DE40109C - Auswerfer für Jagdgewehre - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 72: Schusswaffen und Geschosse.

HENRY PARSONS in BIRMINGHAM (England). Auswerfer für Jagdgewehre.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 3. Februar 1887 ab.

Bei den bekannten Lefaucheux-Gewehren ist es ein Uebelstand, dafs man jedesmal vor dem Einsetzen neuer Patronen die Hülsen der zuletzt abgefeuerten Patronen aus dem Laufe entfernen mufs. Wenn auch der bei diesen Gewehren sich vorfindende Patronenlöser beim Hochklappen des hinteren Endes des Laufes die Hülsen der abgeschossenen Patronen im Laufe lockert und etwas zurückschiebt, so kann man dennoch häufig beim Entfernen der leeren Hülsen auf Schwierigkeiten stofsen und dabei viel Zeit verlieren.

Um diesem Uebelstande abzuhelfen, wird nach vorliegender Erfindung am Löser ein Auswerfer drehbar angeordnet, der beim Hochklappen des hinteren Endes des Laufes von einem aus dem Verschlufsboden vortretenden Anschlagstifte um seinen Bolzen gedreht wird und dadurch die leere Hülse, hinter deren Bodenränder er fafst, gewaltsam aus dem Lauf herausschleudert.

Beiliegende Zeichnung zeigt solche Auswerfer am Loser beispielsweise an einem Doppelgewehr in Fig. ι und 2 sowohl getrennt in mehreren Ansichten, als auch in Verbindung mit dem Löser, Fig. 2a zeigt das Hinterende des Doppellaufes nebst Löser, Auswerfer und eingesteckten Patronen, Fig. 3 Details der die Auswerfer bethä'tigenden Theile, Fig. 4 den hochgeklappten Lauf mit dem Löser und den Auswerfern in Seitenansicht, sowie eine Patronenhülse im Moment des Auswerfens, Fig. 5 eine Ansicht auf den Verschlufsboden mit den die Auswerfer bethätigenden Anschlagstiften und Fig. 6 eine Oberansicht dieser aus dem Verschlufsboden vorgeschnellten. Stifte. :

In winkelförmigen Vertiefungen O, Fig. 1, an der Hinterseite des Lösers E liegen die Auswerfer J, Fig. 2 und 4, bei geschlossenen Läufen derart vertieft, dafs die Hakenränder C, Fig. ι und 2, an den oberen Armen der Auswerfer hinter die Bodenränder der beiden Patronenhülsen X fassen, Fig. 2a. An den Uebergangsstellen zwischen dem oberen und dem nach rückwärts abgebogenen kurzen Arm A, Fig. 2 und 4, sitzt der Bolzen F₇ um den die Auswerfer J sich drehen können, in dem unteren Ansatz B des Lösers E fest. Dieser Löser E legt sich mittelst Krappen ebenfalls hinter die Bodenränder der Patronenhülsen, Fig. 2a, die von den Krappen auf etwa ein Viertel des Umfanges umfafst werden, Fig. 1, so dafs beim OefFnen des Doppellaufes, wobei nach Auslösung einer Sperrfeder das hintere Laufende zum Einsetzen neuer Patronen hochklappt, Fig. 4, durch den mittelst Stange, Fig 2 und 4, unten im Lauf geführten Löser E die Patronen zurückgezogen werden.

Bei diesem Hochklappen des hinteren Laufendes stofsen nun die beim Abfeuern aus dem Verschlufsboden Y unter Federdruck vorschnellenden^ convergirenden Anschlagstifte R auf die kurzen Arme A der beiden Auswerfer /, wodurch bewirkt wird, dafs die längeren Arme der letzteren mittelst der Hakenränder C die Hülsen X der abgefeuerten Patronen auswerfen, Fig. 4. Indem nach dem Einstecken neuer Patronen das hintere Ende des Laufes wieder niedergeklappt wird, drückt die an der Hinterseite des Lösers E sitzende hufeisenförmige Feder S, Fig. 1, die mit je .einem Schenkel auf einen Auswerfer drückt,

die letzteren wieder in die Vertiefungen O zurück, so dafs der am Kolbenhals befindliche Verschiufsboden Y unter Zurückschieben der ; beiden Stifte R durch Anschlag an die beiden Knaggen P des ■ Losers und Vorschieben des letzteren in die Normallage die beiden Läufe hinten dicht abschliefsen kann, wobei in ihe- ; kannter Weise eine den Verschlufs sichernde ί Sperrfeder einschnappt.

Die Anschlagstifte R werden .beim Zurückschieben von den beiden "Klinken K, die mit ihren oberen Armen in Nuthen der Stifte eintreten, festgehalten. Diese Klinken stehen unter der Wirkung des Abzugsmechanismus. Beim Abfeuern wird eine dieser Klinken von einem T^heil dieses Mechanismus so eingestellt, dafs der obere Arm der Klinke den betreffenden Stift jR auslöst, worauf dieser vorschnellt. .Die , beiden Klinken K sind um Bolzen an den beiden Stiften T drehbar, welche symmetrisch zur Längenachse des Gewehres dicht hinter dem Verschiufsboden von oben in den Kolbenhals eingeführt sind und durch Schrauben D, Fig. 6, niedergehalten werden. Während der Verschlufs gespannt ist, sichern die Federn K S, Fig. 3, die Klinken K und damit die Anschlagstifte R in ihrer Lage.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Bei Lefaucheux - Jagdgewehren die Anordnung eines bei geschlossenem Lauf in einer Vertiefung (O) des Patronenlösers (E) liegenden Auswerfers (J), dessen Arm (A) beim Hochklappen des hinteren Laufendes von einem aus dem Verschiufsboden vorspringenden Anschlagstifte (R) um seinen Bolzen gedreht wird und ,dabei. die Patronenhülse aus dem Lauf schleudert.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.