DE4000603C2 - Verfahren und Vorrichtung zur Zwischenspeicherung von Gegenständen, wie Briefen o.ä. in einem Lesesystem - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Zwischenspeicherung von Gegenständen, wie Briefen o.ä. in einem LesesystemInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf automatische und halbautomatische
Lesesysteme, wie sie in automatischen Briefverteilanlagen sowie in Anlagen zum
Lesen von Belegen und Formularen Verwendung finden.
Eine Briefverteilanlage mit einem automatischen Anschriftenlesesystem ist aus
der Zeitschrift "Postpraxis" 9/79, S. 197-203 bekannt. Bei diesem System wer
den Briefsendungen von einem Eingabegerät aus automatisch einzeln einem op
tischen Abtaster zugeführt, der das optische Bild der Anschrift in elektrische Si
gnale umwandelt. Anschließend gelangen die Sendungen in eine mechanische
Speicherstrecke - z. B. eine mäanderförmig geführte Förderstrecke. Während des
Durchlaufs einer Sendung durch diese Speicherstrecke wird ihr Anschriftenbild
von einer Leseelektronik ausgewertet. Nach Verlassen der Speicherstrecke wird
der Sendung von einem Codedrucker ein Strichcode aufgedruckt, so daß sie zu
beliebiger Zeit und an beliebigem Ort in der Briefverteilanlage automatisch verteilt
werden kann. Der Strichcode wird unmittelbar nach seiner Aufbringung von einem
Kontrollabtaster geprüft. Anschließend erfolgt eine Weiterverarbeitung, z. B. wer
den die Sendungen in die Fächer einer Verteilfachstrecke geleitet. Anschriften,
die nicht innerhalb eines vorgegebenen Zeitintervalls automatisch gelesen wur
den, werden von dem System zurückgewiesen und zur Codierung und Vorvertei
lung in eine Videocodieranlage geleitet, bei der ein Bild der Anschrift auf einem
Videoschirm dargestellt wird. Eine Bedienkraft wertet das Videobild aus und
nimmt eine den gelesenen Zeichen entsprechende manuelle Eintastung vor.
Ein bei automatischen Briefverteilanlagen, aber auch bei den erwähnten Belegle
sersystemen auftretendes Problem besteht darin, den Bearbeitungsmittelwert der
Anlage über eine möglichst lange Zeit bei einer nicht vorhersehbaren Mischung
zwischen maschinenlesbaren und nicht maschinenlesbaren Sendungen dem ma
ximalen möglichen Maschinendurchsatz-Spitzenwert anzunähern, ohne daß ein
unwirtschaftlicher Überhang an Videocodierkräften erforderlich wäre. Ein Versuch
zur Lösung dieses Problems besteht darin, eine Speicherstrecke als Pufferspei
cher zum Abfangen von Spitzenmengen von Sendungen mit nicht lesbaren An
schriften zu verwenden, die dann über einen bestimmten Zeitraum sukzessive
den Videocodierkräften zur Nachcodierung zugeführt werden.
Nachteilig bei einer solchen Lösung ist jedoch, daß Speicherstrecken dieser Art
mechanisch und elektrisch sehr aufwendig sind und für die Aufnahme von größe
ren Mengen an speichernden Sendungen außerordentlich viel Raum in Anspruch
nehmen würden. Dies schließt auch ihre Verwendung in kleineren Anlagen zur
Verarbeitung von Belegen oder Formularen praktisch aus.
Ein weiteres Problem bei allen Systemen, bei denen eine Verteilung und eventuell
auch Kennzeichnung von Gegenständen aufgrund von Lesevorgängen stattfindet,
ist, daß die Lesevorgänge abhängig von den individuellen Parametern der Ge
genstände unterschiedliche Zeiten beanspruchen, die im einzelnen nicht vorher
sagbar sind und ohne Korrekturmaßnahmen zu einem nicht optimalen Briefstrom
führen. Ein bekannter Lösungsansatz für dieses Problem besteht im Einsatz von
Speicherstrecken als Pufferspeicher mit Einrichtungen zur dynamischen Verfol
gung der einzelnen Sendungen, so daß die Position der einzelnen Sendungen in
der Speicherstrecke zu verschiedenen Zeiten identifizierbar ist, insbesondere
auch bestimmt werden kann, wann eine bestimmte vorher eingegebene Sendung
die Speicherstrecke verläßt.
