DE4015925A1 - Kontinuierliche trockenmuehle - Google Patents
Kontinuierliche trockenmuehleInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine kontinuierliche Trocken
mühle gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1.
Solche Mühlen werden zur Herstellung von feinen homogenen
Pulvern mit einer engen Partikelgrößenverteilung aus parti
kelförmigen Teilchen benutzt.
Es ist eine Vielzahl von Vorrichtungen zum Trockenmahlen von
partikelförmigen Teilchen bekannt, beispielsweise Kugelmüh
len, Schwingmühlen, Prallmühlen, Strahlmühlen, Stiftmühlen,
Hammermühlen und Rohrwalzwerke.
Insbesondere sind Vorrichtungen mit gerührtem Medium oder Ku
gelrührmühlen bekannt. Bei diesen Mühlen wird das zu mahlende
Material mit Mahlelementen oder Kugeln vermischt und gerührt.
Solche Mühlen weisen normalerweise ein Gefäß auf, in dem ein
Bett mit Mahlelementen vorgesehen ist, die durch Teile, die
mit einer rotierenden Welle verbunden sind, gerührt werden.
Ein besonderer Vorteil der Rührmühlen beispielsweise im Ver
gleich zu Vibrationsmühlen oder Kugelmühlen liegt darin, daß
der Mahlvorgang vorwiegend zwischen den Mahlelementen des ge
rührten Mediums erfolgt und nicht die Gefäßwände einschließt.
Dadurch wird die mechanische Abnutzung der Innenwand des Ge
fäßes erheblich reduziert. Ein weiterer Vorteil der Rührmüh
len liegt darin, daß das Mahlgefäß unbewegt bleibt, so daß
solche Mühlen im Gebrauch angenehmer sind.
Vorrichtungen dieser Art werden in einer Vielzahl von Indu
striezweigen angewendet, z. B. in der chemischen und der land
wirtschaftlichen Industrie, der Kautschukindustrie, der kera
mischen Industrie, der Papierindustrie, der Metallindustrie,
der Sinterindustrie, der Farb- und Lackindustrie, der pharma
zeutischen und kosmetischen Industrie, der Kunststoffindu
strie, der elektronischen Industrie und der Süßwarenindu
strie.
Ein Hauptzweck dieser Vorrichtungen ist die Erzeugung eines
kontinuierlichen Flusses von gleichförmigem und fein gemah
lenem Material. Typischerweise werden die Feststoffpartikel
auf eine Partikelgröße zwischen 5 und 100µm gemahlen.
Wie bereits erwähnt, wird das zu mahlende Material in einen
stationären Kessel bzw. ein stationäres Gefäß mit geeigneten
Mahlkörpern eingebracht, etwa Kugeln aus Kohlenstoffstahl,
Edelstahl, Chromstahl, Wolframkarbid, oder Keramik, deren
Durchmesser normalerweise zwischen 4,76 mm (3/16′′) und 12,7 mm
(1/2′′) liegt.
Bei einem batchweisen Trockenmahlverfahren wird eine be
stimmte Menge einer zu verarbeitenden Mischung zusammen mit
den Mahlelementen in ein Gefäß eingebracht und dann mit einem
Rührer gerührt, wonach die Menge herausgenommen wird und der
Vorgang wiederholt wird.
Bei einem kontinuierlichen Trockenmahlprozeß wird das Mate
rial dem Gefäß von oben zugeführt, fällt durch das Mahlbett
und wird durch Gitter am Boden entnommen.
Diese verschiedenen Mahlverfahren haben beide sowohl Vor- als
auch Nachteile. Z. B. muß beim Batch-Verfahren der Mahlvorgang
zum Entleeren unterbrochen werden, während dies bei einem
kontinuierlichen Verfahren nicht erforderlich ist. Anderer
seits wird die Entleerung beim kontinuierlichen Trockenmahl
verfahren hauptsächlich durch Schwerkraft bewirkt, was bei
sehr fein gemahlenem Material oder Material mit geringer
Dichte ungeeignet ist.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Trockenmühle zu
schaffen, die kontinuierlich mit großem Durchsatz arbeitet
und relativ große Spitzengeschwindigkeiten ermöglicht.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den Merkmalen des An
spruches 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung
sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
Eine erfindungsgemäße Trockenmühle ermöglicht wesentlich
größere Drehzahlen und dadurch einen höheren Durchsatz und
bessere Mahlergebnisse. Weiterhin ist eine Entleerung über
die Seite bzw. eine radiale Entleerung möglich.
