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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Transportieren
einer Menge von Gegenständen, insbesondere von Postpaketen,
zu Zielpunkten mit Hilfe einer Transporteinrichtung.
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Ein
Verfahren mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1 und
eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs
8 sind aus
EP 1298552
B1 bekannt.
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In
EP 1298552 B1 wird
ein Verfahren beschrieben, um Postpakete in eine fahrbare Stellwand
zu verbringen. Jedes Paket ist mit einer Zustelladresse sowie mit
einer eindeutigen Kennung versehen. Die Kennung jedes Pakets wird
erfasst, z. B. mittels eines ortsfesten Scanners oder eines handgehaltenen
Scanners. Außerdem wird die jeweilige Zustelladresse jedes
Pakets gelesen. Die gelesene Adresse wird mit einer Adress-Datenbank
verglichen, z. B. um Nachsende-Verfügungen zu ermitteln.
Die Pakete werden gemäß der Reihenfolge, in der
sie die Stellwand erreichen, in Stellplätze der Stellwand
verbracht. Eine Liste wird erzeugt, die die Reihenfolge der Paket-Kennungen
und der Zustelladressen enthält.
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In
DE 10 2007 021 744
A1 wird ein Verfahren beschrieben, um Gegenstände
mit einem Zustellfahrzeug zu Verteilpunkten zu transportieren. Die
Gegenstände sind mit maschinenlesbaren Kennungen versehen. Mindestens
ein Regalmodul wird außerhalb des Zustellfahrzeugs mit
den Gegenständen beladen, und das beladene Regalmodul wird
in das Zustellfahrzeug geschoben. Eine Leseeinrichtung liest hierbei
die Kennungen der Gegenstände und ermittelt, wo im Regalmodul
sich welcher Gegenstand befindet.
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In
DE 10136124 C1 wird
ein Transportsystem beschrieben, mit dem sich Güter in
einem Lkw transportieren lassen. Das Transportsystem umfasst mehrere
Rollmodule mit jeweils mehreren Aufnahmeeinheiten. Die Rollmodule
lassen sich in den Laderaum des Lkw schieben. Mindestens ein Rollmodul
ist an einen Radkasten oder an die Innenkontur des Laderaums angepasst.
Die Rollmodule lassen sich im Laderaum arretieren.
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In
DE 10317855 A1 wird
ein Verfahren beschrieben, um Pakete zu Zustelladressen zu transportieren. Die
Abmessungen und das Gewicht jedes Pakets werden ermittelt. Ein Zentralcomputer
generiert einen Tourenplan, wofür die Abmessungen und das
Gewicht verwendet werden. Die Pakete werden in einem Verteilzentrum
(„HUB-Zentrum”) in eine verteilgerechte Reihenfolge
gestapelt. Anschließend werden die Pakete auf Umschlagplätze
verteilt und von dort zu den Zustelladressen transportiert.
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In
US 4,832,204 werden eine
Vorrichtung und ein Verfahren beschrieben, um Pakete mit einem „tilt trag
sorter” zu sortieren. Jedes Paket ist mit einer maschinenlesbaren
Kennung versehen. Diese Kennung wird wiederholt gelesen, während
das Paket zu seinem Ziel transportiert wird.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren mit den Merkmalen
des Oberbegriffs des Anspruchs 1 und eine Vorrichtung mit den Merkmalen
des Oberbegriffs des Anspruchs 8 bereitzustellen, die nicht erfordern,
dass die Gegenstände in einer bestimmten Reihenfolge zur
Transporteinrichtung transportiert werden oder in einer bestimmten
Reihenfolge in die Aufnahmeeinheiten verbracht werden.
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Die
Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs
8 und eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen
angegeben.
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Durch
das lösungsgemäße Verfahren und die lösungsgemäße
Vorrichtung wird eine Menge von Gegenständen zu Zielpunkten
transportiert. Jeder Gegenstand mit Angaben ist zu jeweils einem
Zielpunkt versehen.
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Eine
Transporteinrichtung mit mehreren Aufnahmeeinheiten wird verwendet.
Jede Aufnahmeeinheit ist dazu ausgestaltet, jeweils mindestens einen
Gegenstand aufzunehmen.
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Für
jeden zu transportierenden Gegenstand werden folgende Schritte durchgeführt:
- – Unter Verwendung der Zielpunkt-Angaben
wird die Information ermittelt und abgespeichert, an welchen Zielpunkt
dieser Gegenstand zu transportieren ist.
- – Eine Soll-Aufnahmeeinheit zur Aufnahme dieses Gegenstands
wird ermittelt und abgespeichert.
- – Eine Kennung dieser ermittelten Soll-Aufnahmeeinheit
wird ermittelt und abgespeichert.
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Die
Gegenstände werden zur Transporteinrichtung transportiert.
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Für
jeden zur Transporteinrichtung transportierten Gegenstand werden
folgende Schritte durchgeführt:
- – Ein
Sensor tastet den Gegenstand ab.
- – Der Gegenstand wird unter Verwendung des Abtast-Ergebnisses
identifiziert.
- – Die für den identifizierten Gegenstand abgespeicherte
Soll-Aufnahmeeinheits-Kennung wird ermittelt.
- – Die für den identifizierten Gegenstand abgespeicherte
Zielpunkt-Information wird ermittelt.
- – Eine Meldung über die ermittelte Soll-Aufnahmeeinheits-Kennung
wird erzeugt. Diese Meldung wird in einer für einen Menschen
wahrnehmbaren Weise ausgegeben.
- – Der Gegenstand wird in eine Aufnahmeeinheit der Transporteinrichtung
verbracht.
- – Ermittelt wird, in welche Ist-Aufnahmeeinheit der
Gegenstand tatsächlich verbracht wurde.
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Ein
Auslieferungsplan wird erzeugt. Dieser Auslieferungsplan wird dergestalt
erzeugt, dass der Auslieferungsplan für jeden Gegenstand
eine Kennung der jeweils ermittelten Ist-Aufnahmeeinheit sowie eine Kennzeichnung
des ermittelten Zielpunkts umfasst.
