-
Schutzvorrichtung gegen die Blendwirkung von starken Lichtquellen,
insbesondere für Kraftfahrzeuge. Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung, die den
Zweck hat, die Beeinträchtigung des freien Ausblicks durch die Strahlen starker
Lichtquellen zu verhüten; sie ist insbesondere für Kraftfahrzeuge geeignet, bei
denen sie den Fahrzeugführer gegen die Blendwirkung der Scheinwerfer von entgegenkommenden
Kraftfahrzeugen schützen soll.
-
Die Erfindung kennzeichnet sich im wesentlichen dadurch, daß in den
Strahlengang der Lichtquelle eine Einrichtung zum Polarisieren des Lichts eingeschaltet
ist. Durch Benutzung einer zweiten - dem sogenannten Analysator entsprechenden -
Einrichtung, welche das polarisierte Licht in bestimmter Stellung nicht hindurchläßt,
ist es dann möglich, im gegebenen Falle die störende Lichtwirkung zu beseitigen,
ohne den freien Ausblick aufzuheben. Diese Einrichtung wird, falls es sich um den
Schutz des Kraftwagenführers handelt, zweckmäßig in Form einer Brille ausgebildet.
Die Polarisationseinrichtung kann sich an dem Fahrzeug befinden, welches von den
Strahlen getroffen wird, oder aber an dem Fahrzeug, welches die Strahlen aussendet.
Im letzteren Falle kann die Anordnung zugleich so getroffen werden,
daß
der Spiegel oder sonstige Polarisationsapparat dazu dient, das vom Scheinwerfer
ausgesandte Strahlenbündel nicht über ein gegebenes blaß oberhalb der Fahrstraße
hinaustreten zu lassen.
-
Die Zeichnung veranschaulicht einige Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes
in Anwendung auf Kraftwagen, und zwar zeigen Abb. i und 2 die Seitenansichten zweier
Kraftwagen mit verschieden angeordneten Einrichtungen zur Polarisation des Lichts,
Abb. 3 die Oberansicht eines solchen Fahrzeugs gemäß einer dritten Ausführungsform,
Abb. 4 und 5 zwei verschiedene Ausführungsformen von Scheinwerfern, bei denen die
Erfindung angewandt ist.
-
Der Schutz des Wagenführers gegen die Blendwirkung der Scheinwerfer
eines entgegenkommenden Fahrzeugs kann zunächst verwirklicht werden, ohne daß an
den Scheinwerfern selbst eine Änderung vorgenommen zu werden braucht. In diesem
Falle kommt die Einrichtung nach Abb. z in Betracht, gemäß welcher an dem Fahrzeug,
auf welches das Licht des im entgegengesetzten Sinne fahrenden Kraftwagens auftrifft,
ein Apparat derart angebracht ist, daß er die auffallenden Strahlen polarisiert
und sie nach erfolgter Umbildung zu einer Stelle hinlenkt, an welcher oder in deren
Nähe sich die Augen des Fahrzeugführers befinden, wenn dieser seinen Platz richtig
eingenommen hat.
-
Der Polarisator kann in der in Abb. i angedeuteten `"eise aus einem
Satz a von Glasscheiben bestehen, die entweder sämtlich keinen Spiegelbelag aufweisen
oder von denen - was im folgenden stets vorausgesetzt sein soll - die letzte mit
einer spiegelnden Folie versehen ist. Dieser Scheibensatz a ist dann vor dem Steuerrad
angebracht, und zwar in schräger Lage derart, daß die Scheiben nach dem vorderen
Wagenende hin im geeigneten Winkel abwärts geneigt sind.
-
Der Fahrzeugführer trägt eine Bi ille, die-an Stelle jedes der üblichen
Gläser - unter Umständen auch nur an Stelle eines der Gläser -einen sogenannten
Analysator enthält. Letzterer ist dabei so angeordnet, daß' die von dem Polarisationsapparat
kommenden Lichtstrahlen, sobald - ie auf die Brille auftreffen, mehr oder weniger
vollkommen zum Verschwinden gebracht werden.
-
Der Analysator b besteht zu diesem Zweck vorteilhaft aus einem passend
geschnittenen und gerichteten Turmalinkörper oder noch besser aus einem Nikolschen
Prisma, welches so eingesetzt ist, daß seine Luftschicht (Zwischenschicht) bei wagerechter
Lage der Brille senkrecht gerichtet ist. Besonders empfehlenswert ist auch ein Analysator
der Bauart Ahrens-Lippich.
-
Der Fahrzeugführer braucht also mir diese Brille zu tragen, um bei
einem in der beschriebenen Weise ausgebilCeten Fahrzeug gegen die Blendwirkung der
Scheinwerfer eines ihm begegnenden Fahrzeugs geschützt zu sein; er braucht in diesem
Falle den Blick nur auf den vor ihm befindlichen Polarisator zu richten, derart,
daß die polarisierten Strahlen zu seinen Augen gelangen könnten.
-
Will man eine Änderung an den Scheinwerfern zulassen, so kann die
Polarisationseinrichtung unmittelbar an dem Fahrzeug, welches das Licht aussendet,
angebracht werden. Die zusammen aus dem Scheinwerfer c und dein Polarisator a gebildete-Einrichtung
wird dann so angeordnet, daß die ausgesandten Strahlen wenigstens zu ihrem größten
Teile in die gewünschte Richtung geworfen und zugleich polarisiert werden.
