DE3545123C2 - Verfahren zum Kalandrieren und Kalander - Google Patents
Verfahren zum Kalandrieren und KalanderInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Kalandrieren,
insbesondere Maschinenkalandrieren einer Bahn gemäß dem Oberbe
griff des Patentanspruchs 1 und einen Kalander, insbesondere Ma
schinenkalander gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 2.
Die zu kalandrierende Bahn wird
durch einen oder mehrere Kalandrierspalte geführt, in
denen die zu kalandrierende Bahn mit geeignetem Liniendruck
gepreßt wird, wobei die Spalte zwischen Kalanderwalzen gebildet
werden, von denen wenigstens die Endwalzen innenseitig durch
biegungskompensiert oder -geregelt werden.
Der Kalander besteht
aus einem wenigstens aus zwei, zweckmäßig aus mehreren
Kalanderwalzen gebildeten Kalanderstapel, dessen
Walzen untereinander einen oder mehrere Kalanderspalte bilden,
wobei eine oder beide Endwalzen des Kalanders mit innenseitigen
Durchbiegungskompensations- oder Durchbiegungsregelungsvor
richtungen ausgerüstet sind.
Obwohl die Erfindung im folgenden ausdrücklich unter
Hinweis auf eine Papierbahn beschrieben wird, ist zu betonen,
daß sich das Verfahren und die Vorrichtung der Erfindung auch
zum Kalandrieren von anderen Bahnen allgemein und nicht unbe
dingt nur von Faserbahnen eignen.
Das aus der Papiermaschinentrockenpartie kommende Pa
pier ist als solches noch nicht für seinen Verwendungszweck
geeignet, sondern es setzt noch verschiedene zusätzliche
Behandlungen voraus.
Eine wichtige Behandlung des Papieres ist das Kalan
drieren, welches auch Maschinenkalandrieren oder Superkalan
drieren genannt wird und in einer separaten Arbeitsphase er
folgt. Beim Maschinenkalandrieren wird die Bahn durch eine
oder mehrere Preßzonen, d. h. einen Pressenspalt geführt, der
von Walzen mit harter und glatter Oberfläche gebildet wird.
Im Falle von mehreren Pressenspalten sind die Walzen im all
gemeinen übereinander derart gelagert, daß sie sich in ver
tikaler Richtung auf einer fest gelagerten Unterwalze frei
bewegen können, wobei sie einen Mehrwalzenvertikalkalander
bilden.
Das wichtigste Ziel des Kalandrierens besteht darin,
dem Papier eine gewünschte Oberflächenglätte und einen ge
wünschten Glanz zu geben sowie die Dicke und das spezifische
Volumen des Papieres nach Wunsch zu regeln. Damit verbindet
sich auch das Ausgleichen der Dicke der Bahn in Querrichtung
derart, daß sich die Bahn gleichmäßig aufrollen läßt. In der
Praxis kann der Kalander auch noch andere Aufgaben haben.
Das Kalandrieren ist mit dem Glätten eines Stoffes
durch ein Bügeleisen zu vergleichen, wobei Druck, Temperatur,
Feuchtigkeit und Gleitung als Faktoren wirken. Der Kalan
driervorgang ist in vieler Hinsicht von diesen Faktoren ab
hängig. Es kann festgestellt werden, daß die Kalandrierar
beit eines Maschinenkalanders im Grunde Rollreibung ist,
wobei die in der Bahn stattfindende Formveränderung haupt
sächlich von Preßkräften zustandegebracht wird.
Die Wirkung des Kalandrierens auf die Bahn ist von
sehr vielen Faktoren abhängig, wovon der Oberflächendruck in
der Pressenzone zu erwähnen ist, der von Liniendruck, Walzen
durchmesser und Bahndicke, Pressenspaltanzahl, Walzentempera
tur, Papierfeuchtigkeit und Feuchtigkeitsverteilung über den
Papierquerschnitt und der Maschinengeschwindigkeit abhängig
ist. Der Oberflächendruck der Pressenzone ist eine wichtige
Prozeßveränderliche beim Kalandrieren. Je größer der Druck
ist, desto größere Wirkung hat das Kalandrieren auf die Dicke
und Glätte des Papieres. Zum anderen kann die Bahn mit einem
zu großen Druck verdorben werden. Beim Fahren von stark zu
kalandrierenden Papiersorten beträgt der Oberflächendruck im
untersten Pressenspalt 20 . . . 50 MPa. Von wichtiger Bedeutung
ist auch die Anzahl der Pressenspalte.
Die Walzentemperatur hat ebenfalls Einfluß auf das
Kalandrieren. Hohe Temperatur verbessert die Glätte. Ein
Teil der Kalanderwalzen ist in an sich bekannter Weise mit
Dampf- oder Wasserheizung ausgestattet.
Außerdem ist der Wassergehalt des Papieres eine wich
tige Prozeßveränderliche beim Kalandrieren. Eine Erhöhung
des Wassergehaltes verbessert im allgemeinen die Glätte, aber
vermindert die Dicke, Helligkeit und Opazität des Papieres.
Ein zu großer Wassergehalt verursacht eine Schwärzung der Bahn,
was durch Zerstörung der Fasern an deren Bindungsstellen
herbeigeführt wird. Im allgemeinen wird angestrebt, das
Kalandrieren bei einem Wassergehalt von 5 . . . 8%, das Kalan
drieren von Zeitungsdruckpapier sowie einiger Druckpapiere
mit Holzschliffgehalt sogar bei einem Wassergehalt von 9%
durchzuführen.
