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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung nach dem Oberbegriff von Anspruch 1 sowie ein Verfahren nach dem Oberbegriff von Anspruch 7.
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Genauer gesagt betrifft die vorliegende Erfindung Vorrichtungen und Verfahren zum Umreifen von Packstücken, insbesondere von auf Paletten angeordneten Gegenständen, mit einem oder mehreren Umreifungsbändern.
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Als Umreifung bezeichnet man das Sichern von Packstücken mit einem Verschlussband. Bei der Umreifung werden die Packstücke gegebenenfalls zusammengestellt und mit einem Umreifungsband umlegt. Unter das Band kann zur Schonung der Packstücke gegebenenfalls ein Kantenschutz eingebracht werden. Das Umreifungsband wird dann mit Hilfe eines Umreifungsmittels gespannt und gesichert.
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Je nach Größe der Packstücke, erforderlicher Kraft und Geschwindigkeit werden entweder manuelle Umreifungsmittel eingesetzt, bei denen das Band von einer Person über einen Spannhebel festgezurrt wird, oder es kommen Umreifungsmittel zur Anwendung, die den Vorgang halbautomatisiert und unter Aufbringung höher Kräfte durchführen können.
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Als Umreifungsband wird je nach benötigter Festigkeit ein Kunststoff- oder Stahlband verwendet. Das festgezurrte Band wird nach dem Spannen mit Klammern, Hülsen oder Plomben oder aber auch durch Verschweißen gesichert und danach automatisch abgeschnitten.
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Für die automatisierte Umreifung ist es bekannt, eine Transportvorrichtung in Form eines Förderbandes (Stahl-/Kettengliederband) vorzusehen. Dieses Förderband durchläuft eine Station mit dem Umreifungsmittel, wobei das Umreifungsband senkrecht zur Förderrichtung um das Packstück gespannt wird. Für den Fall, dass das Packstück auch senkrecht zu dieser ersten Umreifungsrichtung mit einem Umreifungsband versehen werden soll, ist eine Drehung des Packstückes und eine weitere Beförderung auf einem Förderband vorgesehen, das senkrecht zum ersten Band fördert, wodurch die Packstücke am Ende des ersten Bandes von dem zweiten Band ergriffen, um 90° gedreht und in einer senkrechten Richtung weiter befördert werden. Nach Durchlaufen eines zweiten Umreifungsmittels durch das zweite Band ist das Packstück mit einem zum ersten Umreifungsband senkrecht angeordneten zweiten Umreifungsband versehen.
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Eine solche Förderbandführung ist allerdings nur an bestimmte Packstücke angepasst und es ist nicht möglich, jegliche anfallenden individuell unterschiedlich ausgestalteten Packstücke mit einer solchen Anlage zu umreifen. Dazu kommt, dass bei Packstücken, die mit einer Palette versehen sind, welche üblicherweise in einer Längsrichtung der Palette ausgebildete Stützmittel in Form von Kufen bzw. Klötzen aufweist, bei dem oben beschriebenen Richtungswechsel die Gefahr besteht, dass diese beschädigt werden oder gar abbrechen können. Dadurch ist dann die Weiterbeförderung nicht möglich.
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Darüber hinaus bestehen bedeutende Anforderungen an das Fundament einer solchen Anlage und auch der Platzbedarf ist enorm, dieser beträgt beispielsweise 25 m × 6 m für eine Palettenbreite von 1.650 mm. Dabei wird das Ausmaß der Bandförderung durch das maximale Palettenabmaß bestimmt. Ein weiterer bedeutender Nachteil besteht darin, dass sich solche Umreifungsanlagen erst bei einem hohen Packstückdurchsatz rechnen.
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Daher müssen derzeit individuell gestaltete Packstücke per Hand umreift werden, was nicht nur mit einem bedeutenden Kraftaufwand (Handarbeit), sondern auch mit einem hohen Zeitaufwand verbunden ist. Dies betrifft unter anderem Packstücke, die Papier, Pappe und Karton aufweisen, die naturgegebener Maßen sehr schwer ausfallen.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es also, eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Umreifen bereitzustellen, wobei unterschiedliche Packstücke mit individueller Gestaltung, insbesondere unterschiedlich gestaltete Einwegpaletten verarbeitet werden können. Insbesondere soll die Umreifung auch bei einem geringen Packstückdurchsatz kostengünstig möglich sein und weinig Stellplatzfläche benötigen. Besonders bevorzugt soll die Erfindung für Packstücke einsetzbar sein, die Papier, Pappe und Karton oder andere schwere Packgüter aufweisen.
