DE402161C

DE402161C - Kipp- und Sperrvorrichtung fuer Kippwagen

Info

Publication number: DE402161C
Application number: DEB111023D
Authority: DE
Original assignee: BAHNBEDARF AKT GES
Current assignee: BAHNBEDARF AKT GES
Priority date: 1923-09-11
Filing date: 1923-09-11
Publication date: 1924-10-01

Description

Es ist bekannt, bei Kippwagen, insbesondere Kastenkippern, Kippvorrichtungen zu verwenden, welche aus einer auf der Kippwelle befestigten Kipp- und Sperrscheibe und einem lose auf der Kippwelle drehbaren. Kipphebel bestehen. Zwischen Kipphebel und Scheibe besteht dabei eine begrenzte Verdrehbarkeit, indem sich der Kipphebel in seinen beiden Endstellungen mitnehmend

ίο gegen die Sperrscheibe legt, so daß er, je nachdem der Wagen gekippt oder zurückgeholt werden soll, eine Drehbewegung der Kippwelle in der einen oder anderen Richtung herbeizuführen vermag. Der Kasten wird dabei gegen ein unbeabsichtigtes Einleiten der Kippbewegung durch eine am Wagengestell gelagerte Klinke gesichert, welche sich in eine Sperrast der Sperrscheibe einlagert und aus dieser ausgehoben wird, wenn die Kippung durch Druck des Handhebels gegen die Scheibe durchgeführt werden soll.

Diesen bekannten Einrichtungen gegenüber

bezweckt die Erfindung, die Sperrklinke in den Griffbereich der am Kipphebel liegenden Hand zu bringen und die ganze Spannung so einzurichten, daß die Sperrung des Kastens sowohl in der Fahrtstellung als auch in der Kippstellung und mittels einer und derselben Klinke erfolgen kann. Zu diesem Zweck ist erfindungsgemäß die Klinke an dem Kipphebel selbst in die Rast der Sperrscheibe ein- und ausschiebbar gelagert und einem feststehenden Anschlag zugeordnet, wie dies bei Klinkenhebeln für Signalstellwerke u. dgl.

an sich bekannt ist. Die Sperrung des Kastens wird hierbei in der Fahrtstellung durch den Eingriff in die Sperrast und die gleichzeitige Anlage gegen den festen Anschlag bewirkt. Es ist weiterhin an sich bekannt, Kippeinrichtungen sowohl in der Lade- als auch in der Entladestellung durch besondere Einrichtungen festzuhalten. Im vorliegenden Falle ist die Sperrscheibe gemäß der weiteren Ausbildung der Erfindung zum Zweck einer Sperrung des Kastens sowohl in der Fahrtals auch in der Kippstellung mit einer zweiten Sperrast versehen. Mit diesen beiden Rasten und dem festen Anschlag vermag die an dem Kipphebel gelagerte Klinke derart zusammenzuarbeiten, daß je nach ihrem Einfall in die eine oder andere Rast und die gleichzeitige Anlage ihrer einen oder anderen Seite an den festen Anschlag die Sperrung des Kastens in der Fahrt- oder in (der Kippstellung erfolgt.

Die neue Kipp- und Sperrvorrichtung ist in der Zeichnung dargestellt, und zwar bedeutet :

Abb. ι eine Vorderansicht,

Abb. 2 eine Seitenansicht.

Auf dem Rahmen A des um einen Zapfen B schwingenden Kastens C ist eine Welle a drehbar gelagert. Auf dieser sitzt eine Scheibe e, welche mit zwei Rasten e¹ und eversehen ist. Ein Kniehebel b und c verbindet in an sich bekannter Weise die Kippwelle α mit dem Kasten C. Auf der Welle a ist ferner ein Handhebel / drehbar gelagert, der die Sperrklinke g trägt. Diese kann durch einen Griff / in und außer Eingriff mit den Rasten e^l bzw. e'² gebracht werden. An dem

Hebel / sitzt ferner ein Mitnehmerzapfen //, welcher in einem zur Kippwelle α konzentrisch gebogenen Kreisschlitz / arbeitet.

Seitlich von der Spenscheibe e ist an dem Rahmen A ein Anschlag k gelagert, welcher den Sperrscheibenumfang derart übergreift, daß die eine, in Abb. ι rechte Anschlagskante unmittelbar neben der Klinke g und der Rast e¹ steht, wenn der Kasten C in Fahrstellung ist. Befindet sich der Kasten C in der in Abb. ι strichpunktiert gezeichneten. Kippstellung, so liegt die Rast e'¹ seitlich von der anderen Kante des Anschlages /;. Der Kreisschlitz / ist so lang, daß der Mitnehmerzapfen // sich in der Fahrt- bzw. Kippstellung des Kastens im einen bzw. anderen Ende des Schlitzes befindet.