In besonders vorteilhafter Weise sind die Rührarme L-förmig
ausgebildet, und im Wechsel mit Streuscheiben angeordnet, wo
bei die kurzen Schenkel der Rührarme abwechselnd zur Ober
seite und zum Boden des Gefäßes weisen.
In zusätzlicher vorteilhafter Weiterbildung sind die kurzen
Schenkel der Rührarme von den Wänden des Gefäßes etwa das
Vierfache bis Siebenfache des Durchmessers der Mahlelemente
entfernt und der unterste Rührarm in einer ähnlichen Entfer
nung vom Boden des Gefäßes angeordnet.
In weiter vorteilhafter Ausgestaltung beträgt der Durchmesser
der Streuscheiben etwa 50% bis 83% des Durchmessers des Mahl
gefäßes.
Zusätzlich kann die Entleerung in einigen Fällen dadurch ge
fördert werden, daß neben der Stelle zur radialen Entleerung
ein Luftstrom in das Gefäß eingeleitet wird.
Weiterhin ist es in manchen Fällen vorteilhaft, wenn die kur
zen Schenkel der obersten Rührarme zur Oberseite des Gefäßes
weisen.
Die Erfindung ist nachstehend anhand eines bevorzugten Aus
führungsbeispiels, das in der Zeichnung dargestellt ist, nä
her erläutert. Darin zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht einer erfindungsge
mäßen Trockenmühle,
Fig. 2 einen Längsschnitt des Mahlgefäßes,
Fig. 3 eine Seitenansicht eines der L-förmigen Rührarme
des Mahlgefäßes,
Fig. 4 einen horizontalen Schnitt der Entleerungsventi
leinheit und
Fig. 5 einen Schnitt der Entleerungsventileinheit längs
der Linie 5-5 gemäß Fig. 4.
Die Trockenmühle gemäß Fig. 1, die allgemein mit der Ziffer
10 bezeichnet ist, weist eine Bodenplatte 11 auf, auf der ein
Geräterahmen 12 montiert ist, wobei der Geräterahmen 12 im
wesentlichen aus einem horizontalen Sockelteil 12a und ge
genüberliegenden vertikalen Schenkeln 12b und 12c besteht,
die entweder mit dem Sockelteil 12a einstückig verbunden sind
oder mit diesem verschweißt sind.
Der vertikale Schenkel 12b steht nach oben nur zu einem Teil
der Gesamthöhe der Maschine vor und dient als schwenkbare
Aufnahme für das Mahlgefäß, die später erläutert ist. Der ge
genüberliegende vertikale Schenkel 12c erstreckt sich vom ho
rizontalen Sockelteil 12a gleichfalls nach oben und endet an
einem horizontal angeordneten Querarm 12d, so daß die Kombi
nation des Schenkels 12c und des Querarms 12d ein umgedrehtes
L ergibt.
Auf einer Außenfläche des vertikalen Schenkels 12c ist ein
Motor 13 mit einer Befestigungsplatte 13a sowie ein Anlasser
14 mit einer Befestigungsplatte 14a angeordnet. Die üblichen
Bedienungsknöpfe 15 sind gleichfalls auf einer Außenfläche
des Schenkels 12c vorgesehen. An der Oberseite des Schenkels
12d ist ferner ein (nicht dargestellter) Riementrieb vorgese
hen, über den die Rühreinrichtung in herkömmlicher Weise vom
Motor 13 angetrieben wird, und der aus Sicherheitsgründen
durch eine Abdeckhaube 16 abgedeckt ist.
Die gerade beschriebene Anordnung ist nur kurz erläutert, da
sie im Prinzip bekannt ist. Es bleibt zu erwähnen, daß der
Motor 13, sobald er vom Anlasser 14 aktiviert ist, den
Riementrieb antreibt, um die Rührwelle über eine geeignete
Kupplung und Lagerung in Drehung zu versetzen. Diese mechani
sche Verbindung und ihre Funktionsweise sind wohlbekannt.
