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Verfahren zur Herstellung von gemusterten Wirkwaren. Gegenstand der
Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von gemusterten Wirkwaren aus Fäden,
Band oder ähnlichen Stoffen unter Benutzung eines mit numerierten Hervorragungen
(Stiften) versehenen Gerätes, bei welchem der zu verwendende Arbeitsstoff in der
Weise zu Maschen, die die Hervorragungen des Gerätes umgreifen, umgebildet wird,
daß er dabei nicht nur in einer bestimmten Richtung zur Weiterführung der Arbeit
geführt wird, sondern diese entstehen läßt, indem der Arbeitsstoff die Hervorragungen
(Stifte) bald vorwärts, bald rückwärts greifend umlegt. Das Verfahren vollzieht
sich im Einzelfalle so, daß das durch eine beliebige Zahlenkombination gebildete
Arbeii#muster nach Anknüpfung des Arbeitsstoffes an der Befestigungsstelle allmählieh
gemäß der Reihenfolge der das Muster bildenden Zahlen entweder von hinten oder von
vorn her um die betreffenden Hervorragungen des Gerätes herumgeführt wird, so daß
diese allmählich der im Einzelfall gewählten Zahlenanordnung des Arbeitsmusters
entsprechend mit Maschen besetzt werden. Schon hierbei zeigt sich die Eigenart des
Verfahrens dadurch, daß nicht Hervorragung r, a, 3, 4. usw. in fortlaufender Folge
besetzt werden, sondern z. B. in der Reihenfolge z, 3, z, 4. oder in der Reihenfolge
i, 3, a, 5, 3, ,4 usw. Sind die dem Muster entsprechenden Hervorragungen des Gerätes
besetzt, so greift der Arbeitsstoff bei der Maschenbildung wiederum auf Hervorragung
z zurück, und es beginnt die Besetzung in der durch die gewählte Zahlenzusammenstellung
gegebenen
Reihenfolge von neuem, so daf I auch hierbei das charakteristische Zurückgreifen
des Arbeitsstoffes hervortritt. Es tritt hierbei zunächst eine Doppelbesetzung der
Hervorragungen durch die Umschlingungen des Arbeitsstoffes ein. Die untere der beiden
Umschlingungen wird nunmehr mit einer an der Spitze abgeplatteten stachelförmigen
Arbeitsnadel, «-elche unten näher beschrieben ist, etwas in einer zu der Richtung
der Hervorragungen des Gerätes senkrechten Richtung von dem Gerät abgehoben und
über die obere Umschlingung gehoben.
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Das Verfahren bei der Herstellung von Handarbeiten vollzieht sich
so, daß zunächst auf einem Blatt Papier durch Aneinanderreihung von beliebigen Zahlen
unseres Zahlensy stens in beliebiger Reihenfolge und Anzahl der Entwurf eines Arbeitsmusters
gebildet wird, in dem die einzelnen Zahlen die entsprechenden numerierten Hervorragungen
a, ei" a.= usw. bezeichnen.
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Das Muster wird nun auf das Gerät übertragen, indem der zuvor an der
Befestigungsstelle (in der Abbildung bei 1» befestigte Arbeitsstoff (z. B. Faden,
Band usw.) gemäß der Reihenfolge der das Muster bildenden Zahlen entweder von hinten
oder von vorn her um die betreffenden Hervorragungen des Gerätes herumgeführt wird,
so daß diese allmählich der im Einzelfall gewählten Zahlenanordnung des Arbeitsmusters
entsprechend mit Maschen besetzt werden. Ist z. B. das Muster r, 3, 2, .I gewählt
worden, so wird zuerst der Arbeitsstola um Hervorragung i, dann um Hervorragung
;, dann um Hervorragung 2, dann um Hervorragung .I herumgeführt, Sind die dem Muster
entsprechenden Hervorragungen des Gerätes besetzt, so beginnt die Beetzung in der
durch die gewählte Zahlenzusammensetzung gegebenen Reihenfolge von neuem, so daß
eine Doppelbesetzung der entsprechenden Hervorragungen durch die Umschlingungen
des Arbeitsstoffes eintritt. So würde in dem genannten Beispiel 1, 3, z, .I wiederum
zuerst die Hervorragung i, dann die Hervorragung ;, dann die Hervorragung z, dann
die Hervorragung 4 besetzt werden. Die untere der beiden Umschlingungen wird nunmehr
mit einem an der Spitze abgeplatteten stachelförmigen Drahthaken (in der Abbildung
c (l ,#) etwas in einer zu der Richtung der Hervorragungen er, a1, (z., usw.
des Gerätes senkrechten Richtung von dem Gerät abgehoben und über die obere Umschlingung
der betreffenden Hervorragung auf die hintere Fläche des Gerätes hinübergeführt,
auf der sich die Arbeit entwickelt. Sobald die für die Arbeit gewählte Zahlenanordnung
einigemal auf das Gerät übertragen ist, wird die anfangs vorgenommene Anknüpfung
des Arbeitsstoffes (Fadens, Bandes usw.) gelöst (in der Abbildung bei b), damit
sich das entstehende Gewebe frei entwickeln kann.
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Jede Kombination von beliebig vielen Zahlen in beliebiger Reihenfolge
ergibt ein anderes Arbeitsmuster, so daß die Mannigfaltigkeit der herstellbaren
Gewirke eine fast unbegrenzte ist. Auch wird die Mannigfaltigkeit der Erzeugnisse
und ihre Wirkung noch vermehrt durch die Möglichkeit der Verwendung mehrfarbiger
Arbeitsstoffe (Fäden, Bänder usw.), welche entweder parallel liegen oder aneinandergeknüpft
werden. Auch geben viele Muster bei diesem Arbeitsverfahren nicht nur flächenhaft
ausgedehnte Erzeugnisse, sondern auch solche mit räumlichen Abstufungen und Niveaudifferenzen,
welche eine charakteristische plastische Wirkung veranlassen.
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Die Arbeitsnadel c rl e hat eine Spitze in Form eines abgeplatteten
Stachels. Sie ist unmittelbar hinter ihrer Spitze (in der Abbildung bei c) und dann
etwas vor der :litte ihres Schaftes (in der Abbildung bei (l) rechtwinklig umgebogen.
Beide Umbiegungen stehen senkrecht aufeinander. Die Nadel wird so gehalten, daß
ihre Spitze unmittelbar vor der Zeigefingerkuppe liegt.