In an sich bekannter Weise, werden viele Kartonsorten
übertrocken getrocknet und mit dem Kalander wieder auf den
gewünschten Wassergehalt befeuchtet. Das Wasser wird ent
weder mit Nebelstrahl vor dem ersten Pressenspalt oder mit
einem oder mehreren an den Kalanderwalzen befindlichen Was
serschabern auf die Kartonoberfläche gegeben. Das Wasser
befeuchtet nur die oberste Schicht des Kartons, wodurch
ermöglicht wird, eine gute Glätte zu erzielen, ohne den
Karton dabei zu dünn zu pressen.
Die Kalandrierwirkung ist auch von der Maschinenge
schwindigkeit abhängig. Die Kalanderwirkung nimmt mit stei
gender Geschwindigkeit ab. Dies läßt sich durch Vergrößerung
des Liniendruckes, Erhöhung der Anzahl der Pressenspalte oder
Steigerung der Temperatur kompensieren.
In schnellaufenden Papiermaschinen stellt sich im Ka
lander ein oft schwierig zu beseitigender Nachteilfaktor,
die sog. Striemenbildung (barring), ein. In der Bahn ent
stehen querverlaufende, deutlich sichtbare und sich in regel
mäßigen Abständen wiederholende Druckstellen, Striemen
Diese Abdrucke können auch in dem in Maschinenrichtung ver
laufenden Dickenprofil der Bahn deutlich festgestellt werden.
Der Abdruck wird durch Kalanderschwingungen verursacht, die
Veränderungen des Liniendruckes in den Pressenspalten verur
sachen.
Die Idealsituation, bei der der Liniendruck in jedem
Pressenspalt des Kalanders über die ganze Bahnbreite konstant
ist und die Eigenschaften der in den Kalander kommenden Bahn
wie Dicke, Dichte, Feuchtigkeit, Formation usw. sowohl in
Längs- als auch Querrichtung gleichmäßig sind, kommt in der
Praxis nie vor. Die Walzen können in der Praxis nicht abso
lut gerade geschliffen werden und deren Konvexitätskurve
folgt nicht genau der Durchbiegungskurve der Walze. In der
Papierbahn treten aus dem Naßende und der Trockenpartie der
Papiermaschine herstammende Veränderungen auf. Um diese
Mängel beseitigen zu können, muß die Funktion des Kalanders
regelbar sein. Ein Mittel dazu besteht in der Temperatur
regelung der Walzen an den einzelnen Stellen des Mantels in
Querrichtung der Bahn.
Wenn die in den Kalander kommende Bahn in Maschinen
richtung eine Zone hat, in der sie dicker als anderswo ist,
entsteht in diesem Bereich im Pressenspalt ein größerer Lini
endruck. An dieser Stelle entwickelt sich mehr Wärme als an
derswo, die Temperatur der Walzen steigt und deren Durchmes
ser wächst, was zu weiterer Wärmeentwicklung führt. Der Ka
lander hat also eine das quer verlaufende Dickenprofil der
Bahn naturgemäß korrigierende Wirkung. Diese selbstkorri
gierende Wirkung reicht jedoch nicht aus, sondern das Dicken
profil muß durch örtliche Heizung oder Kühlung korrigiert
werden.
Bisher bekannt sind Verfahren und Vorrichtungen zur
elektromagnetischen Induktionsbeheizung der Kalanderwalze,
wobei mit einer Magnetschuhvorrichtung durch einen Luftraum
ein Magnetstrom von außen berührungslos auf den Mantel der
Kalanderwalze gerichtet wird. Dieser Magnetstrom induziert
in den Walzenmantel Wirbelströme, die wegen des Widerstandes
des Mantels in diesem Wärme erzeugen. Bisher sind betref
fende Magnetschuhvorrichtungen bekannt, in denen sich neben
einander mehrere Teilkerne befinden, durch deren Regelung die
Heizwirkung der Walze in Axialrichtung geregelt wird. Bezüg
lich der Induktionsbeheizung von Walzen wird als Beispiele
auf die FI-Patentanmeldungen FI 70358, FI 74826 und
FI 71375 hingewiesen. Zusätzlich wird auf die Patentanmeldung
FI 73260 der Anmelderin hingewiesen.
Ein gattungsgemäßes Verfahren zum Kalandrieren sowie ein gat
tungsgemäßer Kalander sind aus der DE 33 40 683 A1 bekannt. Nach
diesem bekannten Verfahren wird eine Bahn durch drei Ka
landrierspalte geführt, die durch insgesamt vier Kalanderwalzen
gebildet sind. Der Zylindermantel einer Kalanderwalze wird durch
eine außenseitige Heizvorrichtung aufgeheizt. Bei hoher Ka
landriergeschwindigkeit können sich jedoch möglicherweise Pro
bleme mit der Oberflächenqualität der Bahn ergeben.
Aus Crotogino, R. H., in Tappi Journal Oktober 1982, Seiten 97
bis 101 ist ein Kalandrierverfahren bekannt, bei dem mit sehr
großen Temperaturunterschieden zwischen den Kalanderwalzen und
der zugeführten Bahn gearbeitet wird. Die Kalanderwalzen eines
Kalandrierspaltes haben jedoch gleiche Temperatur.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Verfahren gemäß
dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 und den Kalander gemäß dem
Oberbegriff des Patentanspruchs 2 so weiterzuentwickeln, daß
auch bei hohen Kalandriergeschwindigkeiten eine zu starke Zunah
me der Oberflächenrauhigkeit verhindert ist.