Ebenso sind die Elektronik, die Steuerung usw. dem Fachmann
bekannt.
Aus Fig. 1 ist weiter ersichtlich, daß die Mühle 10 ein Mahl
gefäß 20 aufweist, daß verschwenkbar an den Schenkeln 12b und
12c festgelegt ist, um, falls gewünscht, Zugang zu seinem In
neren zum Zwecke der Reinigung, Reparatur etc. zu ermögli
chen. In der Zeichnung ist nur die Drehlagereinheit 22 am
Schenkel 12b dargestellt, zusammen mit einem Bedienungsgriff
22a, der über ein Schneckengetriebe mit einem am Gefäß 20
vorgesehenen Drehzapfen verbunden ist. Das Gefäß 20 ist in
entsprechender Weise mit einer Drehzapfenanordnung in Bezug
auf den Schenkel 12c festgelegt. Gleichfalls ist zu erwähnen,
daß das Gefäß 20 während des Mahlvorgangs in einer festen
Stellung arretiert wird, und daß zu diesem Zweck gemäß Fig. 1
ein Arretiergriff 19 vorgesehen ist.
Am Mahlgefäß 20 ist ferner ein abnehmbarer Deckel 21 vorgese
hen, der mittels Klammern 23 am Gefäßkörper befestigt ist,
während im Bereich seines unteren Endes eine oder mehrere
Entleerungsventileinheiten 50 mit der Wand des Mahlgefäßes
verbunden sind.
Von der Oberseite des Deckels 21 steht eine Wellenabdeckung
17 hervor, die die Rührwelle und die Wellenkupplung der
nachfolgend beschriebenen Rühreinheit aus Sicherheitsgründen
abdeckt. An der Oberseite des Deckels 21 ist ferner eine
Füll-Schurre 18 vorgesehen, die eine geeignete Öffnung zum
Einfüllen ungemahlenen Materials in das Gefäß 20 aufweist.
Aus Fig. 2 ist ersichtlich, daß das Mahlgefäß 20 einen Körper
24 mit einer inneren zylindrischen Seitenwand 25 und einer
Bodenwand 26 aufweist. Wie dargestellt, ist der Körper dop
pelwandig mit den Wänden 25a und 26a ausgeführt, so daß über
den Einlaßstutzen 25b und den Auslaßstutzen 25c Kühl
flüssigkeit durch den so gebildeten Hohlraum geleitet werden
kann. Etwa in der Mitte der Außenwände 25a sind ferner Dreh
zapfen 27 angeordnet, über die das Gefäß 20 an den Schenkeln
12b und 12c in der bereits erwähnten Weise verschwenkbar ge
lagert ist.
Der auf das offene Ende des Gefäßes aufgesetzte und durch die
Klammern 23 fixierte Deckel 21 weist eine Durchführungsöff
nung 21a zur Aufnahme der Rührwelle 41 der Rühreinheit 40
auf, zusätzlich zu der in Verbindung mit der Füll-Schurre 18
erwähnten Öffnung. Ein Ende der Welle 41 steht über den Dec
kel 21 hervor und weist eine Paßfedernut 41a auf. Dieses Ende
der Welle ist über eine Kupplung mit der Welle des Riemen
triebes verbunden, der seinerseits mit dem Motor 13 verbunden
ist, so daß die Welle 41 in Richtung des Pfeiles 100 in Dre
hung versetzbar ist. Auf die Beschreibung weiterer Einzelhei
ten wird verzichtet, da solch eine Verbindung dem Fachmann
bekannt ist.
Das Gefäß 20 enthält Mahlkörper oder -elemente M, die zum
Mahlen von der Rühreinheit in der nachfolgend beschriebenen
Weise gerührt werden.
Die Rührwelle 41 ist von einer Reihe von Radialbohrungen 41b
durchsetzt, die nacheinander entlang der Längsachse der Welle
41 angeordnet sind, abwechselnd um 90° radial verdreht sind
und die Rührarme 42 aufnehmen.
