DE3819854A1 - Verfahren und vorrichtung zum verpacken von gepressten ballen - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zum verpacken von gepressten ballenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung
zum Verpacken von gepreßten Ballen, insbesondere
Faserballen, mit den Merkmalen im Oberbegriff des
Verfahrens- und Vorrichtungshauptanspruchs.
Eine derartige Vorrichtung ist aus der DE-OS 29 11 958
bekannt. Hier wird der fertiggepreßte Ballen mit einer
Mantelbahn in Form einer Folien-Bauchbinde umhüllt. Dies
geschieht mittels eines komplizierten, den Ballen seitlich
umgreifenden Schwenkhebels, der einen Coil mit der
Mantelfolie trägt. Das freie Folienende ist auf der
gegenüberliegenden Seite an einem schwenkbaren Spannfinger
gehalten. Die Anordnung ist auf einem Schlitten verfahrbar
gelagert und wird zum Umhüllen des Ballens auf diesen
zubewegt, wobei gleichzeitig der Schwenkarm eine
Schließbewegung vollführt.
Die vorbekannte Anordnung hat den Nachteil, daß sie nicht
vollautomatisch arbeiten kann, da nach der gesetzten
Umhüllung die Vorrichtung mit geöffnetem Schwenkarm vom
Ballen zurückgefahren werden muß und erst anschließend das
freie Bahnende des Coils wieder mit dem Spannfinger
verbunden werden kann. Einen Hinweis, wie dies automatisch
geschehen soll, gibt die Druckschrift nicht. Ungünstig ist
außerdem der Umstand, daß die Mantelbahn zum einen nicht
faltenfrei um den Ballen gelegt werden kann und zum anderen
auch über den Ballenumfang unterschiedliche
Spannungszustände aufweist. Dies setzt die Verwendung von
elastischen dehnfähigen Folien zwingend voraus, die jedoch
nicht das für eine Ballenverpackung optimale Material
darstellen. Zudem ist eine Umreifung des umhüllten Ballens
erst möglich, wenn die Verpackungsvorrichtung wieder in
ihre Ausgangsstellung zurückgefahren ist. Die Umreifung muß
damit in einem zusätzlichen Arbeitsgang erfolgen.
Angesichts des hieraus resultierenden Platzbedarfs
erscheint die praktische Realisierbarkeit dieser
Verpackungsvorrichtung in einer Fertigpreßstation und deren
beengender Stützkonstruktion mehr als fraglich. Insgesamt
ist die vorbekannte Konstruktion sehr aufwendig bei
unzureichender Betriebssicherheit und ungünstigen
Taktzeitverhältnissen.
Aus der DE-OS 29 48 237 ist eine Ballenpreßanlage bekannt,
bei der die Verpackung und Umreifung in separaten Stationen
außerhalb der Fertigpreßstation erfolgen muß. Für die
Umhüllung des Ballens ist ein verfahrbarer Folienträger mit
zwei Coils vorgesehen, der die Mantelfolie in einer
U-förmigen Bahn um den Ballen legt. Hierzu ist allerdings
ein zusätzliches und sehr kompliziert aufgebautes
Preßstempelsystem notwendig, mit dem der gepreßte Ballen
auf einem Karusselltisch festgehalten und mit letzterem von
Station zu Station gedreht wird. Für Fertigpressen mit
hohen Drücken läßt sich diese Anordnung ohne erhebliche
Dichteverluste im Ballen nicht realisieren. Außerdem ist
die Anordnung ebenfalls durch die verschiedenen Stationen
sehr aufwendig und benötigt eine hohe Taktzeit.
Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine
Möglichkeit zur Verpackung und Umreifung eines Ballens in
der Fertigpreßstation vorzusehen, die es erlaubt, die
Mantelbahn faltenfrei und dicht um den Ballen zu legen und
dabei die Verpackung in möglichst kurzer Zeit
durchzuführen.
Die Erfindung löst diese Aufgabe mit den Merkmalen im
Kennzeichen des Hauptanspruchs. Die Mantelbahn läßt sich
mit dem erfindungsgemäßen Verfahren und der zugehörigen
Vorrichtung mit gleichmäßigem Zug, symmetrisch und schnell
um den Ballen legen, abtrennen und verschweißen. Sie sitzt
dann auch faltenfrei und besitzt keine unregelmäßigen
inneren Spannungszustände. Durch die Anordnung in der
Fertigpreßstation kann die Umhüllung sehr schnell erfolgen.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung läßt sich auch an
bestehenden Fertigpreßstationen wegen ihres geringen
Platzbedarfes nachrüsten. Dies ist sogar bei
Karussellpressen möglich, die durch ihre
Stützkonstruktionen den zur Verfügung stehenden Raum
zusätzlich einengen. Die vorbekannten Konstruktionen lassen
sich mit Karussellpressen entweder überhaupt nicht oder nur
außerhalb der Fertigpreßstation verwirklichen.
Erfindungsgemäß wird beim Umhüllen des Ballens zugleich die
Umreifung gelegt. Dies spart in erheblichem Maß Taktzeit
ein und sichert außerdem den Sitz der Mantelbahn. Es können
damit auch ohne weiteres nicht dehnfähige
Verpackungsmaterialien, zum Beispiel sogenannte
Bändchengewebe verwendet werden.
Bei der erfindungsgemäßen Verpackungsvorrichtung kann die
Trenn- und Schweißvorrichtung unterschiedlich,
beispielsweise als einfache Hitzedrahtanordnung mit
Schneidmesser, als Sickenbandanordnung oder dergleichen
ausgebildet sein. Diese Vorrichtungen sind vor allem für
dehn- und schrumpffähige Folien gedacht, die allerdings ein
für die Verpackung von Ballen weniger geeignetes Material
darstellen.
Für dehnfeste Materialien, wie Bändchengewebe sind
thermische Schweißvorrichtungen aus verschiedenen Gründen
weniger geeignet. Dies ist zum einen durch die Baubreite
der Vorrichtungen bedingt, die einen gewissen Abstand der
Schweißnaht vom Ballen erforderlich macht. Dieser Abstand,
der sich in einer Lose äußert, kann nur von dehn- und
schrumpffähigen Folien, nicht aber von dehnfesten
Materialien kompensiert werden. Zum anderen ist die
Festigkeit einer mit thermischen Schweißvorrichtungen
erzeugten Schweißnaht in Geweben nicht ausreichend hoch.
Die Gewebe sind jedoch aus Festigkeitsgründen das
bevorzugte Verpackungsmaterial, das bislang nur in Form von
genähten und übereinandergestülpten Säcken verwendet werden
oder als Tuch um den Ballen gefaltet werden kann.