Während die bisher erwähnten Techniken on-line orientiert sind, wird bei einem
weiteren Versuch zur Optimierung der Auslastung solcher Anlagen Sendungen,
die beim Durchlauf durch einen Anschriftenleser nicht erkannt werden konnten,
eine Identifizierungsnummer aufgespritzt, mit dem jeweils abgetasteten Bildinhalt
der Sendung verknüpft und zusammen mit ihm abgespeichert. Die abgespeicher
ten Bildinhalte werden Videocodierplätzen zugeführt und dort off-line codiert. An
schließend kann mit Hilfe der vorher aufgespritzten Identifizierungsnummer ein
Strichcode o. ä. auf die der codierten Anschrift entsprechende Sendung aufge
bracht werden. Nachteilig ist hier ebenfalls der erhebliche technische und be
triebsorganisatorische Aufwand durch mehrfaches Bedrucken oder Bespritzen der
Sendungen und die fehlende Möglichkeit, bereits im ersten Bearbeitungsgang die
vom automatischen Lesegerät nicht erkannten Sendungen vorzuverteilen.
Aus der DE 29 45 386 C2 ist bereits ein Verfahren zur Zwischenspeicherung von
Gegenständen wie Briefen, Belegen o. ä. in einem automatischen Lesesystem be
kannt, wobei die Gegenstände Mitteln zum optischen Abtasten zugeführt werden
und die Gegenstände nach der optischen Abtastung mindestens einem Speicher
zur Zwischenspeicherung zugeführt werden, aus dem sie zu einem vorgebbaren
Zeitpunkt wieder entfernt werden. Aus der DE 32 39 938 C2 ist bereits ein Verfah
ren zur Erkennung von Gegenständen bekannt, grobe Abbilder von Gegenstän
den zu erzeugen und mit einem vorgegebenen Referenzbild in einer Auswerte
einrichtung zu vergleichen.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, den Stand der Technik zu verbessern
und ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens anzu
geben, mit dem es möglich ist, optisch abzutastende und zu codierende Gegen
stände, wie z. B. Briefe, Belege oder ähnliches, beliebig lange zwischenzuspei
chern und anschließend weiterzuverarbeiten, insbesondere bei einer großen
Speichermenge eine beliebige vorgebbare Verzögerungszeit zwischen dem Ab
tasten und dem Codieren der Gegenstände zu erreichen.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein Verfahren mit den Merkma
len gemäß Anspruch 1 und eine Vorrichtung mit den Merkmalen gemäß Anspruch
10. Weitere vorteilhafte Ausführungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
angegeben.
Die Erfindung geht aus von der Idee, daß eine beliebig lange Zwischenspeiche
rung der zu verarbeitenden Gegenstände dadurch erreicht wird, daß vorgegebene
relevante Merkmale oder Parameter, die die einzelnen Gegenstände eindeutig
charakterisieren, gemessen und abgespeichert werden, bevor die Gegenstände in
den Zwischenspeicher gelangen und daß nach Auslaufen der Gegenstände aus
dem Zwischenspeicher eine weitere Messung dieser Parameter zur Identifizie
rung der Gegenstände vorgenommen wird und vor der Zwischenspeicherung ge
wonnene Leseergebnisse den Gegenständen wieder zugeordnet werden kön
nen. Es können daher solche Gegenstände, deren Anschriften o. ä. von der auto
matischen Zeichenerkennungsvorrichtung zurückgewiesen wurden, vorzugsweise
vor, grundsätzlich aber auch nach der Zwischenspeicherung ihrer Bilder von er
folgreich gelesenen getrennt und einer Videocodierung zugeführt werden, wobei
die Zwischenspeicherung eine Zeitoptimierung des Einsatzes sowohl der automa
tischen Zeichenerkennungseinrichtungen als auch der Videocodieranlage ermög
licht.
