-
Maschine zum beiderseitigen Schleifen und Polieren von blanken Unterlegscheiben
Die Erfindung betrifft eine Maschine zum beiderseitigen Schleifen und Polieren von
blanken Unterlegscheiben.
-
Das Anschleifen eines beiderseitigen Spiegels wird insbesondere bei
kleineren Scheiben mit Facette bislang halbautomatisch in der Weise ausgeführt,
daß über eine Rutsche o. dgl. die Scheiben selbsttätig einem Schleifbock mit Schmirgelauflage
zugeführt werden, oberhalb dessen sich ein konischer Dorn als Mitnehmer auf und
ab führt, der beim Niedergang in das Loch der Scheibe eintritt, diese festklemmt
und dreht, worauf der Dorn nach einer bestimmten Umdrehungszahl nach oben bewegt
wird. Er nimmt hierbei die Scheibe mit, die von einem Abstreifer abgelöst und in
einen Sammelbehälter abgelegt wird. Um die andere Fläche zu schleifen, müssen die
Scheiben von Hand umgedreht und erneut in einen anschließenden zweiten Arbeitsgang
gebracht werden.
-
Erfindungsgemäß wird angestrebt, die Handarbeit auszuschalten und
das beiderseitige Schleifen in einem Arbeitsgang voll automatisch zu bewirken. Die
Ersparnis an Arbeitskraft ist ein Vorteil; ein anderer ist die wesentlich größere
Arbeitsleistung der Maschine.
-
Die Erfindung ist im wesentlichen dadurch gekennzeichnet, daß der
Maschine eine Vorrichtung angegliedert ist, welche nach dem Schleifen einer Fläche
die Scheiben um i8o° wendet und unmittelbar die andere Fläche auf den Schleifbock
bringt.
-
Eine bevorzugte Ausführungsform ist dadurch gekennzeichnet, daß quer
zur Achse einer Drehspindel mit in das Scheibenloch eintretendem konischen Drehdorn
zwei gegenläufige Tastwerkzeuge
vorgesehen sind, von denen das eine
mit einem zugespitzten Finger unter die unterwärts bearbeitete Fläche von Unterlegscheiben
greift und in das Scheibenloch eingreift, während das andere als unter den unteren
Scheibenrand sich vorbewegende Schrägebene ausgebildet ist, die bei jedem zweiten
Hub des Fingers jedoch in Ruhe bleibt, wodurch letzterer als Auswerfer wirksam wird.
-
Eine andere Ausführungsform ist dadurch gekennzeichnet, daß für die
Bearbeitung je einer Fläche von Scheiben zwei normale Schleif- und Polierwerkzeuge,
bestehend'aus Schleifbock, Schleifspindel, Haltedorn, zu einem Maschinenaggregat
vereinigt und stufenförmig hintereinandergeschaltet sind; wobei für jedes Werkzeug
je eine Rutsche und eine sich an diese anschließende, vorzugsweise quer abstrebende
waagerechte Bahn vorgesehen ist, die einen fortlaufenden; nicht unterbrochenen Weg
für die Scheiben nach Art von Treppen und Podest bilden, und an der Einmündung jeder
Rutsche auf dem Podest ein Schieber vorgesehen ist, der das Werkstück dem am anderen
Ende des Podestes gelegenen Schleifwerkzeug zubringt, wobei in Verbindung mit dem
ersten Werkzeug eine Vorrichtung zum Wenden, mit dem zweiten Werkzeug eine Vorrichtung
zum Auswerfen des Werkstückes vorgesehen ist.
-
Eine besonders einfache Vorrichtung zum Wenden und Zubringen der Werkstücke
zu Zwei Schleifscheiben der Maschine ist dadurch gekennzeichnet, daß das von der
ersten Schleifstellefertigbearbeitete Werkstück nach dem Auswerfen von einer Rutsche
aufgenommen wird, die dem Werkstück einen Weg weist, auf dem es um mehr als 9o°
gewendet wird und an dessen Ende sich eine Öffnung befindet, an deren Grund sich
das auf hoher Kante ankommende Werkstück kippt und sich völlig mit der bereits bearbeiteten
Fläche auf den Grund einer anschließenden Rutsche legt.
-
Besonders im Zusammenhang mit dieser Wenderatsche findet eine Vorrichtung
zum Auslösen der Werkstücke von ihren Arbeitsstellen Anwendung, die außerordentlich
einfach und im wesentlichen dadurch gekennzeichnet ist; daß unterhalb der Schleifstellen
der Werkstücke ein vom Mitnehmerdorn gesteuerter, zweckmäßig als am Schleifzylinder
schwingend gelagerter Winkelhebel ausgebildeter Anheber vorgesehen ist, der das
Werkstück nach beendetem Schleifvorgang einseitig anhebt und für den Zugriff eines
waagerecht geführten Schiebers bereitstellt, der das Werkstück in eine Rutsche o.
dgl. abwirft.
