DE957616C - Verfahren zur galvanischen Herstellung gleichmäßig körniger, glänzender Oberflächen auf Aluminium und Aluminiumlegierungen - Google Patents

Verfahren zur galvanischen Herstellung gleichmäßig körniger, glänzender Oberflächen auf Aluminium und Aluminiumlegierungen

Info

Publication number
DE957616C
DE957616C DENDAT957616D DE957616DA DE957616C DE 957616 C DE957616 C DE 957616C DE NDAT957616 D DENDAT957616 D DE NDAT957616D DE 957616D A DE957616D A DE 957616DA DE 957616 C DE957616 C DE 957616C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
percent
volume
aluminum
electrolyte
acid
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DENDAT957616D
Other languages
English (en)
Inventor
Erlangen Dipl.-Chem. Gerhard Gähn
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Siemens Schuckertwerke AG
Original Assignee
Siemens Schuckertwerke AG
Publication date
Application granted granted Critical
Publication of DE957616C publication Critical patent/DE957616C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C25ELECTROLYTIC OR ELECTROPHORETIC PROCESSES; APPARATUS THEREFOR
    • C25FPROCESSES FOR THE ELECTROLYTIC REMOVAL OF MATERIALS FROM OBJECTS; APPARATUS THEREFOR
    • C25F3/00Electrolytic etching or polishing
    • C25F3/16Polishing
    • C25F3/18Polishing of light metals
    • C25F3/20Polishing of light metals of aluminium

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Electrochemistry (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Metallurgy (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • ing And Chemical Polishing (AREA)
  • Chemical Treatment Of Metals (AREA)

