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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Steuerung
des Transports mehrerer Gegenstände
sowie eine Anordnung zum Transport mehrerer Gegenstände. Die
Gegenstände
sind insbesondere verschiedene Postsendungen. Die Gegenstände durchlaufen
mindestens zweimal eine Sortieranlage. Beim ersten Durchlauf wird
die jeweilige Spezifikation des Zustellpunkts, die auf dem Gegenstand
angebracht ist, gelesen. Bei mindestens einem weiteren Durchlauf
wird dieses Leseergebnis ermittelt.
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In
DE 40 00 603 C2 wird
vorgeschlagen, das Leseergebnis beim zweiten Durchlauf wie folgt
zu ermitteln: Bei jedem Durchlauf werden charakteristische Merkmale
des Gegenstands gemessen. Hieraus wird ein Muster des Gegenstands
ermittelt. Beim weiteren Durchlauf wird der Gegenstand anhand dieser
Muster identifiziert. Dadurch wird dasjenige Leseergebnis, das beim
ersten Durchlauf dieses Gegenstandes gelesen wurde, ermittelt.
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In
EP 12 22 037 B1 wird
das aus
DE 40 00 603
C2 bekannte Verfahren weiterentwickelt. Ein Verfahren wird
vorgeschlagen, wie der Suchraum eingeschränkt wird, in dem das Muster
des Gegenstands gesucht wird, um den Gegenstand zu identifizieren.
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Ein
Verfahren mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1 und
eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs
10 sind aus
US
2005/0123170 A1 bekannt. Die Gegenstände sind Sendungen, die jeweils
eine Zustelladresse tragen. Beim ersten Durchlauf einer Sendung
wird ein Abbild der Oberfläche
der Sendung erzeugt, und eine Kennung der Sendung wird generiert.
Diese Kennung wird in Abhängigkeit
von dem erzeugten Abbild der Sendung erzeugt.
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Die
Sendung wird bei einem weiteren Durchlauf dadurch wiedererkannt,
dass erneut ein Abbild der Sendung erzeugt wird und die Kennung
der Sendung wieder aufgefunden wird, wofür das weitere Abbild ausgewertet
wird.
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Die
Erfindung zieht die Möglichkeit
in Betracht, dass nach dem zweiten Durchlauf festgestellt wird, dass
ein Gegenstand fehlgeleitet wurde und sich nicht auf einem Transportweg
befindet, der zum Zustellpunkt führt.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren mit den Merkmalen
des Oberbegriffs des Anspruchs 1 und eine Vorrichtung mit den Merkmalen
des Oberbegriffs des Anspruchs 10 bereitzustellen, durch die die
Steuerung des Transports überwacht
und die Ursache von Fehlern bei der Transportsteuerung gefunden
werden.
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Die
Aufgabe wird durch Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und
eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 10 gelöst. Vorteilhafte
Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Auf
jedem Gegenstand ist eine Spezifikation eines Zustellpunkts, an
den der Gegenstand zu transportieren ist, aufgebracht.
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Die
Steuerung des Transports der Gegenstände umfasst folgende Schritte:
- – Jeder
Gegenstand durchläuft
mindestens zweimal eine Sortieranlage.
- – Bei
beiden Durchläufen
wird jeweils ein Abbild des Gegenstands erzeugt, das ein Abbild
der Zustellpunkt-Spezifikation
umfasst
- – Beim
ersten Durchlauf des Gegenstands wird die Zustellpunkt-Spezifikation
gelesen. Dieses Leseergebnis wird zwischengespeichert.
- – Außerdem wird
beim ersten Durchlauf des Gegenstands eine rechnerauswertbare Kennung
des Gegenstands generiert und zwischengespeichert. Diese Kennung
unterscheidet den Gegenstand von den anderen zu transportierenden
Gegenständen.
- – Abhängig vom
Leseergebnis wird der Gegenstand über einen ersten Transportabschnitt
transportiert.
- – Beim
weiteren Durchlauf des Gegenstands durch eine Sortieranlage wird
ein zwischengespeichertes Leseergebnis ermittelt. Das ermittelte
Leseergebnis wurde beim ersten Durchlauf eines Gegenstands ermittelt und
zwischengespeichert. Bei korrekter Transportsteuerung stammt das
Leseergebnis, das beim weiteren Durchlauf eines Gegenstands ermittelt
wird, tatsächlich
vom ersten Durchlauf dieses Gegenstands. Das Verfahren berücksichtigt
aber die Möglichkeit,
dass fälschlicherweise
ein Leseergebnis ermittelt wurde, das von einem anderen Gegenstand
stammt.
- – Nach
dem weiteren Durchlauf wird der Gegenstand über einen weiteren Transportabschnitt
transportiert, und zwar abhängig
vom Leseergebnis, das beim weiteren Durchlauf ermittelt wurde.
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Das
Verfahren zur Überwachung
dieser Transportsteuerung umfasst folgende Schritte:
- – Bei
beiden Durchläufen
wird jeweils ein Datensatz für
den Gegenstand generiert. Dieser Datensatz umfasst das beim jeweiligen
Durchlauf erzeugte Abbild des Gegenstands.
- – Der
beim ersten Durchlauf jedes Gegenstands generierte Datensatz für den Gegenstand
umfasst zusätzlich
die generierte Kennung des Gegenstands und das Leseergebnis für den Gegenstand.
- – Der
beim weiteren Durchlauf jedes Gegenstands generierte Datensatz für den Gegenstand
umfasst zusätzlich
die für
den Gegenstand ermittelte Kennung.