Diese Aufgabe wird hinsichtlich des Verfahrens durch die im
kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 1 genannten Merkmale
und hinsichtlich des Kalanders durch die im kennzeichnenden Teil
des Patentanspruchs 2 genannten Merkmale gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen defi
niert.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren zum Kalandrieren bzw. dem
erfindungsgemäßen Kalander wird die zugeführte Bahn im ersten
Kalandrierspalt zunächst auf einer Seite aufgeheizt, so daß sich
in der Bahn ein stetig ansteigender Temperaturverlauf bildet. Im
zweiten Kalandrierspalt wird die zugeführte Bahn von der anderen
Seite aufgeheizt, so daß ein Temperaturgradient mit entgegenge
setztem Vorzeichen in der Bahn erzeugt wird. Der besondere Vor
teil dieses Verfahrens liegt darin, daß die zugeführte Bahn auf
diese Art und Weise sehr gleichmäßig Wasser abgeben kann, so daß
beide Deckschichten der Bahn eine hohe Oberflächenglätte errei
chen. Ebenso verringert sich die Tendenz zur Striemenbildung,
die aufgrund von Schwingungen der Kalanderwalzen und damit her
vorgerufenen Veränderungen des Liniendrucks entstehen.
Erfindungsgemäß können zum großen Teil Nachteile abgeschafft werden,
die in bekannten Kalandern, insbesondere in Zeitungs
druckpapierkalandern bei hohen Geschwindigkeiten auftreten,
wie die Zunahme der Rauhigkeit der Bahnoberfläche und die
Zunahme von genannter Striemenbildung (barring). Bekanntlich
sind die Produktionsgeschwindigkeiten von Papiermaschinen
sowie die Maschinenbreiten in letzter Zeit gewachsen. Des
halb werden auch an die Maschinenkalander größere Forderungen
als früher gestellt.
Das Kalandrieren, insbesondere das Kalandrieren von Zeitungsdruckpapier,
wird in der Richtung verändert, daß die mecha
nische Belastung des Papieres in den Kalandrierspalten
verringert wird und diese Verringerung hauptsächlich durch
Verstärkung desjenigen Anteils des Kalandrierens ersetzt
wird, der die plastischen Eigenschaften des Papieres aus
nutzt.
Bereits im
Betrieb befindliche Kalander, z. B. bekannte Vier-Walzen-
Kalander können flexibel und mit relativ niedrigen Kosten in einen
das Verfahren und die Vorrichtung dieser Erfindung verwirklichenden
Kalander umgewandelt werden.
Der erfindungsgemäß arbeitende Kalander kann deshalb
Gradientkalander genannt werden, weil in der Erfindung die
Temperaturdifferenzen der zu kalandrierenden Bahn in Richtung
der Dicke und in einigen Ausführungen auch die Feuchtigkeits
differenzen, d. h. der Temperaturgradient und möglicherweise
auch der Feuchtigkeitsgradient, ausgenutzt werden.
Wenn erfindungsgemäß zur Erzeugung von in Richtung der
Dicke der zu kalandrierenden Bahn gerichteter Temperaturdif
ferenzen bezüglich der Kalanderwalze außenseitige regelbare
Heizvorrichtungen, zweckmäßig berührungslose Induktionsheiz
vorrichtungen, eingesetzt werden, werden durch diese eine
Maßnahme zwei wichtige Vorteile geschaffen, nämlich zum er
sten der Vorteil, daß sich mit ein und denselben Heizvorrich
tungen das Querprofil der Kalanderpressenspalte und damit das
Dickenprofil der zu kalandrierenden Bahn beherrschen lassen
und zum zweiten der Vorteil, daß die Verwendung der außensei
tigen Heizvorrichtungen den innenseitigen Raum des Walzenman
tels für die an sich bekannten Durchbiegungskompensierungs-
und Durchbiegungsregelungsvorrichtungen frei hält, die im
Kalander sehr nötig, im allgemeinen unentbehrlich sind.
Letztgenannte Vorrichtungen konnten im Zusammenhang mit den
bekannten dampfbeheizten Kalanderwalzen nicht verwendet wer
den. Mit Hilfe der erfindungsgemäßen Heizanordnungen lassen
sich auch leicht die bezüglich der Ziele der Erfindung ge
nügend großen Temperaturdifferenzen verwirklichen sowie das
Querprofil des Pressenspaltes mit genügend großer Genauigkeit
beherrschen.
In einer vorteilhaften Ausführung der Erfindung wird
zur Schaffung eines genügend großen Temperaturgradienten an
der in den Kalander kommenden Bahn eine Kühlwalze eingesetzt.
In einigen vorteilhaften Ausführungsformen der Erfin
dung sind zur Beherrschung des betreffenden Temperaturgra
dienten ein oder mehrere Mittelwalzen des Kalanders an ein
Kühl- oder Heizaggregat angeschlossen.
Im folgenden wird die Erfindung unter Hinweis auf
einige in den Figuren der beigefügten Zeichnung dargestellte
Ausführungsbeispiele
ausführlich beschrieben.
Fig. 1 zeigt in schematischer Seitenansicht einen
erfindungsgemäßen Kalander, in der das erfin
dungsgemäße Verfahren angewendet wird.
Fig. 2 zeigt schematisch einen Kalanderstapel sowie
einzelne mit dessen Funktion verbundene Para
meter, die auf den Kalandriervorgang einwirken.
Fig. 3 zeigt in größerem Maßstab den ersten Kalandrier
pressenspalt von Fig. 2
Fig. 4 zeigt einen Querschnitt durch eine in der Er
findung verwendete regelbare Magnetschuhvor
richtung.