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Diese Aufgabe wird gelöst mit einer Vorrichtung zum Umreifen nach Anspruch 1 und einem Verfahren zum Umreifen nach Anspruch 7. Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Die Erfinder haben überraschenderweise festgestellt, dass sich diese Aufgabe dadurch lösen lässt, dass eine Packstückauflage vorgesehen wird und wenigstens ein Umreifungsmittel mit mindestens einem von einem Ruhezustand in einen Betriebszustand überführbaren Bandführungsmittel mit einem Bandführungsmittelkanal, wobei die Packstückauflage relativ zum Bandführungsmittel in Bezug auf eine vertikale Achse des Packstücks verdrehbar angeordnet ist.
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Im Gegensatz zu bekannten Umreifungsvorrichtungen wird also auf eine Förderbandführung und -umlenkung verzichtet und stattdessen eine relativ zum Bandführungsmittel verdrehbare Packstückauflage verwendet. Dadurch wird der Platzbedarf enorm reduziert und es können jegliche Arten von Packstücken, insbesondere jegliche Arten von Einwegpaletten verarbeitet werden, ohne dass Gefahr einer Beschädigung der Kufen bzw. Klötze besteht. Durch die Verwendung der Packstückauflage im Zusammenhang mit dem Umreifungsmittel erfolgt die Umreifung auch nicht per Hand, sondern maschinell, so dass gegenüber einer per Hand-Umreifung ein wesentlich höherer Durchsatz erreichbar ist. Dabei kann die Vorrichtung automatisiert ausgebildet sein.
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Unter „Paletten” wird im Rahmen der vorliegenden Erfindung Transportpaletten verstanden, die als kundenspezifische Paletten, Einwegpaletten oder standardisierte Paletten ausgebildet sein können.
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Diese erfindungsgemäße Lösung ist wesentlich kostengünstiger als bekannte Umreifungsanlagen und rechnet sich somit auch bei einem geringeren Durchsatz.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Umreifen von Packstücken, insbesondere auf Paletten angeordneten Gegenständen, mit einem oder mehreren Umreifungsbändern, weist also eine Packstückauflage auf und wenigstens ein Umreifungsmittel mit mindestens einem von einem Ruhezustand in einen Betriebszustand überführbaren Bandführungsmittel mit einem Bandführungskanal und zeichnet sich dadurch aus, dass die Packstückauflage relativ zum Bandführungsmittel verdrehbar angeordnet ist. Das Packstück bleibt also für den gesamten Umreifungsprozess immer auf der Packstückauflage stehen, eine Bewegung des Packstücks gegenüber der Packstückauflage findet nicht statt. Es wird nur die Packstückauflage bewegt. Dadurch besteht auch keine Gefahr einer Beschädigung des Packstücks durch einen Transport.
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Bevorzugt weist das Umreifungsmittel einen industriellen Schließkopf auf. Damit werden lassen sich sehr hohe Verschlusskräfte erreichen. Diese Verschlusskräfte können über eine Steuereinrichtung auf das jeweilige Packstück justiert werden.
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In einer zweckmäßigen Ausgestaltung ist vorgesehen, dass die Packstückauflage in der Vorrichtung drehbar, bevorzugt um zumindest 90°, insbesondere um zumindest 180° drehbar ausgebildet ist. Diese Verdrehung erfolgt bevorzugt um eine vertikale Achse. Alternativ kann natürlich auch vorgesehen sein, dass das Bandführungsmittel um eine vertikale Achse verdrehbar angeordnet ist.