-
Auf weitere wesentliche Merkmale wird in der nachfolgenden Beschreibung
hingewiesen.
-
Auf der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand schematisch in mehreren
Ausführungsformen dargestellt.
-
Nach Abb. r bzw. 2 kommen die Unterlegscheiben b aus einer nicht gezeichneten
Trommel auf eine Rutsche a, wo sie flach hintereinander in einer Reihe liegen. Es
ist bei solchen Zuführungen von Scheiben u. dgl. bekannt, in die Rutsche Mittel
einzuschalten, durch welche im Arbeitstakt der Maschine immer nur das unterste Werkstück
freigegeben und die darüberliegenden gesperrt werden. Es kommt im Rahmen der vorliegenden
Erfindung auch nicht darauf an, wie die Zuführung der Scheiben b geschieht.
-
Die Rutsche mündet, s. Abb. 2, in eine ebene, zweckmäßig rechtwinklig
abstrebende Bahn c, an deren Ende sich ein Schleifbock d befindet. Dieser Schleifbock
d besteht aus einer Scheibe e, einer Büchse g und einem Zylinder f. Die Scheibe
ist gefertigt aus Filz oder Gummi, auf welche Schmirgel, zweckmäßig mit
01 vermischt, von Zeit zu Zeit mechanisch aufgetragen wird. Die Scheibe e
liegt etwas vertieft in der Bahn c und ist leicht erneuerbar. Sie ruht auf einem
Zylinder f, der in einer Büchse g senkrecht geführt wird. Die Büchse g ist in einem
festen Arm der Maschine eingelassen: Der Zylinder f ist mittels einer Schraube einstellbar,
um den eingetretenen Verschleiß der Scheibe e auszugleichen. Der Zylinder f ist
nicht drehbar.
-
Die von der Rutsche a kommende unterste Scheibe b liegt nun quer vor
einem Schieber h, der an einen Schwinghebel angelenkt ist; die anderen Scheiben
sind in der Rutsche gesperrt. Der Schieber h bringt die Scheibe b auf den
Schleifbock d bzw. auf die Ringscheibe e. Gleichzeitig mit dem Aufbringen der Scheibe
b auf die Ringscheibe e senkt sich die Drehspindel mit dem sich verjüngenden Dorn
i. Letzterer tritt in das Scheibenloch und klemmt die Scheibe fest, die sich nun
auf dem Schleifbock dreht und blankgeschliffen wird: Inzwischen ist der Schieber
h in seine Anfangslage zurückgekehrt. Die Spindel hebt sich, und ein nicht gezeichneter
Abstreifer streift die bearbeitete Scheibe ab. Vorteilhaft rechtwinklig zur Bahn
c neigt sich wieder eine Rutsche j, die auf eine ebene rechtwinklig abgezweigte
Bahn k mündet. In der Rutsche j liegen keine Sperren, da in diese vorn Schleifbock
d immer nur eine Scheibe geworfen wird. Eine dem Schieber ls ganz gleiche Vorrichtung
L bringt die Scheibe auf einen zweiten Schleifbock m, der dem ersten Schleifbock
d gleich ist. Eine Spindel mit dem Dorn n nimmt die Scheibe auf und schleift
sie, die dann abgestreift wird. Es ist klar, daß für das Zuführen und Schleifen
beider Seiten einer Scheibe dieselben Mittel dienlich sind. Die Mittel zum Wenden
der Scheiben nach dem ersten Schleifvorgang sind denen gleich, durch welche die
fertig geschliffenen Scheiben ausgeworfen werden. Quer zur Bahn c bewegt sich ein
Finger o. Er läuft in eine Spitze aus und ist eingespannt in einem Halter, der sich
auf einer Schwingstütze bewegt, die auf der Tischplatte gelagert ist. Unterhalb
des Halters mit dem Finger o ist eine schiefe Ebene p vorgesehen.
-
In der Schleifscheibe e ist eine Kerbe q vorgesehen.
Wird der Finger o durch irgendein Steuer-Organ in der Pfeilrichtung bewegt, tritt
die Spitze des Fingers o durch die Kerbe q unter die Scheibe: Der Finger ist nach
oben abgeschrägt und führt sich durch die schiefe Ebene p keilförmig nach oben.
