DE403368C - Einrichtung zur Umwandlung von Wellenenergie mechanischer Form (Schall) in elektrische Energie mit Hilfe eines Gasentladungsgefaesses mit schwingungsfaehigen Elektroden oder Sonden, insbesondere fuer Unterwasserschall - Google Patents
Einrichtung zur Umwandlung von Wellenenergie mechanischer Form (Schall) in elektrische Energie mit Hilfe eines Gasentladungsgefaesses mit schwingungsfaehigen Elektroden oder Sonden, insbesondere fuer UnterwasserschallInfo
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Description
Signal Gesellschaft m. b. H. in Kiel.
Einrichtung zur Umwandlung von Wellenenergie mechanischer Form (Schall) in elektrische
Energie mit Hilfe eines Gasentladungsgefäßes mit schwingungsfähigen Elektroden oder
Sonden, insbesondere für Unterwasserschall,
Die Erfindung betrifft Einrichtungen zur Be- j daß durch Bewegungen eines Körpers, Vorzugs-
einflussung und Änderung elektrischer Ströme ' weise eines Leiters in der Bahn eines durch ein
durch mechanische Vorgänge (Bewegungen, 1 verdünntes Gas fließenden Stromes, eine Ände-
akustische Schwingungen, insbesondere im ' rung dieses Stromes erzielt werden kann. Dieser
Wasser o. dgl.) und zur Wahrnehmbarmachung , Körper kann einer der an sich für die Stromdieser
Vorgänge (Empfangen), insbesondere zum leitung erforderlichen Leiter sein, z.B. die
Zwecke der Fernübertragung. Anode oder Kathode des Stromkreises selbst.
Die Erfindung besteht in einer neuen prak- Es können aber auch ein oder mehrere betischen
Anwendung der bekannten Erkenntnis, sondere nichtleitende oder leitende Körper
(Blenden, oder Sonden) Verwendung finden, die an beliebiger Stelle in die Strombahn eingeführt
sind. Durch mechanische, von außen her auf diese Körper übertragene Bewegungen wer-S
den sie in Schwingungen versetzt, so daß sie ihre Lage gegenüber den unbeweglichen, der
Strombahn angehörenden Leitern und somit den Widerstand der Strombahn selbst ändern.
An einem in die Stromleitung eingeschalteten ίο Anzeigeapparat, z. B. an einem Telephon, kann
man diese Änderung des Entladungsstromes wahrnehmbar machen.
Der Wirkungsgrad der Einrichtung ist bei gegebener Größe der Bewegungsamplitüde abhängig
von dem Verhältnis derselben zur Widerstandsänderung im Stromkreise. Damit dieses
Verhältnis möglichst günstig wird, wird die Entfernung der gegeneinander zu bewegenden
Leiter möglichst klein gemacht. Da die Stärke des sekundären Wechselstroms außerdem von
der absoluten Stromstärke des Entladungsstromes abhängt (ähnlich wie beim Mikrophon
vom Betriebsstrom desselben), so verwendet man zweckmäßig Entladungsröhren mit künstlicher
Ionisation, vorzugsweise solche mit Oxydkathoden.
Wird als mechanisch zu beeinflussender Körper ein besonderer in die Strombahn einzuführender
Leiter, 2. B. eine Sonde, verwendet, so legt man sie vorteilhaft in die Zone stärksten
Spannungsabfalls, z. B. in dieNähe der Kathode, und verbindet dieselbe mit'einer Erdungsleitung
oder mit einem anderen Leiter großer Kapazität. Bei dieser Einrichtung findet eine Stromänderung
sowohl im Hauptstromkreis als auch in der Strombahn der Sonde statt, und man ist in der
Lage, aus beiden Strombahnen einen den mechanischen Schwingungen entsprechenden Wechselstrom zu entnehmen. Zur Verstärkung
der Wirkung trägt es bei, wenn man der Sonde ein besonderes Hilfspotential erteilt.
Bei Verwendung mehrerer Sonden können diese entweder so angeordnet sein, daß sie
sämtlich den mechanischen Außeneinflüssen folgen oder daß eine oder mehrere gegenüber feststehenden
Leitern ihre Lage ändern. Dadurch wird man in die Lage versetzt, auf bequeme Art
und Weise den wirksamen Querschnitt der Leitungsbahn in der Entladungsröhre unter dem
go Einfluß der Sondenbewegung zu verändern. Vorteilhaft bildet man hierfür die Entladungsröhre
so aus, daß die Sonden an Stelle geringsten Querschnittes der Leitungsbahn zu liegen kommen.
Die Sonden können ihrer Form nach sehr mannigfaltig gestaltet sein. Vorteilhaft verwendet
man netz- oder siebförmige Gebilde. Eine solche Ausführungsform ist in der Technik
bereits (als elektrisches Relais) bekannt, beispielsweise unter dem Namen Audionverstärker.
