DE4026718A1 - Kabelbaum - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Kabelbaum nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Zur Verdrahtung bzw. Verkabelung von Bau­ gruppen in einem Gehäuse, welches auch ein Fahrzeuggehäuse sein kann, werden die zur Verbindung benötigten Adern in Form eines oder mehrerer Kabelbäume ausgeführt. Insbesondere bei der Montage von Automobilen ist es üblich, die elektrischen Anschlüsse in Form eines vorkonfektionierten Kabelbaums her­ zustellen. Der Kabelbaum wird dann in die Karosserie eingezo­ gen, bzw. mit der Karosserie verbunden, wobei die Anschlüsse an den entsprechenden Aggregatpositionen liegen.

Aus dem Gebrauchsmuster GBM 88 07 890 ist ein Kabelbaum bekannt, der in einer Kraftfahrzeugkarosserie verlegbar ist und dessen einzelne Zweige an vorgesehenen kanalförmigen Kabelführungs­ schienen befestigt sind. Dazu werden die einzelnen Kabelbaum­ zweige mittels kraft- oder formschlüssiger Verankerungsmittel in den Kabelführungsschienen befestigt.

Diese Ausführungsform ist weit verbreitet, weist aber erheb­ liche Mängel auf. Einerseits gibt es Schwierigkeiten bei der Montage, da der Kabelbaum und seine Zweige jeweils in die Führungsschienen eingelegt werden müssen. Dazu müssen sie in die dreidimensionale Form von Hand gebogen werden. Der Erfin­ dung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Kabelbaum anzugeben, der ein montagefreundliches Anpassen an eine vorgegebene dreidimensionale Form ermöglicht. Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch die im Kennzeichen des Anspruchs 1 erwähnten Merkmale gelöst. Weiterbildungen der Erfindungen sind in den Unteransprüchen enthalten.

Vorzugsweise wird die Erfindung zur Montage von Kabelbäumen in komplizierten dreidimensionalen Gehäusen genutzt. Ein Bei­ spiel dafür ist die Karosserie eines Kraftwagens. Die Vor­ teile gegenüber dem Stand der Technik bestehen nicht nur in der einfacheren Montage, weil sich der Kabelbaum praktisch selbsttätig in die dreidimensionale Form, welche von dem Mon­ tagegehäuse vorgegeben ist, einfügt, sondern auch durch die Einsparung von Befestigungsmitteln, welche an wesentlich weniger Stellen eingesetzt werden müssen.

Um einen Kabelbaum gemäß der Erfindung herzustellen, kann man auf verschiedene Weise vorgehen. Einerseits kann man ein vor­ geformtes Verstärkungselement wie eine normale Ader in den Kabelbaum einbinden, worauf der Kabelbaum diese gewünschte Form annimmt. Andererseits kann man aber auch ein Formmittel, bzw. formgebendes Verstärkungselement zunächst mit dem Kabel­ baum verbinden und diesen Kabelbaum später in eine Form legen und bei höherer Temperatur dem ganzen Gebilde die endgültige Form geben. Bei der Verpackung zum Transport wird diese Form selbstverständlich durch Einrollen des Kabelbaumes zunächst auf elastische Weise verformt und der äußeren Verpackung angepaßt. Am Montageort steht jedoch wieder die ursprüngliche Form zur Verfügung, so daß sich die bei der Montage erwünsch­ ten Eigenschaften einstellen. Diese erwünschten Eigenschaften bestehen darin, daß das Einlegen des Kabelbaumes durch die der endgültigen Form angepaßte Gestaltung sehr erleichtert wird.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigt

Fig. 1 eine schematische Ausschnittsdarstellung eines Kabelbaums und

Fig. 2 eine weitere Ausführungsform mit außenliegendem formgebendem Verstärkungselement.

Eine bevorzugte Ausführungsform besteht darin, daß zylindri­ sche Verstärkungselemente aus Kunststoff in einer Presse erhitzt und in eine vorgegebene Form gebracht werden. Anschließend werden diese Elemente zusammen mit den Adern zu Aderbündeln und zu einem Kabelbaum verarbeitet. Durch die Umwicklung des Aderbündels mit einem Band sind die Adern gezwungen, die gleiche geometrische Form anzunehmen wie die formgebenden Verstärkungselemente.