Aus den Fig. 2 und 3 ist ersichtlich, daß jeder Rührarm L
förmig ausgebildet ist, mit einem langen Schenkel 42a und ei
nem kurzen Schenkel 42b, der über ein gekrümmtes Teil 42c mit
diesem verbunden ist und im wesentlichen um 90° davon ab
steht. Der lange Schenkel 42a weist etwa in seiner längssei
tigen Mitte einen oder mehrere geriefte ringförmige Schlitze
42d auf. Wie aus Fig. 2 ersichtlich, sind die Rührarme 42 in
die Radialbohrungen 41b eingesetzt und durch Stifte 43 fi
xiert, die von den gerieften Schlitzen 42d aufgenommen sind.
Durch eine Mehrzahl von Schlitzen 42d ist es möglich, die
Rührarme so einzusetzen und zu fixieren, daß die rechtwinkli
gen Schenkel 42b entweder näher zur inneren Seitenwand 25
reichen oder weiter von ihr entfernt sind, wie es für den je
weils durchzuführenden Mahlprozeß gewünscht und notwendig
ist. Gemäß Fig. 3 kann ein Teil des langen Schenkels 42a
einen geringeren Durchmesser aufweisen, um das Einsetzen und
Herausnehmen der Rührarme 42 zu erleichtern.
Auf der Welle 41 sind ferner mehrere Streuscheiben 44 vorge
sehen. Diese Streuscheiben weisen jeweils eine zentrale Öff
nung auf, so daß sie auf die Welle 41 aufschiebbar sind. Wie
aus Fig. 2 ersichtlich, sind sie jeweils abwechselnd zwischen
zwei der L-förmigen Arme 42 angeordnet. Die Streuscheiben
sind gegen Bewegung in Axialrichtung durch Haltemuffen 45 auf
der Welle gesichert, die in Axialrichtung jeweils oberhalb
und unterhalb jeder Scheibe 44 angeordnet sind, und die runde
Schlitze 45a aufweisen, um über die Rührarme 42 zu passen.
Wie bereits erwähnt, ist die Vorrichtung für einen "troc
kenen" Mahlprozeß bei hohen Geschwindigkeiten vorgesehen,
während im Gegensatz zu herkömmlichen Trockenmahlvorrichtun
gen die Entleerung kontinuierlich und nicht am Boden, sondern
von der Seite erfolgt, wobei die Zentrifugalkraft, der das
gemahlene Material ausgesetzt ist, ausgenutzt wird. In der
rechten unteren Ecke von Fig. 2 ist ein Sieb 51 erkennbar,
über das das gemahlene Material in die Ventileinheit 50 und
eine Auslaßschurre 50a gelangt. In den Fig. 4 und 5 ist der
mit dem Sieb 51 zusammenwirkende Ventilmechanismus darge
stellt. Es kann eine Vielzahl von Sieben mit verschiedenarti
gen und verschieden großen Öffnungen verwendet werden.
Aus den Fig. 4 und 5 ist ersichtlich, daß das Sieb 51 der
Ventileinheit 50 abnehmbar an der Innenwand 25 des Mahlge
fäßes 20 angeordnet ist.
An der Wand 25 ist ferner ein Ventilvorsprung 52 vorgesehen,
der sich von der Wand 25 radial nach außen erstreckt. Mit dem
Ventilvorsprung 52 ist ein Ventilgehäuse 53 mittels Schrau
benbolzen 53a verbunden. Mit dem Ventilgehäuse 53 ist ein
Ventilauslaß 54 mittels Schrauben 54a verbunden, der in den
Auslaßschurren 50a endet.
In der vorliegenden Ausführung sind insgesamt vier Ventile
vorgesehen. In Fig. 4 ist ein Doppelventil dargestellt, das
an einer Seite des Gefäßes 20 vorgesehen ist. An der gegen
überliegenden Seite ist eine entsprechende Anordnung vorgese
hen. Es können natürlich auch mehr oder weniger Ventile vor
gesehen sein. Die Anzahl der Ventile, die notwendig sind,
hängt zumindest zum Teil von der Art des Mahlgutes ab. So
werden bei einem Material, das nicht frei fließt, eine
größere offene Siebfläche und damit mehr Ventile notwendig
sein.
