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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Transportieren
von gleichartigen Gegenständen,
insbesondere von Massen-Postsendungen.
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In
EP 741374 B1 wird
ein Verfahren beschrieben, wie ein Versender einen Stapel Postsendungen
durch einen Transporteur versenden lässt. Der Versender versieht
jede Postsendung des Stapels mit einem verschlüsselten Freimachungsvermerk
(„encrypted
indicia") und liefert
den Stapel zusammen mit einer Beschreibung („mail documentation file") des Stapels ein,
vorzugsweise in elektronischer Form. Diese Beschreibung enthält eine
Kennzeichnung des Gesamtgewichts des Stapels. Der Transporteur überprüft diese
Kennzeichnung.
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Dieses
Verfahren wird in
EP
741375 B1 abgewandelt. Die übermittelte Beschreibung („statement
of mailing") wird
mit einer digitalen Unterschrift versehen. Das Eintreffen der Beschreibung
in einem „transaction
processing center" löst einen
Geldtransfer aus, der den Transport bezahlt.
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Aus
DE 102005040664 A1 sind
ein Verfahren mit dem Oberbegriff des Anspruchs 1 und eine Vorrichtung
mit dem Oberbegriff des Anspruchs 23 bekannt. Mehrere Stapel mit
Werbesendungen werden zu einer Sortieranlage geliefert. Jeder Stapel
besteht aus gleichartigen Werbesendungen. Von jedem Stapel werden
z. B. zehn beispielhafte Abbilder der Werbesendungen aufgenommen.
Aus diesen jeweils z. B. zehn Abbildern wird ein bildhafter Repräsentant generiert,
z. B. durch Mittelwertbildung. Um eine Werbesendung zu verarbeiten,
wird ihr Ist-Abbild mit dem jeweiligen Repräsentanten jedes Stapels verglichen.
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In
EP 1622065 A1 und
AU 2005203141 A1 wird
vorgeschlagen, automatisch Gruppen von gleichartigen Postsendungen
unter allen Postsendungen, die in einer Anlage verarbeitet werden,
zu identifizieren. Hierfür
generiert die Sortieranlage jeweils ein Abbild jeder zu verarbeitenden
Postsendung und vergleicht diese Abbilder miteinander.
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Das
in
EP 1232024 B1 und
US 6826446 B1 beschriebene
Verfahren setzt voraus, dass jede Postsendung mit einem maschinenlesbaren
Code, z. B. einem Strichmuster versehen wird.
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Bei
dem aus
WO 2006100357
A1 bekannten Verfahren durchläuft jede Postsendung zweimal
eine Sortieranlage. Bei beiden Durchläufen wird ein Abbild der Oberfläche der
Postsendung generiert. Beim zweiten Durchlauf wird jedes generierte
Abbild einer Postsendung einzeln mit den Abbildern verglichen, die
beim ersten Durchlauf generiert und zwischengespeichert wurden.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren mit dem Oberbegriff
des Anspruchs 1 und eine Vorrichtung mit dem Oberbegriff des Anspruchs
23 bereitzustellen, der die Erzeugung des Soll-Abbilds vereinfacht.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Menge gleichartiger Gegenstände gemeinsam mit
anderen Gegenständen
durch eine Sortieranlage zu verarbeiten und dabei automatisch zu
erkennen, welche Gegenstände
zur Menge gehören,
ohne dass auf die gleichartigen Gegenstände eine Information über die
Zugehörigkeit
zur Menge aufgedruckt zu sein braucht.
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Die
Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs
1 und eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 23 gelöst. Vorteilhafte
Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Eine
Menge von Gegenständen
wird zu Zielpunkten transportiert. Diese Menge kann aus einem einzigen
Gegenstand oder aus mehreren ähnlichen Gegenständen bestehen.
Möglich
ist, dass jeder Gegenstand zu einem anderen Zielpunkt transportiert wird.
Möglich
ist auch, dass mehrere Gegenstände der
Menge zu demselben Zielpunkt transportiert werden.
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Jeder
Gegenstand der Menge durchläuft mindestens
einmal eine Sortieranlage. Möglich
ist, dass andere Gegenstände,
die nicht zur Menge gehören,
ebenfalls diese Sortieranlage durchlaufen. Für jeden Gegenstand, der die
Sortieranlage durchläuft, wird
der Zielpunkt vorgegeben, an den dieser Gegenstand zu transportieren
ist. Der Zielpunkt wird dadurch vorgegeben, dass der Gegenstand
mit einer Festlegung des Zielpunkts versehen ist, und/oder dadurch,
dass der Zielpunkt in einem Datenspeicher abgespeichert ist, den
die Sortieranlage ausliest.
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Die
Sortieranlage erzeugt jeweils ein Ist-Abbild jedes Gegenstands,
der die Sortieranlage durchläuft.
Dieses Ist-Abbild
zeigt den Gegenstand aus einer bestimmten Blickrichtung.
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Die
Sortieranlage ermittelt den jeweiligen Zielpunkt jedes Gegenstands,
der die Sortieranlage durchläuft.
Hierfür
wertet sie das Ist-Abbild und/oder den Datensatz aus. Anschließend löst die Sortieranlage
einen Transport jedes durchlaufenden Gegenstands an den ermittelten
Zielpunkt aus.