In Fig. 1 ist ein derart hergestellter Kabelbaum 1 mit Adern 3 und dem Verstärkungselement 4 teilweise dargestellt. An jeder Verzweigungsstelle sind jeweils zwei Verstärkungsele­ mente 4 vorhanden, die sich dann in ihrem jeweiligen Zweig fortsetzten. Durch ein Bewicklungsband 5 werden die Aderbün­ del 2 mit dem Verstärkungselement zusammengefaßt. Die Ader­ bündel enden beispielsweise in einem Stecker 7 oder bei­ spielsweise in einzelnen Steckerelementen. Das Verstärkungs­ element 4 besteht vorzugsweise aus Polyamid. Falls Gewicht gespart werden soll, kann dieses Verstärkungselement 4 auch aus Kohlefaser oder Liquid Oristal Polymer bestehen. Im Quer­ schnitt kann das Verstärkungselement 4 ein Hohlkörper oder Profilkörper sein.

Eine andere Ausführungsform der Erfindung ist in Fig. 2 dar­ gestellt. Das Verstärkungselement 6 ist außerhalb des Ader­ bündels angeordnet und hält dieses zusammen, so daß ein Band zur Umwicklung entfallen kann. Das Verstärkungselement 6 hat ein im wesentlichen kastenförmiges Profil, welches zumindest teilweise durch Rastelemente 8 verschließbar ist. An den Ver­ zweigungsstellen des Kabelbaums wird zumindest ein neues U-Profil angesetzt. In diesen U-Profilen befinden sich Öff­ nungen, die zur Befestigung der Profile an der Fahrzeugkaros­ serie oder dem Verteilerschrank dienen.

Auf Schiffen können die U-Profile auch flammhemmend ausgebil­ det sein, was auch bei Flugzeugen wegen der Sicherheitsanfor­ derungen zu empfehlen ist.

Zum Transport werden die Kabelbäume zu möglichst flachen Rin­ gen zusammengebunden, wobei die Elastizität der Verstärkungs­ elemente erhalten bleiben muß.

Claims (14)

1. Kabelbaum mit Adern, welche zu Aderbündeln zusammengefaßt sind und mit Elementen, welche den Kabelbaum an eine vor­ gegebene dreidimensionale Form anpassen, dadurch gekenn­ zeichnet, daß in jedem Aderbündel (2) ein formgebendes Verstärkungselement (4) angeordnet ist.

2. Kabelbaum nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das formgebende Verstärkungselement (4) paralell zu den Adern (3) verläuft und mit diesen durch Bewicklung mit einem Band (5) zu einem Aderbündel (2) zusammengefaßt ist.

3. Kabelbaum nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das formgebende Verstärkungselement (4) bereits bei der Herstellung des Kabelbaums die sich bei der Endmontage ergebende dreidimensionale Form besitzt.

4. Kabelbaum nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das formgebende Verstärkungselement (4) im wesentlichen aus Polyamid besteht.

5. Kabelbaum nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das formgebende Verstärkungselement (4) im wesentlichen aus Kohlefaser besteht.

6. Kabelbaum nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das formgebende Verstärkungselement (4) im wesentlichen aus einem Liquid Crystal Polymer (LCP) besteht.

7. Kabelbaum nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das formgebende Verstärkungselement (4) ein Profilkörper ist.

8. Kabelbaum nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das formgebende Verstärkungselement (4) ein Hohlkörper ist.

9. Kabelbaum nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das formgebende Verstärkungselement (4) ein Vollkörper mit abgerundeter Kontur ist.

10. Kabelbaum nach einem der Ansprüche 1 oder 3 bis 9, da­ durch gekennzeichnet, daß das formgebende Verstärkungs­ element (6) das Aderbündel umfaßt.

11. Kabelbaum nach einem der Ansprüche 1 oder 3 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß jedes Aderbündel in ein Verstärkungselement (6) einlegbar ist.

12. Kabelbaum nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß das Informbringen des formgebenden Verstärkungselementes (4, 6) bei einer erhöhten Tempera­ tur geschieht.

13. Kabelbaum nach einem der Ansprüche 1 oder 3 bis 12, da­ durch gekennzeichnet, daß die langgestreckte Öffnung im Verstärkungselement (6) nach dem Einlegen der Adern durch einrastende Elemente (8) zumindest teilweise verschließbar ist.

14. Kabelbaum nach einem der Ansprüche 1 oder 3 bis 13, da­ durch gekennzeichnet, daß das formgebende Element ein U-Profil ist, welches an der Verzweigungsstelle (9) unter­ brochen ist.