DE4027071C2 - Stahl-Ölabstreifring-Anordnung - Google Patents
Stahl-Ölabstreifring-AnordnungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Stahl-Ölabstreifring- bzw. Kolbenring-Anordnung,
wie sie in Brennkraftmaschinen mit innerer
Verbrennung Verwendung findet, gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1 bzw. 4. Im einzelnen bezieht sich die
Erfindung auf Verbesserungen in der Formgebung des Stumpfstoß-Abschnitts
einer Distanzhalte-Expanderfeder, die in
radialer Richtung eine gewellte Form hat.
Aus der GB 1035249 bzw. der DE-OS 36 00 839 ist eine Distanzhalte-Expanderfeder
für eine Stahl-Ölabstreifring-Anordnung
gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 bekannt. Ferner
bekannt ist aus der US-PS 2777740 eine Distanzhalte-Expanderfeder
bzw. ein Abstandshalter für eine Stahl-Ölabstreifring-Anordnung
gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 4.
In den bekannten Fällen treten Ölverluste auf, deren Ursache
bisher nicht eindeutig erkannt wurde. Eine Analyse der
Verhältnisse wird im folgenden anhand der Fig. 1(a) und
1(b) gegeben, die Konstruktionen zeigen, die denjenigen des
Standes der Technik gemäß GB 1035249 (Fig. 1(a)) und gemäß
US-PS 2777740 (Fig. 1(b)) entsprechen.
Wie aus Fig. 1(a) hervorgeht, weist der Abstandshalter 10
bei dieser herkömmlichen Stahl-Ölabstreifring-Anordnung in
radialer Richtung eine durchgehend gewellte Formgebung auf
und ist so gestaltet, daß er insgesamt in Axialrichtung
betrachtet eine ringförmige Gestalt annimmt. An einer Stelle
seines Umfangs hat der Abstandshalter 10 eine Trennstelle,
wobei die an der Trennstelle vorliegenden Enden des
Abstandshalters 10 an einem Stumpfstoß-Abschnitt 11 aufeinander
treffen. Wenn der Abstandshalter 10 an einem Kolben
montiert und durch die Innenwand eines Zylinders zusammengedrückt
wird, kommen die Trennstellen-Enden am Stumpfstoß-Abschnitt
miteinander derart in Druckkontakt, daß ein
Kraftübertragungspunkt (Anschlußpunkt) a an einer
Stelle zu liegen kommt, die erheblich oberhalb einer
Mittellinie X-X′ bezüglich der Höhenerstreckung der Ab
standshalter-Wellungen liegt. Daraus folgt, daß der Be
rührungszustand und die Berührungskräfte zwischen obe
ren und unteren Querband-Anschlag-Abschnitten 12, 12′,
die in der Nähe des Kraftübertragungspunktes vorstehen,
und den inneren Umfangsoberflächen der betreffenden
oberen und unteren Querbänder ungleichmäßig werden. Be
dingt durch den Einfluß dieser Ungleichförmigkeit neh
men die äußeren Umfangsoberflächen der oberen und unte
ren Querbänder im Bereich des Stumpfstoß-Abschnitts 11
einen Zustand ein, in dem sie die Zylinder-Wandoberflä
che nicht richtig berühren. Dies wiederum führt zu ei
ner Verringerung des Öl-Abstreifeffekts des Öl-Ab
streifrings.
Eine weitere Ausführungsform eines Abstandshalters her
kömmlicher Ausführung ist in Fig. 1(b) gezeigt.
Wie in Fig. 1(b) dargestellt, weist eine Distanzhalte-
bzw. Abstandshalte-Expanderfeder 110 (nachfolgend wird
auch diese Expanderfeder der Einfachheit halber als Ab
standshalter bezeichnet) eine wellige Formgebung in
axialer Richtung auf und ist von oben und von unten
durch ein oberes bzw. unteres Querband eingefaßt.