Im folgenden werden Ausführungsbeispiele der Erfindung unter Bezugnahme auf
Zeichnungen für Briefverteilanlagen näher erläutert. Die Erfindung bezieht sich
jedoch darüber hinaus allgemein auf automatische und halbautomatische Lese
systeme, insbesondere auch auf Formularleser für Banken und Versicherungen.
Im einzelnen zeigt:
Fig. 1 eine erfindungsgemäße Vorrichtung mit zwei Zwischenspeichern,
Fig. 1a ein Diagramm der wesentlichen Material- und Informationsflüsse in der
Vorrichtung nach Fig. 1,
Fig. 2 schematisch eine erfindungsgemäße Vorrichtung mit einem Zwischen
speicher,
Fig. 3 eine erfindungsgemäße Vorrichtung mit einem Zwischenspeicher für
solche Sendungen, die einer Videocodierung bedürfen,
Fig. 4 eine weitere Ausführungsform, bei der nur die Sendungen, die einer Vi
deocodierung bedürfen, zwischengespeichert werden.
Fig. 1 zeigt schematisch eine Anlage zur automatischen Briefverteilung. Dabei
bezeichnet 1 eine Stoffeingabeeinrichtung, in der die Sendungen vereinzelt wer
den. Die aus den beiden Stoffeingaben 1 abgezogenen Sendungen werden im
Bereich 2 zusammengefädelt, in einer Freilaufstrecke 3 ausgerichtet und in ein
Modul 4 transportiert. Da möglicherweise bereits codierte Sendungen zusammen
mit nicht codierten Sendungen gemischt angeliefert werden und solche Sendun
gen im allgemeinen einer weiteren optischen Abtastung nicht bedürfen, sorgen
ein pre-bar-code-Detektor 5 oder Pre-bar-code-Leser 5a über eine Mitteilung an
die hier nicht weiter dargestellte Anlagenelektronik dafür, daß diese Sendungen
nicht weiter erkennungstechnisch bearbeitet, insbesondere nicht noch einmal co
diert werden. Die übrigen Sendungen werden in einer Abtastungseinrichtung
(OCR-Abtastung) 6 für Anschriften optisch abgetastet, wobei bekannte Verfahren
verwendet werden können. Die bei der Abtastung gewonnenen Signale werden
der Anlagenelektronik, d. h. insbesondere Mitteln zur automatischen Zeichener
kennung, wobei auch zwischen automatisch lesbaren und nicht lesbaren Sendun
gen unterschieden wird, zur Auswertung übermittelt. In einer ersten Meßeinrich
tung 7 erfolgt eine Messung von vorgegebenen relevanten Parametern der Sen
dungen. Während in dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 diese Messung er
folgt, nachdem eine Sendung die Abtasteinrichtung 6 durchlaufen hat, ist diese
Messung auch zu einem früheren Zeitpunkt oder gleichzeitig mit der Abtastung in
der Abtasteinrichtung 6 möglich.
Die oben genannten vorgegebenen relevanten Parameter sind dabei so ausge
wählt, daß aus den ihnen entsprechenden Signalen Muster ausgewählt werden
können, die für die individuellen Gegenstände charakteristisch sind und ähnlich
wie ein Fingerabdruck (Fingerprint) eine Identifizierung der einzelnen Sendungen
ermöglichen. Beispiele hierfür können je nach den konkreten Umständen Länge,
Gewicht, Farbe oder auch andere optisch detektierbare Oberflächenmerkmale der
Sendungen sein, die ausreichen, eine einzelne Sendung aus einer bestimmten
Menge von Sendungen eindeutig zu identifizieren oder dies jedenfalls mit größe
rer Wahrscheinlichkeit erwarten lassen. Vorzugsweise werden dabei solche rele
vanten Merkmale verwendet, deren Messung einfacher und schneller erfolgen
kann als die Zeichenerkennung für das automatische Adressen lesen. Es können
jedoch auch Teile der bei der Anschriftenabtastung gewonnenen Informationen,
vorzugsweise auch in Kombination mit Merkmalen, wie den oben genannten, zur
Identifizierung verwendet werden.