Die erfindungsgemäße Verpackungsvorrichtung ermöglicht
nicht nur ein Umhüllen des Ballens mit diesem Gewebe,
sondern auch deren sichere und schnelle Verschweißung,
wobei die Schweißnaht auch in unmittelbarer Ballennähe
gesetzt werden kann. Das Ultraschall-Schweißverfahren und
die zugehörige Vorrichtung lassen sich aber auch in
Verbindung mit anderen Verpackungsvorrichtungen mit Erfolg
einsetzen. Sie ermöglichen darüber hinaus auch ein punkt-
oder linienförmiges Verschweißen der Mantelbahn mit der
Deckel- und Bodenfolie im Überlappungsbereich. Die
Anordnung von Deckel- und Bodenteilen ist im übrigen nicht
zwingend erforderlich. Die Mantelbahn kann auch um einen
nackten Ballen gelegt werden.
Mit dem Ultraschall-Schweißgerät kann je nach Ausbildung
des Schweißkopfes nur eine Verschweißung der beiden Gewebe-
oder Folienbahnen erfolgen, wobei für die Abtrennung eine
zusätzliche Vorrichtung, beispielsweise ein Schneidmesser
oder dergleichen eingesetzt wird. Weist jedoch der
Schweißkopf eine Schneide und angeschrägte seitliche
Flanken auf, können in einem Zug die überlappten Gewebe
oder Folienbahnen durchgetrennt und zugleich beidseitig die
offenen Bahnenden verschweißt werden. Für den speziellen
Anwendungsbereich bei Bändchengeweben hat sich hierbei ein
Flankenwinkel zwischen 140 und 150° als günstig
herausgestellt. Daneben können mit dem
Ultraschall-Schweißgerät aber auch beliebige andere
Verpackungsmaterialien, insbesondere Stretchfolien,
bearbeitet werden. Hierfür bedarf es gegebenenfalls einer
Änderung und Optimierung des Flankenwinkels.
Das Ultraschall-Schweißgerät entwickelt an der
Schweißstelle keine so hohen Temperaturen wie andere
thermische Schweißgeräte. Es ist damit möglich, mit einer
Spannvorrichtung die Mantelbahn dicht um das Ballenende zu
schlagen und hierbei die Schweißstelle sehr nahe am Ballen
anzuordnen. Hierdurch läßt sich einerseits ein dehnfestes
Gewebe ohne Lose um den Ballen wickeln, was andererseits
auch bei Ballen aus leicht brennbarem oder sonstwie
hitzeempfindlichem Material möglich ist. Im Zusammenhang
mit dem gleichzeitigen Umhüllen und Umreifen des Ballens
bietet sich der zusätzliche Vorteil, daß die Mantelbahn am
Ballenende entlastet ist, so daß an der Schweißstelle nur
geringe Zugspannungen herrschen.
Das erfindungsgemäße Verpackungsverfahren und die
zugehörige Vorrichtung erlauben außerdem eine schnellere
Entnahme des fertigen Ballens aus der Presse und damit eine
weitere Verringerung der Taktzeit. Hierzu ist eine mit der
Verpackungsvorrichtung verbundene Entnahmevorrichtung
vorgesehen. Durch die Doppelcoil-Anordnung steht der
umhüllte Ballen nach dem Abtrennen und Verschweißen der
Gewebe- oder Folienbahnen frei zugänglich und kann
entnommen werden. Ein vorheriges Zurückfahren der
Verpackungs- und/oder Umreifungsvorrichtung wie beim Stand
der Technik ist damit unnötig. Der entnommene Ballen kann
sofort wieder auf eine entsprechende stationäre
Fördervorrichtung abgeladen werden. Es ist aber auch
möglich, den entnommenen Ballen mit der
Verpackungsvorrichtung aus der nunmehr freien Presse
zurückzufahren und an einer weiter entfernten Entladestelle
weiterzutransportieren.
Für eine möglichst schnelle und einfache Entnahme empfiehlt
sich die Verwendung einer Ladegabel, die schwenk- und
verfahrbar gelagert ist. Nach dem Einfahren der Gabelzinken
in hierfür vorgesehene Kanäle des unteren Preßstempels wird
der Ballen durch eine einfache Kippbewegung entnommen und
aufgeladen. Ist hierbei die Entnahmevorrichtung mit einem
Kettenförderer oder einem sonstigen Förderorgan mit einer
größeren Bauhöhe als die Gabelzinken ausgerüstet, kann der
Ballen hierauf am Ende der Schwenkbewegung abgelegt und
sofort weitertransportiert werden.
In den Unteransprüchen sind weitere vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung angegeben.
Die Erfindung ist in den Zeichnungen beispielsweise und
schematisch dargestellt. Im einzelnen zeigen
Fig. 1 bis 7 in perspektivischer Ansicht eine Ballenpresse
mit zugeordneter Verpackungsvorrichtung in
ihren verschiedenen Bewegungsabschnitten,
Fig. 8 eine Draufsicht auf eine
Verpackungsvorrichtung gemäß Fig. 1 bis 7,
Fig. 9 bis 11 eine Karussell-Ballenpresse mit einer
Verpackungsvorrichtung in verschiedenen
Ansichten,
Fig. 12 eine Trenn- und Schweißvorrichtung in
vergrößerter Ansicht.
Fig. 13 bis 17 eine Trenn- und Schweißvorrichtung mit einem
Ultraschall-Schweißgerät in verschiedenen,
teilweise vergrößerten Ansichten und
Fig. 18 bis 21 eine Entnahmevorrichtung für den Preßballen
in verschiedenen Variationen und
Darstellungen, sowie einen schematischen
Funktionsablauf.
In den Zeichnungen sind eine Ballenpresse (1) bzw. eine
mehrteilige Ballenpreßanlage zum Vor- und Fertigpressen von
Ballen (14) aus Fasermaterial dargestellt, die von einer
Verpackungsvorrichtung (8) mit einer Umhüllung und
Umreifungen versehen werden. Das Ausführungsbeispiel der
Fig. 1 bis 7 zeigt hierbei eine Ballenpreßanlage (1) mit
einem auf Schienen verfahrbaren Preßwagen (4), der einen
Preßkasten (5) zur Aufnahme der Ballen (14) trägt. Die
Ausführungsform von Fig. 9 bis 11 zeigt dagegen eine
Ballenpresse (1) in Form einer Karussellpresse, in der die
Preßkästen (5) über ein schwenkbares Karussell (4) von der
Vorpreßstation (2) in die Fertigpreßstation (3)
transportiert werden. Die Karussellpresse ist in ihren
Einzelheiten entsprechend dem DE-GM 79 07 579 ausgestaltet.
