DE4000821A1 - Verfahren zur verbesserung der korrosionsbestaendigkeit anodisch erzeugter oxidschichten auf aluminiumlegierungswerkstoffen - Google Patents
Verfahren zur verbesserung der korrosionsbestaendigkeit anodisch erzeugter oxidschichten auf aluminiumlegierungswerkstoffenInfo
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- C25D11/00—Electrolytic coating by surface reaction, i.e. forming conversion layers
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- C25D11/04—Anodisation of aluminium or alloys based thereon
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- C25D11/24—Chemical after-treatment
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verbesserung
der Korrosionsbeständigkeit anodisch erzeugter Oxidschichten
auf Aluminiumlegierungswerkstoffen, aus insbesondere hoch
silizium- und/oder kupferhaltigen Aluminium-Drucklegierungen.
Ein diesbezügliches Verfahren ist beispielsweise aus der
DE-PS 34 01 951 bekannt. Dort sollen die mit einer anodisch
oxidierten Oberfläche versehenen Teile in ein stromloses
Chromsäurebad mit einer Konzentration von 0,001 g bis 0,1 g
CrO3 pro 100 ml H2O eingetaucht werden. Hierdurch wird
erreicht, daß aus derartig vorbehandelten Teilen durch
Verklebung hergestellte Körper eine verbesserte Korrosions
beständigkeit bzw. die Verklebung eine bessere Haftfestig
keit und Kohäsionsbeständigkeit aufweisen. Damit ist dieses
Verfahren speziell auf die Verbesserung von zu verklebenden
Oberflächen abgestellt und soll eine nicht weiter beschrie
bene verbesserte Korrosionsbeständigkeit aufweisen.
Nach der vorliegenden Erfindung erfolgt dagegen nach einem
üblichen Oxidieren mit einer Schichtdicke von z. B. 5-10 µm
ein Verdichten (Sealen) der oxidierten Oberfläche und
zwar bevorzugt in einem zweistufigen Verfahren. In einem
ersten Verfahrensschritt wird das oxidierte Teil in ein
Kalium- oder Natriumdichromat-Bad getaucht und danach
nach einem Zwischenspülen in einem zweiten Verfahrensschritt
in ein Heißwasserbad eingegeben. Eine erfolgte Prüfung
auf Korrosionsbeständigkeit in Salznebel hat gezeigt,
daß die nach DIN 50 021 geforderte Korrosionsbeständigkeit
von 240 Stunden bei Schichtdicken von 5 µm und Si-, Cu-hal
tigen Druckgußlegierungen ohne weiteres erreicht wird.
Es treten keine Korrosionserscheinungen auf.
Um ein derartiges Verdichten der Oberfläche und damit
eine gewünschte Korrosionsbeständigkeit zu erreichen,
ist es notwendig, die Konzentration von Kalium- bzw. Natrium
dichromat relativ hoch zu wählen. Bevorzugt soll sie 5 g
pro Liter Wasser betragen. Hierdurch wird gewährleistet,
daß genügend Chromionen sich in der porösen Oxidschicht
einlagern. Zur Verbesserung des Imprägnierverhaltens der
Chromionen dient ein dem Bad zusätzlich eingegebenes Netz
mittel, wobei hier vorzugsweise Fluortensid gewählt wird.
Hierdurch wird die Oberflächenspannung auf weniger als
30 dyn/cm herabgesetzt und das Benetzen und Eindiffundieren
der Chrom-6-Ionen in die Kapillaren der Oxidschicht ver
bessert.
Des weiteren genügt ein Zeitraum für das Tauchen in dem
ersten Verfahrensschritt von etwa 10-20 Minuten, so daß
auch die Herstellungszeit der einzelnen Teile wesentlich
beschleunigt wird.
Die Badtemperatur sollte etwa 60-95°C betragen, wobei
etwa 90°C bevorzugt wird. Der pH-Wert des Bades liegt
bei 5,5 bis 6,5.