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Jeder
in die Transporteinrichtung verbrachte Gegenstand der Menge wird
zu dem jeweils ermittelten Zielpunkt transportiert. Für
diesen Transport werden die Transporteinrichtung und der Auslieferungsplan
verwendet.
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Die
Erfindung ermöglicht es, dass die Gegenstände
in beliebiger Reihenfolge oder auch mehrere Gegenstände
auf einmal zur Transporteinrichtung transportiert werden. Nicht
erforderlich ist es, eine bestimmte Reihenfolge bei diesem Transport
zur Transporteinrichtung einzuhalten.
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Sowohl
die ermittelte Soll-Aufnahmeeinheit als auch die tatsächlich
verwendete Aufnahmeeinheit für einen Gegenstand lassen
sich unabhängig von dem Zielpunkt, an den dieser Gegenstand
zu transportieren ist, festlegen. Dadurch lässt sich die
Transporteinrichtung so beladen, dass die verfügbaren Aufnahmeeinheiten
möglichst gut ausgenutzt werden und/oder ergonomische Anforderungen
berücksichtigt werden. Um einen Gegenstand in der Transporteinrichtung
wiederzufinden, wird der Auslieferungsplan verwendet und nicht notwendigerweise
eine bestimmte Reihenfolge der Gegenstände in den Aufnahmeeinheiten.
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Das
lösungsgemäße Verfahren ermöglicht
es, die Transporteinrichtung zu beladen, ohne Kenntnis von den Zielpunkten
der Gegenstände und von einer Reihenfolge unter diesen
Zielpunkten zu benötigen. Dadurch wird es ermöglicht,
dass ein Werker oder ein Automat die Transporteinrichtung belädt
und ein Auslieferungsfahrer die Transporteinrichtung zu den Zielpunkten
fährt und dort jeweils ein Gegenstand von einer Aufnahmeeinheit
entnimmt. Der belandende Werker oder Automat braucht nicht die Zielpunkt-Angaben
auf den Gegenständen zu lesen, um die Transporteinrichtung
zu beladen.
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Beim
lösungsgemäßen Verfahren wird erfasst,
welcher Gegenstand tatsächlich in welche Aufnahmeeinheit
verbracht wurde. Dadurch wird es möglich, einen Fehler
bei der Ermittlung der Soll-Aufnahmeeinheit zu korrigieren. Beispiele
für einen solchen Fehler sind: Ein Gegenstand ist in Wirklichkeit
größer oder schwerer als es eine Sortieranlage
zuvor näherungsweise ermittelt hat, und die Soll-Aufnahmeeinheit
wurde auf Basis dieser falschen Größe oder falschen
Gewichts ermittelt. Eine Aufnahmeeinheit ist defekt oder bereits
belegt. Diejenigen Gegenstände, die tatsächlich
die Transporteinrichtung erreichen, sind wegen Verzögerungen
nicht vollständig identisch mit denjenigen Gegenständen,
auf die sich ein Soll-Beladungsplan mit den Soll-Aufnahmeeinheiten
bezieht.
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In
einer Ausgestaltung wird die Transporteinrichtung von einem Werker
manuell beladen. Diese Ausgestaltung spart die Notwendigkeit ein,
einen Handhabungsautomaten aufstellen, justieren, betreiben und überwachen
zu müssen. Diese Ausgestaltung erfordert lediglich ein
Ein- und Ausgabegerät, das an den Werker eine Mitteilung über
die Soll-Aufnahmeeinheit für einen Gegenstand macht und
eine Mitteilung des Werkers über eine tatsächlich
verwendete Ausgabeeinheit erfasst. Dieses Ein- und Ausgabegerät
lässt sich als mobiles Gerät, z. B. als Kopfhörer
mit Mikrophon, ausgestalten. Das Ein- und Ausgabegerät
tauscht drahtlos, z. B. per Funk, Nachrichten mit einer zentralen
Steuerungseinheit aus.
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Der
Sensor lässt sich als ortsfestes Gerät in der
Nähe der Transporteinrichtung oder als tragbares Gerät,
z. B. als tragbarer Bar-Code-Scanner, ausgestalten. Als tragbares
Gerät ist der Sensor vorzugsweise ebenfalls drahtlos mit
der zentralen Steuerungseinheit verbunden. Dadurch behindern weder
das Ein- und Ausgabegerät noch der Sensor den Werker bei
seiner Arbeit.
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Die
Transporteinrichtung selber lässt sich als rein mechanische
Vorrichtung aufbauen, also ohne Sensoren und ohne Meldeleuchten
oder sonstige Anzeigegeräte.
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In
einer Ausgestaltung wird die Transporteinrichtung außerhalb
eines Auslieferungsfahrzeugs oder Flugzeugs beladen, und die beladene
Transporteinrichtung wird in das Auslieferungsfahrzeug verbracht
und von diesem Fahrzeug transportiert. In einer anderen Ausgestaltung
befindet sich die Transporteinrichtung im Auslieferungsfahrzeug,
z. B. in Form einer fest eingebauten Regalwand. Die Gegenstände
können auch z. B. von einer Fördereinrichtung
bis zu diesem Auslieferungsfahrzeug transportiert und dann in das
Auslieferungsfahrzeug verbracht werden.
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Welches
die jeweilige Soll-Aufnahmeeinheit für einen Gegenstand
ist, wird vorzugsweise von einem anderen Gerät angezeigt,
und die tatsächlich verwendete Aufnahmeeinheit wird auch
auf andere Weise als mit einem Sensor an der Transporteinrichtung
ermittelt. Dadurch wird erreicht, dass die Transporteinrichtung
hohen und rasch wechselnden mechanischen Belastungen standhält,
weil sie keine elektrischen oder elektronischen Komponenten aufweist.
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Das
lösungsgemäße Verfahren spart die Notwendigkeit
ein, automatisch ermitteln zu müssen, in welcher Aufnahmeeinheit
sich welcher Gegenstand tatsächlich befindet. Eine solche
automatische Ermittlung erfordert in der Regel, dass die Transporteinrichtung
relativ zu einem Lesegerät bewegt wird, und kann zu fehlerhaften
Ergebnissen z. B. aufgrund einer verschmutzten oder beschädigten
Kennung führen.