- – Mindestens
einmal wird für
mindestens einen Gegenstand geprüft,
ob jeder Transportabschnitt, auf dem der Gegenstand bereits transportiert
wurde, auf einem Weg zu dem spezifizierten Zustellpunkt liegt oder
ob der Gegenstand fehlgeleitet wurde.
- – Für den mindestens
einen fehlgeleiteten Gegenstand wird eine überprüfende Abfolge von Schritten
durchgeführt.
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Diese
Abfolge umfasst die folgenden Schritte:
- – Der tatsächlich spezifizierte
Zustellpunkt des fehlgeleiteten Gegenstands wird ermittelt.
- – Datensätze werden
ermittelt, die bei einem ersten Durchlauf eines Gegenstands generiert
wurden und deren Leseergebnisse zum Zustellpunkt des fehlgeleiteten
Gegenstands passen.
- – Unter
den ermittelten Datensätzen
mit passendem Leseergebnis wird nach einem Datensatz gesucht, der ein
Abbild des fehlgeleiteten Gegenstands umfasst.
- – Wird
ein Datensatz mit einem Abbild des fehlgeleiteten Gegenstands gefunden,
so wird nach allen Datensätzen
gesucht, die bei einem weiteren Durchlauf generiert wurden und deren
Gegenstands-Kennung mit der Gegenstands-Kennung des gefundenen Datensatzes übereinstimmt.
- – Falls
das jeweilige Abbild mindestens eines Datensatzes aus einem weiteren
Durchlauf, der die Gegenstands-Kennung des fehlgeleiteten Gegenstands
enthält,
nicht von dem fehlgeleiteten Gegenstand stammt, so wird eine Meldung
generiert, dass in einem weiteren Durchlauf eines anderen Gegenstand
der Fehler aufgetreten ist, dass als Gegenstands-Kennung des anderen
Gegenstands die Gegenstands-Kennung
des fehlgeleiteten Gegenstands ermittelt wurde.
- – Wird
unter den ermittelten Datensätzen
mit passendem Leseergebnis kein Datensatz mit einem Abbild des fehlgeleiteten
Gegenstands gefunden, so wird eine Meldung generiert, dass die Zustellpunkt-Spezifikation
des fehlgeleiteten Gegenstands falsch gelesen wurde.
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Die
Erfindung überwacht
die Steuerung des Transports der Gegenstände. Sie liefert ein Verfahren,
um die Ursache dafür
zu finden, dass ein Gegenstand fehlgeleitet und daher auf einem
falschen Transportabschnitt, der nicht zum Zustellpunkt führt, transportiert
wurde.
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Drei
Gruppen von Ursachen kommen in Betracht:
- – Lesefehler:
Die Sortieranlage erkennt beim ersten Durchlauf eines Gegenstands
die Zustellinformation fehlerhaft. Das Leseergebnis passt also nicht
zu dem Zustellpunkt, der tatsächlich
auf dem Gegenstand spezifiziert ist.
- – Identifizierungs-Fehler:
Bei einem weiteren Durchlauf wurde die zwischengespeicherte Zustellinformation nicht
korrekt ermittelt.
- – Transportfehler:
Eine Sortieranlage hat während
eines weiteren Durchlaufs beim Transport oder beim Ausschleusen
einen mechanischen Fehler gemacht. Oder der Gegenstand wurde auf
einem anderen Weg als von der Sortieranlage vorgegeben transportiert.
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Die
Erfindung liefert also ein Verfahren zur Qualitätsmessung für die Steuerung des Transports
von Gegenständen
durch mindestens eine Sortieranlage.
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Die
Erfindung spart die Notwendigkeit ein, einen Gegenstand während seines
Transports zu überwachen
und zu protokollieren, auf welchen Transportabschnitten er transportiert
wird. Dies würde
eine zusätzliche Messeinrichtung
erfordern.
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Im
Folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels beschrieben.
Hierbei veranschaulichen
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1 den
Transport von Sendungen und die Steuerung dieses Transports;
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2 das
im Ausführungsbeispiel
durchgeführte
Verfahren anhand eines Flussdiagramms.
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Im
Ausführungsbeispiel
sind die zu transportierenden Gegenstände Postsendungen, z. B. Briefe und/oder
Pakete. Die Erfindung lässt
sich genauso gut auch für
andere zu transportie rende Gegenstände anwenden, z. B. Gepäck von Reisenden
oder Container für
den See- oder Landtransport.
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Eine
Postsendung, insbesondere ein Brief, durchläuft im Ausführungsbeispiel auf ihrem Weg
vom Einlieferungsort zum vorgegebenen Zustellpunkt mindestens zweimal
eine Sortieranlage. Eine Spezifikation des Zustellpunkts, z. B.
die Angabe einer Zustelladresse, ist auf der Sendung vermerkt. Die
Sendung wird an einem Einlieferungsort eingeliefert und ist zu diesem
Zustellpunkt zu transportieren.
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Im
Beispiel von 1 sind vier Sendungen Se-1.1,
Se-1.2, Se-1.3 und Se-2.1 gezeigt. Diese vier Sendungen sind an
die Zustellpunkte ZP-1.1, ZP-1.2, ZP-1.3 und ZP-2.1 zu transportieren.
Die Zustellpunkte ZP-1.1, ZP-1.2 und ZP-1.3 gehören zum Zustellbereich ZB-1,
der Zustellpunkt ZP-2.1 zum Zustellbereich ZB-2. Dicke Pfeile stehen
in 1 für
Materialflüsse,
dünne Pfeile
für Datenflüsse.