Der Abstandshalter 110 dieser herkömmlichen Stahl-Öl
streifring-Anordnung ist durchgehend in Axialrichtung
gewellt und so geformt, daß er insgesamt bei Betrach
tung in Axialrichtung eine ringförmige Gestalt annimmt.
Der Abstandshalter 110 ist an einer Stelle seines Um
fangs durchtrennt bzw. offen und die Trennstellen-Enden
des Abstandshalters 110 treffen an einem Stumpfstoß-
Abschnitt 111 aufeinander. Wenn der Abstandshalter 110
am Kolben eingepaßt und durch die Innenwandung eines
Zylinders zusammengedrückt worden ist, kommen die
Trennstellen-Enden am Stumpfstoß-Abschnitt 111 in
Druck-Anlagekontakt miteinander, und zwar derart, daß
der Kraftübertragungspunkt (Anschlußpunkt) a eine Lage
einnimmt, die erheblich oberhalb der Mittellinie X-X′
bezüglich der Höhenerstreckung der Abstandshalter-
Wellungen zu liegen kommt. Als Folge davon ergeben sich
Ungleichförmigkeiten bezüglich des Kontaktzustandes und
der Kontaktkraft zwischen oberen und unteren Querband-
Anschlagabschnitten 112, 112′, die in der Nähe des
Kraftübertragungspunktes a vorstehen, und den inneren
Umfangsoberflächen der betreffenden oberen bzw. unteren
Querbänder. Bedingt durch den Einfluß dieser Ungleich
förmigkeit gelangen die äußeren Umfangsoberflächen der
oberen und unteren Querbänder im Bereich des Stumpf
stoß-Abschnitts 111 in einen Zustand, in dem sie die
Zylinder-Wandoberfläche nicht richtig berühren. Auch
dies führt zu einer Verringerung des Öl-Abstreifeffekts
des Kolbenrings bzw. Öl-Abstreifrings.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine
Ölabstreifring-Anordnung gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1 bzw. 4 zu schaffen, die durch einfache Maßnahmen
die Ölverluste, die durch unkontrollierten Abtrieb und
damit zusammenhängende Undichtigkeiten entstehen, vermindert.
Diese Aufgabe wird durch die in den Patentansprüchen 1 und
4 angegebenen Merkmale gelöst. Nach dem Erfindungsgedanken
wird zum einen die Druckkontaktstelle an einer optimalen
Stelle festgelegt, so daß eine gleichmäßige Andruckskraft
auf die Zylinderinnenwand angelegt wird. Die besondere Gestaltung
der einander zugewandten Flächen stellt sicher,
daß diese Druckkontaktstelle toleranzunabhängig an der
richtigen Stelle vorliegt und im Betrieb (thermische Beanspruchung)
auch eingehalten wird. Dadurch ist ein gleichmäßiger
Radialdruck und damit eine erhöhte Dichtigkeit erreichbar, die zu einer Verminderung des Ölverbrauchs führt.
Gemäß einem Aspekt der vorliegenden Erfindung wird
diese Aufgabe dadurch gelöst, daß eine Stahl-Ölab
streifring-Anordnung vorgesehen wird, die ein oberes
Querband, ein unteres Querband und eine Abstandshalte-
Expanderfeder aufweist, die von oben und von unten
durch die oberen und unteren Querbänder eingefaßt ist
und sich radial erstreckende Wellungen aufweist. Die
Abstandshalte-Expanderfeder bzw. der Abstandshalter ist
an einer Stelle offen bzw. unterteilt und bildet dort
Stoßenden bzw. Stumpfstoß-Enden aus, die miteinander an
einem Kraftübertragungspunkt in Druckkontakt gelangen,
der auf einer Linie zu liegen kommt, die durch die
Wellungen im wesentlichen in deren jeweiligen Zentren
bezüglich ihrer Radialerstreckung verläuft. Der
Abstandshalter weist einen Öffnungsspalt mit einem Win
kel von 10° ±9° auf, der sich vom Kraftübertragungs
punkt radial nach außen zu den Stoßenden erstreckt.