In beiden Fällen wird in einer Vorpreßstation (2) Faser-
oder anderes Ballenmaterial in einen bereitstehenden
Preßkasten (5) gefüllt und mit einer relativ geringen
Preßkraft von ca. 25 t vorverdichtet. Der Preßkasten (5)
besitzt einfahrbare Niederhalter, die das Preßgut nach
Druckentlastung am Ausquellen hindern. Der Preßkasten (5)
wird dann vom Preßwagen oder Karussell (4) in die
Fertigpreßstation (3) gebracht, in der der Ballen (14) im
Preßkasten (5) nachverdichtet und nach Abzug des
Preßkastens (5) mit hohem Druck fertiggepreßt wird. In
dieser Lage, wie sie in Fig. 4 und 10 dargestellt ist,
erfolgt die Verpackung des Ballens (14), der dabei zwischen
den Preßstempeln (6, 7) unter hohem Druck eingespannt ist.
Die Verpackungsvorrichtung (8) weist hierzu einen Folien-
oder Gewebeträger (9), eine Umreifungsvorrichtung (12) und
eine Trenn- und Schweißvorrichtung (13) auf, die in einem
gemeinsamen Gehäuse oder Trolley (47, 48), (vgl. Fig. 18 bis
21) gelagert und auf Schienen (26) oder dergleichen hängend
oder flurgebunden gegenüber der Fertigpreßstation (3)
beweglich geführt sind. Zum Verpacken werden vor dem
Fertigpreßen zwischen die Preßstempel (6, 7) und dem Ballen
(14) ein Boden (18) und ein Deckel (16) eingebracht, die
beim Fertigpressen oben und unten an den Ballen (14)
angedrückt werden. In dieser Lage werden sie mit dem Ballen
von einer Mantelbahn (15) seitlich umhüllt und mit Reifen
umgeben und fixiert. Boden (18) und Deckel (16) können aus
unterschiedlichen festen oder flexiblen Materialien,
bespielsweise Folien oder Geweben bestehen. Nachfolgend ist
generalisierend von Folien die Rede. In Variation ist es
auch möglich, eine Mantelbahn (15) ohne Boden- und
Deckelteile (18, 16) zu legen.
Der Ablauf des Verpackungsvorganges und die Einzelheiten
der Verpackungsvorrichtung werden anhand der Fig. 1 bis 7
näher erläutert:
In Fig. 1 wird in der Vorpreßstation (2) gerade ein Ballen
vorbereitet, während die Fertigpreßstation (3) leer ist.
Der Preßkasten (5) ist stirnseitig offen und zum Vorpressen
allerdings an der Unterseite durch einen Schiebeboden im
Preßwagen (4) geschlossen.
In der Bewegungsbahn des Preßwagens (4) ist vor der
Fertigpreßstation (3) etwa in Höhe des angehobenen, oberen
Preßstempels (6) eine Wickelvorrichtung (17) stationär
angeordnet, von der ein Stück Deckelfolie (16) in die
Bewegungsbahn des Preßkastens (5) herunterhängt, das später
den oberen Abschluß der Ballenumhüllung bildet. Auf dem
unteren Preßstempel (7) ist eine gleichartige Bodenfolie
(18) abgelegt und wird in dieser Lage von einer
Klemmvorrichtung (31) festgehalten. Beide Folien sind
flächenmäßig größer als die Preßstempel (6, 7) und liegen
später an diesen mit rundum seitlich überstehenden Rändern
an. Die Verpackungsvorrichtung (8) ist in Längsrichtung mit
der Preßwagenbahn fluchtend verfahrbar. In Fig. 1 befindet
sich die Verpackungsvorrichtung (8) in Ruhestellung
außerhalb der Fertigpreßstation (3).
Nach dem Vorpressen wird gemäß Fig. 2 der Preßwagen (4) mit
dem Preßkasten (5) und dem Ballen (14) in die
Fertigpreßstation (3) bewegt. Hierbei nimmt der Preßkasten
(5) die Deckelfolie (16) mit und streift sie unter den
oberen Preßstempel (6). Nach Ausfahren der Niederhalter und
des Schiebebodens ist der Preßkasten (5) stirnseitig
zugänglich, und der Preßstempel (6) wird abgesenkt. Hierbei
spannen die Preßstempel (6, 7) unter Zwischenlage der
überlappenden Folien (16, 18) den Ballen (14) zwischen sich
unter hohem Druck fest. Zuvor ist die Deckelfolie (16) noch
vom Wickel (17) abgetrennt worden.
Fig. 3 und 4 zeigen die Fertigpreßstellung, in der der
Ballen (14) im Preßkasten (5) soweit verdichtet ist, daß
der Preßkasten (5) wieder geöffnet und mit dem Preßwagen
(4) abgezogen werden kann. Bei der Karussellpresse gemäß
Fig. 9 bis 11 wird der Preßkasten (5) über Kopf vom Ballen
(14) abgezogen.
Die fertige Umhüllung soll am Ende den Preßballen (14)
allseitig dicht einschließen. Hierzu werden die
überlappenden Ränder der Folien (16, 18) unter Luftdruck
oder durch zwischen den Kanälen (30) der Preßstempel (6, 7)
angeordnete Pins in Anlage auf den Ballen (14) geklappt und
festgehalten. Die Pins werden beispielsweise durch
hydraulische oder pneumatische Stellzylinder betätigt und
ausgefahren.
Anschließend wird die Verpackungsvorrichtung (8) aus ihrer
Bereitschaftsstellung auf den Ballen (14) zubewegt. Fig. 8
verdeutlicht diesen Vorgang besser. Der Folien- oder
Gewebeträger (9) besitzt zwei vertikale Coils (10, 11), die
um etwas mehr als die Ballenbreite voneinander distanziert
sind und zwischen sich die Mantelbahn (15) in Form einer
geschlossenen Folien- oder Gewebefläche aufspannen. Die
Gewebe- oder Folienbahnen sind mit gegensätzlichem Drehsinn
auf die Coils (10, 11) gewickelt und werden von einer
Spannvorrichtung gestrafft. Die Wickelrichtung ist dabei so
getroffen, daß sich die Folien- oder Gewebefläche in
Zustellrichtung der Verpackungsvorrichtung (8) hinter den
Coils (10, 11) befindet.
Zum Verpacken wird die Vorrichtung (8) in Pfeilrichtung aus
der gestrichelt gezeichneten Stellung gegenüber dem Ballen
(14) verfahren. Die Mantelbahn (15) legt sich dabei gegen
die Ballenrückseite, so daß in der weiteren Bewegung die
Mantelbahn (15) U-förmig um den Ballen (14) gelegt wird.
