DE4030612C2 - Gassack-Auslösesteuersystem für ein Kraftfahrzeug - Google Patents
Gassack-Auslösesteuersystem für ein KraftfahrzeugInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Gassack-Auslösesteuersystem
der im Oberbegriff der Patentansprüche 1 und 5 genannten
Art.
Bei einem solchen, aus der DE 24 50 235 A1 bekannten
Gassack-Auslösesteuersystem wird das Ausgangssignal eines
einzigen Verzögerungssensors mit Hilfe eines Verstärkers
verstärkt und über eine Schwellenwertschaltung an einen Integrator
gegeben. Mit dem Ausgang des Integrators sind drei
Schwellenwertschalter unterschiedlicher Schwellenwerte verbunden,
die ihrerseits über Verstärker mit je einem Zünder
eines Gasgenerators verbunden sind. Die drei Gasgeneratoren
arbeiten auf einen gemeinsamen Gassack. Bei dieser Schaltung
wird je nach Stärke der Verzögerung, also je nach Schwere
eines erfolgten Zusammenstoßes, das Ausgangssignal des Integrators
mehr oder weniger steil ansteigen, so daß die drei
Schwellenwertschalter unterschiedlicher Schwellenwerte relativ
langsam nacheinander oder aber sehr schnell nacheinander
bzw. annähernd gleichzeitig ein Ausgangssignal an die zugeordneten Zünder
der jeweiligen Gasgeneratoren geben. Das
Aufblasen des Gassackes erfolgt also je nach der zeitlichen
Aufeinanderfolge des Zündens der drei Gasgeneratoren sehr
schnell oder relativ langsam, um den Gassack nur dann und
sehr schnell zu seiner vollen Größe aufzublasen, wenn ein
sehr heftiger Zusammenstoß erfolgt ist.
Aus der US 37 62 495 ist ein Verfahren und eine Einrichtung
zum Ansteuern einer Sicherheitseinrichtung, wie z. B.
eines Gassacks, für ein Kraftfahrzeug bekannt, bei denen der
Zusammenstoß zwischen dem Fahrzeug und einem anderen Objekt
erfaßt und ein Ansteuersignal nach Maßgabe sowohl der Größe
einer Verzögerung als auch der Änderungsgröße der Verzögerung
erzeugt wird.
Aus der DE-OS 22 07 831 ist ein Gassack-Auslösesteuersystem
für ein Kraftfahrzeug bekannt, das einen piezoelektrischen
Verzögerungssensor, ein Filter, eine Ansteuerschaltung, eine
Verzögerungsschaltung und eine Zündeinheit umfaßt. Ein Zünd
signal wird mit einer Verzögerung erzeugt, nachdem das Sen
sorsignal einen bestimmten Pegel überschritten hat. Die Ver
zögerungszeit ist dabei nach der Erkenntnis gewählt, daß
sich bei einem tatsächlich erfolgten schweren Zusammenstoß
die Richtung bzw. Polarität der Verzögerung über einen Zeit
raum von mindestens annähernd 10 Millisek. nicht ändert.
Aus der DE 37 17 427 A1 ist ein Gassack-Auslösesteuersystem
bekannt, das zwei Verzögerungssensoren, zwei Filter, zwei
Integratoren und vier Schwellenwertschalter umfaßt. Weiter
hin sind vier Vergleicher und vier Bezugssignalgeneratoren
sowie zwei UND-Glieder und ein ODER-Glied vorgesehen. Zwei
von unterschiedlichen Sensoren herrührende Signale
werden unabhängig voneinander verarbeitet, wobei ein einen
Zusammenstoß angebendes Informationssignal aufgrund der bei
den verarbeiteten Signale erzeugt wird. Die Verzögerungssen
soren haben jeweils unterschiedlich ausgerichtete Empfind
lichkeitsachsen, um die Schwere eines Zusammenstoßes beur
teilen zu können.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Gassack-Auslösesteuersy
stem mit nur einem einzigen Verzögerungssensor so weiter
zubilden, daß in möglichst einfacher, aber sehr zuverlässi
ger Weise der Zündsignalgenerator nur dann ein Zündsignal
für den Gassack erzeugt, wenn die Art eines Zusammenstoßes
ein Aufblasen des Gassacks zum Schutze der Insassen tat
sächlich erfordert.
Bei einem Auslösesteuersystem der genannten Art ist diese
Aufgabe durch die in den kennzeichnenden Teilen der Patent
ansprüche 1 und 5 angegebenen Merkmale gelöst.
