DE4011051A1 - Gesteinsbohranlage - Google Patents
GesteinsbohranlageInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Gesteinsbohranlage,
die einen Unterwagen und wenigstens einen an seinem
einen Ende an dem Unterwagen montierten Bohrarm auf
weist, an dessen anderem Ende eine Bohrvorrichtung
mit einem Vorschubbalken und einer in dessen Längs
richtung beweglichen Gesteinsbohrmaschine montiert
ist, welche Bohrvorrichtung Bedienungselemente für
den Betrieb, Druckflüssigkeitsschläuche zum Leiten
von Druckflüssigkeit aus dem Unterwagen zu der Bohr
maschine und den Bedienungselementen der Bohrvorrich
tung und zurück sowie Steuerventile zum Steuern der
Funktion der Bohrvorrichtung aufweist.
Gesteinsbohranlagen weisen einen auf Räder oder
dergleichen gestützt beweglichen Bohrunterwagen auf,
an dem ein Bohrarm oder mehrere Bohrarme und an jedem
Bohrarm ein Vorschubbalken befestigt sind, längs des
sen eine Bohrmaschine sich während des Bohrens be
wegt. Zum Steuern der Bohrung ist an dem Unterwagen
ein Steuerstand montiert, dem eine hydraulische Pumpe
Druckflüssigkeit zuführt und der Ventile zum Steuern
der Funktionen sowohl der Bohrmaschine als auch einer
Vorschubeinrichtung aufweist. Aus den Ventilen werden
zu der Vorschubeinrichtung und der Bohrmaschine meh
rere hydraulische Schläuche geleitet, durch die die
Druckflüssigkeit zum Verschieben des Vorschubbalkens
und der Bohrmaschine in eine Bohrstellung und zum
Bohren eines Lochs respektive zu deren Verschiebung
zurück in die Anbohrstellung nach der Bohrung des
Lochs den verschiedenen Bedienungseinrichtungen zuge
führt wird.
Das Anbringen des Steuerstands mit vielen ver
schiedenen hydraulischen Ventilen und Anschlußkompo
nenten sowie Schläuchen auf dem Unterwagen der Ge
steinsbohranlage bringt oft Schwierigkeiten mit sich.
Zwischen einer die hydraulische Pumpe enthaltenden
Leistungseinheit sowie dem Steuerstand und der Bohr
maschine müssen viele verschiedene Schläuche vorge
sehen sein, und Schläuche müssen zum Überschreiten
und Überholen von verschiedenen Dreh- und Verschie
bekonstruktionen als lockere Schlingen gelassen wer
den. Weiter werden durch die Führung einer großen
Menge Schläuche aus dem Steuerstand zu dem Bohrarm
Schwierigkeiten verursacht, weil es sehr umständlich
ist, die Schläuche zu schützen, und weil ihr Gewicht
ziemlich bedeutsam ist und somit beim Planen der An
lage berücksichtigt werden muß. Außerdem ist es be
schwerlich und verursacht unnötigen Raumbedarf, wenn
Schläuche in engen Räumen und mit Rücksicht auf die
notwendigen Bewegungen des Vorschubbalkens beim Bohr
arm und aus dem Bohrarm über Gelenke zum Vorschubbal
ken und zur Bohrmaschine geleitet werden.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe
zugrunde, die obenerwähnten Schwierigkeiten zu ver
meiden und eine Gesteinsbohranlage zustandezubringen,
bei der die Führung großer Schlauchbunde längs der
Anlage aus einer Einheit in eine andere vermieden
wird und durch die ein kleiner, leicht montierbarer
und wenig Platz einnehmender Steuerstand geschaffen
wird und die einfach zu verwirklichen ist. Dies wird
erfindungsgemäß so zustandegebracht, daß die Steuer
ventile elektrisch steuerbar sind, daß sie zu einer
festen, an der Bohrvorrichtung montierten Steuerein
heit montiert sind, daß zum Leiten von Druckflüssig
keit aus dem Unterwagen zu der Bohrmaschine und den
Bedienungselementen der Bohrvorrichtung die Druck
flüssigkeitsschläuche von dem Unterwagen an die Steu
ereinheit und die zur Betätigung der Bohrmaschine und
jedes Bedienungselements erforderlichen Druckflüssig
keitsschläuche von der Steuereinheit an die Bohrma
schine und jedes Bedienungselement angeschlossen
sind, und daß zum Steuern der Ventile ein Steuerkabel
aus dem Unterwagen zu der Steuereinheit geleitet wor
den ist.