Hinter dem stirnseitigen Ballenende wird in der Trenn- und
Schweißvorrichtung (13) die um den Ballen (14) geschlagene
Mantelbahn (15) in Höhe der Ballenmitte von den Coilbahnen
abgetrennt, wobei zugleich ihre beiden Enden wieder
miteinander verschweißt und dadurch die Ballenumhüllung
geschlossen wird. Zugleich werden auch die
freigeschnittenen Coilbahnenenden wieder miteinander
verschweißt, so daß die Folien- oder Gewebefläche zwischen
den Coils (10, 11) wieder geschlossen ist.
Fig. 12 verdeutlicht die Einzelheiten der Trenn- und
Schweißvorrichtung, die aus zwei quer zur Bewegungsrichtung
zueinander beweglichen Backen (23) besteht. Während der
Umhüllung des Ballens (14) sind die beiden Backen weit
voneinander distanziert und werden nach Erreichen des
stirnseitigen Ballenendes wieder aufeinander zubewegt. Der
eine Backen (23) trägt ungefähr in der Mitte ein
Trennelement (24) in Form eines vorstehenden Heizdrahtes
oder eines Messers, mit dem die beiden Folien- oder
Gewebebahnen durchgetrennt werden. Zu beiden Seiten des
Trennelementes (24) sind am einen Backen Heizdrähte (25)
angeordnet, die die freigeschnittenen Bahnenden jeweils
miteinander verschweißen und hierzu mit Teflonflächen am
anderen Backen zusammenwirken.
Die Trenn- und Schweißvorrichtung (13) kann bei einem
ähnlichen Aufbau wie in Fig. 12 auch als beheiztes
Sickenband ausgebildet sein. Das Sickenband besitzt ein
über die gesamte Breite des Backens (23) sich erstreckendes
Heizband mit dem besagten zentralen Wulst (24). Das
Sickenband ist beidseits des Wulstes (24) durch ein
Teflonband vollflächig gegenüber der Mantelbahn (15)
abgedeckt. Am gegenüberliegenden Backen (23) ist eine
Silikon-Gummischicht angeordnet, die ebenfalls durch ein
Teflonband vollflächig geschützt ist. Zum Abtrennen der
Gewebe- oder Folienbahnen kann die Sicke (24) auf der
Gegenseite in die Silikon-Gummischicht etwas eingedrückt
werden. Hierdurch kommen zugleich auch die beidseitigen
Heizfolien in vollflächigen Kontakt mit der Mantelbahn (15)
und sorgen für eine ausreichend feste Verschweißung.
Zum Umhüllen des Ballens (14) wird die
Verpackungsvorrichtung (8) taktweise vorwärtsbewegt, und
zwar mit einer Schrittweite, die dem Abstand der Kanäle
(30) in den Preßstempeln (6, 7) entspricht. Damit wird die
Umreifungsvorrichtung (12) schrittweise von Kanal zu Kanal
bewegt und legt in jedem Takt einen Reifen durch die Kanäle
um den Ballen und die bereits aufgezogene Mantelbahn (15).
Die Umreifungsvorrichtung (12) besitzt ein oder zwei
Umreifungsköpfe (21) mit entsprechenden Umlenkbahnen (22)
auf der anderen Ballenseite. Die Verpackungsvorrichtung (8)
wird über einen spielarmen Stelltrieb bewegt, der von einem
Schrittmotor mit programmierbarer Steuerung angetrieben
wird. Dieser Antrieb ist mit seinen Einzelheiten in der
DE-OS 34 32 832 beschrieben.
Wie Fig. 8 verdeutlicht, sind in der Verpackungsvorrichtung
(8) der Folien- oder Gewebeträger (9), die Trenn- und
Schweißvorrichtung (13) und die Umreifungsvorrichtung (12)
mit geringem Abstand hintereinander angeordnet. Der Abstand
zwischen der Umreifungsvorrichtung (12) und der Trenn- und
Schweißvorrichtung (13) ist auf den Abstand der Kanäle (30)
vom Ballen- beziehungsweise Preßstempelrand abgestimmt.
Hierdurch kann in einem Arbeitsgang die letzte Umreifung
gelegt und die Mantelbahn (15) geschlossen werden.
Fig. 5 zeigt die Verpackungsvorrichtung (8) in dieser
letzten Arbeitsstellung entsprechend Fig. 8. Gemäß Fig. 6
fährt die Verpackungsvorrichtung (8) noch etwas weiter und
gibt die Fertigpreßstation (3) frei. Nach Anheben des
oberen Preßstempels (6) kann der fertig umhüllte und
umreifte Ballen (14) entnommen und abtransportiert werden.
Dies kann durch eine externe Entnahmevorrichtung oder durch
eine mitgeführte Entnahmevorrichtung (49) gemäß dem
Ausführungsbeispiel der Fig. 18 bis 21 erfolgen. Die
Verpackungsvorrichtung (8) fährt in beiden Fällen durch die
leere Fertigpreßstation (3) dann wieder zurück in ihre
jenseitige Ausgangsstellung für den nächsten
Verpackungsvorgang (vgl. Fig. 7).
Zum Einbringen der Bodenfolie (18) ist im
Ausführungsbeispiel der Fig. 1 bis 7 an der
Verpackungsvorrichtung eine Wickelvorrichtung (19)
schwenkbar gelagert, die während des Verpackungsvorganges
eine vertikale Position einnimmt. Sobald dieser beendet
ist, schwenkt gem. Fig. 5 die Wickelvorrichtung (19) in
eine horizontale Lage und wickelt ein Stück der Bodenfolie
(18) ab (vgl. Fig. 6). Beim Rückfahren in die
Ausgangsposition wird die herabhängende Bodenfolie (18) von
der Klemmvorrichtung (31) festgehalten, abgewickelt und
über den unteren Preßstempel (7) gelegt. Fig. 7
verdeutlicht diese Stellung, in der auch die Deckelfolie
(16) für den nächsten Verpackungsvorgang ein Stück
abgewickelt wird. Nach dem Abtrennen der Bodenfolie (18)
wird die Wickelvorrichtung (19) wieder in ihre vertikale
Position gedreht, so daß die Verpackungsvorrichtung (8) für
den nächsten Verpackungsvorgang gem. Fig. 1 bereit ist.
Das Ausführungsbeispiel der Fig. 9 bis 11 zeigt eine
Ballenpresse (1) in Form einer Karussellpresse, bei der die
Preßkästen mit dem Ballen (14) über ein drehbares Karussell
(4) von der Vorpreßstation (2) in die Fertigpreßstation (3)
gedreht werden. Die Verpackungsvorrichtung (8) ist mit
ihren Führungsschienen (26) innerhalb des Pressengestelles
gelagert. Durch die Reihenanordnung ihrer Teile kann sie
bis über den Seitenpfosten (28) des Pressengestelles
zurückgefahren werden, vor dem sich dann nur noch die
aufgespannte Gewebe- oder Folienbahn erstreckt. Der
Pressenbereich ist dadurch voll von der Seite zugänglich.