Für das Bad im zweiten Verfahrensschritt wird desionisiertes
Wasser verwendet, wobei die Badtemperatur nahe oder bei
Siedetemperatur liegt. Dies bedeutet etwa 98-100°C. Auch
der pH-Wert in der zweiten Stufe sollte bei etwa 5,5 bis
6,5 liegen. Die Dauer des Tauchens in der zweiten Ver
fahrensstufe wird mit 20-30 Minuten ebenfalls relativ
kurz gewählt.
Dieses erfindungsgemäße Verfahren wird insbesondere bei
der Behandlung von schwierig zu anodisierenden silizium
und kupferhaltigen Aluminium- Druckgußlegierungen ange
wendet. Beispielsweise kann dies die bekannte Druck-Guß-
Legierung GD-A1Sil2(Cu) sein. Gute Ergebnisse werden auch
bei Gußlegierungen erzielt, welche einen sehr hohen Anteil
an Silizium oder Kupfer enthalten. Dabei kann das Silizium
bei beispielsweise 8-13,5 Massenprozenten und das Kupfer
bei 0,4-3,5 Massenprozenten liegen.
Die Teile werden nach einem üblichen Anodierprozeß oxidiert:
z. B. zuerst wird das Teil mild alkalisch entfettet. Dies
geschieht bei etwa 60°C und dauert ca. 2 Minuten. Die
Wahl einer mild alkalischen Entfettungslösung bringt mit
sich, daß auf das Teil kein Beizangriff erfolgt.
Das so entfettete Teil wird in fließendem Wasser gespült
und sodann in verdünnte Salpetersäure eingetaucht. Die
Verdünnung weist ein Verhältnis von 1 : 3 auf. Ferner wird
für das Bad eine Temperatur von ca. 20°C und für die Dauer
des Tauchens etwa 30 Sekunden gewählt.
Nach einem weiteren Spülen in fließendem Wasser erfolgt
die anodische Oxidation, wobei das bekannte GS-Verfahren,
vorzugsweise das GSX-Verfahren, Anwendung findet. Bei
diesem Verfahren wird das Teil etwa 30-40 Minuten lang
in ein Bad gegeben, in welchem sich 100-200 g pro Liter
H2SO4, 10-15 g pro Liter C2O4H2 und <10 g pro Liter AL be
finden. Die Stromdichte liegt bei 1,5-2,0 A/dm2 und die
Badtemperatur beträgt 16-18°C.
Nach der Herausnahme der Teile aus dem Oxidierungsbad
erfolgt wiederum ein Spülen in fließendem Wasser und ein
ca. 20-minütiges Wässern. Danach wird das erfindungsgemäße
Verdichten durchgeführt.
Claims (14)
1. Verfahren zur Verbesserung der Korrosionsbeständigkeit
anodisch erzeugter Oxidschichten auf Aluminiumlegierungswerk
stoffen, insbesondere hoch silizium- und/oder kupferhaltigen
Aluminium-Druckgußlegierungen, dadurch gekennzeichnet,
daß nach dem Oxidieren ein 2-Stufen-Verdichten (Sealen)
der oxidierten Oberfläche durchgeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurrh gekennzeichnet,
daß ein Aluminiumteil in einem ersten Verdichtungsverfah
rensschritt nach dem Oxidieren in ein K2- oder Na2Cr2O7-Bad
getaucht und nach einem Zwischenspülen in einem zweiten
Verdichtungsverfahrensschritt in ein Heißwasserbad ein
gegeben wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das Bad für den ersten Verfahrensschritt eine Konzen
tration von 5 g pro Liter K2- oder Na2Cr2O7 enthält.
4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet,
daß dem Bad ein Netzmittel, vorzugsweise Fluortensid zuge
geben wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß das Tauchen in dem ersten Verfahrens
schritt 10 bis 20 Minuten lang erfolgt.
