DE4035986A1 - Kalander fuer den on-line-anschluss an eine papiermaschine - Google Patents
Kalander fuer den on-line-anschluss an eine papiermaschineInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen On-machine-Kalander für den
On-line-Anschluß an eine Papiermaschine oder eine Streichma
schine, insbesodere einen sog. Soft-Kalander, bestehend aus
mehreren aufeinanderfolgenden Kalandrierspalten, durch welche
sich eine zu kalandrierende Bahn führen läßt, wobei die Spal
te zwischen einer weichen und einer harten Kalanderwalze oder
zwischen zwei weichen Kalanderwalzen gebildet werden und daß
der Kalander aus einem oder mehreren Kalandermodulen, zweck
mäßig aus zwei aufeinanderfolgenden Kalandermodulen zusammen
gesetzt ist, die aus einer Gegenwalze und wenigstens zwei
weichen Kalandrierwalzen bestehen, die in Fortbewegungsrich
tung der Bahn zu beiden Seiten der genannten Gegenwalze
angeordnet sind.
Das aus der Papiermaschine kommende Papier hat rauhe
Oberflächen, die für viele Verwendungszwecke eine Nachbehand
lung erforderlich machen. Für Nachbehandlungen sind Glätt
werke (z. B. Maschinenkalander) und Kalander mit elastischen
Pressenspalten (z. B. Soft- oder Superkalander) bekannt.
Glättwerke bestehen ausschließlich aus harten Walzen und sie
gleichen die Papieroberflächen im wesentlichen auf eine Ebene
aus. Die Walzenspalte eines Kalanders mit elastischen Pressen
spalten sind sog. weiche Walzenspalte, d. h. solche Spalte,
bei denen das Walzenpaar aus einer harten und einer flexiblen
elastischen Walze besteht. In Kalandern mit elastischen Pres
senspalten bestehen die flexiblen elastischen Walzen übli
cherweise aus Papierwalzen, die sich aus aufeinandergeschich
teten Papierringen zusammensetzen. Der Kalander hat in gewis
sem Maße auch ausgleichende, in erster Linie aber glättende
Wirkung, d. h. die Oberfläche der Papierbahn wird verdichtet
und geschlossen.
Die in der Anmeldung verwendeten Bezeichnungen Super-
und Softkalandrieren sind keine offiziellen Bezeichnungen,
man spricht anstelle des Softkalandrierens auch vom Mattkalan
drieren. Der Superkalander ist eine Off-machine-Vorrichtung,
während der Softkalander entweder eine On-machine- (im allge
meinen mit ein oder zwei Pressenspalten) oder eine Off-ma
chine- (bis zu 4 Pressenspalten) Vorrichtung ist. In Soft
kalandern sind die elastischen Walzen keine Papierwalzen, wie
bei den Superkalandern, sondern sie sind verschiedenartige
Polymer- oder ähnliche Walzen, deren interne Wärmeentwicklung
geringer ist als bei Papierwalzen und deren Oberflächenemp
findlichkeit geringer ist. Üblicherweise ist das Softkalan
drieren ein Kalandrieren, das in On-line-Funktion unter Aus
nutzung von hohen Temperaturen (deutlich höher als die Tem
peraturen beim Superkalandrieren) mit möglichst wenig Pres
senspalten ausgeführt wird. Heute wird der Softkalander viel
fach anstelle des Maschinenkalanders bei Mattqualitäten sowie
bei gestrichenen Papieren an der Papier- oder Streichmaschine
eingesetzt, wenn entweder die Maschinengeschwindigkeiten
niedrig und/oder die Maschinen schmal und/oder die angewen
deten Liniendrücke und/oder die Temperaturen nicht extrem
hoch sind. Im allgemeinen werden hochglänzende Papiere wei
terhin mit Superkalander kalandriert.
Die On-line-Funktion des Kalanders stellt gegenüber
separaten Superkalandern an den Kalander besondere Anforde
rungen, von denen die wichtigste ist, daß ein möglichst ge
ringer Teil des Papieres wegen der Sonderfunktionen und Stö
rungen des Kalanders Ausschuß wird. Eine wichtige Sonderfunk
tion ist das Endaufführen der Bahn. Die meisten Funktions
störungen entstehen durch Beschädigungen der Walzen, insbe
sondere der weichen Walzen, und die dadurch erfolgenden
Stillstände.
