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Schlitten mit Stoßstangen. Die Erfindung bezieht sich auf einen Schlitten
mit auf jeder Seite des Schlittens angeordneten, von Hand bewegten und mittels GradfÜhrungen
geführten Stoßstangen, die selbsttätig beim Bewegen der Führungen in der einen Richtung
in die Fahrfläche eingreifen und beim Bewegen der Führungen in der anderen Richtung
sich selbsttätig von der Fahrstraße abheben.
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Das Wesen der Erfindung liegt in einer derartigen Ausbildung des Schlittens,
daß zum Antrieb einer jeden Stoßstange eine Antriebsstange dient, die mit ihrem
oberen Ende am äußeren Ende einer in ihrer :litte in einer Dolle gelagerten Griffstange
frei beweglich angelenkt ist und die mit ihrem unteren Ende an eine nur eine geringe
Länge besitzende Stoßstange angreift. Jede Stoßstange ist in einer von vorn nach
hinten geneigten Schräglage in ihrer Längsrichtung verschiebbar in einem Führungswagen
gelagert, der durch die in Längsrichtung des Schlittens sich erstreckende, an sich
bekannte Gradführung geführt ist.
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Wenn es auch bei Schlittenantrieben mit andersartig ausgebildeten
Fortbewegungsmechanismen bekannt ist, die Griffstangen nach Art von Rudern in wagerechter
und senkrechter Richtung frei -beweglich anzuordnen, so besitzt doch ein Schlitten
nach der Erfindung einen Antriebsmechanismus, der einem Ruderantrieb ganz besonders
nahe kommt, dabei ihm die Griffstangen in ihrer Mitte in Dollen, also genau so wie
Ruder gelagert sind und der Weiterantrieb der Griffstangen von den Enden derselben
abgeleitet wird.
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Ein entsprechend der Erfindung ausgebildeter Schlitten stellt also
ein Sportgerät dar, das den Ruderern die Ausübung eines dem Rudern sehr ähnlichen
Sportes auch im Winter im Freien gestattet. Die.Ausbildung eines Schlittenantriebes
entsprechend der Erfindung gewährleistet aber auch eine sehr gute Kraftausnutzung
und eine gute Anpassung der Bewegungen jeder einzelnen Griffstangen für sich an
die jeweiligen Verhältnisse der Fahrfläche und an die Geschwindigkeit, die man zu
erzielen wünscht. Im übrigen können auch erhebliche Geschwindigkeiten mit einem
entsprechend der Erfindung ausgebildeten Schlitten erreicht werden, insbesondere
wenn der Schlitten als Mehrsitzer ausgebildet ist. Auf der Zeichnung ist als Beispiel
eine Ausführungsform eines Schlittens mit drei Sitzen dargestellt, nämlich zwei
Ruderersitzen und einem Steuermannssitz.
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Abb. z zeigt den Schlitten in Seitenaw4cht, Abb. 2 im Grundriß.
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Abb. 3 zeigt eine Seitenansicht des hinteren Teiles des Schlittens
in vergrößertem Maßstabe bei Beginn der Vorwärtsbewegung, und Abb. .I ist eine Aufsicht
zu Abb. 3.
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Abb. j5 ist eine der Abb.,, entsprechende Seitenansicht, jedoch bei
Beendigung eines R,aderschlages.
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Abb. ö ist eine Aufsicht zu Abb. @.
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Der Schlitten, dessen Gestell aus Holz, Eisen, Stahl oder ähnlichem
Material bestehen kann, besteht aus dem mittleren Gestell a und dem vorderen und
hinteren Kufenrahmen b, e, die bei d bzw. e gelenkig mit dem mittleren Rahmen a
verbunden sind. Die Querverbindungen /' bzw. g der beiden Kufenrahmen b, c können
sich bei der Schrägstellung der Kufenrahmen gegenüber den seitlichen Kufen' verdrehen,
wie dies bei der angegebenen Art der Verbindung der Kufenrahmen mit dem inneren
Tragrahmen notwendig ist. Auf dem mittleren Rahmen a, der von den beiden Kufenrahmen
b und c getragen wird, sind die beiden Rollsitze h, in der Längsrichtung des Schlittens
verschiebbar, und der feste Steuermannssitz i an geordnet. Vor dem Steuersitz befindet
sich die schräg stehende Lenkstange k in Art eines Automobilsteuers, an deren oberen
Ende das Steuerrad l sitzt. Am unteren Ende der Lenkstange k sitzt eine Schnurscheibe
in, um die ein' Schnurzug n herumläuft, der zu dem vorderen Kufenrahmen b geführt
ist, so daß bei einer Verdrehung des Handrades L eine Schrägstellung des vorderen
Kufenrahmens b gegenüber dem Tragrahmen a erfolgt. Der hintere Kufenrahmen c stellt
sich selbsttätig beim Vorwärtsgange des Schlittens in die gewünschte Fahrtrichtung.