Auf der anderen Seite kann die Verpackungsvorrichtung (8)
bis über die Mittelsäule (27) der Karussellpresse fahren,
wobei sich nach dem Trennen und Schweißen die aufgespannte
Folien- oder Gewebebahn nachgiebig um die Mittelsäule (27)
legt und beim Rückfahren wieder gestrafft wird. Auch in
dieser Endstellung ist der Pressenbereich von der Seite her
voll zugänglich, so daß der fertigverpackte Ballen
entnommen werden kann. Mit dieser Gestaltung und Lagerung
kann die Verpackungsvorrichtung (8) an jede vorhandene
Karussellpresse nachgerüstet werden, ohne daß Pressenteile,
Fördervorrichtungen oder dergleichen mit großem Aufwand
umgerüstet werden müssen.
Die Deckel- und Bodenfolie (16, 18) läßt sich auch bei der
Karussellpresse in ähnlicher Weise wie im
Ausführungsbeispiel der Fig. 1 bis 7 einlegen. Die
Wickelvorrichtung (17) wird dazu lediglich vor dem oberen
Preßsstempel (6) im Schwenkbereich des Karussells (4)
angeordnet.
Fig. 10 und 11 zeigen eine weitere Möglichkeit zum
Einbringen von Deckel und Boden, die ihrerseits auch bei
einer Verschiebepresse nach Fig. 1 bis 7 Verwendung finden
kann. Neben der Fertigpresse (3) ist eine Greifvorrichtung
(20) verfahrbar angeordnet, die über schwenkbare Legearme
(29) mit Trennvorrichtungen verfügt, denen die Deckel- und
Bodenfolie (16, 18) von Wickeln (17, 19) zugeführt wird. Nach
dem Auswerfen des letzten Ballens (14) und dem Rückzug der
Transportvorrichtung (8) fährt die Greifvorrichtung (20)
von der Seite her in den Pressenbereich ein und hält mit
ihren ausgeschwenkten Legearmen (29) die bereits
abgetrennten Folien (16, 18) über bzw. unter die Preßstempel
(6, 7). Die Legearme (29) sind gabelförmig gestaltet und
spannen zwischen sich die Folien (16, 18) auf.
Zunächst wird die Bodenfolie (18) auf den leeren unteren
Preßstempel (7) gelegt und durch Klemmittel oder
dergleichen festgehalten. Danach senkt der abgezogene
Pressenkasten (5) wieder ab und das Karussell (4) schwenkt
um 180°. Der leere Pressenkasten (5) mit der eingelegten
Bodenfolie (18) wird dann in der Vorpreßstation (2) befüllt
und vorverdichtet, während in die Fertigpreßstation (3) ein
vorgepreßter Ballen (14) mit bereits eingelegter Bodenfolie
(18) gelangt. Die Greifvorrichtung (20) ist gegebenenfalls
während des Karussellschwenks kurz zurückgefahren. Sie wird
anschließend wieder zugestellt und hält mit ihren oberen
Legearmen (29) die Deckelfolie (16) unter den oberen
Preßstempel (6). Wenn dieser abgesenkt wird, nimmt er die
Deckelfolie (16) mit und drückt sie auf den Ballen (14).
Die Greifvorrichtung (20) fährt dann wieder in ihre
Ruhestellung aus dem Pressenbereich zurück. Nach dem
Fertigpressen wird der Preßkasten (5) über Kopf vom Ballen
(14) abgezogen und der Verpackungsvorgang findet in der
vorbeschriebenen Weise statt.
Fig. 13- 17 zeigen eine Variante der Trenn- und
Schweißvorrichtung (13), die hier mit einem
Ultraschall-Schweißgerät (33) und einer Spannvorrichtung
(32) ausgerüstet ist.
In der Draufsicht von Fig. 13 ist die Stellung der
einzelnen Vorrichtungsteile vor Beginn des Trenn- und
Schweißvorganges dargestellt. Die Verpackungsvorrichtung
(8), sowie die Umreifungsvorrichtung (12) sind hier auf
zwei, beidseits des Ballens synchron auf Bodenschienen
verfahrbaren Trolleys (47, 48) angeordnet. Im Gegensatz zu
Fig. 8, die einen auf der rechten Coilseite abwickelnden
Folien- oder Gewebeträger (9) zeigt, wird in Fig. 13 die
Mantelbahn (15) von der jeweils linken Seite der Coils
(10, 11) abgewickelt und über Spannrollen (43) in eine zu
den Längsseiten des Ballens (14) parallele Lage umgelenkt.
Fig. 13 verdeutlicht hierbei die Endstellung der
Verpackungsvorrichtung (8), in der die beiden letzten
Umreifungen gelegt sind und in der die U-förmig gelegte
Mantelbahn (15) sich noch ein Stück über das Ballenende
hinaus in Längsrichtung erstreckt.
Die Trenn- und Schweißvorrichtung (13) ist wiederum
zwischen den Coils (10, 11) und der Umreifungsvorrichtung
(12) angeordnet. Die Spannvorrichtung (32) besteht aus zwei
um vertikale Achsen (39, 40) auf den Trolleys (47, 48)
drehbar gelagerte Schwenkarme (37, 38). Beide Schwenkarme
(37, 38) sind abgewinkelt und schwenken gemeinsam auf die
Ballenmitte unter Mitnahme der vor ihnen verlaufenden
Mantelbahn (15) zu.
Wie im Detail aus der perspektivischen Ansicht von Fig. 14
und der Draufsicht von Fig. 15 und 16 besser ersichtlich,
trägt der Schwenkarm (37) an seinem Ende das
Ultraschall-Schweißgerät (33), das über einen nicht
dargestellten Antrieb und eine entsprechende Führung in der
Höhe verfahrbar gelagert ist. Am Schwenkarm (37) befinden
sich außerdem noch ein am Ende abgewinkeltes Leitblech (42)
und eine Andruckrolle (41), die am Armende über eine Feder
(46) (vgl. Fig. 15) verstellbar gelagert ist. Der
Schwenkarm (38) trägt an seinem freien Ende ein Messer
(44), das eine schräge Druckfläche (45), vorzugsweise aus
gehärtetem Stahl, als Gegenarbeitsfläche für das
Ultraschall-Schweißgerät (33) aufweist. Die Teile (41, 42
und 44) sind gemäß Fig. 2 länger als die Ballenhöhe und
stehen über dessen Boden und Deckfläche vor.
Fig. 14-17 verdeutlichen die Trenn- und Schweißstellung.