Das erfindungsgemäße Auslösesteuersystem zeichnet sich da
durch aus, daß die Verzögerungssensorsignale hinsichtlich
ihrer niedrigen und mittleren Frequenzkomponenten über eine
bestimmte Zeitdauer abgetastet, akkumuliert bzw. integriert
werden, um einen die Zusammenstoßart angebenden Informa
tionswert zu ermitteln.
Dieses geschieht entweder durch ein Akkumulieren der Diffe
renzen zwischen den maximalen und minimalen Signalpegeln
eines in einem bestimmten Frequenzband liegenden Anteils des
Verzögerungssignals, die beide innerhalb einer vorbestimmten
Abtastperiode auftreten. Andererseits kann der die Zusammen
stoßart angebende Informationswert auch aufgrund der Inte
gration eines mittelfrequenten
Anteils des Verzögerungssignals über eine bestimmte Integra
tionsdauer ermittelt werden. Aufgrund des ebenfalls aus dem
Ausgangssignal des Verzögerungssensors berechneten und die
jeweilige Fahrzeuggeschwindigkeit angebenden Informations
wertes sowie des vorstehend erläuterten, eine Zusammen
stoßart angebenden Informationswertes wird ein eine Zündent
scheidung angebenden weiterer Informationswert berechnet.
Der Zündgenerator erzeugt ein Zündsignal für den Gassack
immer nur dann, wenn dieser die Zündentscheidung angebende
Informationswert einen bestimmten Bezugswert übersteigt.
Die Erfindung wird nachstehend anhand zeichnerisch darge
stellter Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 ein schematisches Blockschaltbild mit einer grund
legenden Systemzusammenstellung der Erfindung zum
Auslösen eines Gassacks oder Airbags,
Fig. 2 ein Blockschaltbild mit einer Darstellung einer
praktischen Form einer Steuerung des Systems gemäß
der vorliegenden Erfindung;
Fig. 3 eine Perspektivansicht mit einer Darstellung eines
Airbag-Moduls und eines innerhalb eines Fahrzeug
raumes angeordneten Verzögerungssensors;
Fig. 4 eine Aufsicht auf die in Fig. 3 dargestellte Anord
nung;
Fig. 5 ein Flußdiagramm zur Erleichterung des Verständnis
ses des Betriebsablaufes der ersten Ausführungsform
gemäß der vorliegenden Erfindung;
Fig. 6 eine grafische Darstellung des Fahrzeuggeschwindig
keits-Änderungswertes gegenüber der seit dem Zusam
menstoß verstrichenen Zeit;
Fig. 7(A) eine grafische Darstellung einer Signalform nieder
frequenter Komponenten (G₁) des Verzögerungsnach
weissignals;
Fig. 7(B) eine entsprechende grafische Darstellung einer Sig
nalform mittelfrequenter Komponenten (G₂) des
Verzögerungsnachweissignals;
Fig. 8 eine grafische Darstellung eines Auslöseentschei
dungsinformationswertes F gegenüber der seit einem
Zusammenstoß verstrichenen Zeit gemäß der vorlie
genden Erfindung;
Fig. 9 ein Blockschaltbild mit einer Darstellung einer
zweiten und einer dritten Ausführungsform der vor
liegenden Erfindung;
Fig. 10 ein Flußdiagramm zur Erleichterung des Verständnis
ses des Betriebsablaufes der zweiten Ausführungs
form; und
Fig. 11 ein Flußdiagramm zur Erleichterung des Verständnis
ses des Betriebsablaufes der dritten Ausführungs
form.
Fig. 1 zeigt schematisch die Anordnungen des Systems gemäß der
Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung, bei welchen das
System eine Verzögerungsfeststelleinrichtung 3 aufweist, die
innerhalb eines Fahrzeugraumes angeordnet ist, um eine Ver
zögerung (negative Beschleunigung) eines Fahrzeugs nach einem
Zusammenstoß festzustellen, und eine Steuerung 10 aufweist,
einschließlich einer Fahrzeuggeschwindigkeitsinformationsbe
rechnungseinrichtung 101 zur Berechnung eines auf die Fahr
zeuggeschwindigkeit bezogenen Informationswertes in Reaktion
auf ein Verzögerungsnachweissignal, welches von der Verzöge
rungsfeststelleinrichtung 3 ausgegeben wird; und das System
weist weiterhin eine Zusammenstoßartinformationsberechnungs
einrichtung 102 auf zur Berechnung eines auf die Zusammen
stoßart bezogenen Informationswertes in Reaktion auf ein Ver
zögerungsnachweissignal, welches von der Verzögerungsfest
stelleinrichtung 3 ausgegeben wird; und weist schließlich
eine Signalerzeugungseinrichtung 103 auf, um zu entscheiden,
ob ein Airbag-Auslösesignal ausgegeben werden muß oder nicht,
in Reaktion auf den berechneten Fahrzeuggeschwindigkeitsinfor
mationswert und den berechneten Zusammenstoßartinformations
wert.