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In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung ist vorgesehen, dass weiterhin zumindest ein Umhüllungsmittel zur zumindest teilweisen seitlichen Umhüllung des Packstücks vorgesehen ist, wobei das Umhüllungsmittel bevorzugt seitlich von der Packstückauflage angeordnet ist und zur Umhüllung auf der Packstückauflage dient. Im Zusammenhang mit der vorbeschriebenen Drehbarkeit der Packstückauflage, die dann 360° betragen sollte, lässt sich die Umhüllung besonders leicht bewerkstelligen.
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Vorteilhaft ist es, wenn das Bandführungsmittel relativ zur Packstückauflage verschiebbar angeordnet ist, wobei insbesondere das Bandführungsmittel in der Vorrichtung verschiebbar angeordnet ist. Dann kann besonders leicht eine genaue laterale Justierung des Bandführungsmittels gegenüber der Packstückauflage und somit dem Packstück erfolgen.
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Weiterhin ist es sehr vorteilhaft, wenn Mittel zum Erkennen der azimutalen Ausrichtung und/oder lateralen Position des Packstücks gegenüber dem Bandführungsmittel vorgesehen sind, die insbesondere eine Lichtschranke zum Erkennen von Durchführungen in der Unterseite einer Palette aufweisen. Dadurch kann die Justierung des Packstücks gegenüber dem Bandführungsmittel automatisiert erfolgen.
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Besonders zweckmäßig ist es, wenn Mittel zur Zuführung der Packstück auf die Packstückauflage vorgesehen sind, wobei insbesondere vorgesehen ist, dass die Packstückauflage mit einer Ebene zusammenwirkt zur Zuführung der Packstücke mittels einer verfahrbaren Zuführvorrichtung, beispielsweise über handelsübliche Handhubwagen oder automatische Flurförderfahrzeuge. Die Zuführung erfolgt beispielsweise über eine definierte Schleuse oder Durchgang, die mit einem Not-Ausschalter versehen ist, der beispielsweise über einen Lichtvorhang aktiviert wird.
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Selbständiger Schutz wird beansprucht für das erfindungsgemäße Verfahren zum Umreifen von Packstücken, insbesondere auf Paletten angeordneten Gegenständen, mit einem oder mehreren Umreifungsbändern, wobei eine Packstückauflage vorgesehen ist und wenigstens ein Umreifungsmittel mit mindestens einem von einem Ruhezustand in einen Betriebszustand überführbaren Bandführungsmittel mit einem Bandführungskanal, wobei das Packstück auf der Packstückauflage angeordnet wird, das sich dadurch auszeichnet, dass die Packstückauflage relativ zum Bandführungsmittel verdrehbar ausgebildet ist und ggf. eine solche Verdrehung erfolgt, dass das Packstück gegenüber dem Bandführungsmittel ausgerichtet ist, und das Packstück umreift wird. Besonders vorteilhaft lässt sich bei diesem Verfahren die erfindungsgemäße Vorrichtung einsetzen.
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Besonders zweckmäßig ist vor allem bei quader- oder würfelförmigen Packstücken vorgesehen, dass das Packstück mit zumindest einem ersten Band und mit zumindest einem zweiten Band umreift wird, wobei das Packstück zwischen der Umreifung mit dem ersten Band und der Umreifung mit dem zweiten Band gegenüber dem Bandführungsmittel verdreht, insbesondere um 90° verdreht ausgerichtet wird.
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Vorteilhafter Weise weist das Packstück eine Palette mit Durchführungen im Boden der Palette auf, wobei das Bandführungsmittel vor jedem Umreifen gegenüber dem Packstück ausgerichtet wird. Dadurch lassen sich Packstücke mit auf Paletten angeordneten Gegenständen sehr einfach automatisiert umreifen. Die Position der Umreifung wird durch die optimale Anordnung entsprechender Sensorik gewährleistet.
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Besonders bevorzugt ist vorgesehen, dass die Umreifungspositionen durch Lichtschranken erkannt werden. Je nach Programmwahl kann beispielsweise an der Position der Klötze einer Einwegpalette eine Umreifung eingestellt werden. Die Bandführungseinheit schreitet dabei die unterschiedlich gestalteten Paletten ab, sucht die Position der Klötze und umreift beispielsweise jeweils kurz vor oder hinter einem Klotz.