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Beim
ersten Durchlauf versucht die Sortieranlage, den spezifizierten
Zustellpunkt auf der Sendung zu erkennen. Gelingt dies nicht, so
wird wenigstens der Zustellbereich, in dem der Zustellpunkt liegt,
erkannt. Der Zustellpunkt ist insbesondere eine bestimmte Zustelladresse,
der Zustellbereich eine bestimmte Postleitzahl oder ein „postal
code". Gelingt es
der Sortieranlage nicht, automatisch per „optical character recognition" (OCR) einen Zustellbereich
zu finden, so schließt
sich ein manuelles Videocodieren an. Durch das manuelle Videocodieren
wird in der Regel nur ein Zustellbereich gefunden.
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Im
Beispiel von 1 durchlaufen die vier Sendungen
nach ihrer Einlieferung zunächst
die Sortieranlage Anl-0. Diese Sortieranlage Anl-0 umfasst eine
Leseeinrichtung LE, welche die Zielpunkte auf den vier Sendungen
liest. Die Sortieranlage Anl-0 erzeugt Datensätze und schreibt diese in einen
zentralen Datenspeicher DS.
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Anschließend wird
die Sendung über
einen ersten Transportabschnitt, der vom Ergebnis des Leseergebnisses
abhängt,
transportiert.
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Im
Beispiel von 1 werden die beiden Sendungen
Se-1.1 und Se-1.2 zunächst über den
Transportabschnitt TA-1 transportiert, der zum Zustellbereich ZB-1
führt.
Die Sendungen Se-1.3 und Se-2.1 werden zunächst über den Transportabschnitt
TA-2 transportiert, der zum Zustellbereich ZB-2 führt. Die
Sendung Se-1.3 wird also über
einen falschen Transportabschnitt transportiert, also über einen
Transportabschnitt, der zum Zustellbereich ZB-2 anstelle zum richtigen
Zustellbereich ZB-1 führt.
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Danach
durchläuft
die Sendung mindestens einmal erneut eine Sortieranlage. Diese Sortieranlage kann
dieselbe oder auch eine andere Sortieranlage wie beim ersten Durchlauf
sein, je nachdem wo sich der Einlieferungsort und der Zustellpunkt
befinden.
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Im
Beispiel von 1 durchlaufen die beiden Sendungen
Se-1.1 und Se-1.2
die Sortieranlage Anl-1, die beiden Sendungen Se-1.3 und Se-2.1
die Sortieranlage Anl-2. Die Sortieranlage Anl-1 und Anl-2 haben Lesezugriff
auf den zentralen Datenspeicher DS. Nach dem Durchlauf durch Anl-1
werden die beiden Sendungen Se-1.1 und Se-1.2 über den weiteren Transportabschnitt
TA-3 zum Zustellbereich ZB-1 transportiert. Die beiden Sendungen
Se-1.3 und Se-2.1 werden nach dem Durchlauf durch Anl-1 über den
weiteren Transportabschnitt TA-4 zum Zustellbereich ZB-2 transportiert.
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Damit
die Sortieranlage bei einem weiteren Durchlauf nicht erneut den
Zustellpunkt einer Sendung zu erkennen braucht, wird die Zustellinformation
(Zustellpunkt oder Zustellbereich), die beim ersten Durchlauf erkannt
wurde, codiert und in codierter Form („Verteilcode") zwischengespeichert.
Bei jedem weiteren Durchlauf wird die codierte und zwischengespeicherte
Zustellinformation automatisch wieder ermittelt.
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Die
Sendung wird abhängig
von der Zustellinformation, die beim weiteren Durchlauf ermittelt
wurde, über
einen weiteren Transportabschnitt transportiert.
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Heutzutage
wird die erkannte Zustellinformation oft dadurch codiert und zwischengespeichert,
dass die Sortieranlage beim ersten Durchlauf ein Strichmuster („bar code") auf die Sendung
aufdruckt oder auf eine andere Weise auf der Oberfläche der
Sendung anbringt. Bei jedem weiteren Durchlauf liest die jeweilige
Sortieranlage dieses Strichmuster und bestimmt den weiteren Transportabschnitt
abhängig
vom gelesenen Strichmuster. Nach dem weiteren Durchlauf wird die
Sendung über
diesen weiteren Transportabschnitt transportiert.
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Mit
dem Schlagwort „Fingerprint" wird ein Verfahren
bezeichnet, welches das Aufdrucken eines Strichmusters auf eine
Sendung vermeidet oder auch ergänzt.
Beim ersten Durchlauf scannt die Sortieranlage die Oberfläche der
Sendung, wertet das so gewonnene Abbild aus und generiert einen
Merkmalsvektor. Dieser Merkmalsvektor beschreibt Eigenschaften der
Oberfläche,
z. B. eine Verteilung von Farbwerten und Grauwerten. Eine eindeutige
Kennung der Sendung wird automatisch generiert.
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Im
Ausführungsbeispiel
wird „Fingerprint" angewendet. Das
Verfahren lässt
sich in entsprechender Weise auch in Verbindung mit aufgedruckten
Strichmustern verwenden.
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Für jede Sendung
wird beim ersten Durchlauf jeweils ein erster Datensatz automatisch
generiert und im zentralen Datenspeicher DS abgespeichert. Dieser
erste Datensatz umfasst
- – die generierte Kennung (ID)
der Sendung,
- – die
Codierung der erkannten Zustellinformation,
- – eine
Codierung des Merkmalsvektors (nur bei „Fingerprint") und
- – den
Zeitpunkt, an dem der Datensatz generiert wurde.
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Bei
jedem weiteren Durchlauf wird wiederum die Oberfläche der
Sendung gescannt, und jeweils ein weiterer Merkmalsvektor wird generiert.