Zusammenfassend wird ein Verzögerungsnachweissignal G
durch die Verzögerungsfeststelleinrichtung 3 bestimmt;
ein Geschwindigkeitsinformationswert B wird auf der
Grundlage des Verzögerungsnachweissignals G durch die
Geschwindigkeitsinformationsberechnungseinrichtung 101 be
rechnet; ein Zusammenstoßartinformationswert E wird auf der
Grundlage des Verzögerungsnachweissignals G durch die Zusam
menstoßartinformationsberechnungseinrichtung 102 berechnet;
ein Auslöseentscheidungsinformationswert F wird auf der
Grundlage des berechneten Geschwindigkeitsinformationswertes
B und des Zusammenstoßartinformationswertes E berechnet, und
ein Airbag-Auslösesignal IGN wird durch die Auslösesignal
erzeugungseinrichtung 103 erzeugt, wenn der Auslöseentschei
dungsinformationswert F einen vorbestimmten Wert überschrei
tet, um so einen Airbag (Gassack oder Gaskissen) zu expan
dieren oder aufzublasen.
Fig. 2 zeigt eine praktische Steuerung 10 des erfindungsge
mäßen Systems, welche einen A/D-Wandler 11 umfaßt zum Umwan
deln eines analogen Nachweissignals von dem Verzögerungssen
sor 3 in ein digitales Nachweissignal; ein Tiefpaßfilter 12
zum Durchlassen nur niederfrequenter Komponenten des digita
len Verzögerungsnachweissignals; einen Prozessor (CPU) zur Ausführung er
forderlicher arithmetischer Verarbeitungen (die nachstehend
im einzelnen beschrieben sind) auf der Grundlage des nieder
frequenten Verzögerungsnachweissignals; und ein Schaltelement
(beispielsweise einen Transistor) 14, das in Reaktion auf ein
Airbag-Auslösesignal IGN von der CPU 13 eingeschaltet wird,
um Strom von einer Batterie einem Airbag-Modul 2 zum Aufbla
sen des Airbags 2 zuzuführen. Weiterhin bildet die CPU
13 die Geschwindigkeitsinformationsberechnungseinrichtung
101, die Zusammenstoßartinformationsberechnungseinrichtung
102, und die Auslösesignalerzeugungseinrichtung 103.
Die Fig. 3 und 4 zeigen die tatsächliche Anordnung der Ein
zelteile des Systems, wobei das Airbag-Modul 2 ungefähr im
Zentrum eines Lenkrades 1 angeordnet ist; der Verzögerungs
sensor 3 etwa in der Mitte des Fahrzeugraumes (Fahrgastraumes)
angeordnet ist; und die Batterie 4 in dem Motorraum liegt.
Darüber hinaus kann die Steuerung 10 oder die CPU 13 zusam
men mit der Steuerung verschiedener Fahrzeugvorgänge genutzt
werden.
Nachstehend wird der Betriebsablauf der CPU 13 der Steuerung
10 in einer ersten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Systems unter Bezug auf ein in Fig. 5 dargestelltes Flußdia
gramm beschrieben.
Zunächst setzt die Steuerung eine Airbag-Auslösesignalbe
rechnungszeitperiode I als eine neue Zeitperiode I+1 (in
einem Schritt S1) herauf. Diese Airbag-Auslösesignalberech
nungszeitperiode I (beispielsweise 100 bis 150 Millisekunden)
wird festgelegt unter Berücksichtigung eines optimalen Aus
lösezeitpunktes tr (der in Fig. 6 gezeigt ist) nach dem
Zusammenstoß, zu welchem der Airbag aufgeblasen werden soll.
Die Steuerung übernimmt ein digitales Verzögerungsnachweissignal
(welches nachstehend als Nachweissignal bezeichnet wird) G₁
von dem Tiefpaßfilter 12 (im Schritt S2), und vergleicht
das Nachweissignal G₁ mit einer vorbestimmten Schwelle A,
um festzustellen, ob der Signalpegel von G₁ größer oder
gleich A ist (im Schritt S3).
Ist die Antwort JA (im Schritt S3), so geht die Steuerung
zu dem darauffolgenden Schritt über, um eine Zusammenstoß
artberechnungszeitperiode J als eine neue Zeitperiode J+1
heraufzusetzen, und um weiterhin einen akumulierten Fahrzeug
geschwindigkeitsinformationswert B gemäß folgender Formel
(im Schritt S4) zu berechnen:
B ← B + ∫ G₁ dt (1)
wobei ∫ G₁ dt einen niederfrequenten Verzögerungsnachweis
signalpegel bezeichnet, der innerhalb einer vorbestimmten
Berechnungsperiode (J) integriert wird.