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Besonders bevorzugt wird nach dem Anbringen zumindest eines Bandes das auf der Packstückauflage angeordnete Packstück zumindest teilweise seitlich umhüllt.
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Die gesamte Umhüllung des Packstücks erfolgt dabei nach Abschluss des Umreifungsprozesses. Hier wird bevorzugt auf gängige Umhüllungsalgorithmen zurückgegriffen. Die Umhüllung erfolgt dann mit mehrfachen Fuß-/Kopfwicklungen, einer einstellbaren Vorstreckkraft und einer Vorreckung. Das Packstück bleibt auch bei diesem Arbeitsgang statisch auf der Packstückauflage. Das Abtrennen des Umhüllungsmittels erfolgt vollautomatisiert.
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Sämtliche beschriebenen Merkmale der Erfindung lassen sich ohne weiteres beliebig miteinander kombinieren.
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Die Merkmale der vorliegenden Erfindung und weitere Vorteile werden nun anhand der Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels im Zusammenhang mit den Figuren deutlich werden. Dabei zeigen:
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1 die erfindungsgemäße Umreifungsvorrichtung in einer perspektivischen Ansicht und
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2 die erfindungsgemäße Umreifungsvorrichtung nach 1 mit einem darauf angeordneten und vollständig umreiften Packstück.
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In den 1 und 2 ist eine bevorzugte Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Umreifungsvorrichtung 1 rein schematisch dargestellt, wobei in 2 das Zusammenwirken mit einem Packstück 6 näher gezeigt ist.
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Es ist zu erkennen, dass die Umreifungsvorrichtung 1 eine Packstückauflage 2, ein Umreifungsmittel 3 und ein Umhüllungsmittel 4 aufweist. Die Packstückauflage 2 ist in einer Zuführrampe 5 drehbar gelagert, wobei die Drehung der Packstückauflage 2 mit Hilfe eines Motorantriebs (nicht gezeigt) erfolgt. Die Zuführrampe 5 ist ausgebildet, um Packstücke 6 mit geeigneten Zuführmitteln, beispielsweise manuellen oder elektrischen Hubwagen (nicht gezeigt) über die Zuführrampe 5 auf der Packstückauflage 2 anzuordnen.
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Das Umreifungsmittel 3 umfasst eine torförmige Stützkonstruktion 7, die verfahrbar auf am Boden angeordneten Schienen 8 angeordnet ist. An der Stützkonstruktion 7 ist ein erster Bandführungskanalabschnitt 9 und ein Verschlussorgan 10 angeordnet, wobei der erste Bandführungskanalabschnitt 9 flexibel ausgebildet ist und das Verschlussorgan 10 senkrecht verfahrbar an der Stützkonstruktion 7 angeordnet ist, so dass eine Anpassung an die jeweilige Höhe der Packstücke 6 erfolgen kann.
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Im unteren Bereich der Stützkonstruktion 7, etwa auf Höhe der Packstückauflage 2 ist ein Bandführungsmittel 11 mit einem zweiten Bandführungskanalabschnitt 12 angeordnet. Im Ruhezustand des Bandführungsmittels 11 befindet sich der zweite Bandführungskanalabschnitt 12 fast vollständig innerhalb des Bandführungsmittels 11, das heißt, der zweite Bandführungskanalabschnitt 12 übergreift in diesem Zustand nicht die Packstückauflage 2. Im Betriebszustand des Bandführungsmittels 11 befindet sich der zweite Bandführungskanalabschnitt 12 dagegen in einer solchermaßen ausgefahrenen und die Packstückauflage 2 übergreifenden Stellung, dass die dem Bandführungsmittel 11 gegenüberliegende Lanzenspitze des zweiten Bandführungskanalabschnitts 12 mit dem Bandführungsmittel 11 gegenüberliegenden Ende des ersten Bandführungskanalabschnitts 9 so wechselwirkt, dass der gesamte Bandführungskanal 9, 12 das Packstück rahmenartig geschlossen umgibt.
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Der gesamte Bandführungskanal 9, 12 ist aufweitbar ausgebildet, um das Umreifungsband (nicht gezeigt) beim Spannen um das Packstück 6 aus dem Bandführungskanal 9, 12 herausziehen zu können. Das Umreifungsband wird dann durch das Spannen freigegeben.
