DE4016256A1

DE4016256A1 - Haspel

Info

Publication number: DE4016256A1
Application number: DE4016256A
Authority: DE
Inventors: Rudolf Buchegger
Original assignee: Voest Alpine Industrienlagenbau GmbH
Current assignee: Primetals Technologies Austria GmbH
Priority date: 1989-06-08
Filing date: 1990-05-19
Publication date: 1990-12-13
Also published as: AT393239B; GB2232368B; US5009092A; ATA141389A; GB2232368A; GB9011057D0

Description

Die Erfindung betrifft eine Haspel mit einem Gehäuse und einem das Gehäuse durchsetzenden Dorn, wobei ein auf dem Dorn auf- bzw. abzuwickelndes Walzgut von einem das Walzgut führenden Rollgang mittels einer vom Rollgang in die Nähe des Dornes reichenden und mittels eines Schwenkantriebes bewegbaren Schwenkklappe durch eine Öffnung des Gehäuses zum Dorn leitbar ist.

Eine Haspel dieser Art ist aus der US-A-33 31 232 bekannt. Die Schwenkklappe ist bei dieser bekannten Haspel um eine Schwenkachse bewegbar, die zwischen zwei Rollen des Rollganges angeordnet ist. Sie kann aus einer zum Zweck des Zuführens des Warmbandes zum Walzgerüst zwischen den Rollen versenkten Position in eine Position bewegt werden, in der das freie Ende der Schwenkklappe in Richtung zum Haspeldorn ragt, so daß das Ende des Warmbandes vom Haspeldorn erfaßt werden kann.

Das Gehäuse der Haspel weist eine relativ große Öffnung auf, durch die die Schwenkklappe ein- und ausgeschwenkt werden kann. Hierdurch treten beim Walzen von Warmband Energieverluste auf. Weiters bedingt die Schwenkklappe eine besondere Ausbildung der in ihrem Schwenkbereich angeordneten Rollgangsrollen, um das völlige Versenken der Schwenkklappe im Rollgang, d. h. unter die von den Rollen gebildete Rollenbahn, zu ermöglichen.

Die Erfindung bezweckt die Vermeidung dieser Nachteile und Schwierigkeiten und stellt sich die Aufgabe, eine Haspel der eingangs beschriebenen Art zu schaffen, bei der die Öffnung des Gehäuses während des Haspelns nahezu komplett verschließbar ist, so daß lediglich ein Spalt, der den Durchtritt des Warmbandes ermöglicht, offenbleibt, und bei der die Öffnung des Gehäuses zwischen den Haspelvorgängen komplett verschließbar ist, ohne daß hierdurch der Rollgang unterbrochen ist. Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist darin zu sehen, eine besondere Ausgestaltung der Rollgangsrollen zu vermeiden, so daß eine Anordnung der Haspel an einer beliebigen Stelle des Rollganges ohne große Umbauten möglich ist.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Schwenklagerung der Schwenkklappe am Gehäuseumfang im Abstand vom Rollgang, d. h. in einer Distanz von der von den Rollen des Rollganges gebildeten Rollenbahn, angeordnet ist und die Schwenkklappe mit ihrem freien Ende in die Rollenbahn einschwenkbar ist, bzw. umgekehrt von der Rollenbahn unter Schließung des Gehäuses wegschwenkbar ist, und daß mindestens ein die Schwenkklappe entgegengesetzt zu ihrem freien Ende verlängernder Klappenteil vorgesehen ist, dessen von der Schwenkachse abgewandtes Ende vom Bereich des Dornes zum Gehäuse bzw. umgekehrt verschwenkbar ist.

Eine besonders einfache Bauart ergibt sich, wenn der die Schwenkklappe verlängernde Klappenteil mit der Schwenkklappe einstückig ausgebildet ist.

Um Energieverluste besonders effektvoll zu vermeiden, ist zweckmäßig der die Schwenkklappe verlängernde Klappenteil mit der Schwenkklappe gelenkig verbunden und mittels eines eigenen Schwenkantriebes unabhängig von der Schwenkklappe verschwenkbar, wobei vorteilhaft der die Schwenkklappe verlängernde Klappenteil an der Schwenkachse der Schwenkklappe angelenkt ist.