Daraufhin überprüft die Steuerung, ob G₁ kleiner oder gleich
ein maximales Nachweissignal G1(max) bezüglich des Signal
pegels ist (im Schritt S5). Ist die Antwort JA (im Schritt
S5), so überprüft die Steuerung, ob G₁ größer oder gleich
im Signalpegel ist als ein minimales Nachweissignal G1(min)
(im Schritt S6). Ist die Antwort NEIN (im Schritt S5), also
wenn G1(max) kleiner ist als G₁, so speichert die Steue
rung G₁ als einen neuen Wert von G1(max) (im Schritt S12).
Ist die Antwort (im Schritt S6) NEIN; also wenn G1(min)
größer ist als G₁, so speichert die Steuerung G₁ als einen
neuen Wert von G1(min) (im Schritt S13).
Daraufhin berechnet die Steuerung einen Auslöseentscheidungs
informationswert F gemäß der nachstehenden Formel (im Schritt
S7):
F ← B + H × E (2)
wobei B den gemäß der Formel (1) erhaltenen akkumulierten Ge
schwindigkeitsinformationswert bezeichnet, H einen Koeffizien
ten bezeichnet; und E einen akkumulierten Zusammenstoßartinfor
mationswert bezeichnet, der entsprechend der Formel (3) (die
nachstehend genauer beschrieben wird) erhalten wurde.
Daraufhin geht die Steuerung zu dem nächsten Schritt über,
um zu überprüfen, ob der Auslöseentscheidungsinformationswert
F kleiner oder gleich einer Schwelle K ist (im Schritt S8).
Ist die Antwort JA (im Schritt S8), so geht die Steuerung zu
dem darauffolgenden Schritt über, um darüber hinaus zu über
prüfen, ob die Auslösesignalberechnungszeitperiode I kleiner
oder gleich einem Referenzwert L ist (im Schritt S9). Ist
die Antwort JA (im Schritt S9), so geht die Steuerung zu dem
darauffolgenden Schritt über, um weiterhin zu überprüfen, ob
die Zusammenstoßartberechnungszeitperiode J kleiner oder
gleich einer Schwelle M ist (im Schritt S10). Ist die Antwort
JA (im Schritt S10), so kehrt die Steuerung zu dem Schritt
S1 zurück, und wiederholt die voranstehend beschriebene Pro
zedur.
Bei der voranstehend beschriebenen Steuerprozedur gibt dann,
wenn der Auslöseentscheidungsinformationswert F größer ist
als K (die Schwelle) (im Schritt S8), die Steuerung ein Airbag-
Auslösesignal (im Schritt S14) aus, um das Schaltelement
14 einzuschalten, so daß die Batterie mit dem Airbag-Modul 2
verbunden ist, um das Airbag-Modul 2 zum Schutze des Fahrers
gegen einen Stoß aufzublasen.
Wenn die Zusammenstoßartberechnungszeitperiode J länger ist
als M (Schwelle) (im Schritt S10), so geht die Steuerung zu
dem nachfolgenden Schritt über, um den Zusammenstoßartinfor
mationswert E entsprechend der nachfolgenden Formel zu erhal
ten (im Schritt S15):
E ←E + (G1(max) - G1(min)) (3)
wobei G1(max) einen maximalen niederfrequenten Verzögerungs
nachweissignalpegel bezeichnet, und G1(min) einen minimalen
niederfrequenten Verzögerungsnachweissignalpegel, die beide
innerhalb einer vorbestimmten Abtastperiode (TS) erhalten wer
den, wie dies in Fig. 7(A) gezeigt ist.
Hier ist es vorzuziehen, die Zusammenstoßartberechnungszeit
periode J entsprechend der Periode festzulegen, welche der
Grundfrequenz des Signals G₁ entspricht (beispielsweise
einige zehn Millisekunden), so daß die voranstehende For
mel (3) so oft wie möglich ausgeführt werden kann, während der
Auslösesignalberechnungsperiode I (beispielsweise 100 bis 150
Millisekunden), um eine höhere Genauigkeit der Berechnung zu
erreichen.
Weiterhin geht die Steuerung mit den darauffolgenden Schrit
ten weiter, um das neue Verzögerungsnachweissignal G₁, wel
ches (im Schritt S2) eingegeben wurde, zu setzen als G1(max)
←G₁; G1(min) ← G₁; und J ← 0 (im Schritt S16), und
dann erfolgt eine Rückkehr zum Schritt S1.