Das Soft-Kalandrieren ersetzt heute zunächst nur das
Maschinenkalandrieren. Zum Kalandrieren von glänzenderen
Qualitäten sind die heutigen Walzenmaterialien nicht genügend
haltbar, da das Kalandrieren on-line, d. h. mit zwei Spalten
bei Papier- oder Streichmaschinengeschwindigkeit durchzufüh
ren ist. Da die Walzenmaterialien diesen Bedingungen nicht
gewachsen sind, bei denen die Qualitätseigenschaften erreicht
werden können, besteht ein Mittel zur Erreichung dieses Ziels
darin, die Zahl der Spalte zu erhöhen. Bei den Bemühungen,
den Superkalander in Zukunft zu ersetzen, haben Versuche
ergeben, daß mit weniger als vier Spalten nicht möglich ist,
bei den gegenwärtigen Maschinengeschwindigkeiten und volumi
nösen Qualitäten wie SC- und LWC-Papieren Superkalandrier
qualität zu erzielen. Leistungsfähige SC- und LWC-Maschinen
sind Schnelläufer (< 1400 m/min) und breit, womit die Bedeu
tung einer störungsfreien einfachen Endaufführung besonders
erhöht wird.
Es sind solche an eine Papiermaschine on-line-anschluß
fähige Soft-Kalander bekannt, die aus aufeinanderfolgenden
aus weichen und harten Kalanderwalzen gebildeten Einheiten
bestehen, von denen eine ausreichende Anzahl hintereinander
liegt, so daß die zu behandelnde Bahn im wesentlichen hori
zontal läuft. In solchen Kalandern ist die Endaufführung der
Bahn verhältnismäßig einfach und störungsfrei, weil die auf
einanderfolgenden Spalte geöffnet werden können und das Bahn
ende im wesentlichen in horizontalem geradem Zug durch den
Kalander gebracht werden kann. Nachteile bei den genannten
Kalandern sind, daß der Kalander in Laufrichtung der Bahn
relativ viel Platz einnimmt, was die Maschinenhallenkosten
erhöht. Ein Nachteil besteht auch darin, daß die Ausführung
des Kalanders mit seinem separaten Ständer sehr teuer wird.
Es sind auch solche On-line-Kalander bekannt, die aus
aus drei übereinanderliegenden Kalanderwalzen gebildeten
Kalandermodulen bestehen. Diese Module haben eine mittige
harte Walze und beidseitig zu dieser weiche Walzen, so daß an
jedem Modul zwei übereinanderliegende Kalanderspalte entste
hen. Die genannte harte Walze ist stationär am Kalanderstän
der gelagert und die weichen Walzen sind an Belastungsarmen
verstellbar angebracht, um die Spalte öffnen, erleichtern und
belasten zu können. Da im On-line-Kalander im allgemeinen
nicht mehr als zwei Spalte erforderlich sind, wird in der
oben genannten Konstruktion zu beiden Seiten des Vertikal
ständers des Kalanders ein dem weiter oben beschriebenen ähn
licher Dreiwalzen-Modul angebracht. Der betreffende On-line-
Kalander ist in der Konstruktion relativ kompakt und wenig
platzaufwendig, aber ein Problem bei ihm sind die Schwierig
keiten, die durch die Endaufführung in vielen Schleifen sowie
die durch Beschädigung der schadanfälligen weichen Walzen
verursachten Stillstände herbeigeführt werden.
Wie bereits festgestellt, haben die On-line-Softkalander
im allgemeinen nur 1 oder 2 Pressenspalte gehabt, weil bei
Anwendung der bisher bekannten mehrspaltigen Lösungen ins
besondere die Bahnendaufführung in der On-machine-Funktion
solche Schwierigkeiten verursacht hat, für die die bekannten
Kalander keine Lösungen geboten haben.
Wenn auch der Kürze wegen im vorstehenden und im folgen
den Papiermaschinen-on-line-Kalander beschrieben werden, ist
hervorzuheben, daß in den Bereich der Erfindung auch On-line
Kalander gehören, die von den Papiermaschinen, Papierstreich
maschinen und ähnlichen Papiernachbehandlungsmaschinen ge
trennt sind und in denen im wesentlichen dieselben Probleme
und Entwicklungsbedürfnisse auftreten wie bei den in Frage
stehenden Papiermaschinenkalandern.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde,
die im vorstehenden genannten Nachteile zu vermeiden und
einen On-line-Kalnder zu schaffen, der in Maschinenrichtung
relativ wenig Platz benötigt, so daß der Kalander z. B. bei der
Modernisierung des Kalanders in den verfügbaren, im allgemei
nen begrenzten Raum hineinpaßt.