Diese und jede der zahlreichen Variationen und Parallelkonstruktionen (Lieben- ,
röhre u. dgl.) kann gemäß der Erfindung vorteilhaft zur Umwandlung mechanischer Schwin-'
gungen in elektrische, also z. B. zum Schallempfang an Stelle eines Mikrophons in Verbindung
mit einem Schwingungsgebilde verwendet werden.
Bei der Verwendung einer solchen Vakuumröhre zum Empfang bestimmter Töne bildet
man den oder die mechanisch beweglichen Teile vorteilhaft als Schwingungsgebilde aus, wobei
man sie auf den ankommenden Ton abstimmen kann. Bei der Verwendung mehrerer beweglicher
Körper zu dem genannten Zweck ist man naturgemäß in der Lage, jeden derselben auf einen anderen Ton abzustimmen, so daß
man in einfacher Weise einen für mehrere Frequenzen gleich guten Empfang erzielen kann.
Wenn man die Abstimmungsfrequenzen dieser Teile so legt, daß ihre Resonanzkurven in kontinuierlicher
Reihenfolge einander zum Teil überdecken, so erreicht man ein Gebilde, welches etwa der Wirkungsweise des Cortischen
Organs entspricht.
In der Zeichnung sind einige Ausführungsbeispiele der Erfindung in rein schematischer
Form dargestellt, und zwar zeigt
Abb. ι eine mit einem Schwingungsgebilde verbundene Vakuumröhre, bei welcher die
Anode als Schwingungsgebilde relativ zur Kathode beweglich ausgebildet ist,
Abb. 2 eine Röhre mit einer schwingungsfähigen Sonde,
Abb. 3 eine mit einem 'Schwingungsgebilde verbundene Röhre mit einer besonders heizbaren
Oxydkathode und einer schwingungsfähigen Sonde,
Abb. 4 eine mit einem Schwingungsgebilde verbundene Röhre mit einer schwingungsfähigen
Blende.
In der Abb. 1 bezeichnet 1 eine in einem
schweren Ring 2 eingespannte Membran, 3 das Gasgefäß, welches in einem auf der Membran 1
befestigten Träger 4 eingekittet ist; 5 ist die Anode, 6 die Kathode. Zum Betrieb der Röhre
dient die Batterie 7 oder eine äquivalente Stromquelle, welche auch in einer Gleichstromoder
Wechselstrommaschine bestehen kann. In den Hauptstromkreis der Röhre ist die Primärwicklung
8 des Transformators eingeschaltet, an dessen Sekundärwicklung 9 das Telephon 10
angeschlossen ist. Zur Überbrückung des Batteriewiderstandes dient der Kondensator 11.
In der Abb. 2 bezeichnen gleiche Buchstaben gleiche Konstruktionsteile wie in Abb. 1. Gegenüber
dem Beispiel der Abb. 1 enthält die Röhre 3 eine siebförmige, in der Nähe der Kathode
6 untergebrachte, als bewegliches Organ ausgebildete Sonde 12, welche über die Primärspule
der Transformators 8 mit der Erde bei 13 verbunden ist.
Die Röhre der Abb. 3 ist im wesentlichen
Die Röhre der Abb. 3 ist im wesentlichen
nach dem Prinzip der Abb. 2 gebaut. Sie stellt ein Ausführungsbeispiel für den Betrieb mit
besonders starkem Entladungsstrom dar. Zu diesem Zwecke ist die Kathode 6 als Qxydkathode
ausgebildet und wird durch die Batterie 14 geheizt. Die Sonde 12 ist in diesem
Falle an einen an der Batterie 15 angeschlossenen Spannungsteiler 16 angelegt und kann
durch beliebige Einstellung desselben mit einem entsprechenden Hilfspotential versehen werden.
Die Röhre zeigt in ihrem Innern gleichzeitig eine besondere akustische Ausbildung, insofern
als die Siebsonde 12, um ihre Schwingungseigenschaften für abgestimmten Empfang zu
verbessern, stimmgabelartig ausgebildet ist. Sie sitzt auf einer kleinen, in einem Ring 17
befestigten Membran 18, die so gelegt ist, daß sie durch die ankommenden akustischen Wellen
vertikal zu ihrer Flächenausdehnung erregt wird. Die Erregung des stimmgabelartigen
Siebes erfolgt durch diese Membran vom Fußpunkt aus. Die Anode 5 umfaßt von außen
das durch die Kathode 6 und die Siebsonde 12 gebildete System.
Gemäß Abb. 4, in der gleiche Bezugszeichen wiederum gleiche Teile wie in Abb. 1 bezeichnen,
ist zwischen der Anode 5 und der Kathode 6 ■ eine nichtleitende Blende in Form
einer Stimmgabel 19 angeordnet, die isoliert in der Röhre befestigt ist und deren Zinken quer
zur Bahn des durch das Gas fließenden Stromes schwingen. Infolge der durch die Schwingungen
der Membran 1 erzeugten Schwingungen der Stimmgabel wird die Widerstandsänderung der
Leitungsbahn hervorgerufen.