Wenn G₁ kleiner ist als A (im Schritt S3), geht dann die
Steuerung zu dem nachfolgenden Schritt über, um zu überprüfen,
ob die Auslösesignalberechnungszeitperiode I gleich oder län
ger ist als der Referenzwert L (im Schritt S11). Ist die Ant
wort NEIN (im Schritt S11) so kehrt die Steuerung zum Schritt
1 zurück. Ist die Antwort (im Schritt S11) JA, so geht die
Steuerung zu dem darauffolgenden Schritt über, um die Auslöse
signalberechnungszeitperiode I, die Zusammen
stoßartberechnungszeitperiode J, den Fahrzeuggeschwindigkeits
informationswert B, den Zusammenstoßartinformationswert E,
und den Auslöseentscheidungsinformationswert F zurückzusetzen, und um die
Schwelle A, die (im Schritt S3) angenommen wurde, zu setzen als
G1(max) ← A und G1(min) ← A (im Schritt S17), um dann
zum Schritt S1 zurückzukehren. Weiterhin geht die Steuerung
mit dem Schritt S17 weiter, wenn I (Auslösesignalberechnungs
zeitperiode) länger ist als L (Referenzwert) (im Schritt S9).
Der Betriebsablauf des Airbag-Steuersystems wird nachstehend
mit mehr Einzelheiten unter Bezug auf die Fig. 6 bis 8
beschrieben.
Fig. 6 zeigt den Fahrzeuggeschwindigkeitsänderungswert (also
die Geschwindigkeitsinformation) (km/h) bei einem leichten Zu
sammenstoß durch eine durchgezogene Linie, und den bei einem
schweren Unfall durch eine gestrichelte Linie. In Fig. 6 ist
eine vertikale Linie tr ein optimaler Auslösezeitpunkt, bei
welchem der Airbag nach dem Zusammenstoß aufgeblasen werden
soll. Fig. 6 macht deutlich, daß es unmöglich ist, den leich
ten Zusammenstoß von dem schweren Zusammenstoß (oder umge
kehrt) zu unterscheiden, da die Geschwindigkeitsänderungswerte
einander zwischen 0 und tr ähnlich sind.
Zur Behebung dieses Problems wird gemäß der vorliegenden Er
findung das niederfrequente Verzögerungsnachweissignal G₁,
welches sich so ändert, wie dies in Fig. 7(A) gezeigt ist,
integriert innerhalb einer vorbestimmten Abtastperiode TS
(beispielsweise 10 Millisekunden), um B = ∫ G₁ dt zu erhal
ten, und weiterhin einen akkumulierten Fahrzeuggeschwindig
keitsinformationswert als B ← B + ∫ G₁ dt im Schritt S4.
Zusätzlich wird eine Differenz bezüglich des Geschwindigkeits
änderungswertes zwischen dem Maximalwert G1(max) und dem
Minimalwert G1(min) des niederfrequenten Verzögerungsnach
weissignals G₁, wie in Fig. 7(A) dargestellt ist, bestimmt
innerhalb einer vorbestimmten Abtastzeit TS,
um G1(max)-G1(min) zu
erhalten sowie darüber hinaus einen akkumulierten Zusammenstoß
artinformationswert als E ← E + (G1(max) - G1(min)) im
Schritt S15.
Weiterhin kann ein Auslöseentscheidungsinformationswert F er
halten werden durch Addieren des Fahrzeuggeschwindigkeits
informationswertes B zu dem Zusammenstoßartinformationswert E,
multipliziert mit einem Koeffizienten H, als F ← B + H × E
im Schritt S7. Ein Airbag-Auslösesignal wird ausgegeben, wenn
dieser Auslöseentscheidungsinformationswert F einen Referenz
schwellenwert K überschreitet (im Schritt S14).
Fig. 8 zeigt den Auslöseentscheidungsinformationswert F,
der mit zunehmendem Ablauf der Zeit nach dem Zusammenstoß zu
nimmt. Fig. 8 macht deutlich, daß der Auslöseentscheidungs
informationswert F bei einem schweren Zusammenstoß drastisch
ansteigt, wenn die Zeit, die nach dem Zusammenstoß vergangen ist,
den optimalen Auslösezeitpunkt tr erreicht. Andererseits
nimmt der Wert F bei einem leichten Zusammenstoß an
nähernd gleichförmig auch über den optimalen Auslösezeitpunkt tr hinaus
zu. Mit
anderen Worten überschreitet der Auslöseentscheidungsinforma
tionswert F bei einem schweren Zusammenstoß die Schwelle K
nahe dem optimalen Auslösezeitpunkt tr; der Wert bei einem
leichten Zusammenstoß wird jedoch nicht die Schwelle K über
schreiten, so daß es möglich ist, auf sichere Weise die bei
den Zusammenstöße voneinander mit Hilfe eines einzigen Ver
zögerungssensors zu unterscheiden.