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Im
Folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels
beschrieben. Dabei zeigen:
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1 Teilsysteme,
die beim Transport der Pakete verwendet werden;
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2 Wie
ein Paket in einen Ist-Stellplatz verbracht wird, der vom Soll-Stellplatz
abweicht;
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3 den
Auslieferungsplan.
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Im
Ausführungsbeispiel wird die Erfindung eingesetzt, um Postpakete
zu sortieren und anschließend in ein Auslieferungsfahrzeug
zu verbringen. Die Pakete, die an einem Tag auszuliefern sind, variieren
hinsichtlich ihrer Abmessungen und/oder ihres Gewichts. Die Anzahlen
und Abmessungen der auszuliefernden Pakete variieren in der Regel
auch von Tag zu Tag.
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Das
Auslieferungsfahrzeug besitzt mindestens eine Regalwand mit Stellplätzen
für Pakete. Auch diese Stellplätze der Regalwand
variieren im Ausführungsbeispiel hinsichtlich ihrer Abmessungen,
so dass unterschiedlich große Pakete Platz in der Regalwand
finden, ohne dass jeder Stellplatz so groß zu sein braucht, dass
jeder Stellplatz das größte Paket aufzunehmen
vermag. Jeder Stellplatz ist mit einer eindeutigen Kennung versehen,
z. B. einer fortlaufenden Nummer. Oder die Regalwand besitzt mehrere
Reihen, die mit jeweils einem Buchstaben gekennzeichnet sind. Die
Stellplätze einer Reihe sind aufsteigend mit Nummern gekennzeichnet.
Ein Stellplatz in der Reihe „C” hat z. B. die
Kennung „C5”.
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In
einer Ausgestaltung ist diese Kennung in einer von einem Menschen
lesbaren Form in der Nähe des Stellplatzes angebracht.
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1 zeigt
beispielhaft drei Teilsysteme, die beim Transport der Pakete gemäß dem
Ausführungsbeispiel verwendet werden. Gezeigt werden eine
Sortieranlage 1 für Pakete, eine Transporteinrichtung 2 in
Form einer Regalwand sowie ein Auslieferungsfahrzeug 3.
Im Beispiel der 1 besitzt die Regalwand 2 eine
Reihe mit fünf Stellplätzen A1 bis A5, darunter
eine weitere Reihe mit fünf Stellplätzen B1 bis
B5, darunter eine weitere Reihe mit fünf Stellplätzen
C1 bis C3, Res. 1 und Res. 2 und eine unterste Reihe mit fünf
Stellplätzen D1 bis D3, Res. 3 und Res. 4. Wie in 1 angedeutet
wird, weist die Regalwand 2 Stellplätze mit unterschiedlichen
Abmessungen auf. Die vier Stellplätze Res R1 bis Res. R4
sind ungünstig zu erreichen und fungieren daher als Reserve-Stellplätze.
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Die
Regalwand 2 kann fest in das Auslieferungsfahrzeug eingebaut
sein, so dass die Regalwand 2 im Auslieferungsfahrzeug
beladen wird.
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Vorzugsweise
besitzt die Regalwand
2 Rollen Ro1, Ro2, so dass folgender
Ablauf ermöglicht wird: Die Regalwand
2 wird aus
dem Fahrzeug gerollt, außerhalb des Auslieferungsfahrzeugs
mit Paketen beladen und im beladenen Zustand wieder in das Fahrzeug
gerollt, z. B. so wie in
DE
10136124 C1 oder
DE 10 2007 021 744 A1 beschrieben.
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Jedes
Paket ist mit Angaben zu derjenigen Zustelladresse versehen, an
die dieses Paket zu transportieren ist. Die Angaben zur Zustelladresse
umfassen Angaben zum Empfänger des Pakets sowie Angaben
zu einem Zustellpunkt, an dem dieses Paket an den Empfänger
zu übergeben ist. An demselben Zustellpunkt können
mehrere Empfänger wohnen, z. B. in einem Mehrfamilienhaus.
Der Zustellpunkt kann auch eine Paketfachanlage sein. Im Ausführungsbeispiel
fungieren diese Zustellpunkte als die Zielpunkte.
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Diese
Angaben zu einer Zustelladresse sind in einer von einem Menschen
lesbaren Form auf dem Paket angebracht. Möglich ist, dass
zusätzlich der Zustellpunkt in einer maschinenlesbaren
Form aufgebracht ist, z. B. als Strichmuster.
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Eine
Gangfolge („delivery point sequence”) unter den
möglichen Zustellpunkten eines Gebiets ist vorgegeben.
Der Zusteller fährt die Zustellpunkte gemäß dieser
Gangfolge mit dem Auslieferungsfahrzeug ab und liefert die Pakete
aus.
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Eine
Paketsortieranlage sortiert diejenigen Pakete, die an Zustelladressen
eines bestimmten Gebiets zu transportieren sind. Die Paketsortieranlage
ermittelt hierbei die jeweilige Zustelladresse jedes Pakets. Hierfür
hat die Sortieranlage Lesezugriff auf eine Adress-Datenbank, in
der jede gültige Zustelladresse des Gebiets abgespeichert
ist.
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Möglich
ist, dass eine Adress-Datenbank nach Adressänderungen und
sonstigen Vorausverfügungen („endorsements”)
durchsucht wird, so wie dies z. B. in
EP 1298552 B1 beschrieben ist, und eine aktualisierte Zustelladresse
auf dem Paket angebracht wird, vorzugsweise mit Hilfe eines Etiketts.
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Die
Sortieranlage besitzt mindestens eine Kamera, die jeweils ein Abbild
von einer Oberfläche jedes Pakets erzeugt. Im Beispiel
von 1 werden drei Kameras K1, K2 und K3 gezeigt, die
Abbilder von einem Paket P aus verschiedenen Richtungen erzeugen.
Dieses Paket P wird von einer Fördereinrichtung transportiert,
das zwei Endlos-Förderbänder F1 und F2 umfasst.
Zwischen diesen beiden Förderbändern F1 und F2 befindet
sich en Schlitz Schl. Die Kamera K1 nimmt mit Hilfe eines Spiegels
Sp Abbilder von unten durch diesen Schlitz Schl hindurch auf.