Bei der Einklappbewegung nehmen das Leitblech (42) und die
jenseits des Ultraschall-Schweißgerätes (33) angeordnete
Andruckrolle (41) auf der einen Seite, sowie das Messer
(44) auf der anderen Seite die Mantelbahn (15) mit und
legen diese dicht um die Ecken und die rückwärtige Front
des Ballens (14). Die beiden Gewebe- oder Folienbahnen
werden hierbei durch die spitzen Kanten des Messers (44)
und des Leitbleches (42) in der Ballenmitte und unmittelbar
an der Ballenoberfläche zusammengeführt und dann ein Stück
überlappend entlang der Druckfläche (45) schräg vom Ballen
(14) weggeführt. Über die federbelastete Andruckrolle (41)
werden die beiden Gewebe- oder Folienbahnen hierbei gegen
die Druckfläche (45) angepreßt und nach deren Verlassen
wieder auseinandergeführt.
Wie Fig. 16 in vergrößerter Ansicht deutlicher zeigt, ist
das Ultraschall-Schweißgerät (33) mit seinem Schweißkopf
(34) in Arbeitsstellung vorzugsweise rechtwinklig zur
Druckfläche (45) ausgerichtet. Der Schweißkopf ist außerdem
in unmittelbarer Nachbarschaft der ballennahen Kanten des
Leitbleches (42) und des Messers (44) und damit auch sehr
nahe der Ballenoberfläche angeordnet. Die beiden Gewebe-
oder Folienbahnen (15) stehen damit vom Ballenrand bis zur
Trenn- und Schweißstelle nur ein kurzes Stück ab. Nach dem
Abtrennen und Verschweißen der Bahnenden liegt die
Mantelbahn (15) damit praktisch ohne Lose am Ballen (14)
an.
Der Schweißkopf (34) besteht aus einem zylindrischen
Schaft, der am Ende eine zentrale und vertikal
ausgerichtete Schneide (35) mit seitlichen schrägen Flanken
(36) aufweist (vgl. Fig. 17). Die beiden Flanken (36)
schließen einen stumpfen Winkel miteinander ein, der für
Bändchengewebe oder ähnliche Materialien zwischen 140 und
150° liegen sollte. Mit dieser Flankengeometrie können in
einem Zug die überlappten Folien- oder Gewebebahnen (15)
durchgetrennt werden, wobei beidseits zugleich die offenen
Bahnenden wieder verschweißt werden. Die Flanken (36) gehen
nach einem angeschrägten Freischnitt in den Schaft des
Schweißkopfes (34) über. Wie die Seitenansicht in der
rechten Hälfte von Fig. 17 zeigt, ist die Schneide (35) in
Längsrichtung ballig gewölbt. An den Flanken (36) herrscht
eine Betriebstemperatur von 90°C, während die Schneide
(35) ca. 140°C hat.
In ähnlicher Weise wie die Andruckrolle (41) ist auch der
Schweißkopf (34) federnd gelagert und wird mit konstanter
Kraft angedrückt. Während seiner Fahrbewegung kann er
hierdurch Buckeln in der Mantelbahn (15) folgen und auch an
diesen Stellen eine ordnungsgemäße Trennung und
Verschweißung sicherstellen. Dies ist vor allem für das in
der Oberflächenstruktur etwas unregelmäßige Bändchengewebe
nützlich. Die federnde Lagerung der Andruckrolle (41)
gleicht hingegen unterschiedliche Ballendicken oder
sonstige Unregelmäßigkeiten in der Endstellung der
Spannvorrichtung (32) aus und sichert die überlappende Lage
der Gewebe- oder Folienbahnen auf der Druckfläche (45).
Alternativ kann der Schweißkopf (34) statt der Schneide
(35) auch eine abgeflachte Stirnfläche aufweisen. Er dient
dann nur zum Verschweißen der Gewebe- oder Folienbahnen.
Das Abtrennen der Mantelbahn (15) erfolgt durch eine andere
Vorrichtung, beispielsweise ein Trennmesser. Außerdem kann
die Ultraschall-Schweißvorrichtung (33) auch einen
langgestreckten Schweißkopf (34) aufweisen und stationär
angeordnet sein.
Zusätzlich kann auch eine Ultraschall-Schweißvorrichtung
(33) zum Heftschweißen der Mantelbahn (15) und der Deckel-
und Bodenteile (16, 18) mit einem entsprechenden Fahrantrieb
vorgesehen sein.
In den Fig. 18-20 ist die zusätzliche Anordnung einer
Entnahmevorrichtung (49) an der Verpackungsvorrichtung (8)
dargestellt. Fig. 18 und 20 zeigen hierbei zwei
verschiedene Ausführungsformen in Draufsicht, während Fig.
19 einen Schnitt entlang der Linie VII-VII von Fig. 18
darstellt. Fig. 21 verdeutlicht den schematischen
Arbeitsablauf der Entnahmevorrichtung (49).
Die Entnahmevorrichtung (49) besteht in beiden
Ausführungsbeispielen aus einer Ladegabel (50) mit
L-förmigen Zinken (53, 54), die entsprechend dem Abstand der
Kanäle (30) im unteren Preßstempel (7) voneinander
distanziert sind. Zum Aufnehmen des Ballens (14) können
damit die horizontalen Zinken (53) in die besagten Kanäle
(30) einfahren. Die Ladegabel (50) ist um eine horizontale
längsgerichtete Schwenkachse (51) am Übergang zwischen den
Zinken (53, 54) drehbar gelagert. Sie ist hierzu auf einem
quer zur Fahrtrichtung des Trolleys (48) verfahrbar
angeordneten Schlitten (52) gelagert. Über die
Schlittenbewegung kann die Ladegabel (50) mit ihren
horizontalen Zinken (53) in die Kanäle des Preßstempels (7)
einfahren.
Beidseits der Ladegabel (50) ist ein Kettenförderer (55)
angeordnet, der eine etwas größere Bauhöhe als die Zinken
(53, 54) aufweist. Der Kettenförderer (55) arbeitet
ebenfalls quer zur Fahrtrichtung des Trolleys (48).
Die Entnahmevorrichtung (49) ist in den
Ausführungsbeispielen auf dem einen Trolley (48) in
unmittelbarer Nachbarschaft und hinter der
Umreifungsvorrichtung (12), insbesondere den Umlenkbahnen
(22) angeordnet. Nach Beendigung der Ballenverpackung, d.h.
der Umhüllung und Umreifung und dem Abtrennen und
Verschweißen der Mantelbahn (15) fährt die
Verpackungsvorrichtung (8) noch ein Stück vor, bis die
Entnahmevorrichtung (49) vor den inzwischen vom oberen
Preßstempel (6) freigegebenen Ballen (14) gelangt.