Fig. 9 zeigt eine praktische Ausführungsform einer Steuerung
10A einer zweiten und einer dritten Ausführungsform des er
findungsgemäßen Systems, bei welchem ein Bandpaßfilter 12A
zusätzlich zwischen den A/D-Wandler 11 und die CPU 13 geschal
tet ist, um mittelfrequente Komponenten des digitalen Verzöge
rungsnachweissignals G₂ von dem digitalen Nachweissignal G
zu trennen, zusätzlich zu dem Tiefpaßfilter 12. Der Auslöse
entscheidungsinformationswert F wird auf der Grundlage dieser
beiden Verzögerungsnachweissignale G₁ und G₂ bei der zweiten
und dritten Ausführungsform erhalten.
Der Betriebsablauf der zweiten Ausführungsform wird nunmehr
mit mehr Einzelheiten unter Bezug auf ein in Fig. 10 darge
stelltes Flußdiagramm geschildert. Nach Fig. 10
wird der akkumulierte Zusammenstoßartinformations
wert E auf der Grundlage von G2(max) und G2(min) des
mittelfrequenten Nachweissignals berechnet. Dies geschieht
deshalb, weil das mittelfrequente Nachweissignal G₂ beinahe
keine niederfrequenten Komponenten der Fahrzeuggeschwindig
keitsänderung aufweist, so daß es möglich ist, den leichten
Zusammenstoß genauer von dem schweren Zusammenstoß zu unter
scheiden (oder umgekehrt), ohne einem Einfluß der Fahrzeug
geschwindigkeitsänderung zu unterliegen. Da das digitale
Nachweissignal in das niederfrequente Nachweissignal G₁ und
das mittelfrequente Nachweissignal G₂ unterteilt ist, ist
es darüber hinaus möglich, den optimalen Auslösezeitpunkt tr
(in Fig. 8 gezeigt) einfacher einzustellen, und zwar durch ge
eignete Bestimmung des Koeffizienten H in Formel (2).
In bezug auf Fig. 10 übernimmt die Steuerung sowohl das nieder
frequente Nachweissignal G₁ als auch das mittelfrequente
Nachweissignal G₂ (im Schritt S2A) und überprüft, ob
G₂ kleiner oder gleich als G2(max) ist (im Schritt S5A).
Ist die Antwort JA (im Schritt S5A), so überprüft die Steue
rung weiterhin, ob G₂ größer oder gleich als G2(min) ist
(im Schritt S6A). Ist die Antwort NEIN oder G2(max) kleiner
als G₂ (im Schritt S5A), so speichert die Steuerung G₂ als
G2(max) ← G₂ (im Schritt S12A); und ist die Antwort NEIN
oder ist G2(min) größer als G₂ (im Schritt S6A), so spei
chert die Steuerung G₂ als G2(min) ← G₂ (im Schritt
S13A). Daher berechnet die Steuerung den akumulierten Zusammen
stoßartinformationswert E entsprechend der folgenden Formel
(im Schritt S 15A):
E ← E + (G2(max) - G2(min)) (3A)
wobei G2(max) einen maximalen mittelfrequenten Verzögerungs
nachweissignalpegel bezeichnet und G2(min) einen minimalen
mittelfrequenten Verzögerungsnachweissignalpegel, die beide
innerhalb einer vorbestimmten Abtastperiode TS ermittelt
werden.
Weiterhin setzt die Steuerung das neue Nachweissignal G₂
als G2(max) ← G₂; G2(min) ← G₂; und J ← 0 (im
Schritt S16A), und setzt die Schwelle A als G2(max) ← A
und G2(min) ← A (im Schritt S17A).
Bei dieser zweiten Ausführungsform wird der akkumulierten Fahr
zeuggeschwindigkeitsinformationswert B auf der Grundlage des
niederfrequenten Nachweissignals G₁ entsprechend der Formel
(1) erhalten (im Schritt S4) auf dieselbe Weise wie bei der
ersten Ausführungsform; allerdings wird der akkumulierte Zu
sammenstoßartinformationswert E während der Abtastperiode TS
erhalten auf der Grundlage des mittelfrequenten Nachweissig
nals G₂ entsprechend der Formel (3A) (im Schritt S15A), und
dies ist anders als bei der ersten Ausführungsform. Weiter
hin wird der Auslöseentscheidungsinformationswert F entspre
chend der Formel (2) (im Schritt S7) erhalten, und es wird ein
Auslösesignal erzeugt, wenn F die Schwelle K überschreitet
(im Schritt S14), auf dieselbe Weise wie bei der ersten Aus
führungsform.
