird. Nach dem dies geschehen ist, spinnt sich der Ballen 36 selbst ein, indem er nämlich zum einen durch den Drehtisch 34 um 360° gedreht wird und während dieser Bewegung gleichzeitig von den Rollen 35 in Rotation versetzt wird. Nach dem Einwickeln eines Ballens 36 wird das Hüllbahnende abgeschnitten und beispielsweise wiederum durch Klebung mit dem Ballen festverbunden. Der Halter 37 kann dann seitlich abgeschwenkt werden. so daß ein fertig umwickelter bzw. eingesponnener Ballen 36 auf den Kippstuhl 39 abgelegt werden kann, von dem aus dieser beispielsweise auf den Boden geworfen oder verladen wird.

Da nicht verhindert werden kann, daß beispielsweise z. T. gefüllte Flaschen oder Behälter mit in den Hausmüll gelangen und diese durch den Preßvorgang zerstört werden, gelangt Flüssigkeit auf den Boden 2 des Gehäuses 1. Um diese Flüssigkeit entsorgen zu können, weist der Boden mehrere kanalartige Vertiefungen 3 auf, in denen wie eingangs schon erwähnt, Absaugleitungen 4 vorgesehen sind. Die gesamte Funktion der Anlage kann über einen Steuerstand 40 aus überwacht und gesteuert werden. Zum Zwecke der leichteren Mobilität der erfindungsgemäßen Verpackungseinrichtung ist das gesamte Gehäuse 1 zumindest zweigeteilt. Dies ist angedeutet durch die Trennlinie 41.

Claims (10)

1. Einrichtung zum Verpacken von Müll zu transportfähigen Gebinden bestehend aus einer Müllaufgabevorrichtung, einer dieser nachgeschalteten Preß- und Packstation sowie einer die fertigen Gebinde abfördernden Fördervorrichtung, dadurch gekennzeichnet,
daß die Pack- und Preßstation aus einer in der Landwirtschaft bekannten Rundballenpresse (18) mit einer ihr zugeordneten Einrichtung zum umfangsseitigen Umschlingen und Formfixieren eines fertig gewickelten Müllballens besteht
und daß der Rundballenpresse eine Vorrichtung (37, 38) zum Umschlingen des gesamten Ballens (36), also auch seiner Stirnseiten, mit einer Deckbahn nachgeordnet ist.

2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Formatierung innerhalb der Rundballenpresse mittels einer Kunststoff-Netzbahn und die Umhüllung in der Vorrichtung (37, 38) mit einer Kunststoffolie erfolgt.

3. Einrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Rundballenpresse (18) und der dieser nachgeschalteten Umschlingungsvorrichtung (37) eine Speicherstrecke (32) vorgesehen ist.

4. Einrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Einfüllöffnung (16) der Ballenpresse (18) eine Dosiereinrichtung vorgeschaltet ist.

5. Einrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Dosiereinrichtung ein Walzenpaar (15) ist, wobei eine der beiden Walzen gegen Federkraft, auf Feder (19) ausweichbar angeordnet ist.

6. Einrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die der Rundballenpressen (18) vorgelagerte Aufgabevorrichtung (12) einen geneigten Schwingboden (8) aufweist.

7. Einrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Leitbleche (11) der Aufgabevorrichtung (12) mit Sensoren (13) zur Ermittlung von Schadstoffen ausgerüstet sind.

8. Einrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse (1) der Verpackungseinrichtung einen dichten Boden (2) mit Absaugleitungen (4) für Flüssigkeiten aufweist.

9. Einrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung zum Umschlingen des gesamten Ballens (36) aus einem Drehtisch (34) besteht, der mit mindestens zwei einen Müllballen tragenden angetriebenen Rollen (35) besetzt ist, wobei dem Drehtisch (34) eine gegenüber diesem feste Halterung (37) für eine Vorratsrolle (38) zugeordnet ist, von der die Hüllbahn nach Fixierung des Ballenanfangs am Müllballen (36) von letzterem während seiner Drehung abgezogen wird.

10. Einrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Vorrichtung zum Umschlingen des gesamten Ballens ein Kippstuhl (39) nachgeordnet ist.