Fig. 5 zeigt den Schnitt V-V von Fig. 4.
Fig. 6 zeigt einige vorteilhafte Beispiele für Kombi
nationen von Kalanderveränderlichen und Kalan
drierarten in Form einer Tabelle.
Der Kalander nach Fig. 1 besteht aus einer an sich
bekannten Ständerkonstruktion 10, die auf der Unterlage 11
befestigt ist. In der Ständerkonstruktion 10 des Kalanders
ist mit Trag- und Belastungsvorrichtungen (nicht dargestellt)
ein Kalanderstapel 20 gelagert, der von oben beginnend aus
einer Endwalze 21, Zwischenwalzen 22 und 23 sowie einer un
terseitigen Endwalze 24 besteht, an der sich ein Schaber 29
befindet. Die beiden Endwalzen 21 und 24 sind mit Durchbie
gungskompensations- oder Durchbiegungsregelungsvorrichtungen
25; 28 ausgerüstet, die sich in an sich bekannter Weise in
nerhalb der Walze 21, 24 befinden und entweder mit einem
Druckmedium und/oder magnetisch arbeiten. Als Zwischenwalzen
22 und 23 des Kalanders dienen zweckmäßig sog. Doppelmantel
heizwalzen, an deren Stirnseiten sich Kupplungsvorrichtungen
26 und 27 befinden, über welche die Innenräume der Zwischen
walzen 22, 23 mit einem Heiz/Kühlaggregat verbunden sind. Als
kühlendes/heizendes Medium kann z. B. Umlaufwasser dienen.
Nach Fig. 1 befinden sich an den oberseitigen Endwalzen
21 und 24 außenseitige Heizvorrichtungen 30, deren Konstruk
tion im Detail weiter unten unter Hinweis auf Fig. 4 und 5
beschrieben werden. Die Heizvorrichtung oder -vorrichtungen
30 arbeiten mit elektromagnetischer Induktionswirkung. Mit
den Heizvorrichtungen 30 wird über die in diesen befindlichen
Magnetschuhe 31 durch den Luftzwischenraum D berührungslos im
Sektor e auf den Mantel der Walzen 21 und/oder 24 ein Magnet
strom gerichtet, der in den aus ferromagnetischem Material
bestehenden Mantel der Walzen Wirbelströme induziert. Diese
Wirbelströme erzeugen aufgrund des Widerstandes des Mantels
der Walzen 21, 24 eine Heizwirkung. Die Eindringtiefe der
Heizwirkung läßt sich auf an sich bekannte Weise durch Rege
lung der Frequenz des Magnetisierungsstromes regeln. Es ist
vorteilhaft, die Frequenz des Magnetisierungsstromes genügend
hoch zu halten derart, daß eine genügend kleine Eindringtiefe
der Heizwirkung erreicht wird, wie dies z. B. in der
FI 73260 der
Anmelderin genauer beschrieben ist. Eine kleine Eindringtie
fe steigert außerdem die Regelungsgenauigkeit und -geschwin
digkeit.
Nach Fig. 1 ist die an der Endwalze 21 befindliche
Heizvorrichtung 30, die sich über die ganze Länge der End
walze 21 erstreckt, an Transportvorrichtungen (nicht darge
stellt) befestigt, mit denen sich die Heizvorrichtung 30 in
die gestrichelt dargestellte Lage 30′ z. B. bei einem Riß der
Bahn W oder für andere Wartungszwecke heben läßt. Am Haupt
teil 40 der Heizvorrichtung 30 sind zu beiden Seiten bogen
förmige Wärmeisolierungselemente 16 und 17 gelenkig gelagert.
An der Unterwalze 24 befinden sich entsprechende Wärmeiso
lierungselemete 18 und 19. Die Wärmeisolierungselemente
16, 17, 18 und 19 sind mit Horizontalgelenkachsen 16a, 17a,
18a und 19a am Hauptteil 40 der Heizvorrichtungen 30 derart befe
stigt, daß sich diese Elemente in eine geöff
nete Stellung 16′ und 17′, z. B. bei einem Riß der Bahn W
oder bei anderer Wartung, schwenken lassen derart, daß die
Entfernung von Ausschuß möglich ist und die Kalanderwalzen
und andere Vorrichtungen bei Bedarf zur Wartung zugänglich
sind. Die Wärmeisolierungselemente 16-19 erstrecken sich
über die ganze Länge der Kalanderwalzen 21, 24.
In Fig. 1 und 2 ist der Eintritt der Bahn W in den Ka
lander aus der Papiermaschinentrockenpartie mit dem Bezugs
zeichen Wein und der Austritt aus dem Kalander mit dem Bezugs
zeichen Waus bezeichnet. Nach Fig. 1 befindet sich an der
Eintrittsseite Wein eine Kühlwalze 12, die von der Bahn Wein in
einem genügend großen Sektor a tangiert wird. An den Enden
der Kühlwalze 12 befinden sich Kupplungen 12a, mit denen der
Zwischenraum des Doppelmantels der Walze 12 an ein Kühlwas
seraggregat angeschlossen ist. Für die Bahn W sind nach der
Kühlwalze 12 drei alternative Einläufe Wa, Wb und Wc in den
Kalander dargestellt. Die einzelnen Zuführungen der Bahn
W werden durch verschiedene Stellungen 15a, 15b und 15c der
Leitwalze 15 verwirklicht. Die Leitwalze 15 ist am Kalander
ständer 10 z. B. über Hebelarme und/oder Führungsvorrichtun
gen angebracht derart, daß die Lage der Walze 15 innerhalb
genügend weiter Grenzen in Richtung des Pfeiles A geändert
werden kann. Durch Stellungsregelung der Leitwalze 15 in
Richtung des Pfeiles A kann zudem auf die Ausrichtung ein
gewirkt werden, in der die Bahn W in den ersten Kalanderpres
senspalt N₁ kommt, der zwischen den Walzen 21 und 22 gebildet
wird. Der Lauf Wa der Bahn in den Spalt N₁ verläuft tangen
tial. Der Lauf Wb läuft in den Spalt N₁ derart, daß Bahn W
die Zwischenwalze 22 im Sektor b tangiert. Die Größe des
Sektors b läßt sich durch Änderungen der Lage der Walze 15
regeln. Der die oberste Stellung 15c der Walze 15 bestimmen
de Lauf Wc der Bahn läuft in den Pressenspalt N₁ derart, daß
Bahn W vor dem Spalt die Endwalze 21 im Sektor c tangiert.