Die in den Fig. 4 und 5 dargestellte Ventileinheit weist
Stopfen 55 auf, von denen jeder einen Teil des Siebes 51 ab
deckt und die jeweils mit einem Ventilschaft 56 und schließ
lich mit einem Griff 56a verbunden sind.
Für jedes Ventil ist am Gehäuse 53 eine Haube 58 montiert,
die von diesem hervorsteht und den Ventilschaft 56 aufnimmt.
Jede Haube 58 weist eine Radialbohrung zur Aufnahme einer Si
cherungsmutter 59 auf, die jeweils über einen Sicherungsgriff
59a aktivierbar ist.
Mit jedem der Stopfen 55 ist eine Stopfenaufnahme 57 mittels
Schrauben 57a verbunden. Mit dieser ist der Ventilschaft der
art verbunden, daß, sobald der Sicherungsgriff 59a gedreht
wird, um die Sicherungsmutter freizugeben, der Griff 56a ge
dreht werden kann, um den Ventilschaft in Axialrichtung zu
bewegen und somit den Stopfen 55 entweder in Richtung auf das
Sieb 51 oder von diesem weg zu bewegen.
In Fig. 4 ist der linke Stopfen in der völlig geschlossenen
Position dargestellt, so daß dieser Teil des Siebes 51 abge
deckt ist, während der rechte Stopfen nach außen bewegt ist,
so daß der Teil des Siebes, den er normalerweise abdeckt,
freigegeben ist und das gemahlene Material durch das Sieb und
die Öffnung 54a in die Auslaßschurre 54 gelangt.
Falle gewünscht, kann durch einen Fitting 27 über einen
Schlauch 27a neben dem Sieb 51 Luft zugeführt werden, um die
Auslaßrate zu erhöhen. Dadurch wird das gemahlene Material
fluidisiert und weniger kompakt. In alternativer Ausführung
kann ein Luftklopfer mit dem Sieb verbunden sein, um die Ent
leerung durch Vibration zu erleichtern.
Während des Betriebes ist die Mühle gemäß Fig. 1 zusammenge
setzt, wobei die Streuscheiben 44 und die Rührarme 42 an der
Welle 41 fixiert sind und die Arme in der erwähnten Weise in
Bezug auf ihren Abstand ihrer kurzen vertikalen Schenkel 42b
von der Wand 25 des Gefäßes 20 justiert sind. Sobald die
Rührwelle 41 mit dem Riementrieb verbunden ist und die
Entleerungsventileinheit 50 geschlossen ist, kann durch die
Füll-Schurre 18 zu mahlendes Material in die Mühle eingefüllt
werden.
Es sollte erwähnt werden, daß der Abstand der Schenkel 42b
von der Innenwand 25 normalerweise durch die Größe der Mahl
elemente vorgegeben ist und daß der Abstand normalerweise
zwischen dem Vierfachen und dem Siebenfachen des Kugeldurch
messers beträgt. Der gleiche Abstand ist zwischen dem unter
sten Rührarm 42 und der Bodenwand 26 einzuhalten.
Gute Mahlergebnisse sind erzielbar, wenn der Durchmesser der
Streuscheiben 44 zwischen etwa 50% und 83% des Durchmessers
des Gefäßes 20 beträgt.
Es hat sich beim Betrieb gezeigt, daß aufgrund der Kombina
tion der L-förmigen Rührarme 42 mit den Streuscheiben 44
kleinere Mahlkörper verwendbar sind und die Mühle schneller
als herkömmliche Trockenmühlen betrieben werden kann.
So weisen die Mahlkörper beim Trockenmahlen in einer herkömm
lichen Kugelrührmühle einen Durchmesser zwischen 4,763 mm
(3/16′′) und 12,7 mm (1/2′′) auf, während bei einer erfin
dungsgemäßen Mühle Mahlkörper mit einem Durchmesser zwischen
1,548 mm (1/16′′) und 3,175 mm (1/8′′) oder sogar mit einem
Durchmesser von 0,794 mm (1/32′′) verwendbar sind. Eine her
kömmliche Trockenmühle mit Rührarmen von 165,1 mm (6, 5′′)
kann mit einer Drehzahl von etwa 300 bis 350 l/min betrieben
werden. Eine erfindungsgemäße Mühle kann dagegen mit einer
Drehzahl zwischen etwa 1000 und 1700 l/min betrieben werden.