Der Betriebsablauf der dritten Ausführungsform wird im ein
zelnen unter Bezug auf ein in Fig. 11 dargestelltes Flußdia
gramm beschrieben. Nach Fig. 11,
wird der Zusammenstoßartinformationswert N auf der Grundlage
des mittelfrequenten Nachweissignals G₂ berechnet. Dies ge
schieht daher, daß der Zusammenstoßartinformationswert N kon
tinuierlich erhalten werden kann, im Gegensatz zu der ersten
und zweiten Ausführungsform, bei welchen der ähnliche Wert E
diskontinuierlich erhalten wird auf der Grundlage von Diffe
renzen zwischen G1(max) und G1(min) oder G2(max) und
G2(min), und so wird erreicht, daß der optimale Auslöse
zeitpunkt tr feiner eingestellt werden kann. Darüber hinaus
ist es ebenfalls möglich, die Berechnungsgeschwindigkeit zu
vergrößern, da der Zusammenstoßartinformationswert N konti
nuierlich berechnet werden kann.
In bezug auf die Fig. 11 übernimmt die Steuerung sowohl das nie
derfrequente Nachweissignal G₁ als auch das mittelfrequente
Nachweissignal G₂ (im Schritt S2A). Die Steuerung
berechnet den akkumulierten Geschwindigkeitsinformationswert
B entsprechend der Formel (1) und den Zusammenstoßartinfor
mationswert N entsprechend der folgenden Formel (im Schritt
S4A):
N ← N + ∫ G₂ dt (4)
wobei ∫ G₂ dt einen mittelfrequenten Verzögerungsnachweis
signalpegel bezeichnet, der innerhalb einer vorbestimmten Be
rechnungsperiode J integriert wird.
Daraufhin berechnet die Steuerung den Auslöseentscheidungs
informationswert F entsprechend der folgenden Formel (im
Schritt S7A):
F ← B + H × N (5)
wobei H einen von 1 verschiedenen Koeffizienten bezeichnet.
Darüber hinaus bestimmt die Steuerung, ob die Auslösesignal
berechnungszeitperiode I größer oder gleich als der Referenz
wert L ist (im Schritt S11), oder kleiner oder gleich als der
Referenzwert L (im Schritt S9), und die Steuerung setzt die
Zeitperiode I, den Geschwindigkeitsinformationswert B
und den Zusammenstoßartinformationswert N (in den Schritten
S17B und S17C) zurück, und kehrt dann zum Schritt S1 zurück. Bei die
ser dritten Ausführungsform ist es möglich, den Zusammenstoß
artinformationswert N beinahe äquivalent zu dem Wert E zu
berechnen, der in der zweiten Ausführungsform (im Schritt
S15A) erhalten wird als
E ← E + (G2(max) - G2(min)).
Wie voranstehend beschrieben wurde, ist es bei dem Airbag-
Auslösesteuersystem gemäß der vorliegenden Erfindung möglich,
da der leichte Zusammenstoß und der schwere Zusammenstoß ver
läßlich voneinander mittels nur eines einzigen Verzögerungs
sensors unterschieden werden können, der innerhalb eines Fahr
zeugraumes angeordnet ist, die Teile und deren Zusammenbau
kosten zu verringern. Da das System aufgebaut werden kann aus
hauptsächlich einem Tiefpaß- und/oder Bandpaßfilter und einer
CPU, kann darüber der Systemaufbau durch Verwendung der CPU
gemeinsam mit der CPU, die zur Steuerung anderer Fahrzeug
steuersysteme verwendet wird, wesentlich vereinfacht werden.
Claims (7)
1. Gassack-Auslösesteuersystem für ein Kraftfahrzeug, mit
- a) einem Verzögerungssensor (3) zum Erfassen einer Fahrzeugverzögerung infolge eines Zusammenstoßes und zur Erzeugung eines Verzögerungssignals (G);
- b) einer Auswerteschaltung (101, 102) zum Berechnen von sich auf einen Zusammenstoß beziehenden Informationswerten (B, E) aufgrund des Verzögerungssignals (G), und
- c) einem Zündsignalgenerator (103), der auf die Auswerte schaltung (101, 102) anspricht, um ein Gassack-Zündsignal (IGN) aufgrund der berechneten Informationswerte (B, E) zu erzeugen,
dadurch gekennzeichnet, daß
- d) die Auswerteschaltung (101, 102) einen akkumulierten Geschwindigkeitsinformationswert (B) gemäß folgender Formel berechnet: B ← B + ∫ G₁ dtwobei ∫ G₁ dt einen niederfrequenten Anteil des Verzögerungs signals bezeichnet, der innerhalb einer vorbestimmten Be rechnungsperiode (J) integriert ist,
- e) die Auswerteschaltung (101, 102) einen die Zusammenstoß art angebenden, akkumulierten Informationswert (E) aufgrund der Differenz zwischen dem maximalen und dem minimalen Signalpegel eines in einem bestimmten Fre quenzband liegenden Anteils des Verzögerungssignals (G) berechnet, die beide innerhalb einer vorbestimmten Abtastperiode (TS) auftreten, sowie
- f) der Zündsignalgenerator (103) einen Zündentscheidungs- Informationswert (F) durch gewichtete Addition des berech neten Geschwindigkeitsinformationswertes (B) und des be rechneten Zusammenstoßart-Informationswertes (E) berechnet und das Gassack-Zündsignal (IGN) erzeugt, wenn der berech nete Zündentscheidungs-Informationswert (F) einen bestimmten Bezugswert (K) überschreitet.