Durch Stellungsregelung der Walze 15 läßt sich der Sektor c
beeinflussen. Durch Regelung der Sektoren b und c kann der
in der Erfindung genutzte Temperaturgradient beherrscht wer
den, dessen Bildung und Wirkungsart im folgenden genauer
beschrieben werden.
Vor der Leitwalze 15 befinden sich an den Läufen Wa und
Wc von Bahn W zu beiden Seiten der Bahn Befeuchtungsvorrich
tungen 13 und 14. Mit diesen Vorrichtungen 13, 14 werden zur
Erzielung eines geeigneten Feuchtigkeitsgradienten in Rich
tung der Bahndicke Wasserstrahlen S auf eine oder beide Flä
chen der Bahn W gespritzt. Die Befeuchtung ist nicht bei
allen Fahrweisen nötig.
In Fig. 2 ist schematisch ein Kalanderstapel 20 darge
stellt, dessen Vertikalmittelebene in der Ebene K-K liegt.
Die Pressenspalte N₁, N₂ und N₃ befinden sich in der genann
ten Ebene K-K. Die Walzen des Stapels 20 können bei Bedarf
in an sich bekannter Weise bezüglich der Ebene K-K sog. Off
set haben. Die Oberflächentemperaturen der Walzen 21, 22,
23 und 24 sind mit T₁, T₂, T₃ und T₄ bezeichnet. Dementspre
chend sind die Liniendrücke der Pressenspalte N₁, N₂ und N₃
mit K₁, K₂ und K₃ bezeichnet. Die Temperatur der in den
ersten Pressenspalt N₁ kommenden Bahn W ist mit To bezeich
net.
Fig. 3 veranschaulicht die Bildung des Temperaturgra
dienten im Pressenspalt N₁.
In der folgenden Tabelle sind einige geeignete Bereiche
der Temperaturen T₁, T₂, T₃ und T₄ sowie der Liniendrücke K₁,
K₂ und K₃ dargestellt.
Die im vorstehenden angeführten erhöhten Temperaturen
T1, T₄ = 150 . . . 200°C der Endwalzen 21 und 24 werden mit den
im vorstehenden nur vorläufig beschriebenen Heizvorrichtungen
30 erzeugt, mit denen auch das Temperaturprofil in Axialrich
tung der Walzen 21 und 24 beherrscht werden kann. Der Tempe
raturbereich der Mittelwalzen 22 und 23 T₂, T₃ = 40 . . . 50°C
wird entweder ohne irgendwelche besondere Maßnahmen oder bei
Bedarf durch Kühlung oder Heizung der Walzen 22, 23 erreicht.
Nach Fig. 3 kommen die Deckschichten der Bahn W
nicht auf die Außenoberflächentemperaturen T₁ und T₂ der
Walzen 21 und 22, sondern erreichen bestimmte niedrigere
Temperaturen T₂′ und T₁′, deren Differenz T₁′-T₂′ = T ≅
50°C ein Beispiel für den im Ausführungsbeispiel genutzten Tempe
raturgradienten vertritt, der
eine vorteilhafte Wirkung auf die plastischen Eigenschaften
des Fasergefüges der zu kalandrierenden Bahn W ausübt.
Die Temperatur der Innenschicht der Papierbahn W bleibt
im wesentlichen auf der Temperatur To, mit der die ganze Bahn
W in den ersten Pressenspalt N₁ kommt. Die Temperatur To
beträgt z. B. ca. 40°C. Genannte Temperatur To kann mit der
Kühlwalze 12 geregelt werden.
Der im Pressenspalt N₁ herrschende Temperaturgradient
kann zum Teil auch durch Regelung der oben genannten Sektoren
b und c beeinflußt werden. Bei Verwendung einer beheizten
Oberwalze 21 wird die Temperatur T₁′ der Deckschicht der Bahn
W desto größer je höher die Lage der Leitwalze 15 gelegt
wird.
Im folgenden wird hauptsächlich unter Hinweis auf Fig.
4 und 5 ein Ausführungsbeispiel für die im Verfahren der
Erfindung verwendeten Heizvorrichtungen 30 beschrieben, die
an einer oder beiden Endwalzen 21 und 24 des Kalanders und in
einigen Spezialausführungen bei Bedarf außerdem an anderen,
d. h. auch an den Zwischenwalzen, angeordnet sind. Bei Be
darf können sich an einer Walze mehrere Heizvorrichtungen
befinden. Der Mantel der Walze 21 und/oder 24 besteht aus
einem geeigneten ferromagnetischen Material, das unter Be
rücksichtigung der Festigkeit und der induktiven Heizung der
Walze 21, 24 gewählt ist. In den Innenräumen der Walzen 21
und 24 befinden sich an sich bekannte Durchbiegungskompensa
tions- oder Durchbiegungsregelungsvorrichtungen, für die dank
der außenseitigen Heizvorrichtung 30 ein freier Raum vorhan
denbleibt, weil im Innenraum der Walze 21, 24 keine mit flüs
sigem Medium arbeitenden oder andere entsprechende Heizvor
richtungen verwendet zu werden brauchen.