Eine wesentliche Aufgabe der Erfindung besteht darin,
einen On-line-Kalander zu schaffen, in dem die Endaufführung
störungsfrei und problemlos ist, damit die zur Endaufführung
notwendige Zeit möglichst kurz ist, während der das aus der
Papiermaschine oder einer Nachbehandlungsmaschine kommende
Papier in den Ausschuß geht.
Eine zusätzliche Aufgabe der Erfindung besteht darin,
eine Kalanderkonstruktion zu schaffen, die in den Herstel
lungskosten günstig ist und in der weitgehend Kalandermodule
in Standardkonstruktion verwendbar sind, aus denen sich ver
schiedene On-line-Kalander zusammenstellen lassen, die die
vom Produkt geforderte ausreichende Anzahl Kalanderspalte
haben.
Um die im vorstehenden und weiter unten deutlich werden
den Ziele der Erfindung zu erreichen, ist für die Erfindung
im wesentlichen charakteristisch, daß die genannten Kalander
walzen untereinander verstellbar angebracht sind derart, daß
die Endaufführung der Bahn im wesentlichen in geradem Zug
durchführbar ist, wozu durch den Kalander ein offener Weg
frei wird.
In dem erfindungsgemäßen Kalander wird die Endaufführung
der Bahn durch einen geraden offenen Raum durch offene Pres
senspalte hindurch ausgeführt. Beim Öffnen der Pressenspalte
können die verstellbaren Walzen entweder aus einer harten
Walze und/oder aus weichen Walzen bestehen und die Konstruk
tion des Kalandermoduls sowie die Anzahl der aufeinanderfol
genden Kalandermodule beruhen auf dem Kalandrierbedarf des
Produkts. In einem Modul wird nur die eine Seite der Bahn
kalandriert, womit zur beidseitigen Behandlung der Bahn we
nigstens zwei aufeinanderfolgende Module nötig sind, wobei
die verstellbaren Walzen zweckmäßig auf verschiedenen Seiten
der zu kalandrierenden Bahn liegen.
Der in der Erfindung verwendete Kalandermodul setzt sich
aus zwei oder drei Pressenwalzen mit weichem Mantel, deren
Gegenwalze sowie bei Bedarf aus Leitwalze oder -walzen zusam
men, deren Aufgabe ist, die Bahn im Bereich zwischen den Pres
senspalten von der harten Walze fernzuhalten. Die Leitwalze
bewegt sich zweckmäßig mit der harten Walze gemeinsam, wenn
die harte Walze bewegt werden muß.
In dem Kalandermodul der Erfindung können die zu bela
stenden Walzen also entweder ober- und/oder unterhalb der
Bahn sein. Die Anordnung der weichen Walzen zur harten Walze
kann variieren; die Walzen befinden sich auf beiden Seiten
der harten Walze oder die weichen Walzen liegen sehr dicht
beieinander. Die Anordnung der weichen Walzen kann entweder
symmetrisch oder unsymmetrisch zur harten Walze sein.
Um die weichen Walzen kann bei Bedarf ein um diese ro
tierendes Band angebracht werden, das die Aufgabe hat, die
weichen Walzen vor zu großer Erhitzung und zu großem Ver
schleiß zu schützen und das bei weiterer Entwicklung der
Walzenmaterialien auch beheizt werden kann, um die Leistung
des Prozesses zu steigern.
Die den Kalandermodul bildenden Walzen können jeden
geeigneten Typs sein, wie z. B. durchbiegungskompensierte,
beheizte oder gekühlte Walzen. Es können ein Kalandermodul,
zwei oder mehr aufeinanderfolgende oder in Sonderfällen meh
rere Kalandermodule vorhanden sein.