Die wesentliche Idee der Erfindung ist, daß zum
Steuern der Bohrmaschine und der Vorschubeinrichtung
elektrisch oder in irgendeiner anderen entsprechenden
Weise ferngesteuerte Ventile verwendet werden, die zu
einer separaten, festen Steuereinheit gebildet wer
den, die bei dem Vorschubbalken nach den Gelenken
zwischen dem Vorschubbalken und dem Bohrarm ange
bracht wird. Gemäß dieser Lösung werden zum Steuern
der Bohrmaschine und des Vorschubbalkens vorzugsweise
nur ein Schlauchpaar, wobei durch den einen Schlauch
Druckflüssigkeit den Ventilen zugeführt wird und
durch den anderen die Rücklaufflüssigkeit zu dem Un
terwagen zurückgeführt wird, und außerdem ein Steuer
kabel benötigt, das ein Kabel mit nur elektrischen
Leitungen oder ein Kabel mit elektrischen Leitungen
und Lichtkabel sein kann. Dabei werden große
Schlauchbunde und die Schwierigkeiten vermieden, die
von ihrer Montierung von dem Unterwagen an den Vor
schubbalken und die Bohrmaschine verursacht werden,
weil die zum Steuern des Vorschubbalkens erforder
lichen Kupplungen zwischen den Ventilen zu einer
festen Einheit, d. h. zu einem die Steuereinheit bil
denden Ventilpaket, montiert werden können, von wo
für jede Bedienungseinrichtung erforderliche Druck
flüssigkeitskanäle und Schläuche zu einer geeigneten
Stelle geleitet werden können, damit die Schläuche
möglichst leicht und in der Weise montierbar sind,
daß sie in Betrieb geschützt sind. Weiter wird eine
große Anzahl hydraulischer Kupplungen am Unterwagen
vermieden, weil die Komponenten an sich bei einer
elektrisch oder in entsprechender Weise ausgeführten
Steuerlösung sehr wenig Raum brauchen, und der erfor
derliche Montierungsraum in der Praxis dadurch be
stimmt wird, wieviel Raum für den Betrieb zwischen
mechanischen Regelorganen und einer Steuervorrichtung
benötigt wird. Bei Herstellung des Steuerstands kann
ferner die bekannte, leicht ausführbare Einbauventil
konstruktion benutzt werden, wobei die von den Ven
tilen gebildete Steuereinhet sehr klein gemacht und
somit leicht in Verbindung mit dem Vorschubbalken
montiert werden kann.
Die Erfindung wird ausführlicher in den beige
fügten Zeichnungen beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht einer Ausführungs
form einer erfindungsgemäßen Gesteinsbohranlage,
Fig. 2 eine Draufsicht einer Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Gesteinsbohranlage und
Fig. 3 eine Ausführungsform einer Druckflüs
sigkeitskupplung der Gesteinsbohranlage nach den Fi
guren 1 und 2 schematisch.