Description

AUSGEGEBEN AM 7. FEBRUAR 1957
S 29949 VI j 48 a
Die Herstellung gleichmäßig körniger, glänzender Oberflächen auf Aluminium oder Aluminiumlegierungen nach bekannten Verfahren beruht entweder auf der Anwendung einer chemischen oder anodischen Glänzung nach Vorbehandlung der Oberfläche durch mechanische oder chemische Aufrauhung oder thermische Vorbehandlung des Metalls, wodurch bei der Glänzung ein Körnungseffekt auftritt, oder auf anodischer Glänzung in alkalischen) Elektrolyten mit Wechselstrom. Es ist somit bei di'esen Verfahren entweder eine gesonderte Vorbehandlung nötig, durch die die Struktur der Oberfläche verändert wird, oder es muß, wie bei alkalischen Elektrolyten, mit Störungen infolge der Unlösüchkeit \on Legieruugbbestandtcilcr, wie Eisen oder Kupfer, in Alkalien gerechnet werden, falls nicht sehr reine.- Aluminium al» Ausgangsmaterial verwendet wird. Auch tritt in alkalischen Elektrolyten meist nur eine ungenügende Glänzung ein. Des weiteren ist bekannt, daß der Zusatz bestimmter geringer Mengen von FluHaäure zu Elektrolyten, die auf der Basis von Chromsäure oder Schwefelsäure arbeiten, für die anodische Erzeugung spiegelnder Oberflächen insofern Vorteile bringt, als die Lösungsgeschwindigkeit des Aluminiums vergrößert, Legierungsbestandteile und Verunreinigungen gelöst und die Glan/ung günstig beeinflußt wird. Bei Veiandeiuntf der Elektrolyt-
zusammensetzung oder der sonstigen Bedingungen tritt jedoch durch die Flußsäure leicht Anätzung der Oberfläche oder Pittingbildung ein, deren Auftreten bei der Herstellung spiegelnder Oberflächen unerwünscht ist.
Der Erfindung liegt der Gedanke zugrunde, gerade diese Pittingbildung auf der Aluminiumoberfläche nicht zu unterdrücken, sondern sie im Gegenteil so zu lenken, daß sie zur Erzeugung
ίο einer körnigen, diffus reflektierenden und zugleich glänzenden Oberfläche auf direktem Wege ohne besondere Vorbehandlung des Materials verwendet werden kann. Sie macht dabei Gebrauch von einem bekannten Verfahren zum elektrolytischen Glänzen von Aluminiumoberflächen, bei dem Schwefelsäure-Phosphorsäure-Salpetersäure-Elektrolyte verwendet werden. Erfindungsgemäß wird die glatte Oberfläche der anodischen Behandlung bei einer Anfangsstromdichte von mindestens 30 A/dm2 unterworfen und werden dem Elektrolyt noch ein Netzmittel und Flußsäure oder in äquivalenter Menge Kieselfluorwasserstoffsäure oder eine Fluorverbindung zugesetzt. Bei bestimmten Mindeststromdichten gelingt es, die Pittingbildung auf der Oberfläche so zu steuern, daß diese vollkommen gleichmäßig auf der gesamten Fläche auftritt und der Eindruck einer z. B. durch Sandstrahlen vorbehandelten Oberfläche entsteht, der Effekt der anodischen Glänzung jedoch nicht vermindert wird.
Eine derartige körnige Oberfläche kann beim Arbeiten mit Schwefelsäure und Flußsäure allein nicht erzielt werden. Der Zusatz von Netzmitteln zu Bädern ist zwar bekannt, jedoch nicht zu elektrolytischen Glänzbädern, sondern zu anodischen Oxydationsbädern, in denen eine Schutzschicht aus Aluminiumoxyd auf der Oberfläche erzeugt werden soll. Auch die nachträgliche Oxydation elektrolytisch geglänzter Aluminiumoberflächen ist bekannt.
Kieselfluorwasserstoffsäure und andere Fluorverbindungen, aus denen in saurer Lösung Flußsäure entsteht, z. B. Fluoride, zeigen in einem Elektrolyt der erwähnten Zusammensetzung die gleiche Wirkung wie die Flußsäure selbst. Die Körnung der Oberfläche wird durch gleichmäßige Bedeckung der zu polierenden Oberfläche mit Gasblasen bewirkt, die unter der Wirkung des Stromes nach Zusatz eines Netzmittels von einer bestimmten Stromdichte ab auf der Oberfläche festhaften. Dadurch erfolgt die Abtragung des Metalls an den einzelnen Punkten der Oberfläche mit verschiedener Geschwindigkeit, und es tritt der gewünschte Körnungseffekt auf. Bei dem Verfahren nach der Erfindung kann also mit Hilfe eines Elektrolyts der erwähnten Zusammensetzung der Effekt einer glänzenden, körnigen, diffus reflektierenden Oberfläche in einem einzigen Arbeitsgang erreicht werden, und zwar auch bei weniger reinem Aluminium und kupfer- und eisenhaltigen Legierungen des Aluminiums.
Es wurde gefunden, daß gute Ergebnisse durch Zugabe von 0,5 bis 2 Volumprozent Flußsäure (38 bis 40% HF) und 0,5 bis 2 g/l Netzmittel zum Elektrolyt erzielt werden können, wobei die Konzentration der übrigen Elektrolytbestandteile zwischen folgenden Werten liegen kann:
Schwefelsäure (d = 1,84) 40 bis 70 Volumprozent
Phosphorsäure (d = 1,71) 0-20
Salpetersäure (d = 1,37) 2-5
Wasser Rest
Ein Zusatz von Netzmittel über die angegebene Menge hinaus zeigte keinen ungünstigen Einfluß. Zur Erzielung eines guten Gfanzes ist es notwendig, Elektrolyttemperaturen von 60 bis ioo° C anzuwenden. Bei niedrigerer Temperatur tritt leicht Bildung einer matten Oberfläche auf, und bei Temperaturen über ioo° C wird die Gasentwicklung an der Kathode so stürmisch, daß dadurch Ungleichmäßigkeit in der Körnung der Anodenfläche auftreten kann. Die Temperatur beeinflußt die Größe der Körnung der Oberfläche insofern, als bei niedrigerer Temperatur feinkörnige Oberflächen entstehen. Die anodische Stromdichte sinkt bei dem Verfahren von einem anfänglichen Höchstwert während einer bestimmten Zeit, in der die Gasblasenbedeckung der Oberfläche entsteht, auf einen Mindestwert ab, der bis zur Beendigung der Glänzung aufrechterhalten wird. Die Anfangsstromdichte liegt bei 12 Volt Gleichspannung zwisehen 30 und 40 A/dm2, die Endstromdichte zwischen 10 und 15 A/dm2. Unter diesen Bedingungen gelingt es, entsprechend der Rauhigkeit der Oberfläche, der Stromdichte und Badtemperatur, in 3 bis 10 Minuten gleichmäßig körnige glänzende Oberflächen mit hoher Reflexion auf Aluminium oder Aluminiumlegierungen herzustellen.
Beispiel
Aluminium von 99,5 %► Reinheit mit reiner, glatter, jedoch nicht vorbehandelter Oberfläche wird mit 12 Volt Gleichspannung anodisch behandelt. Der Elektrolyt enthält
Volumprozent
Schwefelsäure (d — 1,84) 50
Phosphorsäure (d = 1,71) 15
Salpetersäure (d = 1,37) 2
Flußsäure (38 bis 40 % H F) 1
Wasser Rest
Dem Elektrolyt werden" 1 g/l eines Netzmittels (Fettalkoholsulfonats) zugesetzt und die Badtemperatur auf 80 bis 850C gehalten. Die Stromdichte an der Anode liegt anfänglich zwischen 30 und 40 A/dm2 und sinkt nach kurzer Zeit auf 10 bis ti& 15 A/dm2 ab. Es wird nicht gerührt. Je nach Oberflächenbeschaffenheit gelingt es, unter diesen Bedingungen in 3 bis 5 Minuten eine gleichmäßig körnige hochglänzende Oberfläche zu erhalten. Zur Nachbehandlung wird 10 Miauten in heißem iao Wasser gespült und getrocknet.
Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht auf Aluminium und auf kupfer- und eisenhaltigen Legierungen durch anodische Behandlung mit Gleichstrom in einem Elektrolyt bestimmter Zusammensetzung ohne sonstige Vorbehandlung die
Erzeugung gleichmäßig körniger, hochglänzender Oberflächen, die ebenfalls noch in bekannter Weise einer nachfolgenden anodischen Oxydation oder Färbung unterworfen werden und z. B. für Reflektoren Anwendung finden können.