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Während des
weiteren Durchlaufs sollen die früher erkannten Zustellinformationen
der Sendung ermittelt werden, ohne erneut eine Erkennung per OCR
durchführen
zu müssen.
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Bei
Anwendung von Fingerprint wird der weitere Merkmalsvektor mit Merkmalsvektoren
von früher
erzeugten Datensätzen
verglichen. Im Ausführungsbeispiel
wurde jeder dieser früheren
Datensätze
generiert, als oder nachdem eine Sendung zum ersten Mal eine Sortieranlage
durchlief. Im Folgenden werden Datensätze, die beim ersten Durchlauf
einer Sendung generiert wurden, als erste Datensätze bezeichnet. Jeder dieser ersten
Datensätze
enthält
wie gerade dargelegt die Kennung der Sendung, die codierten Zustellinformationen und
den codierten Merkmalsvektor sowie den Zeitpunkt der Generierung.
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Um
den Suchraum einzuschränken,
werden zum Vergleich nur ausgewählte
erste Datensätze
herangezogen. Diese ersten Datensätze sind im zentralen Datenspeicher
DS abgespeichert, auf den alle Sortieranlagen Lesezugriff haben.
Unter den ausgewählten
Datensätzen
wird nach demjenigen Merkmalsvektor gesucht, der dem weiteren Merkmalsvektor
am ähnlichsten
ist. Automatisch wird die Schlussfolgerung gezogen, dass der dergestalt
gefundene Datensatz dieses ähnlichsten
Merkmalsvektors von derselben Sendung stammt wie der Datensatz von
der aktuell zu untersuchenden Sendung. Die codierten Zustellinformationen
dieses Datensatzes werden als der gesuchte Zustellpunkt verwendet
und legen den weiteren Transportabschnitt fest, über den die Sendung nach diesem
weiteren Durchlauf transportiert wird.
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Während des
Transports einer Sendung und frühestens
nach dem zweiten Durchlauf wird mindestens einmal überprüft, ob die
Sendung bislang auf korrekten Transportabschnitten transpor tiert
wurde. „Korrekt" heißt: auf
Transportabschnitten, die auf einem Transportweg vom Einlieferungsort
zum Zustellpunkt der Sendung liegen. Insbesondere überprüft ein Zusteller,
der eine Menge von Sendungen zu ihren jeweiligen Zustellpunkten
zu transportieren hat, ob er bei seinem Zustellgang oder seiner
Zustellfahrt jeden dieser Zustellpunkte erreicht oder ob eine Sendung
an einen Zustellpunkt außerhalb
des Zustellgangs zu transportieren ist und daher fälschlicherweise
dem Zusteller zur Zustellung gegeben wurde. Dies überprüft der Zusteller
z. B. dann, wenn er die Sendungen für seinen nächsten Zustellgang/Zustellfahrt
zusammenstellt, oder auch erst beim Austragen oder Ausfahren. Hierfür liest
der Zusteller den jeweiligen Zustellpunkt auf jeder Sendung der
Menge. Falls der Zustellpunkt einer Sendung nicht auf seinem Zustellgang/seiner
Zustellfahrt liegt, so ist beim bisherigen Transport der Sendung
ein Fehler aufgetreten. Die fehlgeleitete und daher falsch transportierte
Sendung liegt vor und wird für
das Verfahren verwendet.
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Das
Ausführungsbeispiel
der Erfindung liefert ein Verfahren, um die Ursache dafür zu finden,
dass eine Sendung fehlgeleitet und daher auf einem falschen Transportabschnitt,
der nicht zum Zustellpunkt führt,
transportiert wurde. Drei Gruppen von Ursachen kommen in Betracht:
- – Lesefehler:
Die Sortieranlage erkennt beim ersten Durchlauf einer Sendung die
Zustellinformation fehlerhaft. Das Leseergebnis passt also nicht
zu dem Zustellpunkt, der tatsächlich
auf der Sendung spezifiziert ist.
- – Identifizierungs-Fehler:
Bei einem weiteren Durchlauf wurde die zwischengespeicherte Zustellinformation nicht
korrekt ermittelt. Im Falle von aufgedruckten Strichmustern wurde
das Strichmuster falsch aufgedruckt oder falsch gelesen. Im Falle
von Fingerprint wurde als ähnlichster
Merkmalsvektor ein falscher Merkmalsvektor identifiziert, also der
Merkmalsvektor von einer anderen Sendung.
- – Transportfehler:
Eine Sortieranlage hat während
eines weiteren Durchlaufs beim Transport oder beim Ausschleusen
ei nen mechanischen Fehler gemacht. Oder die Sendung wurde auf einem
anderen Weg als von der Sortieranlage vorgegeben transportiert.
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Die
Erfindung liefert also ein Verfahren zur Qualitätsmessung für die Steuerung des Transports
von Sendungen durch mindestens eine Sortieranlage.
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Erfindungsgemäß wird auch
bei jedem weiteren Durchlauf der Sendung durch eine Sortieranlage
jeweils ein Datensatz angelegt. Zur Unterscheidung wird derjenige
Datensatz, der beim ersten Durchlauf einer Sendung angelegt wird,
erster Datensatz genannt. Es gibt also erste Datensätze und
weitere Datensätze.
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Dieser
weitere Datensatz für
die Sendung, der bei dem weiteren Durchlauf generiert wird, umfasst
zunächst
- – eine
Codierung des weiteren Merkmalsvektors und
- – den
Zeitpunkt, an dem der weitere Datensatz generiert wurde.