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Weiterhin sind Mittel zum Erkennen der azimutalen Ausrichtung α des Packstücks 6, also der Ausrichtung des Packstücks 6 in Bezug auf eine vertikale Achse, und der lateralen Position β des Bandführungsmittels 11 gegenüber dem Packstück 6 vorgesehen. Diese Erkennungsmittel können als mit einem CCD-Sensor verbundene Auswerteeinheit ausgebildet sein, wodurch die genaue Form und Lage des Packstücks 6 erkennbar wird. Bevorzugt sind diese Erkennungsmittel jedoch als Lichtschranke (nicht gezeigt) ausgebildet, die zum Erkennen der Durchführungen 13 in den Kufen 14 einer Palette 15 des Packstücks 6 vorgesehen sind. Mit diesen Erkennungsmitteln ist eine Steuerung sowohl der Packstückauflage 2 als auch der Stützkonstruktion 7 verbunden, so dass die Durchführungen 13 des Packstücks 6 durch geeignete azimutale Drehung der Packstückauflage 2 gegenüber dem Bandführungskanal 11 und laterale Verfahrung der Stützkonstruktion 7 auf den Schienen 8 so gegenüber dem Bandführungskanal 11 ausgerichtet sind, dass der untere Bandkanalführungsabschnitt 12 beschädigungslos durch zwei gegenüberliegende Durchführungen 13 der Palette 15 verfahrbar ist.
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Außerdem sind Erkennungsmittel (nicht gezeigt) zur Erkennung der vertikalen Höhe des Packstücks 6 vorgesehen, so dass der obere Teil des ersten Bandführungskanalsabschnitts 9 und das Verschlussorgan 10 auf die obere Fläche des Packstücks 6 bzw. knapp darüber abgesenkt werden können. Auch diese Erkennungsmittel können als Lichtschranke (nicht gezeigt) ausgebildet sein.
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Es ist weiterhin vorgesehen, dass durch die senkrechte Bewegung des Verschlussorgans 10 auf das Packstück 6 eine Kraft ausgeübt werden kann. Hierdurch wird das Verrutschen des Packgutes 6a auf der Palette 15 während des Spannes verhindert. Das Packgut ist beispielsweise ein Stapel 6a Papier und bei der Palette 15 handelt es sich beispielsweise um eine solche mit den Maßen 1.200 mm × 1.650 mm.
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Das Umhüllungsmittel 4 ist seitlich von der Packstückauflage 2 angeordnet und dient zur Umhüllung des Packstücks 6 auf der Packstückauflage 2. Hierzu weist das Umhüllungsmittel einen Vertikalträger 16 auf, an dem ein Folienträger 17 vertikal verfahrbar angeordnet ist, der eine Folienrolle 18 mit Strechfolie trägt. Im Zusammenhang mit dem Umhüllungsmittel 4 ist die Ansteuerung des Motorantriebs der Packstückauflage 2 so ausgebildet, dass das Packstück 6 fortlaufend im Uhrzeigersinn gedreht wird, wodurch im Zusammenhang mit der vertikalen Verfahrbarkeit des Folienträgers 17 gegenüber dem Vertikalträger 16 eine vollständige seitliche Umhüllung des Packstücks 6 mit der Stretchfolie 18 ermöglicht wird. Bei einer umgekehrten Anordnung des Folienträgers 17 am Vertikalträger 16 ist natürlich auch eine Umhüllung entgegen dem Uhrzeigersinn möglich.
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Weiterhin ist ein horizontal verschwenkbarer und vertikal verfahrbarer Arm 19 vorgesehen, mit dem die Strechfolie 18 automatisch durchtrennt und verschweißt werden kann.
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Im Folgenden soll nun anhand der erfindungsgemäßen Umreifungsvorrichtung 1 die Durchführung des erfindungsgemäßen Umreifungsverfahrens beschrieben werden.