Nach einem weiteren Aspekt der Erfindung wird diese
Aufgabe dadurch gelöst, daß eine Stahl-Ölabstreifring-
Anordnung mit einem oberen Querband, einem unteren
Querband und einer Abstandshalte-Expanderfeder bzw. ei
nem Abstandshalter geschaffen wird, der von oben und
von unten durch die oberen und unteren Querbänder ein
gefaßt ist und sich axial erstreckende Wellungen auf
weist. Der Abstandshalter ist an einer Stelle durch
trennt, d.h. offen bzw. unterteilt und bildet dort
Stoßenden bzw. Stoß-Endabschnitte aus, die an einem
Kraftübertragungspunkt in Druckkontakt miteinander ge
langen, der auf einer Linie zu liegen kommt, die durch
die Wellungen im wesentlichen durch deren jeweilige
Mitten bezüglich ihrer Axialerstreckung verläuft. Der
Abstandshalter weist eine Öffnung auf, die einen Winkel
von 10° ±9° definiert, wobei sich die Öffnung vom
Kraftübertragungspunkt zu den Stoßenden in axialer
Richtung erweitert.
Erfindungsgemäß wird sichergestellt, daß die oberen und
unteren Querbänder unter Einwirkung des Abstandshalters
mit der Innenwandung des Zylinders über ihren gesamten
Umfang in gleichförmigen Kontakt gelangen. Dies eröff
net die Möglichkeit, die Öl-Abstreifwirkung zu verbes
sern und den Ölverbrauch zu verringern.
Weitere Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfin
dung ergeben sich aus der nachstehenden Beschreibung in
Verbindung mit den Zeichnungen, in denen gleiche Be
zugszeichen dieselben oder ähnliche Teile bezeichnen.
In den Zeichnungen sind mehrere Ausführungsbeispiele
der Erfindung gezeigt. Es zeigen:
Fig. 1(a) und 1(b) vergrößerte Ausschnitte von
Draufsichten herkömmlicher Ab
standshalter bzw. Abstands
halte-Expanderfedern;
Fig. 2 einen Schnitt einer ersten Aus
führungsform des erfindungsge
mäßen Abstandshalters;
Fig. 3 in vergrößerter Darstellung ei
ne perspektivische Ansicht ei
nes Abschnitts des in Fig. 1(a)
gezeigten Abstandshalters;
Fig. 4 eine ausschnittsweise Drauf
sicht des in Fig. 3 darge
stellten Abstandshalters;
Fig. 5 in vergrößerter Darstellung
eine Seitenansicht zur Verdeut
lichung der Testergebnisse mit
einer Stahl-Ölabstreifring-An
ordnung gemäß der ersten Aus
führungsform der Erfindung;
Fig. 6 in vergrößerter Darstellung
eine Seitenansicht zur Verdeut
lichung der Testergebnisse mit
einer Stahl-Ölabstreifring-An
ordnung herkömmlicher Bauart;
Fig. 7 ein Diagramm mit Testdaten, das
die Ergebnisse von Tests mit ei
ner erfindungsgemäßen Stahl-Öl
abstreifring-Anordnung und ei
ner herkömmlichen Stahl-Ölab
streifring-Anordnung gegenüber
stellt;
Fig. 8 in vergrößerter Darstellung
eine perspektivische Ansicht
eines Ausschnitts des Abstands
halters bzw. der Abstandshalte-
Expanderfeder gemäß einer zwei
ten Ausführungsform der Erfin
dung;
Fig. 9 in vergrößerter Darstellung
eine Stirnansicht bzw. Seiten
ansicht eines Abschnitts des
Abstandshalters gemäß Fig. 8;
Fig. 10 eine vergrößerte Seitenansicht
zur Verdeutlichung der Tester
gebnisse mit einer Stahl-Ölab
streifring-Anordnung gemäß der
zweiten Ausführungsform der Er
findung;
Fig. 11 eine vergrößerte Seitenansicht
zur Verdeutlichung der Tester
gebnisse mit einer herkömmli
chen Stahl-Ölabstreifring-An
ordnung; und
Fig. 12 ein Diagramm mit Testdaten, das
die Ergebnisse von Versuchen
mit einer Stahl-Ölabstreifring-
Anordnung gemäß der zweiten
Ausführungsform der Erfindung
und einer herkömmlichen Stahl-
Ölabstreifring-Anordnung gegen
überstellt.
