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Vorrichtung zum dynamischen Auswuchten rasch umlaufender.maschinenteile.
Die Erfindung bezieht sich auf Vorrichtungen zum Auswuchten von Umlaufkörpern, bei
denen Einzelkraft und Kräftepaar, und zwar wenigstens eine dieser beiden Störungen
in ursprünglicher Form beseitigt werden können. Den Gegenstand der Erfindung bildet
eine Vorrichtung dieser Art, bei der die Schneideachse eines schwingbaren Rahmens,
in welchem der Prüfkörper mit wagerecht liegender Welle drehbar gelagert ist, in
bezug auf den Prüfkörper um 9o Grad verlegt werden kann, so daß mittels der Vorrichtung
in einfachster Weise sowohl der Einzelkraftfehler statisch als auch der Kräftepaarfehler
dynamisch beseitigt werden kann.
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In der Zeichnung-ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
dargestellt, und zwar zeigt Abb. i einen Querschnitt der Vorrichtung; Abb. z die
zu Abb. i gehörige Oberansicht, ein Teil ist weggebrochen, und Abb. 3 den Schnitt
nach 3-3 der Abb. i, von links gesehen; einzelne Teile sind weggebrochen.
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Auf einer Grundplatte A sind zwei mit je
einer Schneidenpfanne
B versehene Stützen C angebracht. Auf den Pfannen B ist mittels zweier gleichachsiger
Schneiden Dein rahmenartiger Träger E gelagert, auf dem zwei in verschiedener
Lage aufsetzbare Querhäupter F befestgt sind. An den beidenden Schneidenlagern B
abgewendeten Seitenschienen des Trägers E greifen je zwei Federn Gr an, von
denen die eine an der Grundplatte A und die andere an einem auf der Grundplatte
angebrachten Ausleger H befestigt ist. Die Querhäupter F tragen Wälzlager J, auf
denen der Prüfkörper K drehbar gelagert werden kann. Mit dem Prüfkörper I( ist mittels
Riemens. ein Antriebsmotor L .gekuppelt, der auf der Grundplatte A steht. Auf dem
Träger E ist ein Zeiger M befestigt, der einer an der einen
der
beiden Stützen C angebrachten Teilung N gegenübersteht (s. besonders Abb. 3). Der
Träger E trägt außer den beiden Schneiden D noch ein Schneidenpaar P derart, daß
beide Schneidenachsen sich rechtwinklig schneiden.
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Am Prüfkörper IK wird zunächst in an sich bekannter Weise die Lage
derjenigen zur Drehachse senkrechten Ebene ermittelt, in der der Gesamtschwerpunkt
des Prüfkörpers I( liegt. Hierauf wird der Prüfkörper I( so auf die WälzlagerJ der
QuerhäupterF aufgesetzt, daß die Schneidenachse in der vorerwähnten Ebene liegt
(Abb. i und 2). Durch den Antriebsmotor L wird dann der Prüfkörper in rasche Umdrehung
versetzt, bis seine Umdrehungszahl wesentlich größer ist als die Eigenschwingungszahl
des mit dem Prüfkörper K belasteten Trägers E. Wird jetzt der Antriebsriemen abgeworfen,
so gerät der Träger E mit dem Prüfkörper 9 infolge der Wirkung der Teilschwerpunkte
in Schwingungen, die am größten sind, wenn die allmählich abnehmende Umdrehungszahl
des auslaufenden Prüfkörpers 1< gleich der erwähnten Eigenschwingungszahl ist.
Diese ist an sich sehr gering; sie wird aber durch die vier Federn G beträchtlich
erhöht, so daß es möglich ist, den erstrebten Synchronismus b.ei verhältnismäßig
hoher Umdrehungszahl. des Prüfkörpers K zu erreichen, bei welcher auch noch geringe
überschießende Massen genügend große Fliehkräfte entwickeln, also deutliche Schwingwirkungen
herbeiführen. Es ist auf diese Weise möglich,-die Lage des anzubringenden Gegenkräftepaares
zu bestimmen und dessen Größe nach der Anbringung des Gegenkräftepaares so lange
zu verändern, bis der Prüfkörper schwingungsfrei ausläuft.
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Die Beseitigung des statischen Fehlers, nämlich die Verlegung des
Gesamtschwerpunktes des Prüfkörpers in dessen Drehachse, kann auf der gleichen Vorrichtung
zweckmäßig vor, gegebenenfalls aber auch nach der dynamischen Auswuchtung erfolgen,
weil ja der Einfluß dieses Schwerpunkt-es bei der dynamischen Auswuchtung infolge
der erwähnten Lage der Schwingachse beseitigt ist. Für die statische Auswuchtung
werden die vier Federn ('z entfernt und dann entweder der Träger E mit dem Prüfkörper
1K so um 9o Grad gedreht, daß mit den Schneidenlagern B nunmehr die Schneiden
P zusamnmenarbeiten, oder es werden nur die beiden Querhäupter F mit dem
Prüfkörper K in einer Horizontalebene um 9o Grad gedreht. Im letzteren Falle können
die Schneiden P in Fortfall kommen. In beiden Fällen erhält dadurch der Prüfkörper
eine solche Lage, daß seine Drehachse in einer durch die betreffenden Schneiden
gelegten Vertikalebene liegt. Die Vorrichtung dient dann als reibungsfrei arbeitende
Schwerpunktswage.
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Anstatt den Antriebsmotor auf der Grundplatte zu befestigen, kann
man ihn auch auf dem Träger E anbringen, wobei er dann den Schwingungen des Trägers
E folgen kann, so daß beim dynamischen Auswuchten vor dem Auslaufen ein Abwerfen
des Riemens nicht nötig ist.
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Die Vorrichtung bietet gegenüber den bekannten Auswuchtmaschinen den
Vorteil, daß sich der gemeinsame Schwerpunkt vom Träger E und Prüfkörper I( in unmittelbarer
Nähe der Scheidenachse befindet, so daß die schwingende Masse ein sehr kleines Trägheitsm.oment
in bezug auf die Schwingachse besitzt. Infolgedessen genügen schon sehr geringe
Fliehkräfte zur Hervorrufung verhältnismäßig großer Schwingungen, so daß es möglich
ist, auch sehr kleine Kräftepaarfehler aufzudecken und zu beseitigen.