Zur Verminderung der Energieverluste während des Einfädelns des Warmbandes in den Haspeldorn ist vorteilhaft der die Schwenkklappe verlängernde Klappenteil an seinem von der Schwenkklappe abgewandten Ende mit einem Gehäusewandteil des Gehäuses der Haspel gelenkig verbunden, wobei der Gehäusewandteil am Gehäuse beweglich gelagert ist.

Eine bevorzugte Ausführungsform ist dadurch gekennzeichnet, daß der die Schwenkklappe verlängernde Klappenteil von der Schwenkklappe getrennt am Gehäuse schwenkbar gelagert ist.

Vorzugsweise sind die Schwenkklappe und der die Schwenkklappe verlängernde Klappenteil mit einer Wärmeisolierung versehen, wodurch die Schwenkklappe und der die Schwenkklappe verlängernde Klappenteil keine Schwachstellen bezüglich Wärmeisolierung bei einem Gehäuse mit Wärmeisolation sind.

Die Erfindung ist nachfolgend anhand mehrerer Ausführungsbeispiele näher erläutert, wobei Fig. 1 einen Vertikalschnitt durch eine oberhalb eines Rollganges einer Walzwerksanlage in Stellung gebrachten Haspel zeigt. Fig. 2 ist eine schematische Seitenansicht der in Fig. 1 dargestellten Haspel. Die Fig. 3 bis 5 zeigen weitere Ausführungsformen in zu Fig. 1 analoger schematischer Darstellung.

Mit 1 ist ein Rollgang einer Walzwerksanlage zum Walzen von Warmband 2 bezeichnet. Knapp oberhalb der Rollen 3, d. h. oberhalb der von der an die Rollen 3 gelegten Tangentialebene gebildeten Rollenbahn 4, ist eine Haspel 5 in Stellung gebracht, deren Gehäuse 6 innenseitig mit einer Wärmeisolation 7 versehen ist. Die Haspel 5 ist über Fundamentstützen 8 am Fundament abgestützt. Der im Zentrum des Gehäuses drehbar gelagerte und antreibbare Dorn 9 ist gegebenenfalls beheizbar. Das Gehäuse 6 ist gegebenenfalls ebenfalls mit Heizungen 10 versehen, um eine bestimmte Temperatur im Gehäuse einstellen zu können.

Die der Rollenbahn 4 zugewandte Seite 11 des Gehäuses 6 ist abgeflacht ausgebildet und weist in dem dem nicht dargestellten Walzwerksgerüst zugewandten Bereich eine Öffnung 12 auf, durch die das Warmband 2, wie mit strichpunktierter Linie dargestellt ist, in das Gehäuse eingeführt werden kann. Die Öffnung 12 ist mit einer Schwenkklappe 13 verschließbar, die um eine Schwenklagerung mit Schwenkachse 14, die etwa mittig der Öffnung 12 und parallel zu den Achsen 15 der Rollen 3 des Rollganges 1 angeordnet ist, bewegbar ist, u. zw. mittels eines Druckmittelzylinders 16.

Die Schwenkklappe 13 ist so ausgebildet, daß ihr freies Ende 17 im geschlossenen Zustand der Öffnung 12 an dem Rand 18 der Öffnung 12, d. h. am Gehäuse 6, anliegt bzw. im offenen Zustand der Öffnung 12 zum Zweck des Einfädelns des Warmbandes 2 in die Haspel zwischen zwei Rollgangsrollen 3 ragt. Hierbei kommt das freie Ende 17 der Schwenkklappe 13 etwas unterhalb der von den Rollengangsrollen 3 gebildeten Rollenbahn 4 zu liegen.