Claims (4)

PATENTANSPRÜCHE:
1. Verfahren zur galvanischen Herstellung gleichmäßig körniger, glänzender Oberflächen auf Aluminium und Aluminiumlegierungen in einem Schwefelsäure-Phosphorsäure-Salpetersäure enthaltenden Elektrolyt, dadurch gekennzeichnet, daß die glatte Oberfläche der anodischen Behandlung bei einer Anfangsstromdichte von mindestens 30 A/dm2 unterworfen wird und dem Elektrolyt noch ein Netzmittel und Flußsäure oder in äquivalenter Menge Kieselfluorwasserstoffsäure oder eine Fluorverbindung zugesetzt werden.
2. Bad zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Elektrolyt als Hauptbestandteile 40 bis 70 Volumprozent, vorzugsweise 50 Volumprozent, Schwefelsäure (d = 1,84), ο bis 20 Volumprozent, vorzugsweise 15 Volumprozent, Phosphorsäure (d = 1,71) und 2 bis 5 Volumprozent, vorzugsweise 2 Volumprozent, Salpetersäure enthält und außerdem noch 0,5 bis 2 Volumprozent, vorzugsweise 1 Volumprozent, Flußsäure (30 bis 40% HF) zugesetzt sind.
3. Bad zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Elektrolyt 0,5 bis 2 g/l eines Netzmittels, vorzugsweise eines Fettalkoholsulfonats, enthält.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder unter Verwendung eines Bades nach Anspruch 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberfläche nachträglich der anodischen Oxydation und einer Färbung unterworfen wird.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Französische Patentschriften Nr. 798721,
788874;
deutsche Patentschriften Nr. 646 736, 821 899.
© 609 578/430 7.56 (609 782 1.57)
DENDAT957616D Verfahren zur galvanischen Herstellung gleichmäßig körniger, glänzender Oberflächen auf Aluminium und Aluminiumlegierungen Expired DE957616C (de)