-
Bei der in Abb. 2 dargestellten Ausführungsform ist ein Scheinwerfer
üblicher Bauart verwendet. Dieser ist aber geneigt angeordnet und wirft sein Licht
auf einen Satz a von Glasscheiben, der seinerseits eine solche Lage hat, daß die
von diesem ausgehenden Strahlen gleiche Richtung haben wie bei normaler Anbringung
der Scheinwerfer. Zugleich ist das zurückgeworfene Licht polarisiert, und zwar so,
daß seine Schwingungen nur in etwa wagerechter Ebene erfolgen.
-
Abb. 3 zeigt eine ähnliche Anordnung. Die Scheinwerfer c sind hier
seitwärts gedreht und die reflektierenden Scheiben cc so angeordnet, daß die Schwingungsebene
des Lichts etwa senkrecht ist.
-
Bei der Ausführung nach Abb. q. weist dagegen der Scheinwerfer c selbst
eine abweichende Bauart auf. Zwischen der Lichtquelle cl, die gegenüber der üblichen
Anordnung weiter nach vorn gerückt ist, und dem Reflektor ist ein Polarisationsapparat
eingeschaltet, der beispielsweise aus einem Nikola und einem Linsensystem
c2, c3
besteht. Der Polarisationsapparat kann dabei in verschiedenen Lagen
angebracht sein, so daß entweder die gleiche Wirkung wie bei der Anordnung nach
Abb. 2 oder wie bei der Anordnung nach Abb. 3 erzielt wird.
-
Abb. 5 zeigt eine ähnliche Bauart, bei welcher der ganze Scheinwerfer
nicht ein katoptrisches, sondern ein dioptrisches System bildet.
-
Jeder der in den Abb. q. und 5 veranschaulichten Scheinwerfer besitzt
eine teilweise Abdeckung in Ringform, so daß in der Tat nur die polarisierten Strahlen
nach außen dringen können, während die nichtpolarisierten Strahlen zurückgehalten
werden. Hierdurch wird erreicht, daß eine Person, die sich in der Richtung des von
dem Scheinwerfer ausgehenden Lichtbündels befindet, durch dieses nicht geblendet
wird.
-
Bei der Ausführungsform der Abb. 4. befindet sich die Lampe cl vor
dem Polarisationsapparat. Der Scheinwerfer kann keine blendenden Strahlenwerfen,
da
diese Licht quelle sich nicht in 'lern Brennpunkt des Paraboloids befindet. Eine
gewisse Menge der Strahlen, welche von der Lampe cl ausgehen, durchdringen die Polarisationseinrichtung
c2, c3 und verlassen diese polarisiert im Brennpunkt des Paraboloids. Dieser polarisierte
Teil der Strahlen wird dann nach vorwärts geworfen, übt aber keine Blendwirkung
aus.
-
Bei dem Ausführungsbeispiel der Abb. 5 können die blendenden Lichtstrahlen
nicht nach außen gelangen, einerseits, weil sie durch die ringförmige Abdeckung
des Scheinwerfers hieran verhindert sind, und anderseits, weil die übrigen Strahlen
gezwungen werden, durch die Polarisationseinrichtung zu gehen.
-
Was den mit dem Polarisator zusammenwirkenden Analysator betrifft,
so kann als solcher, falls die Schwingungsebene des Lichts wagerecht ist, die oben
erwähnte Brille benutzt werden. Ist die Schwingungsebene dagegen senkrecht, so kommt
entweder eine Brille mit Einsätzen zur Anwendung, die um go ° um ihre Achse gegenüber
der vorher erwähnten Anordnung gedreht sind, oder aber eine Einrichtung nach Abb.
i mit einem fest angebrachten Scheibensatz, in welchem Falle die Brille natürlich
überflüssig ist.
-
Benutzt man einen Scheibensatz, dessen untere Scheibe mit einem Spiegelbelag
versehen ist, so ist es unter Umständen zweckmäßig, diese letztere Scheibe bewegbar
anzuordnen. Sie kann dann eine Antriebsvorrichtung erhalten, welche gestattet. sie
von entfernter Stelle aus zu verstellen, d. h. aus dem Scheibensatz herauszuziehen,
so daß dieser also nur noch von den unbelegten Scheiben gebildet wird.
-
Die in Abb. 2 dargestellte Anordnung kann auch umgekehrt werden. Die
Scheinwerfer sind dann nach oben statt nach unten gerichtet und die Polarisatoren
darüber angebracht, derart, daß die Strahlenrichtung und die Polarisationsebene
die gleichen sind wie vorher. Diese Anordnung hat aber noch den Vorteil, daß die
Höhe des Lichtstrahlenbündels oberhalb des Fahrdarutns innerhalb bestimmter Grenzen
gehalten werden kann in Vbereinstinimung mit in manchen Ländern ])(stehenden Vorschriften
(z. B. dem französischen "Code de la route#@). Will man hauptsi-rchlich nur den
letzteren Vorteil erreichen, so genügt es, an Stelle des Scht#ibensatzes einen ähnlich
angeordneten einfachen Spiegel zu verwenden.
-
Selbstverständlich kann man in den Fällen, die in Abb. i bis
3 dargestellt sind, an Stelle der Scheibensätze, d. 1i. an Stelle der durch Reflexion
wirkenden 1'ol;iris:rtions:rpparate solche -,-erwenden, deren Wirkung auf Lichtbrechung
beruht. Schließlich können auch Polarisatoren Anwendung finden, die wenigstens zeitweise
zirkular-polarisiertes Licht ergeben.