Der vom Walzwerksgerüst abgewandte Teil der Öffnung 12, der von der Schwenkklappe 13 nicht verschließbar ist, ist von einem die Schwenkklappe 13 entgegengesetzt zu ihrem freien Ende 17 verlängernden Klappenteil 19 verschließbar, der um dieselbe Schwenkachse 14 wie die Schwenkklappe 13 schwenkbar gelagert ist und mittels eines eigenen Druckmittelzylinders 20 unabhängig von der Schwenkklappe 13 um diese Schwenkachse 14 bewegt werden kann. Dieser Klappenteil 19 kann zwei verschiedene Positionen einnehmen, u. zw. einerseits die restliche Öffnung 12 verschließen, wie dies in Fig. 1 mit strichlierten Linien dargestellt ist, und andererseits mit seinem freien Ende 19′ gegen den Dorn 9 geschwenkt werden, so daß das Warmband 2 von der Schwenkklappe 13 auf den die Schwenkklappe verlängernden Klappenteil 19 geleitet wird und von diesem in eine Aufnahmeöffnung 21 des Dornes 9 geführt wird. Sowohl die Schwenkklappe 12 als auch der Klappenteil 19 sind außenseitig mit einer Wärmeisolierung 22 versehen. Innenseitig sind zur einwandfreien Führung des Warmbandes 2 Stahlschienen 23 angeordnet.

Die Funktionsweise der Haspel ist wie folgt:

Zunächst werden die Schwenkklappe 12 und der diese verlängernde Klappenteil 19 in die in Fig. 1 mit vollen Linien dargestellten Positionen gebracht, wodurch das Warmband 2 einwandfrei zur Aufnahmeöffnung 21 des Haspeldornes 9 geleitet wird. Nach Festklemmen des Warmbandes im Haspeldorn 9 wird der Klappenteil 19 in die die Öffnung 12 verschließende Position verschwenkt. Die Schwenkklappe 13 selbst kann so weit gegen den Rand 18 der Öffnung 12 bewegt werden, daß gerade noch ein Durchtritt für das Warmband 2 frei bleibt und die Gehäuseöffnung 12 nahezu zur Gänze verschlossen ist.

Gemäß der in Fig. 3 dargestellten Ausführungsform ist die Schwenkklappe 13 mit dem sie verlängernden Klappenteil 19 starr verbunden, so daß die Schwenkklappe 13 mit dem Klappenteil 19 einstückig ausgebildet sein kann.

Zur Bewegung der Schwenkklappe genügt ein einziger am Klappenteil 19 angelenkter Druckmittelzylinder 20. In der Offenstellung ergibt sich kein Unterschied gegenüber der in Fig. 1 gezeigten Ausführungsform. Lediglich in der Haspelstellung ist ein gänzliches Schließen des hinteren Teiles der Öffnung 12 durch den die Schwenkklappe 13 verlängernden Klappenteil 19 nicht möglich, jedoch können Temperaturverluste gering gehalten werden, wenn die Isolierung 22 in hinreichender Stärke vorhanden ist, so daß kein nennenswerter Spalt zwischen dem in Fig. 3 in geschlossener Position gezeigten und mit strichlierten Linien dargestellten Klappenteil 19 und dem Gehäuse 6 vorhanden ist.

Gemäß Fig. 4 sind die Schwenkklappe 13 und der Klappenteil 19 gleich gestaltet der in Fig. 1 dargestellten Ausführungsform, wobei die Schwenkklappe 13 unabhängig vom Klappenteil 19 bewegbar ist. Zur Vermeidung von Wärmeverlusten ist der Klappenteil 19 mit seinem von der Schwenkachse 14 abgewandten Ende 19′ gelenkig an dem an die Öffnung anschließenden Gehäusewandteil 24 befestigt. Dieser Gehäusewandteil 24 ist entlang einer Kulissenführung 25 am Gehäuse 6 verschiebbar und verschwenkbar gelagert. Hierdurch kann der hintere Teil der Öffnung 12 auch in der Einfädelstellung des Klappenteiles 19, welcher Teil der Öffnung 12 gemäß der in Fig. 1 dargestellten Ausführungsform offen ist, geschlossen gehalten werden.

Gemäß der in Fig. 5 dargestellten Ausführungsform sind die Schwenkklappe 13 und der die Schwenkklappe 13 verlängernde Klappenteil 19 ebenfalls unabhängig voneinander bewegbar, jedoch sind zum Unterschied gegenüber der in Fig. 1 dargestellten Ausführungsform die Schwenkachsen 14, 14′ der Schwenkklappe 13 und des Klappenteiles 19 nicht identisch, sondern liegen im Abstand voneinander, so daß sowohl die Schwenkklappe als auch der Klappenteil an einem zwischen ihnen liegenden Gehäusemantelteil 26 schwenkbar gelagert sind.

