DE580487C - Einrichtung zum Beseitigen oder Daempfen von Schwingungen aller Art - Google Patents

Description

Durch rotierende oder hin und her gehende Maschinenteile treten in deren Umgebung vielfach durch unmittelbare oder mittelbare Übertragung Schwingungen auf, die Bauteile aller Art je nach deren Eigenfrequenz mehr oder weniger zum Mitschwingen veranlassen. Auf diese Weise können sehr unangenehme Folgen für die Lebensdauer dieses Bauwerkes, ja sogar für die Gesundheit von in der Nähe solcher Anlagen beschäftigter Menschen eintreten. Eine Auswirkung solcher Schwingungserscheinungen stellt beispielsweise die periodische Schwingung der Bordwände von Schiffen dar, hervorgerufen durch das Vorbeischlagen der Schiffsschraube

¹^ an den Schiffsteilen. Man hat verschiedentlich solchen Schwingungserscheinungen zu begegnen versucht; am zweckmäßigsten erschien dies mit Hilfe von zwei gegenläufig rotierenden Schwungmassen. Die Kraftwirkung zweier -= solcher

^2p Schwungmassen ergibt eine in einer Richtung sinusförmig hin und her gehende Kraft, sofern die Exzentrizität und die Umdrehungszahl beider exzentrischer Schwungmassen übereinstimmt. Es ist nun vielfach notwendig, die durch eine

solche Vorrichtung erzeugte Kraftrichtung zu ändern, namentlich auch während des Laufes. Dies kann dadurch geschehen, daß die eine Schwungmasse der anderen gegenüber in ihrer Phase verschoben wird. Allerdings treten bei

der bekannten Anordnung der Schwungmassen nebeneinander je nach der Stellung der Schwungmassen Kippmomente auf. Die vorliegende Erfindung beschreibt Einrichtungen dieser Art, bei denen es möglich ist, die Kraftrichtung in beliebiger Weise zu verändern, ohne daß Kippschwingungen ο. dgl. auftreten. Sie gibt ferner Anordnungen an, die eine einfache Verstellung der Kraftrichtung während des Laufens der Vorrichtung ermöglichen.

In der Zeichnung ist der Erfindungsgedanke beispielsweise und schematisch dargestellt, und zwar ist die Abb. 1 das Beispiel der Anwendung einer solchen Vorrichtung gegeben, wogegen die Vorrichtung selbst in schematischer Anordnung in Abb. 2 gezeigt ist. In Abb. 1 bezeichnet 1 einen horizontalen Schnitt durch eine Bordwand, 2 die Welle zur Schiffsschraube 3, 4 den Wellenbock. Durch eine geeignete Übertragung 5 wird von der Welle 2 aus die Welle 6 angetrieben und dadurch der Schwingungsapparat 9 mit den Scheiben 7 und 8, an denen sich die exzentrischen Massen befinden, in Gang gesetzt. Bei dieser schematischen Darstellung ist die Lage der Scheiben 7 und 8 der Deutlichkeit wegen nebeneinandergelegt. Statt des mechanischen Antriebes von der Welle aus, können die rotierenden Massen auch unmittelbaren elektrischen Antrieb erhalten und in geeigneter Weise in Abhängigkeit von den Schiffsschraubenumdrehungen gesteuert werden, beispielsweise durch Anwendung eines Synchronmotors ο. dgl.

In Abb. 2 bedeutet 10 die Antriebswelle des Schwingungsapparates, auf der das Kegelrad 11 und die Scheibe 12 mit der exzentrischen Masse 13 fest mit ihr umlaufend angebracht sind. Kegelrad 11 versetzt über die beiden Kegelräder 14 und 15, die gemeinsam in einem drehbaren Gehäuse gelagert sind, Kegelrad 16 und

die damit in fester Verbindung stehende Scheibe 17 mit exzentrischer Masse 18 in gegenläufige Umdrehungen. Die Schwungmassen 13 und 18 stehen zweckmäßigerweise in einem derartigen Gewichtsverhältnis zueinander, daß ihre Zentrifugalkräfte gleich sind. Ihre Gewichte müssen sich also umgekehrt wie ihre Exzentrizität verhalten. Die Richtungsänderung der durch diese Vorrichtung erzeugten Kräfte geht durch einfache Drehung des Rahmens, in den die Kegelräder 14 und 15 gelagert sind, vor sich, und zwar steht die Winkeländerung am Rahmen in einem bestimmten Verhältnis zur Winkeländerung der Kraftrichtung, so daß beispielsweise an einer an dem Rahmen angebrachten Skala die Winkeländerung der Kraft sofort abgelesen und eingestellt werden kann.

Claims (3)

1. Patentansprüche:

   i. Einrichtung zum Beseitigen oder Dämpfen von Schwingungen aller Art durch gegenläufige Rotation zweier oder mehrerer exzentrischer Schwungmassen, dadurch gekennzeichnet, daß die Kraftrichtung der resultierenden Kraft durch Winkeländerung der umlaufenden Massen zueinander — auch während des Betriebes — verändert wird.
2. 2. Einrichtung zum Beseitigen oder Dämpfen von Schwingungen aller Art nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß. die Winkeländerung der umlaufenden Massen dadurch erfolgt, daß die eine Masse der anderen gegenüber eine zusätzliche Drehung erhält.
3. 3. Einrichtung zum Beseitigen oder Dämpfen von Schwingungen aller Art nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Winkeländerung durch Drehung eines Rahmens o. dgl. erfolgt, der mit den verschiedenen, jeweils mit den einzelnen Schwungmassen sich drehenden Zahnrädern o. dgl. in dauerndem Eingriff steht.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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