Die Wirkungsweise des neuen Sperrmechanismus ist die folgende:

Wenn sich der Kasten gemäß Abb. 1 in Fahrtstellung befindet, greift die Sperrklinke g in die Rast e¹. Sie legt sich ferner gegen die mit Bezug auf Abb. 1 rechte Kante des ortsfesten Anschlages Ic, so daß der Kasten gegen unbeabsichtigtes Kippen wirksam gesichert ist. Will man den Kasten kippen, so hebt man mittels des Griffes / die Klinke g aus und stößt den Hebel / nach der Fahrzeugmittelebene hin, bewegt ihn also aus der Stellung I in die punktiert gezeichnete Stellung II. In dieser Stellung ist die Sperrscheibe e durch Anlage des Mitnehmerzapfens h gegen das mit Bezug auf Abb. 1 linke Ende des Kreisschlitzes / so weit gedreht, daß die Kniehebel b, c über ihre Tot- ; lage hinausgegangen sind, so daß die Kippung des Kastens erfolgen kann. An dieser nimmt der Handhebel / im übrigen nicht weiter teil, da mit Beginn der Kippbewegung die kraftschlüssige Anlage von Handhebel und Sperrscheibe aufhört.

Nach erfolgter Kippung nehmen der Kasten C der Handhebel / und die Sperrscheibe e die in Abb. 1 strichpunktiert gezeichnete Stellung ein, d. h.. die Klinke g steht links von der linken Kante des Sperrbügels k, links von dieser Kante steht ferner die Rast e- der Scheibe c, und der Mitnehmerstift h legt sich gegen das rechte Ende des Kreisschlitzes /. Läßt man deshalb die Klinke g in die Rast e² einfallen, so ist der Kasten gegen unbeabsichtigtes Zurückkippen gesichert.

Will man den Kasten in die Fahrstellung zurückholen, so hebt man die Klinken g aus der Rast e² aus und dreht den Hebel / aus der Stellung II in die Stellung III. Hierdurch wird der Kasten C um seinen Zapfen B gedreht, und es gelangen die Kniehebel b, c über ihren Totpunkt hinaus in die Ausgangsstellung zurück. Falls der Kasten durch Hilfsmittel, wie Federn usw., selbsttätig zurückgeht, so geschieht auch diese Bewegung nach der Entriegelung ohne Einfluß auf den Handhebel, da der Mitnehmer in dem Schlitz der Scheibe bis zur Endlage des Kastens gleiten kann. Durch Herabdrücken des Hebels in Lage III werden die Kniehebel über ihren Totpunkt gebracht. In dieser kann man die Klinke g aus der Rast e'² herausheben, den Hebel wieder in die Stellung I zurückdrehen und in dieser die Klinke g wieder in die Rast e¹ einführen, um den Kasten erneut in Fahrtstellung zu sichern.

Claims

Patent-Ansprüche:

i. Kipp- und Sperrvorrichtung für Kippwagen, auf deren Kipp- und Sperrwelle eine mit einer Sperrklinke zusammen arbeitende gerastete Kipp- und Sperrscheibe befestigt und ein Kipp- und Rückkipphebel gegen die Scheibe derart verdrehbar gelagert ist, daß nur in der Fahrt- bzw. Kippstellung des Kastens zwischen der Scheibe und dem Hebel Mitnähme nach der Kipp- bzw. Rückholseite erfolgt, dadurch gekennzeichnet, daß an dem Kipp- und Rückkipphebel ein Sperrriegel (an sich bekannter Bauart! in die Sperrscheibenrast ein- und ausschiebbar und unter gleichzeitiger Anlage gegen einen am Wagenuntergestell festen Anschlag derart beweglich gelagert ist, daß durch das Einschieben des Riegels in die Rast sowohl der Kasten als auch der Hebel gegen Drehbewegung gesperrt wird.
2. Kipp- und Sperrvorrichtung nach Anspruch 1, bei welcher der Kasten sowohl in der Fahrtstellung als auch in der Kippstellung festgestellt werden kann, dadurch gekennzeichnet, daß die Kipp- und Sperrscheibe außer der Rast für die Sperrung des Kastens in der Fahrtstellung noch eine weitere Rast für dessen Sperrung in der Kippstellung besitzt, der Sperriegel in jede dieser Rasten eingeschoben werden kann und jeder dieser Rasten eine Außenkante des festen Anschlages zugeordnet ist, derart, daß der Kasten wie auch der Hebel sowohl in der Kipp- als auch in der Fahrtstellung undrehbar festgestellt werden können.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.