DE4229101A1 - Kielkonstruktion für Segelboote - Google Patents
Kielkonstruktion für SegelbooteInfo
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Description
Die Erfindung geht aus von einer Kielkonstruktion gemäß dem Ober
begriff des Patentanspruchs 1.
Es sind Kielkonstruktionen bekannt, bei denen der Kiel zwar ortsfest
und mittig an der Unterseite eines Segelbootes befestigt ist, jedoch
um eine in seinem Oberbereich verlaufende Bootslängsachse ver
schwenkbar ausgebildet ist. Damit ist der Kiel bei Krängung des
Segelbootes selbsttätig verstellbar, und zwar bewegt er sich von
selbst in eine eigene senkrechte Lage entsprechend dem gerade herr
schenden Krängungswinkel. Hierdurch wird zwar eine gewisse Ver
besserung der Führung des Segelbootes im Wasser erreicht im Ver
gleich zu einem Kiel, der vollständig starr an der Bootsunterseite
angeordnet ist, so daß es in diesem Fall eintreten kann, daß der Kiel
bei starker Krängung und starkem Wellengang sich sehr nahe unter
der Wasseroberfläche befindet, was die Fahreigenschaften des Segel
bootes erheblich verschlechtert. Der vorerwähnte, sich selbsttätig
einstellende Kiel, hat aber den Nachteil, daß er seine Krängungs
stellung laufend aufgrund der Wasserströmung ungünstig verändern
kann, was sich für die Fahreigenschaften des Segelbootes negativ
auswirkt.
Die Aufgabe der Erfindung besteht somit darin, eine einleitend ange
führte Kielkonstruktion so zu verbessern, daß die Stabilität sowie die
Fahr- oder Gleiteigenschaften eines Segelbootes wesentlich verbessert
sind und daß je nach Einsatzbedingung des Segelbootes verschiedene
Kieltypen verwendet werden können.
Die Lösung dieser Aufgabe ist in dem Patentanspruch 1 angegeben.
Mit dieser Lösung, bei der der Kiel auch bei sehr starker Krängung
und erheblichem Wellengang in einer stabilen Stellung im Wasser
verbleibt, aber auch sonst, d. h. im wesentlichen bei mittleren bzw.
normalen Windverhältnissen, liegt das Segelboot mitsamt dem Kiel
sicher und gut im Wasser, so daß sich das Segelboot durch den Kiel
stabil und optimal geführt im Wasser bewegt. Die Verstellung des
Kieles vom Bootsinneren her ist auf einfache Weise durchführbar. Je
nach Krängung des Segelbootes wird der Kiel so eingestellt, daß er
im Wasser die richtige Stellung einnimmt und beibehält. Ein weiterer
Vorteil der neuen Kielkonstruktion besteht darin, daß ein Auswech
seln eines aktiven Kielteils möglich ist. Dadurch kann je nach Ein
satzbedingung ein anderes aktives Kielteil eingesetzt werden, das den
jeweils erforderlichen Bedingungen am besten entspricht, um das
Segelboot beim jeweiligen Segeltörn in seinen besten Segeleigen
schaften zu unterstützen.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Kielkonstruktion
sind in den Unteransprüchen angeführt.
Die Erfindung ist nachstehend anhand eines in den anliegenden
Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispieles näher erläutert. Es
zeigen:
Fig. 1 einen teilweisen Längsschnitt durch ein Segelboot im
Bereich des Kiels,
Fig. 2 eine Schnittdarstellung nach der Linie II-II in Fig. 1,
Fig. 3 eine Schnittdarstellung nach der Linie III-III in Fig. 1.
Gemäß Fig. 1 ist das Segelboot 1 an seiner Unterseite mit einem
Kiel 2 versehen, der an der Bootsunterseite in Schienen 3 quer zur
Bootslängsrichtung verfahrbar gelagert ist. Die Schienen 3 mit ihren
Laufbahnen 4 können integrierte Bauteile des Bootes 1 sein, wobei
sie in ihrer Krümmung in Abstimmung mit der Krümmung des Boots
querschnittes kreisbogenförmig ausgebildet sind. Die Schienen 3
können aber auch selbständige Bauteile sein, die an der Bootsunter
seite befestigt sind. In den Schienen laufen Kielführungskörper 5, die
vorzugsweise als Rollen ausgebildet sind, damit der Kiel leichtgängig
in den Schienen 3 bewegt werden kann, und die von den Schienen 3
unterfaßt werden.