Zur Vorrichtung 30 gehören mehrere nebeneinanderliegen
de Teilkerne 31₁, 31₂ . . . 31 N (N Stück), deren Lagen sich unab
hängig voneinander nach Fig. 5 in Richtung des Pfeiles B zur
Regulierung der Größe d des aktiven Luftspaltes D zwischen
der Stirnfläche der Kerne 31 und den Walzen 21; 24 regeln
lassen. Die Größe d des Luftzwischenraumes D läßt sich z. B.
innerhalb der Grenzen d = 10 . . . 60 mm regeln. Die Teilkerne
31 haben z. B. eine gemeinsame Magnetisierungsspule, die mit
Vorsprüngen 33b am Gehäuseteil 33 abgestützt ist. In die
Spule 32 wird ein regelbarer Wechselstrom von ausreichender
Frequenz f eingespeist. Durch Regulierung der Frequenz f des
Magnetisierungsstromes läßt sich die Eindringtiefe der Induk
tionsheizung z. B. auf die in der FI 73260
der Anmelderin beschriebene Weise regeln.
Bezüglich des Niveaus der Heizwirkung und der Regelung von
deren Verteilung sowie bezüglich der Elektro- und Regelungs-
Vorrichtungen überhaupt wird auf letztgenannte Fi-Patentan
meldung hingewiesen.
Jeder Teilkern 31 läßt sich unabhängig von den anderen
Teilkernen 31 zur Regelung der Größe d des Luftspaltes D und
der axialen Verteilung der Heizwirkung in seiner Lage regeln.
Zu diesem Zweck sind die Teilkerne 31 über einen Flansch 35a
an Armen 35 befestigt, die sich in einer Gleitpassung 38 in
nerhalb eines Führungsrohres 37 befinden. Die Arme 35 sind
über Gewinde 41 mit Schrauben 42 verbunden, die von Schraub
motoren 36 angetrieben werden. Die Schraubmotoren 36 sind in
an sich bekannter Weise an ein Regelungssystem (nicht dar
gestellt) angeschlossen. Durch Einstellung des Niveaus des
Luftzwischenraumes d der Teilkerne 31 und/oder durch Einstel
lung des Niveaus des Magnetisierungsstromes der Spule 32 kann
das Temperaturniveau T₁; To der Walzen 21 und 24 geregelt
werden. Mit Hilfe der individuellen Stellungsregelung der
Teilkerne 31 können das axiale Temperaturprofil und damit
aufgrund der Veränderungen des Radius der Walze 21, 24 und in
an sich bekannter Weise der Pressenspalt und das Dickenprofil
der zu kalandrierenden Bahn W geregelt werden.
Vor der Stirnfläche der Teilkerne 31 befindet sich ein
Schutzgehäuse 33, das mit einer Rillen-Vorsprungspassung 34
am Hauptteil 40 der Heizvorrichtung 30 befestigt ist. Das
Hauptteil 40 der Heizvorrichtung oder -vorrichtungen 30 ist
entweder fest am Ständerteil 10 oder an Stützvorrichtungen
befestigt, mit denen sich die Heizvorrichtung 30 weiter von
den Kalanderwalzen (in Fig. 1 Lage 30′) z. B. bei einem Riß
der Bahn W oder bei der Wartung wegtransportieren läßt.
Im folgenden werden unter Hinweis auf Fig. 6 einige
Anwendungsbeispiele des Kalanders beschrie
ben. In der ersten Vertikalspalte der Tabelle nach Fig. 6
stehen die Nummern 1, 2, 3 und 4 der einzelnen Beispiele.
In der nächsten Vertikalspalte sind die Konfigurationen des
Kalanders, Temperaturen der einzelnen Walzen und Linienbe
lastungen der einzelnen Pressenspalte dargestellt. In der
dritten, vierten und fünften Vertikalspalte sind in der Rei
henfolge die Kalandrierart, die arbeitenden Spalte, der Ka
landrierkode der Oberseite des Papieres und in der letzten
Vertikalspalte der Kalandrierkode der Siebseite des Papieres
eingetragen. Die letztgenannten Kalandrierkode von Fig. 6
sind folgende:
KO = konventionelles an sich bekanntes Kalandrieren,
KO- = konventionelles bekanntes Kalandrieren bei niedri gerer Temperatur als gewöhnlich,
KO+ = konventionelles Kalandrieren bei höherer Tempera tur als gewöhnlich,
LG = erfindungsgemäßes auf Temperaturgradient beruhendes Kalandrieren,
KG = auf Feuchtigkeitsgradient beruhendes Kalandrieren.
KO = konventionelles an sich bekanntes Kalandrieren,
KO- = konventionelles bekanntes Kalandrieren bei niedri gerer Temperatur als gewöhnlich,
KO+ = konventionelles Kalandrieren bei höherer Tempera tur als gewöhnlich,
LG = erfindungsgemäßes auf Temperaturgradient beruhendes Kalandrieren,
KG = auf Feuchtigkeitsgradient beruhendes Kalandrieren.
Die Beispiele 1 und 2 der Fig. 6 zeigen, daß ein erfin
dungsgemäß ausgeführter Kalander auch zum konventionellen,
an sich bekannten Kalandrieren vielseitig eingesetzt werden
kann.