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In
einer Ausführungsform versucht zunächst eine Leseeinrichtung,
automatisch per „Optical Character Recognition” (OCR)
die Zustelladresse zu ermitteln. Hierfür wertet die Leseeinrichtung
ein Abbild derjenigen Oberfläche des Pakets aus, welches
die Zustelladresse zeigt. Gelingt diese Ermittlung nicht oder nicht
mit der ausreichenden Sicherheit, so gibt ein Bearbeiter manuell
einen Teil der Zustelladresse ein, z. B. die Postleitzahl. Beispielsweise
spricht der Bearbeiter den Adressteil in ein Mikrophon eines am
Kopf getragenen Geräts („headset”).
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In
einer Abwandlung gibt der Bearbeiter die Zustelladresse jedes Pakets
soweit ein, wie es zum weiteren Transport des Pakets erforderlich
ist. In beiden Fällen wird die Spracheingabe des Benutzers
per Sprachverarbeitung automatisch erkannt.
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Die
Sortieranlage ermittelt weiterhin näherungsweise die jeweiligen
Abmessungen jedes Pakets. Hierfür wertet die Sortieranlage
in einer Ausgestaltung Abbilder des Pakets aus wenigstens zwei Betrachtungsrichtungen
aus. Möglich ist auch, dass die Sortieranlage wenigstens
zwei berührungslos arbeitende Entfernungsmessgeräte
aufweist und diese Messgeräte den jeweiligen Abstand zwischen
sich und der zugewandten Oberflä che des Pakets messen und
dadurch eine Abmessung des Pakets messen.
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In
einer Ausgestaltung wird zusätzlich das Paket gewogen.
Die Abmessungen und das Gewicht werden häufig ohnehin zum
Transport des Pakets benötigt, z. B. um ein Soll-Beförderungsentgelt
zu berechnen oder um den Transport zu planen oder zu steuern.
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Die
Sortieranlage generiert für jedes Paket eine eindeutige
Kennung, die das Paket von jedem anderen Paket unterscheidet, das
innerhalb eines Zeitraums an eine Zustelladresse des Gebiets zu
transportieren ist. Die Sortieranlage erzeugt für jedes
Paket einen Datensatz und speichert diesen Datensatz in einem Datenspeicher
ab. Dieser Datensatz umfasst folgende Informationen über
das Paket:
- – die generierte eindeutige
Kennung,
- – die ermittelte Zustelladresse, an die das Paket zu
transportieren ist, und
- – die näherungsweise ermittelten Abmessungen
und ggf. das Gewicht.
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Im
Beispiel von 1 wird beispielhaft ein Ausschnitt
aus einer Zustelladressen-Auflistung 14 gezeigt. Dargestellt
sind vier Datensätze für die vier Pakete mit den
Kennungen P-Id1, P-Id2, P-Id3 und P-Id4. In der zweiten Spalte sind
die gelesenen Zustelladresse gezeigt, in der dritten Spalte die
Abmessungen.
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In
einer Ausführungsform bringt die Sortieranlage eine maschinenlesbare
Codierung der eindeutigen Kennung auf dem Paket an. Diese Codierung
hat z. B. die Form eines Strichmusters („bar code”)
oder eines zweidimensionalen Matrixcodes. Möglich ist,
die Codierung direkt auf das Paket zu drucken. Wegen der variierenden
Abmessungen und weil die Oberfläche des Pakets nachgiebig
sein kann, ist es vorteilhaft, statt dessen ein Etikett („label”)
mit der codierten Kennung zu bedrucken und dieses Etikett auf das
Paket aufzukleben. Mit dieser Kennungs-Codierung wird das Paket
später eindeutig identifiziert. Vorzugsweise wird die Kennung außerdem
in einer von einem Menschen lesbaren Form auf dem Paket angebracht,
vorzugsweise ebenfalls auf dem Etikett.
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In
einer anderen Ausführungsform wird das Paket mittels eines
Merkmalsvektors identifiziert. Dieser Merkmalsvektor besteht aus
den Werten optisch erfassbarer Merkmale. Ein derartiges Verfahren,
auch als Fingerprint bezeichnet, wird z. B. in
DE 4000603 C2 , in
EP 1222037 B1 oder
in
DE 10 2008
017 191 A1 beschrieben.
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Eine
datenverarbeitende Soll-Beladungsplan-Generierungs-Einheit generiert
einen Soll-Beladungsplan, der festlegt, wie die Pakete auf die Stellplätze
der mindestens einen Regalwand zu verteilen sind. Der Soll-Beladungsplan
ordnet jedem Paket einen Stellplatz zu, und zwar vorzugsweise so,
dass ein Stellplatz mit maximal einem Paket beladen wird. Um diesen
Soll-Beladungsplan zu generieren, wertet die Soll-Beladungsplan-Generierungs-Einheit
die zuvor ermittelten Abmessungen der Pakete aus. Die Soll-Beladungsplan-Generierungs-Einheit
greift auf eine rechnerverfügbare Belegungs-Tabelle o. ä.
zu, die die jeweilige Abmessung jedes Stellplatzes enthält.
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In
einer Ausgestaltung enthält die Belegungs-Tabelle für
jeden Stellplatz das maximale Gewicht, den ein Gegenstand haben
darf, damit er auf den Stellplatz gelegt werden darf. Für
jedes Paket wird ein solcher Stellplatz ermittelt, der einen Gegenstand
tragen kann, der schwerer als das Paket zuzüglich einer
Toleranz ist.
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Vorzugsweise
wertet die Soll-Beladungsplan-Generierungs-Einheit auch die Zustelladresse
und die Gangfolge aus, um den Soll-Beladungsplan zu generieren.
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Die
Pakete werden von der Sortieranlage zum Auslieferungsfahrzeug verbracht.
Ein Werker belädt die Stellwand des Auslieferungsfahrzeugs.