Die Spitzengeschwindigkeit an den Enden der Rührarme ist da
bei der limitierende Faktor. Dennoch ist es üblich, die Ge
schwindigkeit als Wellendrehzahl anzugeben. Jedenfalls läßt
sich die Spitzengeschwindigkeit etwa um den Faktor drei erhö
hen. Die absolute Geschwindigkeit ist von der Größe der Vor
richtung abhängig.
Bei der erfindungsgemäßen Mühle ist die Geschwindigkeit so
groß, daß das Mahlgut die Tendenz hat, einen geraden Zylinder
während des Rührens zu bilden. Durch die Streuscheiben 44
läßt sich dies vermeiden und ein Teil des Materialflusses in
Bereiche zwischen den Scheiben lenken, was zur Vergrößerung
der Verweilzeit in der Mahlkammer und damit zu einer feineren
Körnung führt.
Es hat sich weiter gezeigt, daß auch beim Mahlen von faseri
gen Materialien, wie Zellstoff, Baumwollsamen, Heu usw. gute
Ergebnisse erzielbar sind. Bei herkömmlichen Mahlvorrichtun
gen neigen die Fasern dazu, sich flach an die Wand anzulegen.
Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung werden die Fasern beim
Auftreffen auf das seitliche Sieb 51 überwiegend in kleine
Teile abgeschert.
Ähnliche Probleme des flachen Anlegens treten normalerweise
beim Mahlen von Gummi oder Kunststoff auf, die jedoch
erfindungsgemäß gleichfalls durch das Auftreffen auf das
seitliche Sieb durch Zentrifugalkraft vermieden werden. Dar
überhinaus werden die polymeren Teilchen durch die erhöhte
Geschwindigkeit der Mahlkörper aufgebrochen, ohne daß es
hierzu eines Betriebes bei tiefen Temperaturen bedarf, um die
Polymere spröde zu halten.
Die Vorteile der Erfindung sind nachstehend an einiger Bei
spiele zusätzlich erläutert.
2,268 kg (5 amerik. lbs) Calciumkarbonat mit einer ursprüng
lichen durchschnittlichen Partikelgröße von 14,88µm mit 90%
kleiner als 27,6µm wurden in einem Mahlgefäß von 5,678 Liter
(1,5 amerik. gal) unter Verwendung von Mahlkörpern mit einem
Durchmesser von 3,175 mm gemahlen, das nur in herkömmlicher
Weise mit L-förmigen Rührarmen ähnlich den Armen 42 ausge
stattet war. Bei einer durch einen Motor mit 3 PS erzeugten
Wellendrehzahl von 500 l/min ergab dies eine Durchsatzrate
von 6,80 kg/h (15 lbs/h) und eine Endpartikelgröße mit 83%
kleiner als 14,9µm und 73% kleiner als 10,5µm.
3,175 kg (7 lbs) Calciumkarbonat mit derselben ursprünglichen
Partikelgröße wurden in einem Mahlgefäß von 3,785 Liter (1
gal) unter Verwendung von Mahlkörpern mit einem Durchmesser
von 1 mm gemahlen, das mit der erfindungsgemäßen Kombination
von L-förmigen Rührarmen 42 und Streuscheiben 44 ausgestattet
ist. Bei einer von einem 3 PS-Motor erzeugten Wellendrehzahl
von 1350 l/min führt dies zu einem Durchsatz von 33,11 kg/h
(73 lbs/h) und einer Endpartikelgröße mit 90% kleiner als
14,1µm, 83% kleiner als 10,55µm und 71% kleiner als 7,46µm.
Dabei erfolgte der Betrieb in beiden Fällen kontinuier
lich.