Die Beispiele 3 und 4 nach Fig. 6 stellen erfin
dungsgemäße Temperaturgradient-Kalandrierfahrweisen dar, von
denen einige zudem mit Feuchtigkeitsgradientenfunktion ver
bunden sind.
Bei den Beispielen nach Fig. 6 ist auch zu berücksich
tigen, daß in den Beispielen 1 und 2, die die bekannte konventionelle
Kalandrierart darstellen, die Liniendrücke (kN/m)
wesentlich größer sind als bei den die Ausführungsbeispiele veranschaulichenden
Beispielen 3 und 4. Durch diese Beispiele soll
derjenige vorteilhafte Charakterzug der Ausführungsbeispiele hervorgehoben
werden, daß der Anteil der mechanischen
Kalandrierarbeit, d. h. der Anteil des auf Pressendruck
beruhenden Kalandrierens kleiner wird, was durch einen auf
Temperatur- und möglicherweise zusätzlich auf Feuchtigkeits
gradient beruhenden Kalandriereffekt, d. h. durch eine sich
auf die plastischen Eigenschaften der Papierbahn stützende
Kalandrierwirkung ersetzt wird.
Claims (16)
1. Verfahren zum Kalandrieren, insbesondere Maschinen
kalandrieren einer Bahn (W), die durch Kalandrierspalte (N₁,
N₂, N₃) geführt wird, in denen jeweils mit vorbestimmtem
Liniendruck (K₁, K₂, K₃) gepreßt wird, wobei ein Zylinder
mantel mindestens einer der jeweils die Kalandrierspalte (N₁,
N₂, N₃) bildenden Kalanderwalze (21, 22, 23, 24) durch
mindestens eine außenseitige Heizvorrichtung (30, 40)
aufgeheizt wird,
dadurch gekennzeichnet, daß
in einem der Kalandrierspalte (N₁) durch einen vorbestimmten
Temperaturunterschied (ΔT) der diesen Kalandrierspalt (N₁)
bildenden Kalanderwalzen (21, 22) in der Bahn (W) zwischen
der Innenschicht und einer Deckschicht ein Temperaturgradient
erzeugt wird, während in einem anderen der Kalandrierspalte
(N₃) zwischen der Innenschicht und der anderen Deckschicht
der Bahn (W) ein entgegengesetzt gerichteter Temperatur
gradient erzeugt wird, wobei die Temperatur der zugeführten
Bahn (W) zwischen den Temperaturen der jeweils den
Kalandrierspalt (N₁, N₃) mit vorbestimmtem
Temperaturunterschied (ΔT) bildenden Kalanderwalzen (21, 22,
23, 24) liegt.
2. Kalander, insbesondere Maschinenkalander, mit
mehreren Kalanderwalzen (21, 22, 23, 24), die Kalandrier
spalte (N₁, N₂, N₃) bilden, in denen eine zugeführte Bahn (W)
mit vorbestimmtem Liniendruck (K₁, K₂, K₃) preßbar ist, wobei
ein Zylindermantel mindestens einer Kalanderwalze (21, 22,
23, 24) durch mindestens eine außenseitige Heizvorrichtung
(30, 40) aufheizbar ist,
dadurch gekennzeichnet, daß
ein Temperaturunterschied (ΔT) der Kalanderwalzen (21, 22)
einer der Kalandrierspalte (N₁) so gewählt ist, daß sich in
der Bahn (W) von einer Deckschicht zur Innenschicht, ein
Temperaturgradient bildet, während ein Temperaturunterschied
der Kalanderwalzen (23, 24) eines anderen der
Kalandrierspalte (N₃) so gewählt ist, daß sich ein entgegen
gesetzt gerichteter Temperaturgradient bildet, wobei die
Temperatur der zugeführten Bahn (W) zwischen den Temperaturen
der jeweils den einen oder anderen Kalandrierspalt (N₁, N₃)
bildenden Kalanderwalzen (21, 22, 23, 24) liegt.
3. Verfahren zum Kalandrieren nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß wenigstens die Endwalzen innenseitig
durch Biegung kompensiert oder geregelt werden, und daß den
Heizvorrichtungen (30, 40) das Axialprofil der Kalanderspalte
(N₁, N₂, N₃) und das quer verlaufende Dickenprofil der zu
kalandrierenden Bahn (W) durch die Wirkung der durch die
Temperaturveränderungen der zu erhitzenden Kalanderwalzen
(21, 22, 23, 24) entstehenden Veränderungen der Walzenradien
geregelt werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1, oder 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die zum Kalandrieren kommende Bahn (Wein)
von einer oder beiden Seiten befeuchtet wird, um einen
Feuchtigkeitsgradienten zwischen der einen oder beiden Deck
schichten der Bahn (W) und der Innenschicht der Bahn (W) zu
erzielen und daß der Feuchtigkeitsgradient zum Kalandrieren
genutzt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 3 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß bestimmte einen oder mehrere
Kalanderspalte bildende Kalanderwalzen (21, 24) beheizt
werden und bestimmte andere Kalanderwalzen (22, 23) derart
gekühlt werden, daß die Temperaturdifferenz der einander
entgegensetzten Deckschichten der zu kalandrierenden Bahn (W)
in einer Größenordnung von T ≈ 50°C liegen.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 3 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß eine oder mehrere Kalanderwalzen
(21, 24) elektromagnetisch mit auf Induktionserhitzung
beruhenden, berührungslosen Magnetschuhvorrichtungen (30, 40)
beheizt werden, mit denen das in axialer Richtung verlaufende
Temperaturprofil des Zylindermantels der zu heizenden
Kalanderwalze (21, 24) zur Beeinflussung des Querprofils der
kalandrierenden Bahn (W) einstellbar ist.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 3 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die Ausrichtung der in den ersten
Kalanderspalt (N₁) des Kalanders zu bringenden Bahn (W) durch
Verstellung der Lage einer Leitwalze (15) der Bahn (W)
geregelt wird, wodurch außerdem der im ersten Kalanderspalt
(N₁) herrschende Temperaturgradient einstellbar ist.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 3 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die Liniendrücke der Kalander
spalte (N₁, N₂, N₃) im Bereich ca. 20-200 kN/m liegen, wobei
der untere Grenzwert die höchste Linienbelastung des
Kalanderspaltes (N₁) und die obere Grenze des im vorstehenden
definierten Bereiches die niedrigste Linienbelastung des
untersten Spaltes (N₃) oder die Linienbelastung des einzigen
Kalanderspaltes vertritt.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 3 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die Temperaturen der an ihrem
Zylindermantel beheizten Kalanderwalzen, zweckmäßig der
Endwalzen (21, 24) des Kalanders, im Bereich 110-250°C liegen
und die Temperaturen der übrigen Kalanderwalzen, zweckmäßig
Zwischenwalzen (22, 23), in der Größenordnung von 40°C liegen
und daß die Temperatur der in den Kalander kommenden Bahn
(Wein) in der Größenordnung von 50°C liegt.