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Vor der Beschickung der Umreifungsvorrichtung 1 befindet sich kein Packstück 6 auf der Packstückauflage 2. Der zweite Bandführungskanalabschnitt 12 befindet sich in der Ruheposition des Bandführungsmittels 11 innerhalb dieses Bandführungsmittels 11 und der obere Teil des ersten Bandführungskanalabschnitts 1 und das Verschlussorgan 10 befinden sich innerhalb der Stützkonstruktion 7 in einer vertikal angehobenen Position.
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Mit einer Transportvorrichtung, beispielsweise einer Ameise, also einem elektrischen Hubwagen, wird das Packstück 6 über die Zuführrampe 5 der Packstückauflage 2 zugeführt und auf dieser abgesetzt. Danach wird das Transportmittel (nicht gezeigt) wieder von der Zuführrampe 5 entfernt.
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Nach dem das Packstück 6 auf der Packstückauflage 2 abgesetzt ist, wird die Umreifungsvorrichtung 1 gestartet, wonach die Stützkonstruktion 7 lateral zum Packstück 6 verfahren wird, um die Position der Durchführungen 13 zu erkennen. Der Start der Umreifungsvorrichtung 1 erfolgt durch einen Bediener (nicht gezeigt). Der Bediener kann durch entsprechend vereinfachte Programmwahl die Anzahl der Umreifungen, Zugfestigkeiten und Umhülleigenschaften wählen. Die Definition der Programme kann an den Packstückinhalt kundenspezifisch angepasst werden.
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Je nach azimutaler Lage der Durchführungen 13 erfolgt ein Nachjustieren der Packstückauflage 2 durch dessen Verdrehen gegenüber dem Bandführungsmittel 11. Sodann wird eine Durchführung 13 vom Bandführungsmittel 11 mit der Stützkonstruktion 7 angefahren und der zweite Bandführungskanalabschnitt 12 in die Betriebsposition verfahren, so dass ein geschlossener Bandführungskanal 9, 12 entsteht. Außerdem wird der obere Teil des ersten Bandführungskanalsabschnitts 9 zusammen mit dem Verschlussorgan 10 auf die Oberseite des Packstücks 6 abgesenkt.
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Dann wird das Umreifungsband 20 so durch den Bandführungskanal 9, 12 transportiert, dass das Packstück 6 vollständig umgeben ist und sich die Enden des Packstücks im Verschlussorgan 10 befinden. Das Umreifungsband 20 wird im Verschlussorgan 10 gespannt, wodurch es den Bandführungskanal 9, 12 aufweitet und diesen verlässt. Das Band umreift nun enganliegend das Packstück, wobei es durch die gegenüberliegenden Durchführungen 13 verläuft. In dem Verschlussorgan 10 wird das bevorzugt aus einem Kunststoff ausgebildete Umreifungsband 20 verschweißt und nachträglich werden die losen Enden des Umreifungsbandes 20 abgeschnitten.
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Anschließend wird das Bandführungsmittel 11 wieder in die Ruheposition verbracht, wobei der zweite Bandführungskanalabschnitt 12 vollständig zurückgezogen ist, und es wird die benachbarte Durchführung 13 angefahren und dieser Prozess wiederholt.
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Anschließend wird das Packstück 6 mit Hilfe der Packstückauflage 2 um 90° gedreht und es werden zwei zusätzliche Umreifungsbänder 20 angebracht, so dass sich insgesamt mindestens eine doppelte gekreuzte Umreifung ergibt. Durch entsprechende Programmwahl beim Start der Anlage kann die Anzahl der Umreifungen gewählt werden.
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Bei dem im Beispiel gezeigten Packgut 6a handelt es sich um Papierformatware, wobei zum Kantenschutz die Auflage eines passenden Versteifungsmaterials (nicht gezeigt), beispielsweise in Form eines Brettes, vorgesehen ist. Alternativ können auch Winkel als Kantenschoner statt eines durchgehenden Brettes verwendet werden, wenn es sich nicht um Papierformatware, sondern andere Gegenstände handelt.
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Nachdem der Umreifungsprozess beendet ist, wird das Bandführungsmittel 11 wieder in die Ruheposition verbracht und der obere Teil des ersten Bandführungskanalabschnitts 9 zusammen mit dem Verschlussorgan 10 vertikal angehoben.