Nachstehend werden anhand der Zeichnungen Ausführungs
formen der Stahl-Ölabstreifring-Anordnungen gemäß der
Erfindung näher erläutert.
Wie in Fig. 2 gezeigt, weist eine Stahl-Ölabstreif
ring-Anordnung gewöhnlicherweise eine Abstandshalte-Ex
panderfeder bzw. einen Abstandshalter 1, ein oberes
Querband 2 und ein unteres Querband 3 auf. Wie in den
Fig. 3 und 4 gezeigt, ist der bekannte bzw. erfindungsgemäße Abstandshalter 1 der
art geformt bzw. umgeformt, daß er bei Betrachtung in
Axialrichtung insgesamt eine ringförmige Gestalt an
nimmt. An einer Stelle seines Umfangs ist der Abstands
halter offen bzw. mit einer Trennstelle versehen und
bildet einen Stumpfstoßabschnitt 4 aus, den man auch
als "Sparren" bezeichnen kann, weil dort - bei Betrach
tung aus Vertikalrichtung - die Enden sparrenartig zu
sammenlaufen. An den oberen und unteren Abschnitten des
Abstandshalters 1 sind an dessen innerem Umfang Vor
sprünge 5, 5′ ausgebildet. Durch diese Vorsprünge 5, 5′
werden die oberen und unteren Querbänder 2, 3 in die
äußere Umfangsrichtung gezwängt, so daß sie gegen die
Wandung eines Zylinders gedrückt werden.
Die Formgebung des Stumpfstoß-Abschnitts 4 ist derart,
daß ein Kraftübertragungspunkt a (Anschlußpunkt) auf
der Radial-Mittellinie X-X′ des Abstandshalters 1, d.h.
auf der Mittellinie des Abstandshalters 1 bezüglich der
Radialerstreckung zu liegen kommt. Der Stumpfstoß-Ab
schnitt 4 hat eine sich in Außenumfangsrichtung erwei
ternde Öffnung des Winkels R. Der Winkel R wird durch
einen Schleifprozeß oder durch plastische Umformung
ausgebildet. Ein bevorzugter Bereich der Winkelwerte
liegt bei 10° ±9°. Der untere Grenzwert von 1° stellt
einen Minimalwert dar, für den die Öffnung herstel
lungstechnisch noch aufrechterhalten werden kann, wobei
sichergestellt ist, daß der Kraftübertragungspunkt a
nicht oberhalb der Mittellinie X-X′ zu liegen kommt.
Der obere Grenzwert von 19° stellt die Grenze dar, bei
der am Kraftübertragungspunkt a in einem Zustand, in
dem auf den Abstandshalter 1 nach dessen Einpassen in
den Kolben und nach dem Einsetzen des Kolbens in den
Zylinder eine Druckkraft einwirkt, noch ein stabiler
Kontakt aufrechterhalten wird. Dies ist auch der Grenz
wert, bei dem sich an den Enden des Stumpfstoß-Ab
schnitts 4 noch kein Grat ausbildet.
Die Stahl-Ölabstreifring-Anordnung entsprechend dieser
Ausführung (Fig. 4) und eine Stahl-Ölabstreifring-An
ordnung herkömmlicher Bauart (Fig. 1(a)) wurden in ei
nem Vier-Takt-Ottomotor getestet, bei dem der Innen
durchmesser des Zylinders 76 mm betrug. Im folgenden
werden die Testergebnisse beschrieben.