Beispielsweise rollt der Werker die Stellwand aus dem Auslieferungsfahrzeug
zum Ende einer Rutsche, auf der die Pakete hinabrutschen und an
einen Anschlag stoßen. Der Werker nimmt nacheinander jeweils
ein Paket von der Rutsche und verbringt das Paket an einen Stellplatz
in der Stellwand. Der Werker rollt anschließend die beladene
Stellwand wieder in das Auslieferungsfahrzeug und beginnt die Auslieferung
der Pakete.
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Im
Beispiel von 2 wird ein Paket P gezeigt,
auf dem eine maschinenlesbare Kennung P-Id3 in Form eines Strichmusters
(„bar code”) BC aufgedruckt ist. Außerdem
ein Adressaufkleber angebracht, der die Zustelladresse Add des Pakets
P in einer von einem Menschen lesbaren Form zeigt. Ein Werker W
hat dieses Paket P gegriffen und verwendet einen Scanner S, um die
maschinenlesbare Kennung BC für die Kennung P-Id3 zu entziffern.
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Dank
der Erfindung ist es nicht erforderlich, die Pakete in einer bestimmten
Reihenfolge von der Sortieranlage zum Auslieferungsfahrzeug transportieren.
Insbesondere braucht die Reihenfolge, in der die Pakete an die Zustellpunkte
ausgeliefert werden, bei diesem Transport nicht berücksichtigt
zu werden. Auch beim Verladen der Pakete in die Stellwand braucht
keine bestimmte Reihenfolge eingehalten zu werden, insbesondere nicht
eine Zustell-Reihenfolge. Dadurch wird es ermöglicht, die
Regalwand 2 nicht bereits im Sortierzentrum 1 zu
beladen, sondern in einer Verteilstation. Beispielsweise beschickt
das Sortierzentrum 1 mehrere Verteilzentren, und dort werden
die Auslieferungsfahrzeuge lösungsgemäß beladen.
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Möglich,
aber nicht erforderlich ist es, die Pakete in einer Reihenfolge
einzusortieren, die durch den Soll-Belegungsplan 7 vorgegeben
wird. Weil keine bestimmte Reihenfolge einzuhalten ist, werden Fehler
vermieden, die ansonsten dadurch entstehen können, dass
die tatsächliche Reihenfolge, in der die Pakete das Auslieferungsfahrzeug
erreichen, von einer Soll-Reihenfolge abweicht.
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Wie
gerade dargelegt, generiert eine Soll-Beladungsplan-Generierungs-Einheit
einen Soll-Belegungsplan 7, gemäß dem
die Pakete auf die Stellplätze zu verteilen sind. In einer
Ausgestaltung hat die Soll-Beladungsplan-Generierungs-Einheit diesen
Soll-Belegungsplan 7 fertig generiert, bevor die Pakete
die Regalwand 2 erreichen.
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In
einer anderen Ausgestaltung generiert die Soll-Beladungsplan-Generierungs-Einheit
den Soll-Belegungsplan 7 erst, während der Werker
W die Pakete auf die Stellplätze verteilt. Diese Ausgestaltung
stellt zum einen sicher, dass der Sortierplan alle diejenigen Pakete
berücksichtigt, die tatsächlich zur Stellwand
transportiert wurden, also auch „Nachzügler” von
vorigen Tagen, aber nicht Pakete, die zwar sortiert wurden, aber
jetzt nicht zur Regalwand 2 transportiert wurden. Vor allem
ermöglicht diese Ausgestaltung es, Rückmeldungen
des Werkers noch zu berücksichtigen, bevor die Generierung
des Soll-Belegungsplans 7 abgeschlossen ist.
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Eine
Steuerungseinheit 10 ist mit derjenigen Soll-Beladungsplan-Generierungs-Einheit 8 verbunden, die
den Soll-Beladungsplan 7 generiert. Diese Steuerungseinheit 10 ist
mit einem Ein- und Ausgabegerät verbunden. Dieses Ein-
und Ausgabegerät gibt Meldungen an den Werker W ab und
erfasst Rückmeldungen vom Werker W.
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In
einer Ausgestaltung umfasst das Ein- und Ausgabegerät einen
Kopfhörer 4 mit Mikrophon 5. Vorzugsweise
ist das Ein- und Ausgabegerät über Funk oder einem
anderen drahtlosen Kommunikationsverfahren mit der Steuerungseinheit 10 verbunden.
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Möglich
ist auch, dass als Ausgabegerät ein tragbares Gerät
mit Bildschirm verwendet wird. Auf diesem Bildschirm wird die Stellwand
schematisch dargestellt. Die Position eines Stellplatzes für
ein Paket wird in dieser schematischen Darstellung ebenfalls dargestellt,
z. B. durch ein Kreuz oder Rechteck an der entsprechenden Position,
oder indem diejenige eindeutige Kennung, mit der der Stellplatz
versehen ist, in die Darstellung an der ungefähren Position
des Stellplatzes in die Darstellung eingeblendet wird.
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Das
Ausgabegerät kann auch ein sonstiges Zeigegerät
sein, z. B. ein Zeigegerät mit einem „Laser-Pointer”,
um einen Stellplatz zu bezeichnen und dadurch dem Werker vorzugeben.
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Der
Werker führt ein tragbares Erkennungsgerät mit
sich, um die Kennung eines Pakets zu ermitteln. Dieses Paketerkennungsgerät
ist z. B. als Bar-Code-Scanner oder als Matrixcode-Leser ausgestaltet
oder auch als Kamera, die Abbilder vom Paket zu erzeugen vermag.
Das Erkennungsgerät ist z. B. als Fingerscanner ausgestaltet,
den der Werker an einem Finger trägt.
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Der
Werker führt das Paketerkennungsgerät in die Nähe
eines zu identifizierenden Pakets. Der Bar-Code-Scanner oder der
Matrixcode-Leser tastet die Codierung der Kennung auf dem Paket
ab und rekonstruieren die eindeutige Kennung des Pakets. In der
Ausgestaltung mit der Kamera werden mehrere Bilder vom Paket erzeugt,
und unter Verwendung dieser Bilder wird ein Merkmalsvektor erzeugt,
der mit abgespeicherten Merkmalsvektoren verglichen wird, um so
das Paket zu identifizieren.