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Bereits bei der 90° Drehung der Packstückauflage 2 wurde ein loses Ende der Stretchfolie 18 mit Hilfe einer Klammer (nicht gezeigt), die an der Packstückauflage angeordnet ist, mitgenommen. Beim erstmaligen in Betrieb nehmen einer Stretchfolie 18 wird die Stretchfolie 18 in diese Klammer per Hand eingefügt danach erfolgt dies jeweils automatisch. Die Klammer hält die Folie im folgenden Umhüllungsprozess beispielsweise mindestens 360° fest. Somit hält sich die Folie nach einer Umdrehung selbst am Packstück 6. Oder nach der oben geschilderten Mitnahme um 90° wird das Folienende durch den Umreifungsprozess über das Umreifungsband 20 mit dem Packstück 6 verbunden und hält dadurch am Packstück 6.
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Die Packstückauflage 2 wird durch sanftes Anfahren in kontinuierliche Drehung versetzt und gleichzeitig der Folienträger 17 kontinuierlich vertikal verfahren, so dass das Packstück 6 mittels der Stretchfolie 18 vollständig seitlich umhüllt wird. Bedingt durch die Eigenschaften der Stretchfolie 18, sich unter Spannung eng zusammenzuziehen, wird dabei auch ein Teil des Brettes 21 umgriffen, wodurch sich insgesamt eine vollständige abdichtende Umhüllung des Packstückes 6 ergibt. Nach einer vorher festgelegten Anzahl von Umdrehungen des Packstückes 6 wird die Packstückauflage 2 sanft abgebremst und unter geeigneter Ausrichtung der Kufen 14 gegenüber der Zuführrampe 5 gestoppt. Danach wird die Stretchfolie 18 mit Hilfe des Armes 19 angeschweißt und durchtrennt, wobei ein loses Ende der Folienrolle 18 von der Klammer ergriffen bleibt, um damit an das nächste Packstück angeordnet zu werden. Die Anordnung erfolgt dabei bevorzugt mittels eines Umreifungsbandes 20, wie oben geschildert.
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Anschließend wird das umreifte und umhüllte Packstück 6 mit Hilfe des Transportmittels über die Transportrampe 5 aus der Umreifungsvorrichtung 1 entnommen und die Umreifungsvorrichtung 1 steht bereit, ein neues Packstück 6 aufzunehmen. Um eine Störung des Betriebs der Umreifungsvorrichtung 1 zu verhindern, ist eine mit Erkennungsmitteln (nicht gezeigt) verbundene Notaussteuerung vorgesehen, die die Umreifungsvorrichtung 1 stoppt, wenn sich Transportmittel auf der Transportrampe 5 befinden.
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Es ist deutlich geworden, dass mit der vorliegenden Erfindung eine vollautomatische Umreifung und Umhüllung ermöglicht wird. Dabei muss nur die Aufgabe des Packstücks 6 auf die Packstückauflage 2 erfolgen und die Vorrichtung 1 vom Bediener gestartet werden, wonach die Vorrichtung entsprechend eines gewählten Programms die einzelnen Arbeitsschritte selbstständig abarbeitet, nämlich Umreifen in einer Richtung, 90° Drehung, Umreifen in der anderen Richtung, Umhüllen und Stretchfolie anschweißen. Danach erfolgt die Abnahme des umreiften und umhüllten Packstücks 6 vom Bediener, ansonsten sind keine weiteren Handgriffe nach Start des Programms notwendig. Auch die Aufgabe und Abnahme des Packstücks können natürlich auch automatisch erfolgen, wenn die Zuführmittel entsprechend ausgebildet sind.
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Es ist weiterhin zu erkennen, dass das Packstück 6 gegenüber der Packstückauflage 2 während der Umreifung und der Umhüllung nicht bewegt wird. Dadurch besteht keine Gefahr von Beschädigungen, weshalb die Anforderungen an die Ausbildung der Kufen 14 der Packstücke 6 sehr gering sind und auch Paletten (nicht gezeigt) ohne Kufen zum Einsatz kommen können, die nur Klötze aufweisen.