Gegenüber liegt die Scheibe entweder an der Längsleiste r der Bahn c bzw. k oder
an einem
Anschlag an. Die Unterlagscheibe wird durch den Finger
o einseitig hochgehoben und dann um den zugehörigen Anschlag gekippt, mithin um
i8o° gewendet. Nach dein ersten Schleifvorgang dient die Einrichtung zum Wenden
der Unterlagscheiben, nach dein zweiten zum Auswerfen. Die Kipp-M'endebewegung erfolgt
sehr schnell, wobei die Scheiben durch die ihnen erteilte Bewegungsenergie sicher
gewendet bzw. ausgeworfen werden.
-
Es liegt auf der Hand, daß das Schleifen der Scheiben, ihr Wenden
bzw. Auswerfen, ihre Zubringung usw. in beiden Aggregaten gleichzeitig erfolgt.
jeder gleichzeitige, gleichartige Hub der beiden Spindeln bedeutet nun ein Schleifen
beider Scheibenflächen im gleichen Zeitraum.
-
Eine vereinfachte Ausführungsform der Maschine zeigt Abb. 3. Sie ist
aber weniger leistungsfähig, weil die Flächen der Scheiben nacheinander geschliffen
werden.
-
Es ist nur eine Spindel mit Mitnehmerdorn s vorgesehen. Die Rutsche
t mündet unmittelbar auf dem Schleifbock fit. Das Wenden der Unterlegscheibe v geschieht
einesteils durch die oben schon beschriebene Einrichtung o, p nach Abb. i. Da aber
hier kein Anschlag nach Art von beispielsweise r in Abb. 2 vorhanden ist, wird dieser
ersetzt durch eine sich zum Finger o gegenläufig bewegende keilförmig ansteigende
Schrägebene w. Diese wird von einem Prisma x, das mit einem Puffer versehen ist
und durch eine Zugfeder an einen Schlitten angreift, der durch einen Hebel bewegt
wird, gehalten.
-
Das Auswerfen der Unterlegscheibe erfolgt bei der Ausführung gemäß
Abb.3 in der Form, daß nach jedem einmaligen Vorschub der Schrägebene zr,! ein Stillstand
derselben eintritt, wodurch allein der Finger o die Scheibe anhebt, der dabei infolge
des sehr raschen Vorschubs die fertige Scheibe mangels Gegenlage in einem Fangbehälter
abschleudert.
-
Bei einer zweispindligen Maschine nach Abb. i kann die Vorrichtung
zum Wenden der Scheiben noch wesentlich vereinfacht werden. Abb.4 gibt ein Beispiel
hierfür.
-
Gemäß Abb. 4 ist der Schleifzylinder f unterhalb der Schleiffläche
radial geschlitzt. Im Schlitz y ist ein Winkelhebel z iin Punkt i drehbar gelagert.
Er wird in Richtung des Pfeiles vom M.itnehmerdorn 2 gesteuert. Wird das Werkstück
3 bearbeitet, steht also der Mitnehmer mit ihm in Eingriff (rechts unten in der
Abbildung), dann liegt der im Schlitz sich bewegende Hebelarm unter dem Werkstücklager.
Wird der Mitnehmer nach oben bewegt, steuert er den Hebel in die oben bezeichnete
Lage. Die von einer Rutsche finit Sperre einzeln abgelassenen Werkstücke gelangen
bei hochstehendem Mitnehmer auf den Schleifzylinder. jetzt senkt sich der sich drehende
Mitnehmer, tritt in <las Loch des Werkstückes ein, klemmt es fest und dreht es.
Nach vorgesehener Umdrehungszahl hebt sich der Mitnehmer 2. Gleichzeitig kommt ein
unmittelbar über der Schleifstelle "waagerecht gesteuerter, nach unten mit einer
Nase 4 versehener Schieber 5 und greift in das Loch des inzw-isclien vom Winkelhebel
einseitig angehobenen Werkstückes 3. Der Winkelhebel dreht sich nicht weiter, aber
der Schieber 5 setzt seinen Weg fort und bringt das Werkstück auf die Rutsche 6,
der auf ihrer Gegenseite eine Wand 7 gegenübersteht. Die Wand 7 hat unten eine Öffnung
8 in Werkstückgröße. Der von den Wänden 6, 7 gebildete Schacht ist nach der Schleifstelle
hin rückgeneigt, wodurch das ankommende Werkstück sich schon in Kippstellung neigt.
Es kippt, in der Rutsche unten angekommen, um seine am Boden aufstehende Kante (s.
gestrichelte Darstellung) in Pfeilrichtung um und gelangt über eine eitere Rutsche
g nach der zweiten Arbeitsstelle. Hier wiederholt sich nach Beendigung des Schleifvorganges
das Auswerfen. Doch fällt das Wenden fort, und das Werkstück wird in einen Kutschenschacht
io abgeworfen, der zu einem Sammelbehälter führt.