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Das
Paketerkennungsgerät übermittelt eine Nachricht
an die Steuerungseinheit. In einer Ausgestaltung umfasst diese Nachricht
die erkannte Kennung des Pakets, in einer anderen Ausgestaltung
mindestens ein Abbild des Pakets, mit dessen Hilfe die Steuerungseinheit
die Kennung des Pakets ermittelt. Falls das Erkennungsgerät
als tragbares Gerät ausgestaltet ist und der Werker dieses
Gerät mit sich führt, so übermittelt das
Erkennungsgerät vorzugsweise die Nachricht drahtlos, z.
B. per Funk oder Infrarot, an die Steuerungseinheit. Dadurch wird
verhindert, dass Kabel o. ä. die Bewegungsfreiheit des
Werkers einschränken.
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Die
Soll-Beladungsplan-Generierungs-Einheit hat Lesezugriff auf den
Datenspeicher mit den Datensätzen für die zu transportierenden
Pakete. Unter Verwendung der Kennung ermittelt die Soll-Beladungsplan-Generierungs-Einheit
den zugehörigen Datensatz für dieses Paket. Aus
dem Datensatz liest die Soll-Beladungsplan-Generierungs-Einheit
die Abmessungen und das Gewicht, die in der Sortieranlage näherungsweise
ermittelt wurden, sowie die Zustelladresse dieses Pakets, also Zustelladresse
und Empfänger, aus.
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Die
Soll-Beladungsplan-Generierungs-Einheit hat weiterhin Lesezugriff
auf die Belegungs-Tabelle mit den Angaben zu den Stellplätzen
der Regalwand 2 und der jeweiligen Abmessung jedes Stellplatzes.
Vorzugsweise generiert die Soll-Beladungsplan-Generierungs-Einheit
schrittweise den Soll-Belegungsplan 7. Der Soll-Belegungsplan 7 ist
beispielsweise ebenfalls eine Tabelle, und zwar eine Tabelle mit
drei Spalten: eine Spalte für die Stellplätze,
eine Spalte für die Paketkennungen und eine Spalte für
die Zustellpunkte. Jede Zeile der Tabelle steht für ein
Paket. Die Spalte mit den Zustellpunkten ist redundant, denn aus
den Datensätzen für die Pakete und der Kennung
jedes Pakets lässt sich die Zustellpunkt-Information ermitteln.
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Die
Soll-Beladungsplan-Generierungs-Einheit ermittelt für jedes
neu einzusortierende Paket einen Stellplatz der Regalwand 2.
Ein solcher Stellplatz wird ermittelt, der noch nicht belegt ist
und der genügend viel Platz für das Paket bietet
und genug Gewicht zu tragen vermag. Hierfür vergleicht
die Soll-Beladungsplan-Generierungs-Einheit die Angaben zu den Abmessungen
der Stellplätze mit den näherungsweise ermittelten
Abmessungen des Pakets. Diese Ermittlung gehört zur Generierung
des Soll-Belegungsplans 7.
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Im
Beispiel der 2 hat die Soll-Beladungsplan-Generierungs-Einheit 8 einen
Soll-Stellplatz für das Paket P mit der Kennung P-Id3 ermittelt,
nämlich den Stellplatz C3 der Regalwand 2. Die
Soll-Beladungsplan-Generierungs-Einheit 8 hat einen Soll-Beladungsplan 7 erzeugt,
der für die Pakete mit den Kennungen P-Id1, P-Id2, P-Id3
und P-Id4 die Stellplätze A1, C2, D3 bzw. A4 festlegt.
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Die
Soll-Beladungsplan-Generierungs-Einheit 8 übermittelt
eine Nachricht an die Steuerungseinheit 10, und die Steuerungseinheit 10 übermittelt
die Nachricht drahtlos an das Ausgabegerät. Diese Nachricht
umfasst mindestens die Kennung für denjenigen Stellplatz,
der für das Paket ermittelt wurde, sowie vorzugsweise die
Kennung des Pakets selber. Im Beispiel der 2 umfasst
die Nachricht also eine Kennung für den Stellplatz C3 sowie
vorzugsweise die Kennung P-Id3. Das Ausgabegerät gibt die
Stellplatz-Kennung an den Werker W aus, z. B. indem die Stellplatz-Kennung über
einen Kopfhörer als Sprachnachricht an den Werker ausgegeben
wird.
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Im
Beispiel der 2 trägt der Werker
W ein tragbares Gerät mit einem Kopfhörer 4 und
einem Mikrophon 5. über den Kopfhörer 4 wird
eine Meldung an den Werker W abgegeben, in diesem Fall die Meldung, dass
das Paket P auf den Stellplatz C3 gelegt werden soll. Die Paket-Kennung
in der Nachricht kann als Kontrolle verwendet werden. Vorzugsweise
wird ausschließlich die Kennung des Stellplatzes an den
Werker W ausgegeben.
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Möglich
ist auch, dass ein optisches Zeigegerät den ermittelten
Stellplatz zeigt. In einer anderen Ausgestaltung ist das Ausgabegerät
als tragbares Gerät mit einem Bildschirm ausgestaltet,
z. B. als ein „Personal Digital Assistant”. Dieses
Gerät zeigt auf dem Bildschirm die Kennung des Pakets und
die Kennung des Stellplatzes für dieses Paket an, z. B.
in einer schematischen Darstellung der Stellwand auf dem Bildschirm
oder in textlicher Form.
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Der
Werker verbringt das Paket an einen Stellplatz. Entweder führt
er diesen Schritt rein manuell durch oder betätigt einen
Handhabungsroboter oder sonstigen Automaten. Dieser Ist-Stellplatz
kann der vorgeschlagene Soll-Stellplatz sein oder ein anderer Stellplatz.
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In
einer Ausgestaltung bestätigt der Werker, dass er das Paket
tatsächlich in den ermittelten und vorgeschlagenen Stellplatz
gestellt hat, indem der Werker einen Knopf drückt oder
eine entsprechende Sprachnachricht, z. B. „O.K.”,
in sein Mikrophon 5 einspricht. In einer alternativen Ausgestaltung
bestätigt der Werker den Vorschlag der Soll-Beladungsplan-Generierungs-Einheit 8 einfach
dadurch, dass der Werker mit dem Paketerkennungsgerät S
die Kennung des nächsten Pakets ermittelt.