Die Ölabstreifring-Anordnungen dieser Ausführung wurden
unter Verwendung einer Trocken-Schleifmaschine endbear
beitet, um einen Winkel R des Stumpfstoßabschnitts 4
mit einem Wert von 8° ±1° zu erhalten. Die Fig. 5
und 6 zeigen die Zustände der äußeren Umfangsoberfläche
der oberen und unteren Querbänder in der Nachbarschaft
des Abstandshalter-Stumpfstoß-Abschnitts der oben ange
sprochenen Öl-Abstreifringe nach einem 8-stündigen
Testlauf unter den gleichen Versuchsbedingungen auf.
Die Ergebnisse des Versuchs zeigen bezüglich der erfin
dungsgemäßen Ausführungsform, daß die Kontaktspuren 6,
7, die bedingt durch den Kontakt mit der Zylinderwand
am Außenumfang des oberen Querbandes 2 und des unteren
Querbandes 3 zurückbleiben, über den gesamten Umfang
eine im wesentlichen gleichbleibende Breite haben, was
in Fig. 5 dargestellt ist.
Im Gegensatz dazu bleiben als Ergebnis des Versuchs mit
dem Ausführungsbeispiel herkömmlicher Bauart gemäß
Fig. 1(a) am äußeren Umfang eines oberen Querbandes 13
und eines unteren Querbandes 14, bedingt durch den Kon
takt mit der Zylinderwand, Kontaktspuren 15, 16 zurück,
wie sie in Fig. 6 gezeigt sind. Diese Kontaktspuren
15, 16 sind sowohl am oberen Querband 13 als auch am
unteren Querband 14 in der Nähe des Stumpfstoß-Ab
schnitts 4 verbreitert und werden an den jeweiligen
Querbändern zwischen den beiden Wellungen, die dem
Stumpfstoß-Abschnitt 4 auf beiden Seiten benachbart
sind, jeweils enger.
Fig. 7 gibt den Schmiermittelverbrauch wieder, der un
ter drei verschiedenen Arten von Testbedingungen in ei
nem Versuch ermittelt wurde, der nach dem Motor-Test
lauf durchgeführt wurde. Die Unterschiede zwischen der
vorliegenden Erfindung und der herkömmlichen Ausführung
sind deutlich erkennbar. Es konnte bestätigt werden,
daß sich bei der erfindungsgemäßen Ausführungsform
sowohl im Bereich des oberen Querbandes 2 als auch im
Bereich des unteren Querbandes 3 der Ölabstreifring-An
ordnung ein gleichförmiger Kontakt mit der Zylinderwan
dung einstellt, wodurch sich ein ausgezeichneter Öl-Ab
streifeffekt ergibt.
Erfindungsgemäß treten dementsprechend bei der vorste
hend beschriebenen Ausführungsform der Erfindung die
oberen und unteren Querbänder in korrekten und gleich
förmigen Kontakt mit der Zylinderwandung. Folglich ist
die Öl-Abstreiffunktion bzw. -wirkung verbessert, wobei
die Menge an verbrauchtem Schmiermittel im Vergleich
zum Stand der Technik beträchtlich verringert werden
kann.
Nachfolgend wird unter Bezug auf die Fig. 8 bis 12
eine zweite Ausführungsform einer Stahl-Ölabstreifring-
Anordnung gemäß der Erfindung näher erläutert.
Wie in Fig. 8 gezeigt, weist eine Stahl-Ölabstreif
ring-Anordnung normalerweise eine Abstandshalte-Expan
derfeder bzw. einen Abstandshalter 101, ein oberes
Querband 102 und ein unteres Querband 103 auf. Fig. 9
läßt erkennen, daß der Abstandshalter 101 in eine sol
che Form gebracht ist, daß er insgesamt bei Betrachtung
in Axialrichtung eine ringförmige Gestalt annimmt. An
einer Stelle seines Umfangs ist der Abstandshalter of
fen bzw. unterteilt und bildet dort einen Stumpfstoß-
Abschnitt 104 aus. An oberen bzw. unteren Abschnitten
des Abstandshalters 101 und an dessen innerem Umfang
sind Vorsprünge 105, 105′ ausgebildet. Bedingt durch
die Vorsprünge 105, 105′ werden das obere Querband 102
und das untere Querband 103 in Außenumfangsrichtung ge
zwängt, so daß sie gegen die Wandung eines nicht ge
zeigten Zylinders gepreßt werden.