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Nachdem
beim weiteren Durchlauf das Strichmuster gelesen bzw. der ähnlichste
Merkmalsvektor unter den Merkmalsvektoren der ersten Datensätze ermittelt
wurde, liegt eine beim ersten Durchlauf zwischengespeicherte und
codierte Zustellinformation für
die Sendung vor. Der weitere Datensatz wird um folgende Daten des
ersten Datensatzes ergänzt:
- – um
die Codierung der ermittelten Zustellinformation und
- – um
die ermittelte Kennung der Sendung.
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Der
weitere Datensatz kann eine Kopie der ermittelten Zustellinformation
und der Kennung enthalten oder auch einen Verweis auf den ersten
Datensatz, von dem diese Informationen stammen.
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Wie
oben dargelegt, enthält
jeder Datensatz einen Zeitstempel, nämlich eine Information über den Zeitpunkt,
zu dem der Datensatz generiert wurde. In einer Ausführungsform
wird dieser Zeitstempel verwendet, um festzustellen, ob ein Datensatz
ein erster Datensatz ist oder nicht. Fall zu einem Datensatz x ein
weiterer, älterer
Datensatz mit derselben Sendungs-Kennung
gefunden wird, so ist der Datensatz x kein erster, sondern ein weiterer
Datensatz.
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In
einer anderen Ausführungsform
enthält
jeder Datensatz zusätzlich
eine Kennung, ob dieser Datensatz ein erster oder ein weiterer Datensatz
ist. Diese Kennzeichnung ist z. B. ein einziges Bit. „1" bedeutet: erster
Datensatz. „0" bedeutet: weiterer
Datensatz.
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Bei
jedem Durchlauf der Sendung wird diejenige Oberfläche der
Sendung gescannt, auf der eine Spezifikation des Zustellpunkts angebracht
ist. Dadurch wird jeweils ein rechnerverfügbares Abbild der Sendungsoberfläche erzeugt.
Bei jedem Durchlauf wird erneut ein solches Abbild erzeugt. Jeder
Datensatz, der bei einem Durchlauf der Sendung generiert wird, wird
um dasjenige Abbild der Sendungsoberfläche ergänzt, das bei diesem Durchlauf
erzeugt wurde. Jeder Datensatz umfasst also zusätzlich ein Abbild der Oberfläche.
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2 veranschaulicht
das im Ausführungsbeispiel
durchgeführte
Verfahren anhand eines Flussdiagramms.
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Die
fehlgeleitete Sendung – oder
ein Abbild der Oberfläche
der Sendung mit der Spezifikation des Zustellpunkts – liegt
vor (Ergebnis E0 von 2). Im Beispiel von 1 ist
Se-1.3 eine fehlgeleitete Sendung. Beim Eintreffen im Zustellbereich
ZB-2 wird festgestellt, dass Se-1.3 in Wirklichkeit in den Zustellbereich
1 zu transportieren ist.
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Um
die Ursache zu finden, wird der tatsächliche Zustellpunkt der fehlgeleiteten
Sendung identifiziert (Schritt S1) und liegt danach vor (Ergebnis
E1). Dieser Zustellpunkt wird co diert (Schritt S2). Beispielsweise liest
ein Mensch den Zustellpunkt und gibt diesen in einen Rechner ein.
Der Rechner erzeugt die Codierung des Zustellpunkts. Möglich ist
auch, dass die Oberfläche
der fehlgeleiteten Sendung erneut abgescannt wird, der Zustellpunkt
automatisch erkannt wird und ein Mensch das Leseergebnis überprüft und bei
Bedarf korrigiert. Die Codierung des Zustellpunkts der fehlgeleiteten
Sendung liegt in rechnerverfügbarer
Form vor (Ergebnis E2).
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Automatisch
werden alle Datensätze
vorausgewählt,
die folgende Eigenschaften haben (Schritt S3):
- – Die codierten
Zustellpunkte der Datensätze
sind gleich dem codierten Zustellpunkt der fehlgeleiteten Sendung.
- – Die
Datensätze
sind erste Datensätze,
wurden also bei einem ersten Durchlauf einer Sendung generiert.
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Vorzugsweise
wird zunächst
eine Menge von ersten Datensätzen
nach einem Kriterium vorausgewählt.
Beispielsweise werden alle ersten Datensätze vorausgewählt, die
von bestimmten Sortieranlagen in einem bestimmten Zeitraum generiert
wurden. Diese Sortieranlagen sind z. B. diejenigen, die Sendungen
vom Einlieferungsort der fehlgeleiteten Sendung zunächst bearbeiten.
Diese ersten Datensätze
wurden bei einem ersten Durchlauf generiert. Bei diesem ersten Durchlauf
hat die Sortieranlage den Zustellpunkt der Sendung erkannt und in
codierter Form abgespeichert. Möglich
ist, dass die Sortieranlage den Zustellpunkt unvollständig oder
gar falsch erkannt hat.
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Der
vorgegebene Zeitraum beginnt beispielsweise fünf Tage vor dem Zeitpunkt,
an dem das Verfahren durchgeführt
wurde, und endet zwei Tage vor diesem Zeitpunkt. Der Beginn und
das Ende dieses vorgegebenen Zeitraums hängen ab von üblichen
Transport-Laufzeiten von Sendungen sowie vom Zeitpunkt, an dem entdeckt
wurde, dass die Sendung fehlgeleitet wurde.
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Unter
den vorausgewählten
ersten Datensätzen
wird jeder Datensatz ermittelt, dessen codierter Zustellpunkt gleich
dem codierten Zustellpunkt der fehlgeleiteten Sendung ist. Der Schritt
S3 liefert als Ergebnis eine Menge von Datensätzen (Ergebnis E3).