Es ist gerade Bahnführung möglich, weil zum Öffnen des
Pressenspaltes die bewegliche(n) Walze(n) so weit versetzt
wird/werden, daß die Bahn gerade durch die geöffneten Spalte
hindurch geführt werden kann. In der Schließphase der Spalte
drückt/drücken die die gerade Endaufführung ermöglichende(n),
verstellbare(n) Walze(n) die Bahn fest oder fast fest an die
Gegenwalze/-walzen und die Belastung selbst erfolgt je nach
der Ausführungsform mit Hilfe einer oder mehrerer verstell
barer und/oder der Gegenwalze/-walzen.
Im folgenden wird die Erfindung unter Hinweis auf einige
in den Abbildungen der beigefügten Zeichnung gezeigte Aus
führungsbeispiele der Erfindung, auf deren Einzelheiten die
Erfindung jedoch nicht begrenzt ist, ausführlich beschrieben.
Fig. 1A zeigt eine vorteilhafte Ausführungsform der
Erfindung, in der zwei aufeinanderfolgende
Kalandermodule mit drei Walzen angewendet
werden, wobei sich die Pressenspalte in
geschlossener Kalandrierstellung befinden.
Fig. 1B zeigt dasselbe wie Fig. 1A, wobei sich die
Pressenspalte in der geöffneten Endauffüh
rungstellung befinden.
Fig. 2 zeigt eine zweite Version der Erfindung, in
der zwei aufeinanderfolgende Kalandermodule
mit vier Walzen ange wendet werden, wobei
die weichen Walzen mit gestrichelten Linien
in der geöffneten Endaufführungsstellung
gezeigt sind.
Fig. 3 zeigt einen solchen Kalandermodul, in dem die
stationären weichen Walzen als Unterwalzen
und eine verstellbare harte Walze als Ober
walze dienen.
Der in Fig. 1A und 1B gezeigte On-line-Softkalander
besteht aus zwei Drei-Walzen-Kalandermodulen M1 und M2, die
aufeinanderfolgend auf derselben Ebene angeordnet sind. In
beiden Kalandermodulen M1 und M2 sind zwei Kalandrierspalte
N11, N12 und N21,N22, die zwischen einer harten Kalanderwalze
10 und 20 sowie zwei weichen Kalanderwalzen 11, 12 und 21, 22
gebildet werden. Die harten Walzen 10 und 20 sind z. B. Stahl
walzen und sie haben eine harte glänzende Oberfläche 10a, 20a.
Die weichen Walzen 11, 12; 21, 22 sind an sich bekannte, mit
relativ elastischer Beschichtung 11a, 12a; 21a, 22a versehene
Kalanderwalzen.
Nach Fig. 1A und 1B sind beide Kalandermodule M₁ und M₂
in ihrer Konstruktion zu der durch die Drehachse der harten
Walze 10, 20 gelegten Vertikalebene V1-V1 und V2-V2 im wesent
lichen symmetrisch. Die Konstruktionen der Module M1 und M2
sind im übrigen zueinander umgekehrt derart, daß im ersten
Modul M1 die harte Walze 10 als Oberwalze und im letzteren
Modul M2 die harte Walze 20 als Unterwalze dient. Durch die
Umkehrung der Konstruktion wird erreicht, daß beide Seiten
der zu kalandrierenden Bahn W symmetrisch behandelt werden.
Die erste harte Walze 10 ist mit Lagerträgern 14 am Kalander
ständer 40 gelagert. Die zweite harte Walze 20 ist mit Lager
trägern 24 am Ständerteil 43 gelagert, der sich am Kalander
ständer 40 und möglicherweise an den Bodenkonstruktionen 44
abstützt.
Nach Fig. 1A und 1B sind die weichen Kalanderwalzen
11, 12 und 21, 22 in Lagerträgern 15a, 15b und 25a, 25b gelagert,
die von Belastungs- und Tragarmen 16a, 16b und 26a, 26b getra
gen werden. Die genannten Arme sind über Wellenzapfen 17a, 17b
und 27a, 27b mit dem Ständerteil 40 des Kalanders verbunden,
letztgenannte mit dem Vertikalteil 42 des Ständers 40. Die
einander entgegengesetzten Enden der Arme 16a, 16b und 26a, 26b
sind mit Kolbenstangen von Arbeitszylindern 18a, 18b und
28a, 28b verbunden derart, daß alle Kalandrierspalte belastet,
entlastet sowie in die Endaufführungsstellung gemäß Fig. 1B
geöffnet werden können.