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Möglich
ist aber, dass der Werker W das Paket an einen anderen Stellplatz
verbringt als an denjenigen Soll-Stellplatz, den die Soll-Beladungsplan-Generierungs-Einheit 8 für
dieses Paket P ermittelt hat. Beispielsweise ist das Paket P in
Wirklichkeit größer, als die Sortieranlage näherungsweise
ermittelt hat, und passt daher nicht in den Soll-Stellplatz. Oder
das Paket ist sehr schwer und daher nur mit Mühe in den
vorgegebenen Soll-Stellplatz zu legen. Oder der Soll-Stellplatz
ist aufgrund eines Defekts nicht nutzbar. Oder das Paket muss aufrecht
stehend transportiert werden und passt in dieser Position nicht
auf den Stellplatz. Daher wird im Ausführungsbeispiel dem
Werker die Gelegenheit gegeben, das Paket an einen anderen Stellplatz
als an den ermittelten Soll-Stellplatz zu verbringen und über
das Eingabegerät eine Rückmeldung an die Steuerungseinheit zu
geben.
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Falls
der Werker W das Paket P an einen anderen Stellplatz als den vorgeschlagenen
Soll-Stellplatz verbringt, so gibt der Werker die Kennung des tatsächlich
verwendeten Stellplatzes ein. Beispielsweise spricht der Werker
W diese Kennung in sein Mikrophon 5. Oder der Ist-Stellplatz
ist ebenfalls mit einer maschinenlesbaren Kennung versehen, z. B.
mit einem Strichmuster, und der Werker W tastet mit Hilfe eines
Lesegeräts diese Kennung ab. Die Kennung des tatsächlich
verwendeten Stellplatzes wird drahtlos an die Steuerungseinheit
und von dort an die Soll-Beladungsplan-Generierungs-Einheit 8 übermittelt.
In einer Ausgestaltung gibt der Werker W auf jeden Fall ein, an
welchen Stellplatz der Werker das Paket tatsächlich verbracht
hat, auch wenn dieser tatsächliche Stellplatz mit demjenigen
Soll-Stellplatz, den die Soll-Beladungsplan-Generierungs-Einheit 8 ermittelt
und vorgeschlagen hat, übereinstimmt.
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Im
Beispiel der 2 wurde dem Werker W als Soll-Stellplatz
für das Paket P der Stellplatz C3 mitgeteilt, und zwar über
den Kopfhörer 4. Der Werker W hat aber festgestellt,
dass der Stellplatz C3 zu klein für das Paket P ist. Der
Werker gibt in das Mikrophon 5 eine Sprachnachricht 15 ein.
Diese Sprachnachricht 15 umfasst die Information, dass
der Stellplatz C3 zu klein ist und der Werker W das Paket P daher
statt dessen auf den Stellplatz E1 gelegt hat.
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Möglich
ist auch, dass ein Automat automatisch einen geeigneten Stellplatz
in der Regalwand 2 sucht, z. B. per Auswertung eines Abbilds
von der Regalwand 2. Der Werker W überwacht diesen
Vorgang und gibt ein, auf welchen Stellplatz der Automat das Paket
tatsächlich verbracht hat.
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In
einer Ausgestaltung gibt der Werker die Kennung des Ist-Stellplatzes
sowie eine Kennzeichnung für den Grund, aus dem der Werker
das Paket auf einen anderen Stellplatz als den Soll-Stellplatz legt,
ein. Beispielsweise spricht der Werker W in ein Spracherfassungsgerät
ein „C1 zu klein – Ersatz C3” oder „C1
defekt – Ersatz C3” ein. Dies bedeutet, dass das
Paket tatsächlich auf den Stellplatz C3 verbracht wurde,
weil der Soll-Stellplatz C1 zu klein für das Paket bzw.
defekt ist.
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Im
Beispiel der 2 gibt der Werker W die Nachricht 15 mit
dem Inhalt „C3 zu klein Ersatz R1” in das Mikrophon 5 ein.
Die Steuerungseinheit 10 übermittelt diese Sprachnachricht
an ein Spracherkennungssystem 9. Dieses Spracherkennungssystem 9 erkennt
die Sprachnachricht 15. Die erkannte Nachricht 15,
auf welchen Stellplatz E1 das Paket P mit der Kennung P-Id3 tatsächlich
gelegt wurde, gelangt zur Soll-Beladungsplan-Generierungs-Einheit 8.
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Die
Soll-Beladungsplan-Generierungs-Einheit 8 erzeugt einen
Ist-Belegungsplan 11, z. B. indem sie schrittweise diesen
Belegungsplan aufbaut oder einen vorab generierten Soll-Belegungsplan 7 korrigiert.
In beiden Fällen wertet die Soll-Beladungsplan-Generierungs-Einheit 8 die
Rückmeldungen vom Werker W aus und speichert die Information
ab, an welchen Ist-Stellplatz ein Paket mit welcher Kennung tatsächlich
verbracht wurde. Dieser Stellplatz ist dadurch als belegt markiert.
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Im
Beispiel der 2 enthält der Ist-Beladungsplan 11 die
Information, dass das Paket P mit der Kennung P-Id3 tatsächlich
auf dem Stellplatz mit der Kennung E1 liegt.
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Auf
diese Weise sortiert der Werker W Paket für Paket ein,
bis entweder alle Pakete einsortiert sind oder für kein
noch nicht einsortiertes Paket noch ein passender Stellplatz zur
Verfügung steht. Der Werker bestätigt den Abschluss
seiner Arbeit und rollt die beladene Regalwand 2 in das
Auslieferungsfahrzeug 3.
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Die
Soll-Beladungsplan-Generierungs-Einheit 8 hat die Generierung
des Ist-Belegungsplans 11 abgeschlossen. Dieser Ist-Belegungsplan 11 enthält
die Information, welches Paket sich tatsächlich an welchem Ist-Stellplatz
befindet. Sowohl die Pakete als auch die Stellplätze sind
durch die eindeutigen Kennungen gekennzeichnet.