Im Ausführungsbeispiel der Fig. 20 ist diese Fahrbewegung
unnötig, da hier die Entnahmevorrichtung (49) mit der
Umreifungsvorrichtung (12) überlappend angeordnet ist. Die
Umreifungsvorrichtung (12), aus Platzgründen sollten dies
hier ebenfalls die beiden Umlenkbahnen (22) sein, ist über
eine vertikale Achse (39) auf dem Trolley (48) schwenkbar
und außerdem ggf. in der Höhe verstellbar gelagert und kann
zur Entnahme des Ballens (14) in die gestrichelt
gezeichnete Stellung ausgeschwenkt werden. Hierzu sind die
beiden Umlenkbahnen (22) mit einem oder mehreren Bügeln
(58) verbunden. Zweckmäßigerweise wird für den Schwenkarm
(37) der Spannvorrichtung (32) und die
Umreifungsvorrichtung (12) die gleiche Achse (39)
verwendet. Die Gabelzinken (53) und die Umlenkbahnen (22)
sind versetzt zueinander angeordnet. Hierbei empfiehlt es
sich auch, für die Umlenkbahnen (22) bzw. Umreifungsköpfe
(21) einen größeren Abstand als in den anderen
Ausführungsbeispielen zu wählen. Mit Legen der letzten
Umreifung kommen damit auch die Gabelzinken (53) in Deckung
mit den zugeordneten Kanälen und können somit gleichzeitig
mit der Umreifung einfahren.
Fig. 21 verdeutlicht die Ballenentnahme in schematischen
Stirnansichten von oben nach unten.
Zur Entnahme fährt zunächst die Ladegabel (50) mittels des
Schlittens (52) unter den Ballen (14). Gemäß des zweiten
Bildes wird sodann die Ladegabel (50) um ihre Schwenkachse
(51) gedreht, wobei der Ballen auf allen Zinken (53, 54)
abgestützt ist. In dieser teilweise gekippten Stellung ist
die Gabel (50) bereits außer Eingriff mit dem unteren
Preßstempel (7) gekommen und die Trolleys (47,48) können
wieder zurückfahren.
Am Ende der Schwenkbewegung entsprechend dem dritten Bild
sitzt der Ballen (14) auf dem Kettenförderer (55) auf. Im
Ausführungsbeispiel der Fig. 20 kann der Kettenförderer
(55) sofort den Ballen (14) wieder auf einen stationären
Förderer (57), beispielsweise einen Rollengang, abladen. In
diesem Fall ist die Entladestelle (56) innerhalb der
Fertigpreßstation (3). Die Entnahmevorrichtung kann aber
auch analog dem Ausführungsbeispiel der Fig. 18 mit
aufgeladenem Ballen aus der Presse fahren. Die
Entladestelle (56) befindet sich dann in der
Ausgangsstellung des Trolleys (48) außerhalb der
Fertigpreßstation (3).
Nach erfolgter Abgabe des Ballens (14) schwenkt die
Ladegabel (50) in ihre Ausgangsstellung zurück, wobei
gleichzeitig der Schlitten (52) aus seiner pressennahen
Stellung zurück in die im vierten Bild von Fig. 21 gezeigte
Ausgangsstellung fährt. Die Entnahmevorrichtung (49) steht
nun wieder bereit und kann mit Einleitung des nächsten
Verpackungsvorganges mit der Verpackungsvorrichtung (8)
wieder vorbewegt werden.
- Stückliste
1 Ballenpreßanlage, Karussellpresse
2 Vorpreßstation
3 Fertigpreßstation
4 Preßwagen, Karussell
5 Preßkasten
6 Preßstempel, oberer
7 Preßstempel, unterer
8 Verpackungsvorrichtung
9 Folien- oder Gewebeträger
10 Coil
11 Coil
12 Umreifungsvorrichtung
13 Trenn- und Schweißvorrichtung
14 Ballen
15 Mantelbahn, Gewebe- oder Folienbahn
16 Deckel, Deckelfolie
17 Wickel, Wickelvorrichtung
18 Boden, Bodenfolie
19 Wickel, Wickelvorrichtung
20 Greifvorrichtung
21 Umreifungskopf
22 Umlenkbahn
23 Backen
24 Trennelement, Messer
25 Heizdraht
26 Schienen
27 Mittelsäule
28 Seitenpfosten
29 Legearm
30 Kanal
31 Klemmvorrichtung
32 Spannvorrichtung
33 Ultraschall-Schweißgerät
34 Schweißkopf
35 Schniede
36 Flanke
37 Schwenkarm
38 Schwenkarm
39 Achse
40 Achse
41 Andruckrolle
42 Leitblech
43 Spannrolle
44 Messer
45 Druckfläche
46 Feder
47 Trolley
48 Trolley
49 Entnahmevorrichtung
50 Ladegabel
51 Schwenkachse
52 Schlitten
53 Zinken, horizontal
54 Zinken, vertikal
55 Kettenförderer
56 Entladestelle
57 Förderer, Rollgang
58 Bügel
Claims (24)
1. Verfahren zum Verpacken von gepreßten Ballen,
insbesondere Faserballen, in der Fertigpreßstation
(3) einer Ballenpreßanlage (1), wobei die zwischen
Preßstempeln (6, 7) unter Druck gehaltenen und
gegebenenfalls mit Boden- und Deckel (18, 16)
versehenen Ballen (14) mit einer Mantelbahn (15)
umhüllt und umreift werden, wobei die Mantelbahn (15)
von der Coilbahn abgetrennt und die freien Bahnenden
wieder verschweißt werden, dadurch
gekennzeichnet, daß die Mantelbahn (15)
zwischen zwei Coils (10, 11) über die Ballenbreite
gespannt und in einer geraden Transportbewegung
U-förmig um den Ballen (14) geschlagen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß das Abtrennen der
Mantelbahn (15) und die Verschweißung der freien
Bahnenden mittig am Ballenende erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Mantelbahn (15)
um den Ballen (14) geschlagen und zugleich der
umhüllte Ballen umreift wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Mantelbahn (15)
taktweise transportiert und um den Ballen (14)
geschlagen wird, wobei nach jedem Fördertakt eine
Umreifung gelegt wird.