In Fig. 1A ist ein Funktionsmodus des Kalanders gezeigt,
bei dem die von der Papiermaschine on-line kommende Papier
bahn Win über eine Leitwalze 19 zum ersten Pressenspalt N11
und danach von der Oberfläche 10a der harten Oberwalze 10
getragen in den zweiten Pressenspalt N12 geführt wird, wonach
die Bahn W über die Oberfläche 12a der Walze 12 läuft. An der
Walze 12 beginnt der freie Zug W1 der Bahn W, nach welchem
die Bahn von der Leitwalze 29 geführt in den ersten Pressen
spalt N21 des zweiten Kalandermoduls M2 übergeht, wonach sie
vom Mantel 20a der harten Unterwalze geführt in den zweiten
Pressenspalt N22 des zweiten Moduls M2 übergeht. An der Wälze
22 tritt die Bahn W in Richtung des Pfeils Wout aus dem Ka
lander aus z. B. zum Rollapparat (nicht gezeigt).
Die erste Leitwalze 19a ist am ersten Modul M1 an den
Lagerträgern 15a der weichen Unterwalze 11 und die zweite
Leitwalze 29 ist dementsprechend an den Lagerträgern 25a der
ersten weichen Walze 21 des zweiten Moduls M2 befestigt.
In Fig. 1A und 1B ist nur eine Seite des Kalanders dar
gestellt und es ist klar, daß auch auf der anderen Seite des
Kalanders den gezeigten entsprechende zweite Vorrichtungen
vorhanden sind, d. h. es sind Lagerträger, Tragarme und Hydrau
likzylinder naturgemäß sowohl auf der Bedienungs- als auch
auf der Wartungsseite des Kalanders.
In Fig. 1B ist der Kalander in einem Funktionsmodus
gezeigt, in dem die Pressenspalte zwecks Endaufführung der
Bahn geöffnet sind. Dabei wurden die weichen Unterwalzen 11
und 12 des ersten Moduls M1 in die untere Stellung 11′ und
12′ gestellt. Dementsprechend wurden die weichen Oberwalzen
21 und 22 des zweiten Moduls M₂ in die obere Stellung 21′, 22′
gestellt. Das genannte Verstellen der weichen Walzen erfolgt
mit den obengenannten Schwenkarmen und den damit verbundenen
Hydraulikzylindern 18a, 18b und 28a, 28b, mit denen die Arme in
Fig. 1B in die Stellungen 16a′, 16b′ und 26a′, 26b′ gestellt
sind.
Wie aus Fig. 1B unmittelbar hervorgeht, wird durch den
Kalander hindurch in horizontaler Richtung ein völlig freier
Raum und Weg frei, durch den das aus der Bahn geschnittene
schmale Endaufführungsband dank des geraden Zuges schnell und
störungsfrei gezogen werden kann. In Fig. 1B ist die Führung
des Endaufführungsbandes durch den Kalander durch die strich
punktierte Linie Sin-Sout dargestellt. Während der Endauffüh
rung wird das Endaufführungsband S in Fig. 1B mit schematisch
dargestellten Blasungen B geführt. Außer den oder anstelle
der Blasungen B können an sich bekannte Endaufführungsseile
verwendet werden, die als allgemein bekannte Vorrichtungen in
den Figuren nicht dargestellt sind.
Nachdem das schmale Endaufführungsband gemäß Fig. 1B
durch beide Module M1, M2 des Kalanders hindurchgeführt worden
ist, werden die Kalandrierspalte mit den Hydraulikzylindern
18a, 18b und 28a, 28b geschlossen, wonach die Bahn W auf ihre
volle Breite gestreckt wird, und die Pressenspalte werden mit
den obengenannten Hydraulikzylindern auf den von der Kalan
drierung vorausgesetzten Liniendruck belastet.
Wie bekannt, sind die weichen Walzen schadensanfälliger
als harte Walzen. In der Erfindung können die weichen Walzen
11, 12 und 21, 22 sogar während des Kalandrierbetriebs gewech
selt werden, indem die betreffende beschädigte weiche Walze
in die in Fig. 1B gezeigte Lage versetzt wird, wobei bei
Mattqualitäten die aus der Papiermaschine kommende Bahn nicht
vollständig in den Ausschuß geht. Nach dem Wechsel der be
schädigten Walze wird der Kalander wieder auf normale Funk
tion gestellt.