Vom Steuersitz kann dann noch eine in üblicher Weise ausgebildete Schlittenbremse
mittels der Handgriffe o bedient werden.
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Zur Fortbewegung des Schlittens sind zu beiden Seiten des Rahmens
a je zwei Dollen P angebracht, in denen die Griffstangen q in senkrechter und wagerechter
Richtung drehbar gelagert
sind. Die Griffstangen q können also
genau so wie in Dollen gelagerte Ruder sowohl in wagerechter wie auch in senkrechter
Richtung mit den Dollen P verdreht werden. Am äußeren Ende jeder Griffstange q ist
mittels einer Ring-oder Universalgelenkverbindung v eine Antriebsstange s nach allen
Richtungen hin frei beweglich angelenkt, die mit ihrem unteren, ebenfalls wieder
ringförmig oder universalgelenkartig ausgebildeten Ende t in eine Öse
u oder einem Universalgelenk einer Stoßstange v eingreift, deren unteres
Ende nach vorn umgebogen ist und in einen oder mehreren Eissporen w endigt. Die
Stoßstange v ist in schräger Lage in einem Führungskörper x verschiebbar, der von
drei Rollen y und z getragen wird, so daß jede Stoßstange gewissermaßen von einem
Wagen getragen wird. Zu jeder Stoßstange gehören zwei übereinanderliegende Gradführungen
2, 3, die an den beiden Seiten des Tragrahmens a in Längsrichtung des Schlittens
vorgesehen sind, und deren vordere Enden tiefer als die hinteren Enden der Gradführungen
liegen. In der unteren Gradführung 2 laufen die Rollen y, während in der oberen
Gradführung die Rolle z läuft. Die Stoßstange v ist dann schließlich noch entweder
innerhalb der Haltezungen q. (Abb. 2) des Führungskörpers x oder, wie dargestellt,
oberhalb dieser Haltezungen von einer Schraubenfeder 5 umgeben, die die Stoßstange
dauernd in die in Abb. i gezeichnete Ruhelage zurückzuziehen sucht.
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Die Fortbewegung des Schlittens geschieht in folgender Weise Bei Beginn
der Vorwärtsbewegung nehmen die Griffstangen q und die Rollsitze
h sowie die Antriebsstangen 's und die Stoßstangen v die aus den Abb. i und
2 ersichtliche Stellung ein. Die Griffstangen werden dann unter Aufwärtsdrehung
ihrer inneren Enden ebenso wie Ruder mit ihren inneren Enden auf die Bedienungsperson
zu verdreht, wobei der Rollsitz h nach vorn rollt.
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Durch das Anheben oder Anziehen der Griffstangen q werden die Stoßstangen
v durch die Antriebsstangen s entsprechend Abb. 3 in ihren Führungskörpern x abwärts
verschoben, so dab die Sporen w in den Schnee oder das Eis eingreifen. Bei der hierbei
erfolgenden Verdrehung der Griffstangen q auf den Ruderer zu gleite?j dann die Führungskörper
x für die Stoßstangen in ihren Gradführungen 2 und 3 nach hinten, d. h. der Schlitten
verschiebt sich gegenüber den durch die eingreifendenSporenw gegebenen Stützpunkten
nach vorn. Wenn die Rollsitze h ihre vordere Endlage erreicht haben, nehmen die
Griffstangen q, Antriebsstangen s und Stoß-Stangen v die aus Abb. 5 ersichtliche
Lage ein, bei der die Rollen y, z nebst den Führungskörpern x der Stoßstangen
an das hintere Ende der Gradführungen gelangt sind. Dadurch, daß die Gradführungen
2 und 3 an ihren hinteren Enden höher als an den Vorderenden vom Eis oder Schnee
entfernt sind, tritt bei Beendigung der Ruderbewegung der an der Stoßstange v befindliche
Eissporn w selbsttätig aus dem Eis oder Schnee heraus. Nunmehr werden genau so wie
beim Rudern die inneren Enden der Griffstangen etwas abwärts gedrückt, was zur Folge
hat, daß die Stoßstangen wieder in ihre Anfangslage in den Führungskörpern x hochgehen,
welche Bewegung die Federn 5 unterstützen, und die Stoßstangen nebst Führungskörpern
x werden- durch Zurückdrehen der Griffstangen q in die Anfangslage (Abb. i) unter
Zurückrollen der Rollsitze h wieder in die in Abb. i und 2 gezeichnete Anfangsstellung
zurückgeführt, worauf das Spiel von neuem beginnt. Die Fortbewegung des Schlittens
erfolgt also in genau gleicher Weise und mit genau den gleichen Bewegungen wie die
eines Ruderbootes.
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An Stelle der Schlittenkufen b und c könnte der Tragrahmen a auch
Rädergestelle tragen, so daß ein auf Rädern ruhendes Ruderfahrzeug entsteht, das
z. B. auf Landstraßen oder auf Übungsbahnen gefahren werden kann.