106,59 kg (235 lbs) Talk mit einer Anfangspartikelgröße von
weniger als 44µm (325 mesh) wurden in einer herkömmlichen
Mühle gemäß Beispiel 1 unter Verwendung von Mahlelementen mit
3,175 mm Durchmesser gemahlen. Bei einer Wellendrehzahl von
680 l/min (etwa doppelt so hoch wie die übliche Arbeitsdreh
zahl der herkömmlichen Maschine) führte dies zu einer Durch
satzrate von 3,99 kg/h (8,8 lbs/h) und einer Endpartikelgröße
mit 50% kleiner als 10µm, einem Teil zwischen 10 und 20µm
und einem geringen Teil kleiner als 25µm.
22,68 kg (50 lbs) Talk mit derselben Anfangspartikelgröße
wurden in einer erfindungsgemäßen Mühle mit einem Mahlgefäß
von 3,785 Liter (1 gal.) unter Verwendung von Mahlelementen
mit 3,175 mm Durchmesser gemahlen. Bei einer von einem Motor
mit 3 PS erzeugten Wellendrehzahl von 1350 l/min ergab sich
ein Durchsatz von 16,01 kg/h (35,3 lbs/h) und eine End
partikelgröße mit mehr als 50% kleiner als 10µm, einem Teil
zwischen 20 und 25µm und einem kleinen Teil kleiner als 30µm.
750 g Polymethyl-Methacrylat mit einer anfänglichen Partikel
größe von 297µm (50 mesh) wurden in einer herkömmlichen
Mühle gemäß Beispiel 2 unter Verwendung von Mahlelementen mit
6,350 mm Durchmesser gemahlen. Bei einer von einem Motor mit
2 PS erzeugten Wellendrehzahl von 350 l/min ergab dies eine
Durchsatzrate von 300 g/h und eine Endpartikelgröße mit mehr
als 50% zwischen 1 und 10µm und einem Teil zwischen 30 und
40µm. Der Test wurde als Batchlauf durchgeführt, da die
Verarbeitungszeit 2,5 h betrug. Weiter war die Zugabe von
flüssigem Stickstoff zur Temperaturerniedrigung erforderlich.
500 g Polymethyl-Methacrylat mit derselben anfänglichen
Partikelgröße wurden in einer Mühle gemäß Beispiel 2
gemahlen. Bei einer Wellendrehzahl von 1700 l/min ergab sich
ein Durchsatz von 167 g/h und eine Endpartikelgröße mit mehr
als 50% im Bereich von 1 bis 5µm und einem Teil zwischen 5
und 8µm.
700 g Polyvinylalkohol (PVA) mit einer anfänglichen Partikel
größe von 840µm (20 mesh) wurden in einer herkömmlichen
Mühle gemäß Beispiel 3 unter Verwendung von Mahlelementen mit
4,763 mm Durchmesser gemahlen. Bei einer von einem Motor mit
2 PS erzeugten Wellendrehzahl von 350 l/min führte dies zu
einem Durchsatz von 175 g/h und einer Endpartikelgröße mit
30% kleiner als 149µm (100 mesh). Der Test wurde als Bat
chlauf durchgeführt, da die Verarbeitungszeit 4 h betrug.
200 g Polyvinylalkohol (PVA) mit derselben anfänglichen
Partikelgröße wurden in einer Mühle gemäß Beispiel 2
gemahlen. Bei einer Wellendrehzahl von 1000 l/min führte dies
zu einem Durchsatz von 5,90 kg/h (13 lbs/h) und einer Endpar
tikelgröße mit 100% kleiner als 149µm (100 mesh).
Durch diese Testläufe sind der höhere Durchsatz und die bes
seren Mahlergebnisse der erfindungsgemäßen Mühle klar demon
striert.
In einigen Fällen kann ein Problem durch flaches Anlegen des
Mahlgutes im oberen Teil des Gefäßes 20 auftreten. In diesem
Fall kann entweder der obere Rührarm 42 oder die beiden ober
sten Rührarme so gedreht werden, daß die kurzen Schenkel 42b
nach oben weisen, wie in Fig. 2 durch die gestrichelten Li
nien angedeutet.
Von der Art des Mahlgutes werden natürlich verschiedene Fak
toren beeinflußt, wie z. B. die Größe und Dichte der Mahlele
mente, das benutzte Volumen und auch die Zuführrate des Mahl
gutes. Gleichfalls ist die Größe und die Art der Sieböffnung
von Bedeutung.