In Fig. 2 ist ein Kalander gezeigt, in dem zu beiden
Kalandermodulen M1 und M2 eine stationär gelagerte harte
Walze 10, 20 und drei weiche Walzen 11, 12, 13; 21, 22, 23 gehören.
In Fig. 2 sind die genannten Walzen in gestrichelten Linien
in der Stellung 11′, 12′, 13′ und 21′, 22′, 23 gezeigt, in der
die Pressenspalte N11, N12, N13 und N21, N22, N23 geöffnet sind,
wobei in der Horizontalebene H1-H1 ein freier Raum zur gera
den Durchführung des Endaufführungsbandes S nach der im vor
stehenden unter Hinweis auf Fig. 1B beschriebenen Weise frei
wird.
In Fig. 2 können die weichen Walzen 11, 12 und 21, 22 an
ähnlichen Armen 16; 27 befestigt sein, wie sie unter Hinweis
auf Fig. 1A und 1B beschrieben sind, die mit Hydraulikzylin
dern 18; 28 belastet und verstellt werden. Als mittlere weiche
Walze 13 und 23 kann eine solche durchbiegungsgeregelte Walze
verwendet werden, die keinen Belastungsarm hat und bei der
der Walzenmantel zum Öffnen des Pressenspalts N12; N22 bezüg
lich seiner Mittellinie von der Stellung 13 in die Stellung
13′ und entsprechend von der Stellung 23 in die Stellung 23′
versetzbar ist. Die betreffende durchbiegungskompensierte
Walze wird von der Anmelderin unter dem Warenzeichen "SYM-
ROLL Z" hergestellt und vertrieben.
Nach Fig. 2 gehören zu beiden Kalandermodulen M1, M2 drei
Pressenspalte N11, N12, N13 und N21, N22, N23, die sich an der
ersten harten Walze 10 an der unteren Umfangahälfte der har
ten Walze und dementsprechend an der zweiten harten Walze 20
an deren oberer Umfangshälfte befinden.
In Fig. 3 ist ein in der Erfindung anzuwendender Kalan
dermodul M gezeigt, bei dem abweichend von dem vorher Darge
stellten die weichen Walzen 11 und 12 stationär gelagert sind
und die harte Walze 10 mit Belastungsarmen oder Ähnlichem in
Vertikalrichtung zwischen den Stellungen 10 und 10′ versetz
bar ist, welche Versetzung durch die Pfeile A gekennzeichnet
ist. In Fig. 3 ist auch eine die Bahn Win-Wout führende Leit
walze 31 schematisch gezeigt, die derart angebracht ist, daß
sie zwischen den Stellungen 31 und 31′ mit der harten Ober
walze 10 mitbewegt wird. Der Modul nach Fig. 3 kann auch
umgekehrt ausgeführt werden derart, daß die verstellbare
Walze 10 als Unterwalze und die stationären weichen Walzen
11, 12 als Oberwalzen und im übrigen in der Weise des zweiten
Moduls M2 nach Fig. 1A arbeiten.
In Fig. 3 ist mit gestrichelten Linien eine Bandschleife
30 eingezeichnet, die um die weichen Walzen 11 und 12 herum
läuft und die Beschichtung der weichen Walzen schützt oder
bei Bedarf in den Kalanderspalten eine weiche Beschichtung
bildet, so daß die Walzen 11 und 12 sogar harte Oberflächen
haben können. Die genannte Bandschleife 30 ist insofern vor
teilhaft, daß sie bei Verschleiß oder Beschädigung schnell
gewechselt werden kann, ohne daß die Kalanderwalzen 11, 12
gewechselt werden müssen. Die genannte Bandschleife 30 kann
bei Bedarf in einem oder mehreren Kalandermodulen M1, M2...MN
verwendet werden, wobei N die Anzahl der aufeinanderfolgenden
Kalandermodule ist.
In einigen Spezialausführungen der Erfindung können die
im vorstehenden beschriebenen Geometrien der Walzenanordnun
gen und die Endaufführung auch derart ausgeführt werden, daß
anstelle der harten Walzen 10 und 20 eine oder mehrere in
entsprechender Weise angeordnete und arbeitende weiche Walzen
verwendet werden, womit einige oder alle Pressenspalte eines,
zweier oder mehrerer aufeinanderfolgender Module "zweiseitig"
weiche Pressenspalte sind.