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Unter
Verwendung dieses Ist-Belegungsplans 11 erzeugt eine Auslieferungsplan-Generierungs-Einheit 13 einen
Auslieferungsplan 6. Hierfür verwendet die Auslieferungsplan-Generierungs-Einheit 13 den Ist-Belegungsplan 11 sowie
die Zustelladressen-Auflistung 14, die angibt, welches
Paket an welche Zustelladresse zu transportieren ist. Dieser Auslieferungsplan 6 besteht
z. B. aus einer Tabelle mit zwei Spalten, nämlich einer
Spalte für Zustellpunkte und einer Spalte für
Stellplätze. Jede Zeile des Auslieferungsplans steht für ein
Paket oder auch für einen Stellplatz. Möglich
ist, dass mehrere Pakete an denselben Zustellpunkt zu transportieren
sind.
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Die
Zeilen des Auslieferungsplans 6 sind vorzugsweise nach
den Zustellpunkten und der vorgegebenen Gangfolge unter diesen Zustellpunkten
sortiert. Der Werker W – oder ein Auslieferungsfahrer – verwendet diesen
Auslieferungsplan 6, um festzustellen, in welcher Reihenfolge
er welche Zustellpunkte anzufahren hat – er braucht nur
diejenigen Zustellpunkte anzufahren, an denen tatsächlich
mindestens ein Paket auszuliefern ist. An jedem Zustellpunkt informiert
der Auslieferungsplan 6 den Werker W bzw. Auslieferungsfahrer,
auf welchem Stellplatz oder welchen Stellplätzen je ein
Paket für diesen Zustellpunkt liegt. Dadurch brauchen die
Pakete nicht in Abhängigkeit von den Zustellpunkten in
die Regalwand 2 einsor tiert zu werden, sondern können beliebig
z. B. nach Abmessungen, Ergonomie oder sonstigen Kriterien einsortiert
werden.
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In
einer Ausgestaltung wird der Auslieferungsplan 6 ausgedruckt
und steht in papiergebundener Form zur Verfügung. In einer
anderen Ausgestaltung wird der Auslieferungsplan 6 in rechnerverfügbarer
Form erzeugt und an ein mobiles Anzeigegerät übermittelt – beispielsweise
an dasjenige Gerät, das den Werker W bereits über
die ermittelten Stellplätze informiert hat. Dieses Anzeigegerät
führt der Werker bzw. Auslieferungsfahrer mit sich. Das
Anzeigegerät informiert den Werker über den jeweils
nächsten Zustellpunkt und an welchen Stellplätzen
sich Pakete für diesen Zustellpunkt befinden.
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Im
Beispiel der 3 wird ein Ausschnitt aus einem
Auslieferungsplan 6 gezeigt. Dieser Auslieferungsplan 6 wird
auf dem Bildschirm 12 eines tragbaren Geräts angezeigt.
Dieser Auslieferungsplan 6 zeigt links die Straßen,
in der Mitte die Hausnummern und rechts die Stellplätze,
in denen sich jeweils ein Paket befindet. Beispielsweise ist an
den Zustellpunkt „Lincoln Street 11” ein Paket
zuzustellen, das sich auf dem Stellplatz A1 befindet.
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Möglich
ist auch, dass die Transporteinrichtung
2 mit den beladenen
Stellplätzen zunächst in ein anderes Verkehrsmittel,
z. B. in ein Flugzeug oder in einen Eisenbahnwagen, verbracht wird.
Die Transporteinrichtung kann auch mit Gepäckstücken
von Reisenden, z. B. von Fluggästen, beladen werden. Diese
Gepäckstücke sollen an unterschiedlichen Übergabepunkten
wieder ihren Eigentümern übergeben werden. Bezugszeichenliste
Bezugszeichen | Bedeutung |
1 | Sortieranlage
für Pakete |
2 | Transporteinrichtung
in Form einer Regalwand |
3 | Auslieferungsfahrzeug |
4 | Kopfhörer |
5 | Mikrophon |
6 | Auslieferungsplan |
7 | Soll-Belegungsplan |
8 | Soll-Beladungsplan-Generierungs-Einheit |
9 | Spracherkennungssystem |
10 | Steuerungssystem |
11 | Ist-Belegungsplan |
12 | Bildschirm |
13 | Auslieferungsplan-Generierungs-Einheit |
14 | Zustelladressen-Auflistung |
15 | Nachricht
mit einer Kennung der Ist-Aufnahmeeinheit |
Add | Zustelladresse
des Pakets P, die auf einem Adressaufkleber auf dem Paket P angebracht
ist |
A1,
A2, ... | Stellplätze
der obersten Reihe der Regalwand 2 |
B1,
B2, ... | Stellplätze
der zweitobersten Reihe der Regalwand 2 |
BC | maschinenlesbare
Kennung des Pakets P |
C1,
C2, ... | Stellplätze
der zweituntersten Reihe der Regalwand 2 |
D1,
D2, ... | Stellplätze
der untersten Reihe der Regalwand 2 |
F1,
F2 | Förderbänder
der Paket-Sortieranlage 1 |
K1,
K2, K3 | Kameras
der Paket-Sortieranlage 1 |
P | zu transportierendes
Postpaket |
R1, R2, R3, R4 | Reserve-Stellplätze
der Regalwand 2 |
Ro1, Ro2 | Rollen der Regalwand 2 |
S | handgehaltener Scanner |
Schl | Schlitz zwischen den
Förderbändern F1, und F2, durch den hindurch die
Kamera K1 ein Abbild vom Paket P erzeugt |
Sp | Spiegel, mit dessen Hilfe
die Kamera K1 ein Abbild vom Paket P erzeugt |
W | Werker |
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
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Zitierte Patentliteratur
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- - EP 1298552
B1 [0002, 0003, 0041]
- - DE 102007021744 A1 [0004, 0036]
- - DE 10136124 C1 [0005, 0036]
- - DE 10317855 A1 [0006]
- - US 4832204 [0007]
- - DE 4000603 C2 [0050]
- - EP 1222037 B1 [0050]
- - DE 102008017191 A1 [0050]