Der Kiel 2 besteht aus einem oberen Rahmen 6, der vorne und hinten
mit jeweils zwei Führungsrollen 5 bzw. Führungskörpern, die in den
Führungsschienen 3 laufen, versehen ist. Oben am Rahmen 6 ist eine
entsprechend der kreisbogenförmigen Krümmung der Bootsunterseite
gekrümmte Zahnstange 7 starr befestigt, die mit einem ortsfesten
Ritzel 8 zusammenarbeitet und einen bootsäußeren Zahnstangentrieb
bildet. Das Ritzei 8 ist über eine Welle 9 mit einem inneren Ritzel
10 starr verbunden, welches wiederum mit einer inneren und axial
verstellbaren Zahnstange 11 kämmt. Die beiden inneren Teile 10 und
11 bilden einen bootsinneren Zahnstangentrieb. Die Zahnstange 11
kann mittels eines Druckmittelzylinders 12 angetrieben werden.
Alternativ kann aber auch ein Elektromotor (nicht gezeigt) vorgese
hen sein.
Insbesondere aus den Fig. 1 und 2 ist ersichtlich, daß der Kiel 2
entsprechend dem Pfeil A parallel zur unteren Bootswand 1a des
Segelbootes 1 verfahren werden kann, wenn sich das Segelboot
gemäß den herrschenden Windverhältnissen dementsprechend krängt.
Hierbei wird der Kiel durch die vorerwähnte Antriebseinrichtung 7
bis 12 entlang der Bootswand 1a quer verfahren bzw. eingestellt.
Im allgemeinen reichen zwei zueinander parallele Führungsschienen
3 aus, um den Kiel 2 zu führen und zu tragen. Es können aber auch
mehrere Führungsschienen vorgesehen sein. Alle Schienen sind so
ausgeführt, daß sie die Führungsrollen 5 des Kiels unterfassen. Um
die Strömungsverhältnisse im Kielbereich möglichst optimal zu hal
ten, ist der Kiel in seinem Oberbereich, d. h. im wesentlichen im
Bereich seines Rahmens 6, strömungsgünstig ausgebildet, wie es aus
Fig. 2 hervorgeht.
Alternativ zum bootsinneren Kielantrieb 10, 11 und 12 kann aber
auch so vorgegangen werden, daß anstelle des Zahnstangentriebs ein
Zugmittelantrieb vorgesehen ist. Hierzu zeigt Fig. 3 beispielsweise
ein inneres Kettenrad 14, das mit der Kielwelle 9 starr verbunden ist,
ein weiteres inneres Kettenrad 15, das von einer Handkurbel 16
betätigt wird. Beide Kettenräder 14 und 15 sind mittels einer Kette
17 verbunden. Als Alternative hierzu ist es auch möglich, anstelle
der Handkurbel 16 einen Elektromotor 18 zu verwenden, welcher
dann über ein Zugmittel 19, vorzugsweise eine Kette, das innere
Kettenrad 14 antreibt. Als noch weitere Alternative zur Betätigung
des bootsäußeren Zahnstangentriebes 7, 8 ist es möglich, daß im
Bootsinneren am Ende der Welle 9 anstelle der Antriebseinrichtung
10, 11 und 12 ein Handkurbelantrieb angreift. Dessen Handkurbel
befindet sich an einer Stelle, die bequem vom Schiffsführer betätigt
werden kann.