Die Vorteile der Einrichtung der Erfindung bestehen gegenüber den bekannten Schallempfängern
darin, daß die unangenehmen Eigenschaften des Mikrophons (Inkonstanz der Wirkung, Feuchtigkeitseinflüsse, allmähliches
Verderben der Elektroden usw.) ganz oder bis zu einem bemerkenswerten Grade vermieden
werden; gegenüber den ebenfalls zum gleichen Zweck in ausgedehntem Maße verwendeten
elektromagnetischen Empfangsapparaten haben sie den Vorzug, daß die schwingenden Gebilde
außerordentlich wenig Masse zu besitzen brauchen, und man daher in der Lage ist, eine verhältnismäßig
große Dämpfung bei gleichzeitig hoher Empfindlichkeit zu erzielen. Im übrigen wirken diese Einrichtungen im Gegensatz zu
den Elektromagnetempfängern, welche selbst in günstigstem Falle nur die ankommende
Energiemenge in elektrische Energie umformen können, als Relais, da ja die Bewegungen des
schwingenden Organs lediglich einen Hilfsstromkreis steuern, welcher seine Energie aus
einer besonderen Energiequelle (Batterie o. dgl.) bezieht. Man ist daher in der Lage, bei zweckentsprechender
Bauart dieser Einrichtungen eine sehr erhebliche Empfangslautstärke zu erzielen.
Sie eignen sich auch insbesondere sehr zum Schallempfang im Wasser.
Claims (7)
1. Einrichtung zur Umwandlung von Wellenenergie mechanischer Form (Schall)
in elektrische Energie mit Hilfe eines Gasentladungsgefäßes mit schwingungsfähigen
Elektroden oder Sonden, insbesondere für Unterwasserschall, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schallschwingungen ohne Zwischenschaltung einer elektrischen Erregung durch
unmittelbares Einwirken auf die Membran die Bewegung der Elektroden oder Sonden bewirken und dabei in bekannter Weise den
Widerstand der freien Leitungsbahn in dem Gasentladungsgefäß den einwirkenden Schwingungen entsprechend ändern.
2. Einrichtung nach Anspruch i, dadurch
gekennzeichnet, daß an Stelle der beweglichen Leiterteile in der Bahn des in dem
verdünnten Gas fließenden Stromes ein oder mehrere durch äußere mechanische Einwirkung
bewegbare nichtleitende Körper angeordnet sind.
3. Einrichtung nach Anspruch 1 und 2, bei der die elektrisch leitenden Sonden mit
der Erde oder einer anderen Kapazität verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, daß
in die Verbindungsleitung mit der Erde mittelbar oder unmittelbar die Anzeigevorrichtung
eingeschaltet ist.
4. Einrichtung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die bewegliehen
Körper an Stellen geringsten Querschnittes der Stromleitung angeordnet sind.
5. Einrichtung nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die beweglichen
Körper an Stellen größten Potentialabfalles in der Strombahn angeordnet sind.
6. Einrichtung nach Anspruch 1 bis 5 für Schallempfang, dadurch gekennzeichnet,
daß die in der Strombahn befindlichen Körper oder Leiter auf einen bestimmten Eigenton
abgestimmt sind.
7. Einrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Abstimmungsfrequenzen
der einzelnen, als mechanische Schwingungsgebilde dienenden Körper oder Leiter (Elektroden, Blenden, Sonden) so
gewählt sind, daß ihre Resonanzkurven in kontinuierlicher Reihenfolge einander zum
Teil überdecken.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DES47604D DE403368C (de) | 1917-12-29 | 1917-12-29 | Einrichtung zur Umwandlung von Wellenenergie mechanischer Form (Schall) in elektrische Energie mit Hilfe eines Gasentladungsgefaesses mit schwingungsfaehigen Elektroden oder Sonden, insbesondere fuer Unterwasserschall |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DES47604D DE403368C (de) | 1917-12-29 | 1917-12-29 | Einrichtung zur Umwandlung von Wellenenergie mechanischer Form (Schall) in elektrische Energie mit Hilfe eines Gasentladungsgefaesses mit schwingungsfaehigen Elektroden oder Sonden, insbesondere fuer Unterwasserschall |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE403368C true DE403368C (de) | 1924-09-29 |
Family
ID=7486476
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DES47604D Expired DE403368C (de) | 1917-12-29 | 1917-12-29 | Einrichtung zur Umwandlung von Wellenenergie mechanischer Form (Schall) in elektrische Energie mit Hilfe eines Gasentladungsgefaesses mit schwingungsfaehigen Elektroden oder Sonden, insbesondere fuer Unterwasserschall |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE403368C (de) |
-
1917
- 1917-12-29 DE DES47604D patent/DE403368C/de not_active Expired
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