Fig. 1 und 2 zeigen eine Gesteinsbohranlage,
die einen auf Rädern beweglichen Unterwagen 1 auf
weist. Auf den Unterwagen gestützt sind verschiedene,
an sich bekannte, zu der Gesteinsbohranlage gehörende
Komponenten und Anordnungen montiert, die hier nicht
genauer erläutert werden. Am Vorderende des Unter
wagens 1 ist ein daran befestigter Bohrarm 2 vorge
sehen, an dessen Ende weiter eine Bohrvorrichtung
montiert ist, die eine Wiege 3, einen darauf gestützt
in seiner Längsrichtung beweglichen Vorschubbalken 4
und eine auf dem Vorschubbalken in dessen Längsrich
tung beweglich montierte Bohrmaschine 5 aufweist. Der
Bohrarm 2 dreht sich in einer an sich bekannten Weise
dem Unterwagen 1 gegenüber um verschiedene Gelenke
herum, und entsprechend dreht sich die Wiege 3 in
einer an sich bekannten Weise dem Ende des Bohrarmes
2 gegenüber um verschiedene Gelenke herum, und des
halb werden sie in diesem Zusammenhang nicht ausführ
licher erläutert. Die zum Verschieben des Vorschub
balkens in seiner Längsrichtung der Wiege gegenüber
respektive zum Steuern der Funktion der Bohrmaschine
5 erforderlichen Ventile sind in einer separaten
Steuereinheit 6 an der Seite der Wiege 3 montiert, zu
welcher Steuereinheit aus dem Unterwagen 1 zwei oder
in einigen Fällen drei Druckmediumschläuche 7 gelei
tet sind. Aus der Steuereinheit 6 sind weiter für
jede Bedienungseinrichtung und die Bohrmaschine 5
erforderliche Druckmediumschläuche zu einem Montage
balken 8 und daraus weiter in einer bekannten Weise
zu der Bohrmaschine 5 und den Bedienungseinrichtungen
geleitet. Der Montagebalken 8 ist am Vorschubbalken 4
befestigt und wird zunächst zur festen Kupplung der
Schläuche an irgendeinem Punkt benötigt, und zwischen
der Steuereinheit 6 und dem Montagebalken S sind fle
xible Schläuche montiert, die den Vorschubbalken 4
sich in seiner Längsrichtung der Wiege 3 gegenüber
bewegen lassen. Ferner ist aus dem Unterwagen 1 zu
der Steuereinheit 6 ein Steuerkabel 9 geleitet, das
aus einem Steuerpaneel 10 am Unterwagen in die Steu
ereinheit 6 des entsprechenden Bohrarmes läuft.
Fig. 3 zeigt wiederum schematisch eine erfin
dungsgemäß ausgeführte Kupplung, bei der dieselben
Bezugszeichen für die entsprechenden Teile benutzt
werden wie in den Fig. 1 und 2. Das Steuerpaneel
10 ist mittels des Steuerkabels 9 mit der Steuerein
heit 6 gekuppelt. Weiter laufen Druckflüssigkeits
schläuche 7 a und 7 b und ein Rücklaufschlauch 7 c von
durch einen Motor 11 gedrehten Pumpen 12 a und 12 b zu
der Steuereinheit 6. Aus der Steuereinheit wird die
Druckflüssigkeit gemäß Steuerimpulsen oder Signalen,
die von dem Steuerpaneel 10 gegeben werden, zu der
Bohrmaschine 5 und den Bedienungseinrichtungen des
Vorschubbalkens 4 weitergeleitet.
