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Patentiert im Deutschen Reiche vom 6. Januar 1924 ab. Um Löffel auf
beiden Seiten zu putzen, ging man bisher entweder in der Weise vor, daß der Löffel
zwischen zwei mit einem weichen Besatz versehenen, um parallele Achsen umlaufenden
Scheiben hindurchgeführt wurde. Zu einer schärferen Bearbeitung, z. B. zum Polieren
in dem Sinne, daß der früher vorhanden gewesene Glanz durch Putzen wieder hergestellt
wird, ist man auch so weit gegangen, zwei um parallele Achsen umlaufende Scheiben
mit einem härteren Belag so zu gestalten, daß die eine Scheibe entsprechend der
konvexen Löffelseite ausgenommen und die andere Scheibe entsprechend der konkaven
Löffelseite gewölbt ist und die gewölbte Scheibe in die rinnenartig ausgenommene
Scheibe, unter Freihaltung eines Spaltes gleich der Materialstärke des Löffels,
hineinragt. Zum erstmaligen Herstellen der Politur dürfte auch eine derartige Einrichtung
nicht ausreichen. Bei älteren Poliermaschinen dieser Art wurde der Löffel in einem
ersten Arbeitsgang mit seiner Hohlseite und in einem anderen Arbeitsgang mit seiner
konvexen Seite an je ein umlaufendes Schleif- und Polierwerkzeug von Hand kräftig
angepreßt und mit seiner ganzen zu polierenden Fläche an diesem Werkzeug entlanggeführt,
worauf in weiteren Arbeitsgängen die beiden Seiten des Löffelstieles eine entsprechende
Bearbeitung erfuhren. Das geforderte kräftige Anpressen konnte auf die Dauer nur
von Männern geleistet werden; deshalb, und weil jede Löffelseite besonderen Zeitaufwand
verursachte, ergaben sich für die Schleifarbeit hohe Lohnkosten, welche insbesondere
bei Löffeln aus billigen Rohstoffen das Erzeugnis unerträglich verteuerten. Diesen
Mißständen hilft die Erfindung dadurch ab, daß zur Erzielung einer gleichmäßigen,
einwandfreien Bearbeitung der Hohlfläche von Löffeln das eine Werkzeug kegelförmig
ausgebildet und einseitig gelagert ist und um eine zur Achse des anderen, zylinderförmigen
Werkzeuges lotrechte Achse umläuft, die zwecks Beistellung achsial verschieblich
ist.
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Auf der Zeichnung ist in Abb. i eine erste derartige Maschine teils
in Seitenansicht, teils im Längsschnitt dargestellt. Abb. 2 zeigt eine veränderte
Anordnung des Antriebsmotors, Abb. 3 und q. veränderte Anordnungen der Werkzeuge.
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Bei der Ausführung nach Abb. i ist an einem Gestell i ein Elektromotor
:2 gelagert, aus dessen Gehäuse .die angetriebene Welle 3 sowohl nach unten als
auch nach oben heraustritt. An dem unteren Teil der Welle 3 ist durch Vermittelung
eines Kegelgetriebes q:, 5 eine wagerechte Welle 6 angeschlossen, die zwischen Lagern
7 und 8 eine umlaufende Schleifscheibe 9 trägt. Diese Schleifscheibe, z. B. aus
Filz, getränkt mit in 0l aufgeschwemmtem Staub von italienischem Bimsstein, bestehend,
kann an ihrer Umfläche, entsprechend dem Querschnitt der konvexen Seite eines Löffels,
ausgenommen sein, so daß ein eingelegter Löffel nicht seitlich abgleitet.
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Das obere Ende der Welle 3 trägt eine gestufte Riemenscheibe io, die
durch einen Riemen i i mit einer zweiten Stufenscheibe i2
verbunden
ist, welche auf einer lotrecht in einer Büchse 13 gelagerten Welle 14 sitzt. Durch
Anordnung von Bunden oberhalb und unterhalb der Büchse ist dafür gesorgt, daß die
Welle 14 an der Auf- und Abwärtsbewegung der Büchse 13 teilnimmt. Die Büchse i3
ist lotrecht verschiebbar und nicht drehbar im Gestell i geführt und mit einer Stangenverzahnung
15 versehen, an welcher ein durch einen Knebel 16 zu verstellendes Zahnrad 17 angreift.