10. Kalander nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß eine oder beide Endwalzen (21, 24) des Kalanders mit
innenseitigen Durchbiegungskompensations- oder Durchbiegungs
regelungsvorrichtungen (25, 28) ausgerüstet sind, wobei eine
oder mehrere der Kalanderwalzen, zweckmäßig die Ober- und
Unterwalze (21, 24) des Kalanders, mit außenseitigen
berührungslosen Heizvorrichtungen (30, 40) ausgerüstet sind,
mit denen der Zylindermantel der an diesen befindlichen
Kalanderwalze (21, 24) auf die erforderliche Temperatur
geheizt wird und daß die Heizvorrichtungen auch als
Regelungsvorrichtungen des Querprofils wirken.
11. Kalander nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß als Heizvorrichtung oder -vorrichtungen (30) auf elektro
magnetischer Induktionserhitzung beruhende Magnetschuhvor
richtungen verwendet werden, die in Querrichtung zur Bahn (W)
mehrere aufeinander folgende Teilkerne (31₁ . . . 31 N) enthalten,
wobei jeder der Einzelkerne (31) unabhängig von den anderen
mit Regelvorrichtungen (36, 37, 38, 39, 40, 41) in seiner
Lage verstellbar ausgeführt ist, damit sich die Größe (d) des
aktiven Magnetisierungsluftzwischenraumes (D) jedes Einzel
kernes (31) und damit die Verteilung der Heizwirkung und auch
des Gesamtniveaus in Axialrichtung der Walze (21, 24) regeln
läßt.
12. Kalander nach Anspruch 2, 10 oder 11, dadurch
gekennzeichnet, daß beide Endwalzen (21, 24) des Kalanders
mit elektromagnetischen berührungslosen Induktionsheizvor
richtungen ausgerüstet sind, deren Wirkung auf in dem zu be
heizenden Walzenmantel entstehenden Wirbelströmen beruht und
daß zum Kalander außer den beheizten Walzen (21, 24) ein oder
mehrere Zwischenwalzen (22, 23) gehören, die entweder normale
Kalanderwalzen oder sog. Heizmantelwalzen sind, welche
letztgenannten zum Beheizen und Kühlen der Zwischenwalzen
(22, 23) an ein Wasserumwälzaggregat angeschlossen sind.
13. Kalander nach Anspruch 10 bis 12, dadurch
gekennzeichnet, daß um die außenseitig beheizten Kalander
walzen, vorzugsweise um die Endwalzen (21, 24) des Kalanders
herum, Wärmeisolierungselemente (16, 17, 18, 19) angebracht
sind, die vorzugsweise gelenkig am Hauptteil (40) der Heiz
vorrichtungen (30) befestigt sind, daß sich die Heizelemente
(16, 17, 18, 19) um einen großen Teil des Umfangs der be
heizten Kalanderwalzen (21) legen.
14. Kalander nach Anspruch 2 oder 10 bis 13, dadurch
gekennzeichnet, daß sich im Kalander an der Eintrittsseite
(Wein) eine Kühlwalze (12) befindet, die an ihren Stirnseiten
über Stutzen (12a) an ein Kühlmediumaggregat angeschlossen
ist.
15. Kalander nach Anspruch 2 oder 10 bis 14, dadurch
gekennzeichnet, daß sich im Kalander entweder auf beiden
Seiten oder einer Seite der Bahn (W) Befeuchtungsvor
richtungen (13, 14) befinden, die Befeuchtungsstrahlen (S)
auf die in den Kalander kommende Bahn (Wein) richtet.
16. Kalander nach Anspruch 2 oder 10 bis 15, dadurch
gekennzeichnet, daß sich die Leitwalze (15), die die
Papierbahn (Wein) in den Kalander leitet, zum Zwecke der
Regelung der Ausrichtung der in den ersten Spalt (N₁)
kommenden Bahn und damit wenigstens zur teilweisen
Beherrschung des in dem ersten Spalt (N₁) herrschenden
Temperaturgradienten in verschiedene Lagen (15a, 15b, 15c)
bringbar ist.
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