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Die
Oberfläche
der fehlgeleiteten Sendung wird mit denjenigen Sendungsoberflächen-Abbildern
verglichen, die zu den ausgewählten
ersten Datensätzen
gehören
(Schritt S4). Geprüft
wird, ob eines dieser Abbilder von der fehlgeleiteten Sendung stammt.
Ermittelt werden alle ersten Datensätze, die von der fehlgeleiteten
Sendung stammen.
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Vorzugsweise
werden hierfür
die Abbilder gruppiert. Zur Gruppierung wird ein Merkmal, das jedes Sendungsoberflächen-Abbild aufweist und
das sich automatisch ermitteln lässt,
verwendet. Der Merkmalsraum (Wertebereich des Merkmals) wird in
Klassen unterteilt. Alle Sendungsoberflächen-Abbilder, deren Merkmalswerte
in dieselbe Klasse fallen, werden derselben Gruppe zugeordnet. Das
Merkmal ist beispielsweise eine Abmessung der Sendung oder eine
Verteilung von Grautönen.
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Die
fehlgeleitete Sendung wird mit Klassen von Abbildern verglichen.
Beispielsweise wird zunächst eine
Klasse von Abbildern ausgewählt,
die der fehlgeleiteten Sendung ähnlich
sind. Die Suche wird unter den Abbildern dieser Klasse fortgesetzt.
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Das
Verfahren wird auf zwei unterschiedliche Weiten fortgesetzt, je
nachdem, ob unter den Abbildern der ausgewählten ersten Datensätze mindestens
ein Abbild gefunden wurde, das von der fehlgeleiteten Sendung stammt,
oder nicht (Verzweigung A1). Als erstes wird der Fall beschrieben,
dass das Abbild der fehlgeleiteten Sendung gefunden wurde (Fortsetzung
von A1). Möglich
ist, dass mehrere ausgewählte
Datensätze jeweils
ein Abbild der fehlgeleiteten Sendung enthalten.
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Im
ersten Fall wird ein Lesefehler ausgeschlossen (Resultat R1). Derjenige
erste Datensatz, der das Abbild der fehlgeleiteten Sendung umfasst,
enthält
nämlich
die Codierung des richtigen Zustellpunkts der fehlgeleiteten Sendung.
Die co dierte Zustellpunkt-Spezifikation der fehlgeleiteten Sendung
stimmt überein
mit diesem codierten Zustellpunkt des gefundenen ersten Datensatzes.
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Wie
oben erwähnt,
umfasst jeder Datensatz eine automatisch generierte Kennung einer
Sendung. Diese Kennung wird beim ersten Durchlauf einer Sendung
generiert. Jeder Datensatz, der bei einem weiteren Durchlauf der
Sendung generiert wurde, wird im Ausführungsbeispiel um diese Kennung
ergänzt,
nachdem die Sendung identifiziert wurde. Jede Kennung stammt also
vom ersten Durchlauf.
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Für jeden
ersten Datensatz mit dem Abbild der fehlgeleiteten Sendung wird
die Schleife Schl-1 durchgeführt.
Jeder erste Datensatz, der das Abbild der fehlgeleiteten Sendung
enthält,
umfasst außerdem
die Kennung der fehlgeleiteten Sendung. Automatisch wird unter den
vorausgewählten
Datensätzen
nach allen weiteren Datensätzen
gesucht, die dieselbe Sendungs-Kennung
wie der erste Datensatz der fehlgeleiteten Sendung umfassen (Schritt
S8). Diese Datensätze
wurden bei weiteren Durchläufen
der fehlgeleiteten Sendung generiert – es sei denn, ein Identifizierungsfehler
ist aufgetreten. Möglich
ist nämlich
auch, dass mindestens einer dieser Datensätze in Wirklichkeit beim Durchlauf
einer anderen Sendung generiert wurde und fälschlicherweise der fehlgeleiteten
Sendung zugeordnet wurde. Schritt S8 liefert also alle weiteren
Datensätze
mit der Kennung der fehlgeleiteten Sendung (Ergebnis E8).
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Überprüft wird,
ob im weiteren Durchlauf ein Identifizierungsfehler aufgetreten
ist oder nicht. Um dies zu überprüfen, werden
alle weiteren Datensätze,
die die Kennung der fehlgeleiteten Sendung enthalten, mit der fehlgeleiteten
Sendung verglichen (Schritt S9). Hierbei werden die Abbilder dieser
weiteren Datensätze
mit der Oberfläche
der fehlgeleiteten Sendung verglichen.
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Geprüft wird,
ob die Abbilder aller dieser in Schritt S8 gefundenen weiteren Datensätze tatsächlich von der
fehlgeleite ten Sendung stammen (Verzweigung A3). Ist dies der Fall,
so steht fest, dass kein Identifizierungsfehler aufgetreten ist
(Fortsetzung „ja" von A3). Somit bleibt
nur das Resultat, dass ein Transportfehler vorliegt (Resultat R5),
dass also die Sortieranlagen korrekt gearbeitet haben. Eine Meldung „Kein Identifizierungsfehler
aufgetreten" wird
erzeugt.
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Falls
hingegen ein weiterer Datensatz zwar die Kennung der fehlgeleiteten
Sendung enthält,
jedoch das Abbild des Datensatzes nicht von der fehlgeleiteten Sendung
stammt, so liegt ein Identifizierungsfehler vor (Resultat R4). Im
Falle eines Fingerprint-Verfahrens wurde der Merkmalsvektor, der
beim ersten Durchlauf der fehlgeleiteten Sendung erzeugt wurde,
bei einem weiteren Durchlauf fälschlicherweise
mit einem Merkmalsvektor eines Abbilds einer anderen Sendung identifiziert.