2. Gassack-Auslösesteuersystem nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß der Zündsignalgenerator (103) den
Zündentscheidungs-Informationswert (F) entsprechend der
folgenden formel berechnet:
F ← B + H × E,wobei H einen Koeffizienten bezeichnet.
3. Gassack-Auslösesteuersystem nach Anspruch 1 oder 2, da
durch gekennzeichnet, daß die Auswerteschaltung (101, 102)
den akkumulierten Zusammenstoßart-Informationswert (E) ent
sprechend folgender Formel berechnet:
E ← E + (G1(max) - G1(min)),wobei G1(max) einen maximalen Pegel eines niederfrequenten
Anteils des Verzögerungssignals bezeichnet, und G1(min) einen
minimalen Pegel dieses niederfrequenten Anteils des Verzöge
rungssignals bezeichnet.
4. Gassack-Auslösesteuersystem nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Auswerteschaltung (101, 102)
den akkumulierten Zusammenstoß-Informationswert (E)
entsprechend folgender Formel berechnet.
E ← E + (G2(max) - G2(min)),wobei G2(max) einen maximalen Pegel eines mittelfrequenten
Anteils des Verzögerungssignals bezeichnet und G2(min) einen
minimalen Pegel dieses mittelfrequenten Anteils des Verzögerungssignals
bezeichnet.
5. Gassack-Auslösesteuersystem für ein Kraftfahrzeug, mit
- a) einem Verzögerungssensor (3) zum Erfassen einer Fahrzeugverzögerung infolge eines Zusammenstoßes und zur Erzeugung eines Verzögerungssignals (G);
- b) einer Auswerteschaltung (101, 102) zum Berechnen von sich auf einen Zusammenstoß beziehenden Informationswerten (B, N) aufgrund des Verzögerungssignals (G), und
- c) einem Zündsignalgenerator (103), der auf die Auswerte
schaltung (101, 102) anspricht, um ein Gassack-Zündsignal
(IGN) aufgrund der berechneten Informationswerte (B, N)
zu erzeugen,
dadurch gekennzeichnet, daß - d) die Auswerteschaltung (101, 102) einen akkumulierten Geschwindigkeitsinformationswert (B) gemäß folgender Formel berechnet: B ← B + ∫ G₁ dt,wobei ∫ G₁ dt einen niederfrequenten Anteil des Verzögerungs signals bezeichnet, der innerhalb einer vorbestimmten Be rechnungsperiode (J) integriert ist,
- e) die Auswerteschaltung (101, 102) einen die Zusammenstoß art angebenden, akkumulierten Informationswert (N) gemäß folgender Formel berechnet: N ← N + ∫ G₂ dt,wobei ∫ G₂ dt einen mittelfrequenten Anteil des Ver zögerungssignals bezeichnet, der innerhalb einer vorbestimmten Be rechnungsperiode (J) integriert ist; sowie
- f) der Zündsignalgenerator (103) einen Zündentscheidungs-Informationswert (F) durch gewichtete Ad dition des berechneten Geschwindigkeitsinformationswertes (B) und des berechneten Zusammenstoßart-Informationswertes (N) mit jeweils unterschiedlichen Gewichtungsfaktoren be rechnet und das Gassack-Zündsignal (IGN) erzeugt, wenn der berechnete Zündentscheidungs-Informationswert (F) einen be stimmten Bezugswert (K) überschreitet.
6. Gassack-Auslösesteuersystem nach Anspruch 5, dadurch
gekennzeichnet, daß der Zündsignalgenerator (103) den
Zündentscheidungs-Informationswert (F) entsprechend der
folgenden Formel berechnet:
F ← B + H × N,wobei H einen von 1 verschiedenen Koeffizienten bezeichnet.
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