Nach erfolgter Messung der vorgegebenen relevanten Merkmale werden durch
eine Weiche 8 maschinenlesbare von zurückgewiesenen Sendungen getrennt,
wobei erstere über eine Transportstrecke 9 in einen Speicher 10 und letztere über
eine Transportstrecke 11 in einen weiteren Speicher 12 geleitet werden. Als Spei
cher 10 bzw. 12 werden vorzugsweise Stapelspeichereinrichtungen verwendet. Im
Unterschied zu Speicherstrecken mit dynamischer Sendungsverfolgung können in
solchen Einrichtungen die Sendungen beliebig lange zwischengespeichert wer
den und zu einem beliebigen Zeitpunkt durch einen Abzugsmechanismus wieder
entfernt werden, wobei allerdings wegen des Auftretens von Stapel- und Abzugs
fehlern im allgemeinen nicht gewährleistet ist, daß die Sendungen in derselben
Reihenfolge den Speicher verlassen, in der sie in ihn eingestapelt worden sind.
Bilder der Sendungen aus dem Speicher 12 werden zu einem vorgegebenen
Zeitpunkt in eine Videocodiereinrichtung 13 gegeben, wobei eine Bedienkraft eine
Auswertung des Videobildes vornimmt. Andererseits können solche Sendungen
auch noch weiter von den automatischen Zeichenerkennungsmitteln bearbeitet
werden. Die Sendungen werden zu einem vorgegebenen Zeitpunkt rechnerge
steuert aus den Speichern 10 und 12 abgezogen und einer zweiten Einrichtung
14 zur Messung der oben genannten vorgegebenen relevanten Parameter zuge
führt. Hieran anschließend erfolgt die Aufbringung eines Strichcodes im Codeprin
ter 15 und eine Kontrolle des aufgebrachten Codes im Bar-Code-Reader 16.
Zur weiteren Erläuterung der Erfindung sei auf die Fig. 1a verwiesen, in der zu
sätzlich zum Materialfluß, der mit durchgezogenen Linien bezeichnet ist, die
wichtigsten Informationsflüsse dargestellt sind. Danach erfolgt für die in der Ab
tasteinrichtung 6 erfolgreich gelesenen Adressen eine Verknüpfung 17 mit den in
der ersten Meßeinrichtung 7 ermittelten, die einzelnen Gegenstände charakteri
sierenden Merkmalen oder Fingerprints. Diese Sendungen werden nach Durch
laufen der Weiche 8 in den Speicher 10 abgelegt und zu einem späteren Zeit
punkt in die zweite Meßeinrichtung 14 transportiert, wo erneut eine Fingerprint-
Messung vorgenommen wird. Daraufhin erfolgt eine Zuordnung 17a der Adresse
zu dem jeweilig vorliegenden Fingerprint und damit der betreffenden Sendung.
Der Adresse wiederum wird, wie bereits aus dem Stand der Technik bekannt, ein
Code zugeordnet, der im Codeprinter 15 auf die Sendung aufgebracht wird. Zu
rückgewiesene Sendungen werden nach Durchlaufen der Weiche 8 in den Spei
cher 12 gegeben. Die ihnen entsprechende Bilder werden zu einem geeigneten
Zeitpunkt videocodiert 13. Danach wird für diese Sendungen eine Verknüpfung 18
zwischen den Adressen und zugeordneten Codes vorgenommen und diese Infor
mation zur Steuerung des Codeprinters 15 verwendet.
Für den Transport zwischen den Abtast- und Meßeinrichtungen und Codedrucker
6 und 7 bzw. 7 und 8 bzw. 14 und 15 ist es vorteilhaft, die Sendungen durch Mittel
zur dynamischen Sendungsverfolgung individuell zu unterscheiden. Hierfür kön
nen die aus dem Stand der Technik bereits bekannten Transportstrecken mit
Schieberegistern verwendet werden.