Im Falle eines Strichcodes wurde ein falscher Strichcode aufgedruckt,
oder der korrekt aufgedruckte Strichcode wurde falsch gelesen. In
beiden Fällen
wurde beim weiteren Durchlauf einer anderen Sendung diese andere
Sendung fälschlicherweise
mit der fehlgeleiteten Sendung identifiziert.
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Möglich ist
auch, dass sich unter den vorausgewählten weiteren Datensätzen kein
einziger Datensatz befindet, der die Kennung der fehlgeleiteten
Sendung umfasst. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn die fehlgeleitete
Sendung beim ersten weiteren Durchlauf nicht identifiziert werden
konnte, wenn also beim ersten weiteren Durchlauf kein Datensatz
gefunden wurde, der von der fehlgeleiteten Sendung stammt.
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In
diesem Fall wurde bei einem weiteren Durchlauf der fehlgeleiteten
Sendung erneut die Zustellpunkt-Information gelesen. Unter den ersten
Datensätzen,
die denselben codierten Zustellpunkt wie die fehlgeleitete Sendung
aufweisen, wird nach einem ersten Datensatz gesucht, der von der
fehlgeleiteten Sendung stammt und der bei diesem weiteren Durchlauf
der fehlgeleiteten Sendung generiert wurde.
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Im
Folgenden wird der Fall beschrieben, dass unter denjenigen ersten
Datensätzen,
deren codierter Zustellpunkt mit dem codierten Zustellpunkt der
fehlgeleiteten Sendung übereinstimmt,
keiner gefunden wird, dessen Abbild von der fehlgeleiteten Sendung
stammt (Fortsetzung „nein" von A1). In diesem
Fall steht fest, dass der Zustellpunkt der fehlgeleiteten Sendung
nicht vollständig
und korrekt gelesen wurde (Resultat R6).
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Berücksichtigt
wird, dass nicht von jeder Sendung der genaue Zustellpunkt gelesen
wird. Falls die Sortieranlage beim ersten Durchlauf nicht automatisch
den genauen Zustellpunkt erkennt, so versucht sie, wenigstens den
Zustellbereich zu erkennen, z. B. eine Postleitzahl. Zunächst wird
beim ersten Durchlauf versucht, den Zustellbereich automatisch zu
erkennen. Gelingt dies ebenfalls nicht, so wird ein Abbild der Sendung
einem Videocodierplatz zugeleitet. Dort erkennt ein Mensch den Zustellbereich
und gibt sein Ergebnis über
ein Eingabegerät
ein. Der erste Datensatz, der für
diese Sendung generiert wird, enthält daher lediglich eine Codierung
des Zustellbereichs und nicht eine des Zustellpunkts.
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In
diesem Beispiel werden zwei Lesetiefen unterschieden, nämlich Zustellpunkt
und Zustellbereich. Möglich
ist auch, dass mehr als zwei verschiedene Lesetiefen unterschiedene
werden, nämlich
z. B. Zustellpunkt, Zustellbereich und Zustellregion. Beispielsweise
bildet eine Stadt eine Zustellregion, die Postleitzahlen einer Stadt
verschiedene Zustellbezirke der Zustellregion und die Zustelladressen
einer Postleitzahl verschiedene Zustellpunkte. Oder der Zustellbereich
besteht aus allen Zustellpunkten, die von einem bestimmten Briefträger bedient
werden.
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Daher
wird dann, wenn unter den vorausgewählten ersten Datensätzen kein
Datensatz, der den codierten Zustellpunkt der fehlgeleiteten Sendung
aufweist, von der fehlgeleiteten Sendung selber stammt, eine gröbere Suche
durchgeführt
(Schritt S6).
-
Der
Zustellbereich der fehlgeleiteten Sendung wird ermittelt, eingegeben
und codiert (Schritt S5, liefert Ergebnis E5). Alle diejenigen ersten
Datensätze
werden ausgewählt,
deren codierter Zustellbereich gleich dem codierten Zustellbereich
der fehlgeleiteten Sendung ist (Schritt S6). Dies sind die Datensätze aller
Sendungen an denselben Zustellpunkt oder an einen anderen Zustellpunkts
des Zustellbereichs der fehlgeleiteten Sendung. Ermittelt werden
alle ersten Datensätze
von Sendungen an denselben Zustellbereich (Ergebnis E6).
-
Unter
den ersten Datensätzen
desselben Zustellbereichs wird nach einem Datensatz gesucht, der
ein Abbild der fehlgeleiteten Sendung enthält (Schritt S7). Geprüft wird,
ob in Schritt S7 ein solcher Datensatz gefunden wurde (Verzweigung
A2). Falls ein solcher gefunden wird (Fortsetzung „ja" von A2), so steht
fest, dass das automatische Erkennen beim ersten Durchlauf den Zustellpunkt
der fehlgeleiteten Sendung zwar nur unvollständig erkannt hat (nur den Zustellbereich
und nicht den genauen Zustellpunkt), dieses gröbere Leseergebnis aber richtig
war (Resultat R3).
-
Falls
auch bei der gröberen
Suche kein passender Datensatz gefunden wird, so wird nach ersten
Datensätzen
an dieselbe Zustellregion gesucht – vorausgesetzt dass drei verschiedene
Lesetiefen unterschieden werden. Wird bei keiner Suche ein Datensatz
gefunden, der von der fehlgeleiteten Sendung stammt, so steht, fest,
dass beim automatischen Lesen der fehlgeleiteten Sendung ein Fehler
aufgetreten ist, d. h. dass ein Lesefehler aufgetreten ist (Resultat
R2).