Der Kiel 2 ist ferner vorzugsweise so ausgebildet, daß das den ei
gentlichen Kielkörper bildende Kielteil 20 auswechselbar ausgebildet
ist. Dieses Kielteil 20 ist in geeigneter Weise am Rahmen 6 des Kiels
2 angeordnet. Je nach den Einsatzbedingungen ist es daher möglich,
einen entsprechenden Kielteil 20 zu verwenden. An dem Kielteil 20
kann ferner ein Ruder 21 befestigt sein.
Claims (8)
1. Kielkonstruktion für Segelboote, mittels der der Kiel bei Krän
gung des Bootes quer zur Bootslängsachse krängungsabhängig wink
lig verstellbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß eine an der unteren
Bootswand (1a) anbringbare oder darin eingegliederte und sich quer
zur Bootslängsrichtung kreisbogenförmig entlang der Bootsunterseite
erstreckende Kiel-Führungseinrichtung (3, 4) vorgesehen ist, daß der
Kiel (2) in der Führungseinrichtung (3, 4) an der Bootsunterseite
verfahrbar (5) gelagert ist und daß eine teilweise im Bootsinnern zu
montierende und teilweise außenbords am Kiel (2) angeordnete An
triebseinrichtung (10, 11, 12; 7, 8) für den Kiel (2) vorgesehen ist.
2. Kielkonstruktion nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Kiel-Führungseinrichtung aus wenigstens zwei zueinander
parallelen Schienen (3) mit Laufbahnen (4) besteht, die Führungs
körper (5) des Kiels (2) unterfassen.
3. Kielkonstruktion nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Kiel (2) aus einem oberen, in Abhängigkeit von der
Bootsunterseite (1a) gekrümmten Rahmen (6) mit in der Führungsein
richtung (3, 4) laufenden Führungskörpern (5) und einem auswechsel
baren, den eigentlichen Kielkörper bildenden Kielteil (20) besteht.
4. Kielkonstruktion nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Kiel-Antriebseinrichtung einen bootsäußeren,
mit dem Kiel (2) starr verbundenen Zahnstangentrieb (7, 8) aufweist.
5. Kielkonstruktion nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Kiel-Antriebseinrichtung als bootsinnere
Antriebsgruppe einen mit der bootsäußeren Antriebsgruppe zusam
menwirkenden Zahnstangentrieb (10, 11, 12) aufweist.
6. Kielkonstruktion nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß der bootsinnere Zahnstangentrieb (10, 11) mittels Motorkraft (12)
betätigbar ist.
7. Kielkonstruktion nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß für den bootsäußeren Zahnstangentrieb (7, 8) ein bootsinnerer
Zugmittelantrieb (14-19) vorgesehen ist.
8. Kielkonstruktion nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß der bootsäußere Zahnstangentrieb (7, 8) vom Bootsinnern her
durch Handkraft betätigbar ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924229101 DE4229101A1 (de) | 1992-09-01 | 1992-09-01 | Kielkonstruktion für Segelboote |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924229101 DE4229101A1 (de) | 1992-09-01 | 1992-09-01 | Kielkonstruktion für Segelboote |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4229101A1 true DE4229101A1 (de) | 1994-03-03 |
Family
ID=6466936
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19924229101 Withdrawn DE4229101A1 (de) | 1992-09-01 | 1992-09-01 | Kielkonstruktion für Segelboote |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4229101A1 (de) |
Cited By (3)
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US7784417B2 (en) | 2008-11-13 | 2010-08-31 | Jensen Christian H | Sailboat with a canting ballast system |
WO2016185357A3 (en) * | 2015-05-19 | 2018-01-11 | STEENKAMP, Sarah-may | Adjustable ballast bulb for a sailing vessel |
WO2016185356A3 (en) * | 2015-05-19 | 2018-01-18 | STEENKAMP, Sarah-may | Sailing vessel |
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-
1992
- 1992-09-01 DE DE19924229101 patent/DE4229101A1/de not_active Withdrawn
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US10322773B2 (en) | 2015-05-19 | 2019-06-18 | Sarah-May Steenkamp | Adjustable ballast bulb for a sailing vessel |
US10710685B2 (en) | 2015-05-19 | 2020-07-14 | Sarah-May Steenkamp | Sailing vessel |
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