Eine mechanisch einfache Ausführungsform der Erfindung ist in Fig. 2 darge
stellt. Nach Durchlaufen der Bearbeitungsschritte im Modul 4 und Aufnahme der
Fingerprints in der ersten Meßeinrichtung 7 werden alle Sendungen im Speicher
19 zwischengespeichert und zu einem späteren Zeitpunkt der zweiten Meßein
richtung 14 zugeführt, in der die Aufnahme der Fingerprintmerkmale erfolgt. Vor
Aufnahme der Fingerprints in der zweiten Meßeinrichtung 14 wird von der Anla
genelektronik eine Verknüpfung zwischen erfolgreich automatisch gelesenen
Adressen und sortierfähigen Codes vorgenommen; die zurückgewiesenen Bilder
werden zur Videocodierung weitergeleitet. Durch die Codierkräfte eventuell hin
zugefügte Informationen oder Korrekturen können ebenfalls mit den Daten ver
knüpft werden; anschließend werden die Sendungen rechnergesteuert dem
Codeprinter 15 zugeführt.
In Fig. 3 ist eine weitere Ausführungsform der Erfindung dargestellt, mit einem
direkten Sendungsdurchlauf von erfolgreich automatisch gelesenen Sendungen
zum Codeprinter 15, wobei nur die zurückgewiesenen Sendungen in einem Spei
cher 20 zwischengespeichert und ihre Bilder zu einem geeigneten Zeitpunkt der
Videocodiereinrichtung zugeführt werden. Bei dieser Ausführungsform werden nur
die videocodierten Sendungen der zweiten Meßeinrichtung 21 zur Messung der
Fingerprints zugeführt, während die automatisch gelesenen Sendungen von einer
Einrichtung mit dynamischer Sendungsverfolgung zum Printer geleitet werden.
Eine Modifikation der vorhergehenden Ausführungsformen ist in Fig. 4 darge
stellt, bei der alle Sendungen der zweiten Meßeinrichtung 24 zugeführt werden.
Bei Verwendung von zwei Zwischenspeichern wird vorzugsweise aus dem Spei
cher abgezogen, dessen Füllstand am höchsten ist bzw. dessen zugehöriger
Bildspeicher einer Überfüllung näher ist.
Die im vorangehenden erwähnten Zuordnungen zwischen Fingerprints, Adressen
und Codes werden von der Anlagenelektronik vorgenommen und im folgenden
genauer erläutert.
Ein wesentliches Element der vorliegenden Erfindung ist die Messung von rele
vanten Größen zur eindeutigen Charakterisierung der individuellen Gegenstände.
Erfindungsgemäß sind als solche Größen zunächst Sendungsparameter wie Län
ge, Höhe, Dicke und beispielsweise auch Steifigkeit vorgesehen, die auch, wie
aus der europäischen Patentanmeldung 0 227 998 die der DE 35 44 093 A1 entspricht, bekannt ist, zur Optimierung
der Sendungsabstände geeignet sind. Als weiterer Parameter ist die Sendungs
farbe vorgesehen. Eine Vor-Identifizierung der Gegenstände ist dadurch möglich,
daß die Gegenstände beim Ein- bzw. Auslauf aus dem Speicher jeweils gezählt
werden.
Voraussetzung für eine einwandfreie Funktion der Erfindung ist, daß mit den ver
wendeten Parametern jedes Element einer zwischenzuspeichernden Menge von
Sendungen eindeutig charakterisiert werden kann. Daher werden vorzugsweise
neben oder zusätzlich zu den bisher angeführten Parametern weitere relevante
Parameter gemessen.