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE957616C true DE957616C (de) 1957-01-17

Family

ID=582129

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DENDAT957616D Expired DE957616C (de) Verfahren zur galvanischen Herstellung gleichmäßig körniger, glänzender Oberflächen auf Aluminium und Aluminiumlegierungen

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE957616C (de)

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US7732068B2 (en) 2007-08-28 2010-06-08 Alcoa Inc. Corrosion resistant aluminum alloy substrates and methods of producing the same
US8309237B2 (en) 2007-08-28 2012-11-13 Alcoa Inc. Corrosion resistant aluminum alloy substrates and methods of producing the same

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US7732068B2 (en) 2007-08-28 2010-06-08 Alcoa Inc. Corrosion resistant aluminum alloy substrates and methods of producing the same
US8309237B2 (en) 2007-08-28 2012-11-13 Alcoa Inc. Corrosion resistant aluminum alloy substrates and methods of producing the same

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE1446002C3 (de) Verfahren zur Herstellung gleichmäßig gefärbter Oxidschichten auf Aluminium und Aluminiumlegierungen durch anodische Oxydation
DE1094245B (de) Bleidioxyd-Elektrode zur Verwendung bei elektrochemischen Verfahren
DE2600654B2 (de) Verfahren zur gleichzeitigen kathodischen abscheidung einer chromschicht und einer darueberliegenden schicht aus hydratisierten chromoxiden auf stahlblechen
EP0090268A2 (de) Verfahren zum Anodisieren von Aluminiumwerkstoffen und aluminierten Teilen
DE2826112A1 (de) Material fuer die selektive absorption von solarenergie und verfahren zu seiner herstellung
DE2949807B1 (de) Elektrolytloesung zum Elektropolieren
DE1671426A1 (de) Elektrode und Verfahren zu ihrer Herstellung
DE957616C (de) Verfahren zur galvanischen Herstellung gleichmäßig körniger, glänzender Oberflächen auf Aluminium und Aluminiumlegierungen
DE10341061B4 (de) Elektropolierverfahren für Leichtmetalllegierungen und Elektrolyt
DE2035599B2 (de) Waessrig-saures bad zur elektrolytischen erzeugung von anodischen oxidschichten mit bronzenen farbtoenen auf werkstuecken aus aluminium und aluminiumlegierungen
DES0029949MA (de)
DE1044550B (de) Verfahren zur elektrolytischen Herstellung rissfreier Chromueberzuege auf Metallgegenstaenden
DE876183C (de) Verfahren zur Glaenzung von Aluminium und Aluminiumlegierungen
DE3402129C2 (de)
DE2537725B2 (de) Verwendung eines Verfahrens zum elektrochemischen Aufrauhen von Aluminium bei der Herstellung von Flachdruckplattenträgern
EP0127774A2 (de) Verfahren zum Schutz von anodisch oxidiertem Aluminium
DE682736C (de) Verfahren zur Erhoehung der Korrosionsbestaendigkeit von Werkstuecken aus Leichtmetallen und deren Legierungen durch anodische Oxydation
DE821898C (de) Verfahren zur anodischen Behandlung von Gegenstaenden aus Aluminium oder Aluminiumlegierungen
DE1496862B2 (de) Verfahren zum erzeugen schwarzer ueberzuege auf einer aluminiumlegierung des typs 6063 durch anodische oxydation
DE636664C (de) Verfahren zur Vorbehandlung von Aluminium und seinen Legierungen zwecks Erzeugung festhaftender galvanischer UEberzuege
DE663910C (de) Herstellung von Schutzueberzuegen auf mit Aluminium oder Aluminiumlegierungen plattierten Gegenstaenden
DE850104C (de) Verfahren zur Erzeugung hochglaenzender Oxydschichten auf Aluminium und Aluminiumlegierungen
DE763172C (de) Verfahren zur Erzeugung von glatten und glaenzenden Oberflaechen auf Gegenstaenden aus Aluminium und Aluminiumlegierungen
CH682240A5 (de)
DE763900C (de) Beizen, Glaenzen und Polieren von Metallen und Legierungen auf elektrolytischem Wege