Die Erfindung ist nicht auf die in der Zeichnung dargestellten Ausführungsformen beschränkt, sondern kann in verschiedener Hinsicht modifiziert werden. Beispielsweise kann die erfindungsgemäße Haspel 5 auch unterhalb des Rollganges 1 angeordnet werden, wobei die Schwenkklappe 13 dann so ausgebildet ist, daß sie mit ihrem freien Ende 17 zwischen zwei Rollgangsrollen 3 bis oberhalb der Rollenbahn 4 geschwenkt werden kann. Der die Schwenkklappe 13 verlängernde Klappenteil 19 kann auch innerhalb des Gehäuses 6 angeordnet sein, wobei sich das Gehäuse 6 unterhalb des Klappenteiles 19 bis zur Schwenkachse 14 der Schwenkklappe 13 erstreckt.

Die Schwenkklappe 13 kann mit ihrem Klappenteil 19 auch unabhängig vom Gehäuse 6 am Fundament abgestützt sein, wenn auch bevorzugt ist, daß sowohl die Schwenkklappe 13 als auch der Klappenteil 19 direkt am Gehäuse 6 der Haspel 5 schwenkbar gelagert sind. Wesentlich für die Erfindung ist, daß sich die Schwenklagerung, d. h. die Schwenkachse 14 der Schwenkklappe 13 und ihres Klappenteiles 19, in einem Normalabstand von der Rollenbahn 4 befindet.

Claims

1. Haspel (5) mit einem Gehäuse (6) und einem das Gehäuse (6) durchsetzenden Dorn (9), wobei ein auf dem Dorn (9) auf- bzw. abzuwickelndes Walzgut (2) von einem das Walzgut (2) führenden Rollgang (1) mittels einer vom Rollgang (1) in die Nähe des Dornes (9) reichenden und mittels eines Schwenkantriebes (16) bewegbaren Schwenkklappe (13) durch eine Öffnung (12) des Gehäuses (6) zum Dorn (9) leitbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwenklagerung (14) der Schwenkklappe (13) am Gehäuseumfang im Abstand vom Rollgang (1), d. h. in einer Distanz von der von den Rollen (3) des Rollganges (1) gebildeten Rollenbahn (4), angeordnet ist und die Schwenkklappe (13) mit ihrem freien Ende (17) in die Rollenbahn (4) einschwenkbar ist, bzw. umgekehrt von der Rollenbahn (4) unter Schließung des Gehäuses (6) wegschwenkbar ist, und daß mindestens ein die Schwenkklappe (13) entgegengesetzt zu ihrem freien Ende (17) verlängernder Klappenteil (19) vorgesehen ist, dessen von der Schwenkachse (14) abgewandtes Ende vom Bereich des Dornes (9) zum Gehäuse (6) bzw. umgekehrt verschwenkbar ist.

2. Haspel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der die Schwenkklappe (13) verlängernde Klappenteil (19) mit der Schwenkklappe (13) einstückig ausgebildet ist (Fig. 3).

3. Haspel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der die Schwenkklappe (13) verlängernde Klappenteil (19) mit der Schwenkklappe (13) gelenkig verbunden ist und mittels eines eigenen Schwenkantriebes (20) unabhängig von der Schwenkklappe (13) verschwenkbar ist (Fig. 1 und 2).

4. Haspel nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der die Schwenkklappe (13) verlängernde Klappenteil (19) an der Schwenkachse (14) der Schwenkklappe (13) angelenkt ist (Fig. 1und 2).

5. Haspel nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der die Schwenkklappe (13) verlängernde Klappenteil (19) an seinem von der Schwenkklappe (13) abgewandten Ende (19′) mit einem Gehäusewandteil (24) des Gehäuses (6) der Haspel (5) gelenkig verbunden ist, wobei der Gehäusewandteil (24) am Gehäuse (6) beweglich gelagert ist (Fig. 4).

6. Haspel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der die Schwenkklappe (13) verlängernde Klappenteil (19) von der Schwenkklappe (13) getrennt am Gehäuse (6) schwenkbar gelagert ist (Fig. 5).

7. Haspel mit einem wärmeisolierten Gehäuse nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwenkklappe (13) und der die Schwenkklappe (13) verlängernde Klappenteil (19) mit einer Wärmisolierung (22) versehen sind.