6. Verfahren nach wenigstens einem der Ansprüche 2 bis
5, dadurch gekennzeichnet, daß die Badtemperatur im ersten
Verfahrensschritt 60-95°C, vorzugsweise 90°C, beträgt.
7. Verfahren nach wenigstens einem der Ansprüche 2 bis
6, dadurch gekennzeichnet, daß der pH-Wert des Bades
bei 5,5 bis 6,5 liegt und eine Oberflächenspannung von
<20 dyn/cm besitzt.
8. Verfahren nach wenigstens einem der Ansprüche 2 bis
7, dadurch gekennzeichnet, daß als Heißwasserbad desioni
siertes Wasser verwendet wird und die Badtemperatur nahe
oder bei der Siedetemperatur (98-100°C) liegt.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß das Tauchen in der zweiten Verfahrensstufe 20 bis
30 Minuten lang andauert.
10. Verfahren nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis
9, dadurch gekennzeichnet, daß das Teil vor dem Oxidieren
mild alkalisch entfettet wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß nach dem Entfetten und einem anschließenden Spülen
ein Tauchen in verdünnte HNO3 erfolgt.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß die Verdünnung im Verhältnis 1 : 3 erfolgt und das Bad
eine Temperatur von ca. 20°C aufweist sowie das Tauchen
ca. 30 Sekunden lang erfolgt.
13. Verfahren nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekenn
zeichnet, daß nach dem Bad in HNO3 und einem anschließenden
Spülen das Oxidieren nach dem bekannten GS-, vorzugsweise
GSX-Verfahren, erfolgt.
14. Verwendung von nach dem Verfahren gemäß wenigstens
einem der Ansprüche 1 bis 13 hergestellten Teilen für
Nutzbremsen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904000821 DE4000821C2 (de) | 1990-01-13 | 1990-01-13 | Verfahren zur Verbesserung der Korrosionsbeständigkeit anodisch erzeugter Oxidschichten auf Aluminiumlegierungswerkstoffen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904000821 DE4000821C2 (de) | 1990-01-13 | 1990-01-13 | Verfahren zur Verbesserung der Korrosionsbeständigkeit anodisch erzeugter Oxidschichten auf Aluminiumlegierungswerkstoffen |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4000821A1 true DE4000821A1 (de) | 1991-07-18 |
DE4000821C2 DE4000821C2 (de) | 2000-07-06 |
Family
ID=6398008
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19904000821 Expired - Fee Related DE4000821C2 (de) | 1990-01-13 | 1990-01-13 | Verfahren zur Verbesserung der Korrosionsbeständigkeit anodisch erzeugter Oxidschichten auf Aluminiumlegierungswerkstoffen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4000821C2 (de) |
Citations (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2345371C2 (de) * | 1972-09-05 | 1982-04-22 | Lockheed Aircraft Corp., Burbank, Calif. | Verfahren zum fleckfesten Versiegeln von anodischen Oxidschichten auf Aluminium |
DE3327191A1 (de) * | 1982-08-07 | 1984-02-09 | Sandoz-Patent-GmbH, 7850 Lörrach | Verfahren zum verdichten von anodisch oxydierten oberflaechen aus aluminium |
DE3401951C1 (de) * | 1984-01-20 | 1985-08-29 | Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e.V., 8000 München | Verfahren zur Verbesserung der Korrosionsfestigkeit der anodisch oxidierten Oberfläche von Aluminiumteilen |
DE3641766A1 (de) * | 1986-12-06 | 1988-06-09 | Erbsloeh Julius & August | Verfahren zur erzeugung licht- und wetterechter anodisierter und eingefaerbter schichten auf aluminium und aluminiumlegierungen |
-
1990
- 1990-01-13 DE DE19904000821 patent/DE4000821C2/de not_active Expired - Fee Related
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE4000821C2 (de) | 2000-07-06 |
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