Identifizierungs-Parameter können auch aus den Sendungsanschriften, Formu
lareintragung oder anderen bei der optischen Abtastung zur Zeichenerkennung
gewonnen Daten erhalten werden. Hierbei kann ausgenutzt werden, daß der ei
gentlichen Zeichenerkennung eine Bildvorbereitung und eine Merkmalsreduzie
rung vorgeschaltet ist, wie z. B. in der Druckschrift wissenschaftliche Berichte
AEG-Telefunkten 47 (1974), S. 90-110 beschrieben wird. Die nach der Merkmals
reduzierung anfallenden Daten können als eine Art Grobbild des abgetasteten
Gegenstandes zur Kennzeichnung der zu verarbeitenden Gegenstände verwen
det werden.
Eine weitere Möglichkeit, charakterisierende Muster zu gewinnen, besteht darin,
die oben genannten Parameter einem neuronalen Netzwerk zur Musterspeiche
rung zuzuführen. Die Musterspeicherung in neuronalen Netzwerken ist aus den
Druckschriften Physikalische Blätter 44 (1988), S. 29-33 und Biological Cyberne
tics 60 (1988), S. 17-22, S. 107-109 bekannt. Die gespeicherten Muster können in
dem neuronalen Netzwerk mit den automatisch gelesenen oder durch Videocodie
rung bestimmten Zeichen oder mit sortierfähigen Codes gelabelt werden. Da neu
ronale Netzwerke inhaltsadressierbare Speicher realisieren, kann bei einer zwei
ten Zuführung der Meßsignale das zugehörige Label ermittelt werden. Zur Entla
stung des neuronalen Speichers wird nach Wiedererkennung des Muster dieses
vorzugsweise wieder gelöscht.
In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung werden die in die Speicher 10,
12, 19, 20 einlaufenden und auslaufenden Sendungen jeweils gezählt. Jeder ein
laufenden Sendung wird somit eine Zahl zugeordnet, die beim Auslaufen eine
Vor-Identifizierung erlaubt, die allerdings wegen der Möglichkeit des Auftretens
von Stapelfehlern oder Doppelabzügen bei Stapel speichern die Abtastung von
Fingerprints nicht erübrigt.
Claims (14)
1. Verfahren zur Zwischenspeicherung von Gegenständen, wie Briefen, Belegen
o. ä. in einem Lesesystem, wobei die Gegenstände Mitteln zum optischen Abta
sten zugeführt und für die Erkennung von auf den Gegenständen aufgebrachten
Zeichen eine erkennungstechnische Bearbeitung der bei der optischen Abtastung
entstehenden Signale erfolgt und die Gegenstände nach der optischen Abtastung
mindestens einem Speicher zur Zwischenspeicherung zugeführt werden, aus dem
sie zu einem vorgebbaren Zeitpunkt wieder entfernt werden,
dadurch gekennzeichnet, daß
- - daß für jeden Gegenstand, bevor der Gegenstand dem Speicher zugeführt wird, eine Messung von vorgegebenen Parametern erfolgt und aus den dieser Mes sung entsprechenden Signalen für jeden Gegenstand charakteristische Muster ausgewählt und abgespeichert werden
- - daß die Gegenstände nach der Entfernung aus dem Speicher einer zweiten Messung der vorgegebenen Parameter unterworfen werden und zur Wiederer kennung des jeweiligen Gegenstandes ein Vergleich zwischen den dieser Mes sung entsprechenden Signalen und den abgespeicherten Mustern erfolgt,
- - daß für jeden Gegenstand dem charakteristischen Muster des Gegenstandes das Resultat der erkennungstechnischen Bearbeitung der bei der optischen Ab tastung entstehenden Signale zugeordnet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Erkennung von auf den Gegenständen angebrachten Zeichen durch Mit
tel zum automatischen Lesen oder durch Mittel zur Videocodierung erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß für jeden Gegenstand, bei dem die aufgebrachten Zeichen erfolgreich auto
matisch gelesen wurden, dem ihm entsprechenden charakteristischen Muster die
erkannten Zeichen zugeordnet werden, und daß ein diesen Zeichen zugeordneter
Code auf den Gegenstand aufgebracht wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet
daß für die Gegenstände, bei denen die aufgebrachten Zeichen nicht erfolgreich
gelesen wurden, eine Videocodierung erfolgt und ein den Zeichen zugeordneter
Code aufgebracht wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet
daß die Videocodierung solange die Gegenstände sich im Zwischenspeicher be
finden und vor der zweiten Messung der vorgegebenen Parameter erfolgt.
6. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet
daß eine Zwischenspeicherung und eine zweite Messung der vorgegebenen Pa
rameter nur bei den Gegenständen erfolgt, die nicht erfolgreich automatisch gele
sen wurden.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6
dadurch gekennzeichnet
daß als vorgegebene Parameter Gewicht, Länge, Breite, Dicke, Steifigkeit, Farbe
oder eine Kombination dieser Parameter vorgesehen sind.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet
daß die vorgegebenen Parameter aus den Signalen der optischen Abtastung zur
Zeichenerkennung gewonnen werden.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Gegenstände beim Einlaufen in bzw. Auslaufen aus dem Speicher ge
zählt werden und diese Zählung zur Vor-Identifizierung der Gegenstände verwen
det wird.
10. Vorrichtung zur Zwischenspeicherung von Gegenständen, wie Briefen, Bele
gen o. ä. in einem Lesesystem mit Mittel (7) zur optischen Abtastung der Gegen
stände sowie zum Erkennen von auf den Gegenständen aufgebrachten Zeichen
und mindestens einem Speicher (10, 12, 19, 20) für eine Zwischenspeicherung
der Gegenstände,
dadurch gekennzeichnet,
- - daß eine erste Einrichtung (7) zum Messen von vorgegebenen Parametern für jeden Gegenstand und zur Gewinnung von für die individuellen Gegenstände charakteristischen Mustern aus den dieser Messung entsprechenden Signalen vorgesehen sind,
- - daß eine zweite Einrichtung (14, 21, 24) vorgesehen ist, um die vorgegebenen Parameter nach Entfernung der Gegenstände aus dem Speicher (10,12,19, 20) zu messen und zur Identifizierung der Gegenstände die dieser Messung entspre chenden Signale mit den gespeicherten Mustern zu vergleichen und
- - daß eine Einrichtung vorgesehen ist, um für jeden Gegenstand dem charakteri stischen Muster des individuellen Gegenstandes das Resultat der erkennungs technischen Bearbeitung der bei der optischen Abtastung entstehenden Signale zuzuordnen.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß jeweils ein separater Zwischenspeicher (10, 12) für Gegenstände, bei denen
die aufgebrachten Zeichen erfolgreich bzw. nicht erfolgreich automatisch gelesen
wurden, vorgesehen ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß nur für Gegenstände, bei denen die aufgebrachten Zeichen nicht erfolgreich
automatisch gelesen wurden, ein Zwischenspeicher (20) vorgesehen ist.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Speicher (10, 12, 19, 20) ein Stapelspeicher vorgesehen ist.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur Gewinnung und Speicherung der charakteristischen Muster und für den
Vergleich mit den Signalen der zweiten Messung der vorgegebenen Parameter
ein neuronales Netzwerk vorgesehen ist.
Priority Applications (1)
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---|---|---|---|
DE19904000603 DE4000603C5 (de) | 1990-01-11 | 1990-01-11 | Verfahren und Vorrichtung zur Zwischenspeicherung von Gegenständen, wie Briefen o.ä. in einem Lesesystem |
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DE19904000603 DE4000603C5 (de) | 1990-01-11 | 1990-01-11 | Verfahren und Vorrichtung zur Zwischenspeicherung von Gegenständen, wie Briefen o.ä. in einem Lesesystem |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
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DE4000603A1 DE4000603A1 (de) | 1991-07-18 |
DE4000603C2 true DE4000603C2 (de) | 1998-04-09 |
DE4000603C5 DE4000603C5 (de) | 2009-07-02 |
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ID=6397867
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19904000603 Expired - Lifetime DE4000603C5 (de) | 1990-01-11 | 1990-01-11 | Verfahren und Vorrichtung zur Zwischenspeicherung von Gegenständen, wie Briefen o.ä. in einem Lesesystem |
Country Status (1)
Country | Link |
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