Bei den Lösungen der Fig. 1 bis 3 müssen
vorzugsweise nur zwei Druckflüssigkeitsschläuche und
ein Steuerkabel zum Steuern der Funktionen des Vor
schubbalkens 4 und der Bohrmaschine 5 aus dem Unter
wagen 1 in die Wiege 3 jedes Bohrarmes oder zu dem
Vorschubbalken 4 leiten, was sowohl ihre Montierung
als auch das Planen des Bohrarmes vereinfacht und
erleichtert, und wobei bedeutend weniger Raum und
Sicherungsmaßnahmen der Konstruktion des bekannten
Stands der Technik gegenüber gebraucht werden. Weil
die Steuerung des Vorschubbalkens und der Bohr
maschine außerdem nur eine periodische Aktivität vor
aussetzt, z. B. beim Anbohren oder bei vollendeter
Bohrung und beim Übergang von einem Loch zu einem
anderen, so ist es bei elektrischer Steuerung sehr
einfach, die Lösung so zu bewerkstelligen, daß alle
Bohrarme dasselbe Steuerpaneel 10 haben und daß das
Steuerpaneel zur Steuerung der Vorschubbalken und
Bohrmaschinen der verschiedenen Bohrarme nur einen
Umschalter aufweist, mittels dessen der Bohrarm ge
wählt wird, dessen Vorschubbalken und/oder Bohr
maschine gesteuert werden soll. Der Steuerstand 6 ist
in Fig. 1 und 2 in der Wiege des Vorschubbalkens
montiert, sie kann aber auch an dem Vorschubbalken
oder sogar an der Bohrmaschine montiert werden. Das
erfindungsgemäße Prinzip kann auch auf Konstruk
tionen, bei denen der Vorschubbalken in seiner Längs
richtung dem Bohrarm gegenüber nicht bewegt werden
kann, und entsprechend auf alle an sich bekannten
Vorschubbalken-Bohrmaschine-Kombinationen am Ende
verschiedener Bohrarme angewendet werden. Die Erfin
dung ist auch in keiner Weise auf Lösungen be
schränkt, die durch eine Steuerkupplung und Ventil
konstruktionen genau bestimmter Art verwirklicht
sind, sondern die Steuereinheit kann je nach dem
jeweiligen Vorschubbalken und der jeweiligen Bohr
maschine sowie der erwünschten Steuerungsweise aus
verschiedenen Ventilen zusammengesetzt werden, die zu
einer festen, einheitlichen Einheit zusammengefügt
werden, bei der die Druckflüssigkeitskanäle zwischen
den Ventilen am vorzüglichsten direkt als feste Ka
näle zwischen den Teilen der Einheit ohne extra
Schläuche aus einem Ventil zu einem anderen ver
wirklicht sind.
Claims (4)
1. Gesteinsbohranlage, die einen Unterwagen (1)
und wenigstens einen an seinem einen Ende an dem Un
terwagen montierten Bohrarm (2) aufweist, an dessen
anderem Ende eine Bohrvorrichtung mit einem Vorschub
balken (4) und einer in dessen Längsrichtung beweg
lichen Gesteinsbohrmaschine (5) montiert ist, welche
Bohrvorrichtung Bedienungselemente für den Betrieb,
Druckflüssigkeitsschläuche (7) zum Leiten von Druck
flüssigkeit aus dem Unterwagen (1) zu der Bohrma
schine (5) und den Bedienungselementen der Bohrvor
richtung und zurück sowie Steuerventile zum Steuern
der Funktion der Bohrvorrichtung aufweist, dadurch
gekennzeichnet, daß die Steuerventile
elektrisch steuerbar sind, daß sie zu einer festen,
an der Bohrvorrichtung montierten Steuereinheit (6)
montiert sind, daß zum Leiten von Druckflüssigkeit
aus dem Unterwagen (1) zu der Bohrmaschine (5) und
den Bedienungselementen der Bohrvorrichtung die
Druckflüssigkeitsschläuche (7) von dem Unterwagen (1)
an die Steuereinheit (6) und die zur Betätigung der
Bohrmaschine (5) und jedes Bedienungselements erfor
derlichen Druckflüssigkeitsschläuche von der Steuer
einheit (6) an die Bohrmaschine und jedes Bedienungs
element angeschlossen sind, und daß zum Steuern der
Ventile ein Steuerkabel (9) aus dem Unterwagen (1) zu
der Steuereinheit (6) geleitet worden ist.
2. Gesteinsbohranlage nach Patentanspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Steu
erventile Einbauventile sind, und daß sie an einem
Körper montiert sind, an dem erforderliche Kanäle
zwischen den Ventilen ausgeformt sind.
3. Gesteinsbohranlage nach Patentanspruch 1
oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Steuereinheit (6) an dem Vorschubbalken (4) mon
tiert ist.
4. Gesteinsbohranlage nach Patentanspruch 1
oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Steuereinheit (6) in einer Wiege (3) des in
seiner Längsrichtung verschiebbaren Vorschubbalkens
(4) montiert ist.
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