Im vorstehenden ist ein On-line-Softkalander beschrie
ben, in dem die Hauptrichtung der Bahn W, während diese durch
den Kalander läuft, im wesentlichen horizontal ist, womit die
gerade Endaufführung besonders günstig ist. In einigen Son
derausführungen, wie z. B. wenn bei Modernisierungen der für
den Kalander vorgesehene Raum sehr klein ist, kann der erfin
dungsgemäße Kalander auch als Vertikalversion ausgeführt
werden, z. B. derart, daß der in Fig. 1A und 1B gezeigte Hori
zontalständer 40 in die Vertikallage gedreht ist, wobei die
Endaufführung im wesentlichen vertikal durchgeführt wird.
Hierzu sind vor und hinter dem Kalander Papierleitwalzen
nötig, wobei keine ganz gerade Endaufführung erreicht wird.
Es ist auch eine Konstruktion möglich, die verschiedene
schräge Züge zwischen den oben erwähnten Vertikal- und in den
Abbildungen dargestellten Horizontalversionen realisiert. Die
genannten Sonderausführungen sind aber nicht so vorteilhäft
wie die beste Ausführungsform der Erfindung, die in den Ab
bildungen gezeigte Horizontalversion, mit der eine einfache
gerade Endaufführung verwirklicht wird.
Claims (12)
1. On-machine-Kalander für den On-line-Anschluß an eine
Papiermaschine oder eine Streichmaschine, insbesondere ein
sog. Soft-Kalander, bestehend aus mehreren aufeinanderfolgen
den Kalandrierspalten, durch welche sich eine zu kalandrie
rende Bahn (W) führen läßt, wobei die Spalte zwischen einer
weichen und einer harten Kalanderwalze oder zwischen zwei
weichen Kalanderwalzen gebildet werden und daß der Kalander
aus einem oder mehreren Kalandermodulen (M; M1, M2), zweckmäßig
aus zwei aufeinanderfolgenden Kalandermodulen (M1,M2), zusam
mengesetzt ist, die aus einer Gegenwalze (10, 20) und wenig
stens zwei weichen Kalandrierwalzen (11, 12, 13; 21, 22, 23) be
stehen, die in Fortbewegungsrichtung der Bahn (W) zu beiden
Seiten der genannten Gegenwalze (10, 20) angeordnet sind,
dadurch gekennzeichnet, daß die genannten Kalanderwalzen
(10, 11, 12, 13; 20, 21, 22, 23) untereinander verstellbar ange
bracht sind derart, daß die Endaufführung der Bahn (W) im
wesentlichen in geradem Zug durchführbar ist, wozu durch den
Kalander ein offener Weg frei wird.
2. On-line-Kalander nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß zum Kalander wenigstens zwei aufeinanderfolgen
de Kalandermodule (M1, M2) gehören wobei die Konstruktionen
der nebeneinanderliegenden Module umgekehrt sind derart, daß
die Gegenwalzen (10, 20) auf einander entgegengesetzten Seiten
der Bahn (W) liegen.
3. On-line-Kalander nach Anspruch 1 und 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Lauf der Bahn (W) durch den Kalander im
wesentlichen horizontal verläuft, daß die Kalanderwalzen
(10, 11, 12, 13; 20, 21, 22, 23) untereinander in eine Auf-Stellung
verstellbar sind, daß sich durch den Kalander ein durchgehend
offener Raum zur Endaufführung der Bahn (W) öffnet und daß
zur genannten Endaufführung an sich bekannte Luftstrahlen (B)
(Fig. 1B) und/oder Endaufführungsseile verwendet werden.
4. On-line-Kalander nach Anspruch 1 bis 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß als Gegenwalze der Kalanderspalte eine
Kalanderwalze (10, 20) mit harter Oberfläche, zweckmäßig
Stahlwalze, dient und sich beidseitig zu dieser in Laufrich
tung der Bahn (W) weiche Kalanderwalzen (11, 12; 21, 2) (Fig.
1A und 1B) befinden.
5. On-line-Kalander nach Anspruch 1 bis 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Gegenwalze (10, 20) in stationären La
gerträgern (14, 24) gelagert ist und die genannten mit weicher
Oberfläche versehenen Kalandrierwalzen (11, 12; 21, 22) an Trag
armen (16a, 16b; 26, 26b) mit Antriebsvorrichtungen (18a, 18b;
28, 28b) in die Auf-Stellung (Fig. 1B) sowie in die gegen die
Gegenwalze (10, 20) belastbare Kalandrierstellung (Fig. 1A)
verstellbar angebracht sind.