-
Falls
bei der gröberen
Suche ein passender Datensatz gefunden wird, so wird das Verfahren
auf die gleiche Weise fortgesetzt, als wenn der passende Datensatz
unter denjenigen ersten Datensätzen,
die den selben Zustellpunkt wie die fehlgeleitete Sendung aufweist,
gefunden worden wäre.
Wiederum wird also nach allen weiteren Datensätzen gesucht, die dieselbe Sendungs-Kennung
wie der erste Datensatz der fehlgeleiteten Sendung aufweisen.
-
Geprüft wird,
ob alle diese weiteren Datensätze
von der fehlgeleiteten Sendung stammen (Verzweigung A3). Stammt
bei einem Abarbeiten der Schleife Schl-1 ein Datensatz nicht von
der fehlgeleiteten Sendung (Fortsetzung „nein" von A3), so liegt ein Identifizierungsfehler
vor (Resultat R4). Stammen bei jedem Abarbeiten der Schleife Schl-1
alle weiteren Datensätze
von der fehlgeleiteten Sendung, so liegt ein Transportfehler vor
(Resultat R5).
-
Eine
Meldung, ob ein Lesefehler, ein Identifizierungsfehler oder ein
Transportfehler vorliegt, wird erzeugt und ausgegeben. Vorzugsweise
umfasst diese Meldung einen Verweis auf alle gefundenen Datensätze, die
von der ersten Sendung stammen. Möglich ist, die Meldung um ein
Abbild der Sendungsoberfläche
der fehlgeleiteten Sendung zu ergänzen. Liste der verwendeten Bezugszeichen
Bezugszeichen | Bedeutung |
A1 | Entscheidung:
Befindet sich unter den ersten Datensätzen desselben Zustellpunkts
ein Datensatz, der ein Abbild der fehlgeleiteten Sendung enthält? |
A2 | Entscheidung:
Befindet sich unter den ersten Datensätzen desselben Zustellbereichs
ein Datensatz, der ein Abbild der fehlgeleiteten Sendung enthält? |
A3 | Entscheidung:
Stammen die Abbilder aller in Schritt S8 gefundenen weiteren Datensätze tatsächlich von
der fehlgeleiteten Sendung? |
Anl-0,
Anl-1, Anl-2 | Sortieranlagen |
DS | Zentraler
Datenspeicher |
E0 | fehlgeleitete
Sendung |
E1 | tatsächlicher
Zustellpunkt der fehlgeleiteten Sendung |
E2 | Codierung
des tatsächlichen
Zustellpunkt der fehlgeleiteten Sendung |
E3 | vorausgewählte erste
Datensätze,
deren codierte Zustellpunkte gleich dem codierten Zustellpunkt der
fehlgeleiteten Sendung sind |
E5 | Codierter
Zustellbereich der fehlgeleiteten Sendung |
E6 | Alle
ersten Datensätze,
deren codierter Zustellbereich gleich dem codierten Zustellbereich
der fehlgeleiteten Sendung ist |
E8 | alle
weiteren Datensätze
mit der Kennung der fehlgeleiteten Sendung |
R1 | Resultat:
Lesefehler ausgeschlossen |
R2 | Resultat:
Lesefehler |
R3 | Resultat:
Zustellpunkt der fehlgeleiteten Sendung zwar nur unvollständig erkannt,
Leseergebnis ist aber korrekt |
R4 | Resultat:
Identifizierungsfehler |
R5 | Resultat:
Transportfehler |
R6 | Resultat:
Zustellpunkt der fehlgeleiteten Sendung nicht vollständig und
korrekt gelesen |
S1 | tatsächlichen
Zustellpunkt der fehlgeleiteten Sendung identifizieren |
S2 | Identifizierten
tatsächlichen
Zustellpunkt der fehlgeleiteten Sendung codieren |
S3 | alle
ersten Datensätze
vorauswählen,
deren codierte Zustellpunkte gleich dem codierten Zustellpunkt der
fehlgeleiteten Sendung sind |
S4 | Unter
den Datensätzen
desselben Zustellpunkts nach einem Datensatz suchen, der ein Abbild
der fehlgeleiteten Sendung enthält.
Dabei die fehlgeleitete Sendung mit denjenigen Sendungsoberflächen-Abbildern
vergleichen, die zu den ausgewählten
ersten Datensätzen
gehören |
S5 | Zustellbereich
der fehlgeleiteten Sendung ermitteln, eingeben und codieren |
S6 | Alle
diejenigen ersten Datensätze
auswählen,
deren codierter Zustellbereich gleich dem codierten Zustellbereich
der fehlgeleiteten Sendung ist |
S7 | Unter
den ersten Datensätzen
desselben Zustellbereichs nach einem Datensatz suchen, der ein Abbild
der fehlgeleiteten Sendung enthält |
S8 | unter
den vorausgewählten
Datensätzen
nach allen weiteren Datensätzen
suchen, die dieselbe Sendungs-Kennung wie der erste Datensatz der
fehlgeleiteten Sendung umfassen |
Schl1 | Für alle ersten
Datensätze
mit einem Abbild der fehlgeleiteten Sendung: |
Se-1.1,
Se-1.2, Se-1.3, Se-2.1 | Sendungen
an die Zustellpunkte ZP-1.1, ZP-1.2,
ZP-1.3, ZP-2.1 |
TA-1,
TA-2, TA-3, TA-4 | Transportabschnitte |
ZB-1,
ZB-2 | Zustellbereiche |
ZP-1.1,
ZP-1.2, ZP-1.3, ZP-2.1 | Zustellpunkte |