5. Verfahren zum Verpacken von gepreßten Ballen,
insbesondere Faserballen, in der Fertigpreßstation
(3) einer Ballenpreßanlage (1), wobei die zwischen
Preßstempeln (6, 7) unter Druck gehaltenen und
gegebenenfalls mit Boden- und Deckel (18, 16)
versehenen Ballen (14) mit einer Mantelbahn (15)
umhüllt werden, wobei die Mantelbahn (15) von der
Coilbahn abgetrennt und die freien Bahnenden wieder
verschweißt werden, dadurch
gekennzeichnet, daß die Bahnenden durch
Ultraschall verschweißt werden.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch
gekennzeichnet, daß zugleich mit dem
Verschweißen die Mantelbahn (15) durch Ultraschall
abgetrennt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1, 5 oder 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Mantelbahn (15)
beim Abtrennen und Verschweißen dicht an den Ballen
(14) angelegt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 1 oder einem der folgenden,
dadurch gekennzeichnet, daß der Ballen
(14) unmittelbar nach dem Verpacken aus den
Preßstempeln (6, 7) entnommen, auf die
Verpackungsvorrichtung (8) geladen und sofort auf
eine Fördervorrichtung wieder entladen oder zusammen
mit der Verpackungsvorrichtung (8) aus dem
Preßbereich heraus und zu einer Entladestelle
gefahren wird.
9. Vorrichtung zum Verpacken von gepreßten Ballen,
insbesondere Faserballen, in der Fertigpreßstation
(3) einer Ballenpreßanlage (1), bestehend aus einer
Vorrichtung zum Umhüllen des zwischen den
Preßstempeln (6, 7) unter Druck gehaltenen Ballens
(14) mit einer Mantelbahn (15), einer Trenn- und
Schweißvorrichtung (13) sowie einer
Umreifungsvorrichtung (12), dadurch
gekennzeichnet, daß die
Verpackungsvorrichtung (8) an der Fertigpreßstation
verfahrbar gelagert ist und einen Folien- oder
Gewebeträger (9) mit zwei um die Ballenbreite
voneinander distanzierten Coils (10, 11) aufweist,
hinter dem die Trenn- und Schweißvorrichtung (13)
angeordnet ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch
gekennzeichnet, daß an der
Verpackungsvorrichtung (8) hinter der Trenn- und
Schweißvorrichtung (13) die Umreifungsvorrichtung
(12) angeordnet ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch
gekennzeichnet, daß der Abstand zwischen
der Umreifungsvorrichtung (12) und der Trenn- und
Schweißvorrichtung (13) auf den Abstand der Kanäle
(30) vom Ballen- oder Preßstempelrand abgestimmt ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch
gekennzeichnet, daß quer zur
Verpackungsvorrichtung (8) eine Greifvorrichtung (20)
zum Einlegen der Böden (18) und Deckel (16)
verfahrbar angeordnet ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch
gekennzeichnet, daß in der
Bewegungsbahn der Ballen (14) eine Wickelvorrichtung
(17) mit der Deckelfolie (16) im Bereich des oberen
Preßstempels (6) stationär angeordnet ist und daß an
der Verpackungsvorrichtung (8) eine Wickelvorrichtung
(19) mit der Bodenfolie (18) schwenkbar gelagert ist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch
gekennzeichnet, daß die Trenn- und
Schweißvorrichtung (13) zwei bewegliche Backen (23)
besitzt, die zu beiden Seiten eines Trennelementes
(24) Heizdrähte (25) zum Verschweißen der Folienenden
aufweisen.
15. Vorrichtung zum Verpacken von gepreßten Ballen,
insbesondere Faserballen, in der Fertigpreßstation
(3) einer Ballenpreßanlage (1), bestehend aus einer
Vorrichtung zum Umhüllen des zwischen den
Preßstempeln (6, 7) unter Druck gehaltenen Ballens
(14) mit einer Mantelbahn (15) sowie einer Trenn- und
Schweißvorrichtung (13), dadurch
gekennzeichnet, daß die Trenn- und
Schweißvorrichtung (13) ein Ultraschallschweißgerät
(33) aufweist.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch
gekennzeichnet, daß das
Ultraschallschweißgerät (33) einen Schweißkopf (34)
mit einer vertikalen Schneide (35) und seitlichen
schrägen Flanken (36) aufweist.
17. Vorrichtung nach Anspruch 16, dadurch
gekennzeichnet, daß die Flanken (36)
zwischen sich einen Winkel von 140° bis 150°
einschließen.
18. Vorrichtung nach Anspruch 15, 16 oder 17, dadurch
gekennzeichnet, daß das
Ultraschallschweißgerät (33) höhenverstellbar
ausgebildet ist und eine ballig abgerundete Schneide
(35) aufweist.
19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 15 bis 18,
dadurch gekennzeichnet, daß die Trenn
und Schweißvorrichtung (13) eine einschwenkbare
Spannvorrichtung (32) aufweist, die die Mantelbahn
(15) an der Schweißstelle dicht an den Ballen (14)
anlegt, zusammenspannt, ein Stück überlappend schräg
vom Ballen wegführt und dabei unterstützt.
20. Vorrichtung nach Anspruch 19, dadurch
gekennzeichnet, daß die Spannvorrichtung
(32) zwei beidseits des Ballens (14) um vertikale
Achsen (39, 40) drehbar gelagerte Schwenkarme (37, 38)
aufweist, von denen einer (37) das
Ultraschallschweißgerät (33), eine Andruckrolle (41)
sowie ein Leitblech (42) trägt und der andere ein
Messer (44) mit angeschrägter Druckfläche (45) trägt.
21. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch
gekennzeichnet, daß an der
Verpackungsvorrichtung (8) eine Entnahmevorrichtung
(49) für den verpackten und umreiften Ballen (14)
angeordnet ist.
22. Vorrichtung nach Anspruch 21, dadurch
gekennzeichnet, daß die
Entnahmevorrichtung (49) eine schwenkbare Ladegabel
(50) mit L-förmigen Zinken (53, 54) aufweist, die auf
einem Schlitten (52) verfahrbar angeordnet ist.
23. Vorrichtung nach Anspruch 22, dadurch
gekennzeichnet, daß im Bereich der
Gabelzinken (53, 54) ein Kettenförderer (55)
angeordnet ist, der eine größere Höhe als die
Gabelzinken (53, 54) aufweist.
24. Vorrichtung nach Anspruch 21, 22 oder 23, dadurch
gekennzeichnet, daß die
Entnahmevorrichtung (49) im Bereich der
Umreifungsvorrichtung (12) angeordnet ist, wobei die
Umreifungsvorrichtung (12) in diesem Bereich
entfernbar gelagert ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3819854A DE3819854A1 (de) | 1987-06-10 | 1988-06-10 | Verfahren und vorrichtung zum verpacken von gepressten ballen |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3719274 | 1987-06-10 | ||
DE3819854A DE3819854A1 (de) | 1987-06-10 | 1988-06-10 | Verfahren und vorrichtung zum verpacken von gepressten ballen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3819854A1 true DE3819854A1 (de) | 1989-01-05 |
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Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE3819854A Withdrawn DE3819854A1 (de) | 1987-06-10 | 1988-06-10 | Verfahren und vorrichtung zum verpacken von gepressten ballen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3819854A1 (de) |
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