Die Gestalt bzw. die Form des Stumpfstoß-Abschnitts 104
ist derart getroffen, daß ein Kraftübertragungspunkt a
(Anschlußpunkt) auf der Axial-Mittellinie X-X′ des Ab
standshalters 101, d.h. auf der Mittellinie X-X′ des
Abstandshalters 101 bezüglich dessen axialer
(vertikaler) Erstreckung zu liegen kommt. Der Stumpf
stoß-Abschnitt 104 bildet eine nach oben gerichtete
Öffnung des Winkels R aus. Der Winkel R wird durch
Schleifen oder plastische Umformung ausgebildet, wobei
der bevorzugte Wertebereich bei 10° ±9° liegt. Der un
tere Grenzwert von 1° bildet einen Minimalwert, bei dem
die Öffnung herstellungstechnisch noch aufrechterhalten
werden kann, wenn man sicherstellen will, daß der
Kraftübertragungspunkt a nicht oberhalb der Mittellinie
X-X′, zu liegen kommt. Das obere Limit von 19° stellt
den Grenzwert dar, für den noch in einem Zustand, in
dem auf den Abstandshalter 101 dann, wenn er in den
Kolben eingepaßt und letzterer in den Zylinder einge
setzt ist, eine Druckkraft ausgeübt wird, ein stabiler
Kontakt am Kraftübertragungspunkt a aufrechterhalten
ist. Dieser Wert stellt auch den Grenzwert dar, bei dem
an den Enden des Stumpfstoß-Abschnitts 104 noch keine
Gratbildung auftritt.
Die Stahl-Ölabstreifring-Anordnung gemäß dieser Ausfüh
rungsform (Fig. 9) und die Stahl-Ölabstreifring-Anord
nung herkömmlicher Bauart (Fig. 1(b)) wurden in einem
Vier-Takt-Ottomotor mit einem Zylinder-Innendurchmesser
von 76 mm getestet. Im folgenden werden die Versuchser
gebnisse näher beschrieben.
Die Ölabstreifring-Anordnung dieser Ausführungsform
wurden mittels einer Trocken-Schleifmaschine endbear
beitet, um einen Winkel R des Stumpfstoß-Abschnitts 104
der Größe von 8° ±1° zu erzeugen.
Die Fig. 10 und 11 zeigen den jeweiligen Zustand der
äußeren Umfangsoberfläche der oberen und unteren Quer
bänder in der Nähe des Abstandshalter-Stumpfstoß-Ab
schnitts der oben beschrieben Ölabstreifringe nach ei
nem 8-stündigen Testlauf unter gleichen Testbedingun
gen.
Die Ergebnisse des Tests, dem die zweite Ausführungs
form unterzogen wurde, bestätigen, daß die Kontaktspu
ren 106, 107, die am äußeren Umfang des oberen Querban
des 102 und des unteren Querbandes 103 durch den Kon
takt mit der Zylinderwandung zurückbleiben, über den
gesamten Umfang im wesentlichen eine gleichförmige
Breite besitzen, wie dies in Fig. 10 dargestellt ist.
Im Gegensatz dazu zeigt das Testergebnis bezüglich des
Ausführungsbeispiels herkömmlicher Bauart gemäß Fig.
1(b), daß am äußeren Umfang eines oberen Querbandes 113
und eines unteren Querbandes 114 bedingt durch den Kon
takt mit der Zylinderwandung Kontaktspuren 115, 116 der
in Fig. 11 gezeigten Art zurückbleiben. Diese Kontakt
spuren 115, 116 sind in der Nähe des Stumpfstoß-Ab
schnitts 111 einerseits breit am unteren Querband 114
und schmal am oberen Querband 113 und werden an diesen
Querbändern zwischen den dem Stumpfstoß-Abschnitt 111
jeweils benachbarten beiden Wellungen zu beiden Seiten
des Stumpfstoß-Abschnitts 111 jeweils schmaler bzw.
breiter.