Weiterhin können statt der für Herstellung und Einbau günsti
gen L-förmigen Rührarme auch andere Konfigurationen verwendet
werden, solange die Rührelemente nahe an die Wände des Ge
fäßes 20 reichen.
Schließlich kann statt der zum Zwecke der optimalen Auswuch
tung um 90° radial versetzten Anordnung der Rührarme auch
eine andere Anordnung gewählt werden.
Claims (16)
1. Kontinuierliche Trockenmühle zum Mahlen von
partikelförmigem Material mit Mahlkörpern in einem
Mahlgefäß, mit einer Materialzuführeinrichtung im obe
ren Bereich des Gefäßes, mit Rührmitteln im Gefäß, mit
einer Entleerungseinrichtung, die im Bodenbereich des
Gefäßes angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß die
Rührmittel eine Längswelle (41), eine Mehrzahl von
Streuscheiben (44) und Rührarme (42) aufweisen, die an
der Welle vertikal abwechselnd angeordnet sind.
2. Trockenmühle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Rührarme von der Welle radial hervorstehen und
Enden (42b) aufweisen, die gegenüber der Wand (25) des
Mahlgefäßes angeordnet sind.
3. Trockenmühle nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Enden im wesentlichen parallel zur Wand des
Mahlgefäßes angeordnet sind.
4. Trockenmühle nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Rührarme im wesentlichen L-förmig mit einem
langen Schenkel (42a) und einem kurzen Schenkel (42b)
ausgebildet sind, daß der kurze Schenkel im wesentli
chen senkrecht zum langen Schenkel angeordnet ist, und
daß der kurze Schenkel der Wand des Mahlgefäßes benach
bart ist.
5. Trockenmühle nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Rührarme und die Streu
scheiben mit der Welle lösbar verbunden sind, wobei
eine Bewegung in Richtung der Längsachse der Welle ver
mieden ist.
6. Trockenmühle nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Enden von der Wand (25) des
Mahlgefäßes etwa das Vierfache bis Siebenfache des
Durchmessers der Mahlelemente (M) entfernt sind.
7. Trockenmühle nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der unterste Rührarm (42)
von der Bodenwand (26) des Mahlgefäßes etwa das Vierfa
che bis Siebenfache des Durchmessers der Mahlelemente
(M) entfernt ist.
8. Trockenmühle nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß eine Einrichtung (27, 27a)
zur Zuführung von Luft in das Innere des Mahlgefäßes
vorgesehen ist.
9. Trockenmühle nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die Einrichtung zur Zuführung von Luft neben der
Entleerungseinrichtung (50) angeordnet ist, so daß das
Mahlgut zur Entleerung fluidisiert wird.
10. Trockenmühle nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Rührarme an der Welle
derart verstellbar befestigt sind, daß ihr Abstand von
der Wand (25) des Mahlgefäßes veränderbar ist.
11. Trockenmühle nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Entleerungseinrichtung
ein an der Wand (25) des Mahlgefäßes befestigtes Sieb
(51) und mindestens eine Ventileinheit aufweist, die
zur Bedeckung oder Öffnung des Siebes verstellbar ist.
12. Trockenmühle nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß die Entleerungseinrichtung eine Auslaßschurre (54)
aufweist, die mit der Ventileinrichtung verbunden ist.
13. Trockenmühle nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Durchmesser der Streu
scheiben (44) zwischen etwa 50% und 83% des Durchmes
sers des Mahlgefäßes beträgt.
14. Trockenmühle nach einem der Ansprüche 4 bis 13, dadurch
gekennzeichnet, daß die kurzen Schenkel (42b) der
Rührarme abwechselnd zur Oberseite und Unterseite des
Mahlgefäßes weisen.
15. Trockenmühle nach einem der Ansprüche 4 bis 14, dadurch
gekennzeichnet, daß der oberste Rührarm mit seinem kur
zen Schenkel zur Oberseite des Gefäßes weist.
16. Trockenmühle nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Mahlelemente einen
Durchmesser zwischen etwa 0,794 mm (1/32′′) und 3,175 mm
(1/8′′) aufweisen.
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