6. On-line-Kalander nach Anspruch 1 bis 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß gegen jede Gegenwalze (10, 20) drei weiche
Kalanderwalzen (11, 12, 13; 21, 22, 23) arbeiten, von denen die
mittlere (13; 23) in der Mitte zwischen den äußeren Kalander
walzen (11, 12; 21, 22), zweckmäßig in der durch die Mittellinie
der Gegenwalze (10, 20) gelegten Vertikalebene (Fig. 2) oder
in deren Nähe angeordnet ist.
7. On-line-Kalander nach Anspruch 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß die äußeren weichen Kalanderwalzen (11, 12;
21, 22) an Tragarmen (16a, 16b; 26, 26b) in die Endaufführungs
stellung (11′, 12′; 21′, 22′) verstellbar befestigt sind und daß
die mittlere weiche Kalanderwalze (13; 23) eine belastungsarm
lose durchbiegungskompensierte Walze ist, an der sich Vor
richtungen befinden, mit denen sich der Walzenmantel bezüg
lich der Mittelachse der Walze in Auf-Stellung (13′; 23′)
setzen läßt (Fig. 2).
8. On-line-Kalander nach Anspruch 1 bis 7, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Kalandergegenwalze (10, 20) versetzbar
und daß die gegen diese arbeitenden weichen Kalanderwalzen
(11, 12) stationär oder versetzbar angebracht sind (Fig. 3).
9. On-line-Kalander nach Anspruch 1 bis 8, dadurch ge
kennzeichnet, daß um die nebeneinanderliegenden Kalanderwal
zen (11, 12) des Kalandermoduls eine elastische Bandschleife
(30) angebracht ist, die als elastische Komponente in den mit
der Gegenwalze (10) der genannten Walzen gemeinsam gebildeten
Kalandrierspalten (N1, N2) dient (Fig. 3).
10. On-line-Kalander nach Anspruch 1 bis 9, dadurch ge
kennzeichnet, daß in dem Kalander zwei aufeinanderfolgende Ka
landereinheiten (M1, M2) sind, von denen in der ersten Einheit
(M₁) eine stationär gelagerte harte Gegenwalze (10) als Ober
walze und mit Tragarmen (16a, 16b) am Kalanderständer abge
stützte weiche Kalandrierwalzen (11, 12) als Unterwalzen die
nen, daß im zweiten Kalandermodul (M₂) eine harte Gegenwalze
(20) ist, die in ihren Lagerträgern (24) stationär am Ständer
(43) gelagert ist, daß zum zweiten Kalandermodul (M2) als
Oberwalzen mindestens zwei weiche Kalandrierwalzen (21, 22)
gehören, die mit ihren Lagerträgern von Tragarmen (26a, 26b)
getragen werden, die sich über Gelenkachsen (27a, 27b) und
Hydraulikzylinder (28a, 28b) am Oberteil des Vertikalteils
(42) des Kalanderständers abstützen, und daß die genannten
Module (M1, M2) zu den durch die Drehachse der stationären
Gegenwalze (10, 20) gelegten Vertikalebenen (V1-V1 und V2-V2)
im wesentlichen symmetrisch sind und daß die genannten wei
chen Kalandrierwalzen (11, 12; 21, 22) derart angeordnet sind,
daß sie auch während des Kalanderbetriebes gewechselt werden
können.
11. On-line-Kalander nach Anspruch 10, dadurch gekenn
zeichnet, daß an den Lagerträgern (15a) der ersten weichen
Kalandrierwalze (11) des ersten Kalandermoduls (M) eine erste
Papierleitwalze (19) befestigt ist und daß an den Lagerträ
gern (25a) der ersten weichen Kalandrierwalze (21) des zwei
ten Kalandermoduls (M2) eine zweite Papierleitwalze (29)
befestigt ist (Fig. 1A und 1B).
12. On-line-Kalander nach Anspruch 1 bis 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß an einem oder mehreren Kalandermodulen (M)
sowohl eine Gegenwalze (10, 20) als auch Kalandrierwalzen
(11, 12) und weiche Walzen sind.
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