Fig. 12 verdeutlicht den Öl- bzw. Schmiermittelver
brauch, der unter drei verschiedenen Testbedingungen in
einem Versuch ermittelt wurde, der nach dem Motor-Test
lauf absolviert wurde. Die Unterschiede zwischen der
vorliegenden Erfindung und dem Stand der Technik sind
klar erkennbar. Es konnte nachgewiesen werden, daß
sowohl das obere Querband 102 als auch untere Querband
103 der Ölabstreifring-Anordnung gemäß der Erfindung in
gleichförmigen Kontakt mit der Zylinderwandung gebracht
werden konnten, wodurch sich ein hervorragender Ölab
streifeffekt einstellte.
Auch bei dem vorstehend beschriebenen zweiten Ausfüh
rungsbeispiel der Erfindung berühren dementsprechend
das obere und das untere Querband die Zylinderwandung
richtig und gleichförmig. Als Folge davon kann die Öl-
Abstreifleistung verbessert und der Öl- bzw. Schmier
mittelverbrauch im Vergleich zum Stand der Technik be
trächtlich verringert werden.
Selbstverständlich sind erkennbar stark abweichende
Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung möglich,
ohne den Grundgedanken und den Schutzbereich der vor
liegenden Erfindung zu verlassen, wobei besonders her
vorzuheben ist, daß die Erfindung nicht auf die spezi
fischen Ausführungsformen beschränkt sein soll.
Claims (6)
1. Stahl-Ölabstreifring-Anordnung, mit einem Abstandshalter
(1), der an seiner, dem Kolbenboden zugewandten Seite,
ein oberes Querband (2) und an der dieser gegenüberliegenden
Seite ein unteres Querband (3) aufweist und mit
sich in radialer Richtung erstreckenden Wellungen versehen
ist; wobei der Abstandshalter (1) an einer Stelle
offen ist und dort Stoßenden ausbildet, die miteinander
in Druckkontakt gelangen, dadurch gekennzeichnet, daß
der Druckkontakt an einer Stelle (a) vorliegt, die auf
einer Linie (X, X′) zu liegen kommt, welche durch die,
sich in radialer Richtung erstreckenden Wellungen, im
wesentlichen in deren Zentrum bezüglich ihrer radialen
Erstreckung verläuft, und daß die einander zugewandten
Flächen der Stoßenden radial außerhalb der
Druckkontakt-Stelle (a) einen radialen Öffnungsspalt
mit einem Winkel von 10°±9° ausbilden.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Stoßenden durch einen Schleifprozeß geformt sind.
3. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Stoßenden durch plastische Umformung ausgebildet
werden.
4. Stahl-Ölabstreifring-Anordnung, mit einem Abstandshalter
(1), der an seiner, dem Kolbenboden zugewandten
Seite, ein oberes Querband (102) und an der dieser gegenüberliegenden
Seite ein unteres Querband (103) aufweist
und mit, sich in axialer Richtung erstreckenden
Wellungen versehen ist; wobei der Abstandshalter (1) an
einer Stelle offen ist und dort Stoßenden ausbildet,
die miteinander in Druckkontakt gelangen, dadurch gekennzeichnet,
daß
der Druckkontakt an einer Stelle (a) vorliegt, die auf
einer Linie (X, X′) zu liegen kommt, welche durch die,
sich in axialer Richtung erstreckenden Wellungen in deren
Zentrum bezüglich ihrer axialen Erstreckung verläuft,
und daß die einander zugewandten Flächen der
Stoßenden sich von der Druckkontaktstelle (a) in
Axialrichtung erstrecken und einen axialen Öffnungsspalt
mit einem Winkel von 10°±9° ausbilden.
5. Anordnung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Stoßenden durch einen Schleifprozeß geformt sind.
6. Anordnung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Stoßenden durch einen plastischen Umformprozeß
geformt sind.
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