Auf ihrem unteren Ende trägt die Welle 14 eine Polierscheibe 18, z. B. von der Gestalt
eines nach unten sich verjüngenden, unten abgestuften Kegels, ebenfalls aus Filz,
getränkt mit in 01 aufgeschwemmtem Bimssteinstaub, bestehend. Damit der Filz
während des Betriebes nicht austrocknet, sind auf die Scheibe 18 Üler i9 -gesetzt,
deren Abgaberohre 2o im Innern der Filzscheibe münden. Das überschüssige
01 tropft von der Polierscheibe 18 auf die Schleifscheibe 9 herunter, falls
sich kein Werkstück dazwischen befindet. Auf diese Weise wird auch die Schleifscheibe
9 dauernd ölfeucht gehalten. Das Schleifen geht in der Weise vor sich, daß eine
Arbeiterin mit ihrer rechten Hand den Löffel, mit seiner konvexen Seite nach unten,
zwischen die beiden Werkzeuge bringt und dann mit ihrer linken Hand durch Anfassen
an dem links oben befindlichen Ende des Knebels 16 das Polierwerkzeug 18 auf das
Werkstück heruntersenkt, wodurch dieses ebenfalls heruntergedrückt wird und sich
in die Umfangsrinne der Schleifscheibe g legt. Durch geschicktes Hin- und Herschwenken
des Löffels gelingt es, sämtliche Stellen sowohl seiner Ober- als auch seiner Unterseite
mit den Werkzeugen in Berührung zu bringen. Die Polierscheibe g arbeitet Streifen
ziehend, die Scheibe 18 hingegen wie ein Bohrer durch Herumnehmen der an der erfaßten
Stelle befindlichen Schleifscheibe im-Kreise. Die beschriebene Einrichtung bildet
zugleich eine Sicherung gegen Unfälle; denn da während des Schleifens die linke
Hand der Arbeiterin am Ende des Knebels 16 anfassen und diesen heruntergedrückt
halten muß, wird die Arbeiterin daran gehindert, die linke Hand zwischen die Werkzeuge
zu bringen und dadurch zu gefährden.
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Statt den Knebel 16 auf seinem linken Ende als Handhabe auszubilden,
kann man ihn auf dieser Seite auch mit 'einem Draht oder einer Kette versehen, welche
nach unten reicht und einen Bügel trägt, in welchen die Arbeiterin ihren Fuß einsetzt.
Auf der rechten Seite des Hebels wird in diesem Fall ein verschiebbares Gegengewicht
angebracht. Auf diese Weise kann die Arbeiterin die Verstellung des Knebels leicht
mit dem Fuß bewirken und hat dann beide Hände frei, so (laß sie in der Lage ist,
mit der rechten Hand (las gerade in Bearbeitung befindliche Werkstück zu leiten
und mit der linken Hand das nächstfolgende Werkstück zu ergreifen und bereit zu
halten.
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Die Ausführungsform nach Abb.2 unterscheidet sich von der zuerst erläuterten
nur dadurch, daß der schwere Antriebsmotor nicht am Gestell aufgehängt, sondern
in der Verlängerung der wagerechten Welle 6 auf der Bodenplatte des Gestells befestigt
ist und daher auch nur eine einseitig heraustretende Welle benötigt. Der Antrieb
der Stufenscheibe 12 erfolgt hier von einer aiif der Welle 6 sitzenden Stufenscheibe
ioa aus durch Vermittelung eines über zwei Umlenkrollen 2o geführten Riemens 11a.
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Will man solche Gegenstände bearbeiten, welche auf beiden Seiten eine
ebene Fläche darbieten, z. B. eine Tortenschaufel, so erhält gemäß Abb. 3 die obere
Scheibe 18a die Gestalt eines unten nach einer wagerechten Ebene abgegrenzten Filzzylinders,
und die Gegenscheibe ist, unter Einfügung eines Winkelgetriebes zi, 22, durch eine
ebenfalls zylindrische, oben eben abgegrenzte Scheibe 9a ersetzt.
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Schließlich ist es möglich, zum Vor- und Fertigschleifen gemäß Abb.
i und 4 zwei Werkzeuge hintereinander anzuordnen. Hier sitzt auf der Welle 6 ein
Zahnrad 23, welches durch Vermittelung eines Zahnrades 24 eine Nebenwelle 25 antreibt,
auf welcher die Feinschleifscheibe 26 angeordnet ist. Demgemäß ist auch hinter der
Polierscheibe 18 eine (nicht eingezeichnete) gleichartige zweite Oberscheibe angebracht.