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Die
Sortieranlage ist mit einer Datenverarbeitungsanlage verbunden oder
umfasst eine Datenverarbeitungsanlage. Erfindungsgemäß wird eine rechnerverfügbare Beschreibung
der Menge von einer Datenverarbeitungsanlage eines Versenders an diejenige
Datenverarbeitungsanlage übermittelt,
die mit der Sortieranlage verbunden ist. Diese übermittelte Beschreibung umfasst
ein für
jeden Gegenstand der Menge gültiges
Soll-Abbild des Gegenstands aus der vorgegebenen Blickrichtung.
Das Soll-Abbild
enthält
keine Angaben zu einem Zielpunkt.
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Die
Datenverarbeitungsanlage entscheidet für jeden Gegenstand, der die
Sortieranlage durchläuft,
automatisch, ob der Gegenstand zur Menge gehört oder nicht. Für diese
Entscheidung vergleicht die Datenverarbeitungsanlage das Ist-Abbild
des Gegenstands mit dem übermittelten
Soll-Abbild.
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Ein
Vorteil der Erfindung ist der folgende: Während die Gegenstände der
Menge transportiert werden, lässt
sich ihr Transport überwachen
und verfolgen, ohne dass jeder Gegenstand mit einer individuellen
Kennung versehen zu sein braucht, die den Gegenstand von allen anderen
Gegenständen,
die gleichzeitig transportiert werden, unterscheidet. Eine solche
individuelle Kennung erfordert häufig
viel Platz auf dem Gegenstand.
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Weiterhin
braucht auf keinem Gegenstand eine Information darüber angebracht
zu sein, dass der Gegenstand zur Menge gehört. Die Zugehörigkeit
zur Menge erkennt die Sortieranlage vielmehr automatisch, indem
sie das vorgegebene Soll-Abbild mit dem ermittelten Ist-Abbild vergleicht.
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In
einer Ausgestaltung wird jeder Gegenstand der Menge mit einer Kennzeichnung
eines Zielpunkts versehen, bevor er zum ersten Mal eine Sortieranlage
durchläuft,
z. B. indem er mit der Kennzeichnung beschriftet wird. Die Sortieranlage
liest diese Kennzeichnung und ermittelt auf diese Weise den Zielpunkt.
An die Datenverarbeitungsanlage wird eine rechnerverfügbare Auflistung
mit den Zielpunkten übermittelt,
an die die Gegenstände
zu transportieren sind. Die Sortieranlage verwendet diese Auflistung,
um die gelesenen Zieladressen zu validieren und zu überprüfen. Insbesondere
verwendet sie die Auflistung, um Mehrdeutigkeiten beim Lesen aufzulösen.
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Ein
Vorteil dieser Ausgestaltung ist die, dass die Auflistung viel weniger
Zielpunkte enthält
als eine Adress-Datenbank mit allen Adressen eines bestimmten Gebiets.
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In
einer anderen Ausgestaltung versieht die Sortieranlage selber die
Gegenstände
mit einer Kennzeichnung des Zielpunkts. Diese Ausgestaltung erspart
es einem Versender, vorab die Gegenstände mit den Zielpunkten zu
versehen, und spart die Notwendigkeit ein, dass die Sortieranlage
einen Zielpunkt liest. Vielmehr werden die Gegenstände ohne Zielpunkt-Kennzeichnungen
der Sortieranlage zugeführt.
An die Datenverarbeitungsanlage wird eine rechnerverfügbare Auflistung
mit Soll-Zielpunkten übermittelt.
An jeden dieser Soll-Zielpunkte ist jeweils mindestens ein Gegenstand
der Menge zu transportieren. Die Sortieranlage wertet die Auflistung
aus und wählt
wiederholt jeweils einen Soll-Zielpunkt aus der Auflistung aus.
Sie versieht einen Gegenstand der Menge mit einer Kennzeichnung
des ausgewählten
Soll-Zielpunkts. Diese Kennzeichnung wird verwendet, um den Gegenstand
an den Soll-Zielpunkt zu transportieren.
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Diese
Ausgestaltung der Erfindung spart die Notwendigkeit ein, dass die
Gegenstände
der Menge getrennt von anderen Gegenständen der Sortieranlage zugeführt werden.
Vielmehr erkennt die Sortieranlage automatisch, dass ein durchlaufender
Gegenstand zur Menge gehört
und automatisch mit einer Kennzeichnung eines Soll-Zielpunkts der
Auflistung zu versehen ist. Daher ist eine gemischte Zuführung möglich.
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Die
Erfindung lässt
sich auf den Transport von Postsendungen, z. B. Briefen oder Katalogen, anwenden.
Jede Postsendung ist an jeweils eine vorgegebene Zustelladresse
zu transportieren. Die Postsendungen können auch Hauspost-Sendungen sein,
die innerhalb eines räumlich
verteilten Unternehmens zu versenden sind. Die Zustelladressen umfassen
bei dieser Anwendung Adressen von Standorten des Unternehmens.
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Die
zu transportierenden Gegenstände
können
auch Gepäckstücke von
Reisenden oder Waren sein. Jedes Gepäckstück ist an einen Flughafen oder an
einen Bahnhof oder Hafen oder sonstigen Zielpunkt zu transportieren.
Eine Gepäckförderanlage ermittelt,
welches Gepäckstück an welchen
Zielort zu transportieren ist. Die Gepäckstücke der Menge erfordern z.
B. eine gleichartige Behandlung und sind sich optisch ähnlich.
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Die
Erfindung kann auch für
den innerbetrieblichen Materialfluss in einer Fertigungsanlage angewendet
werden. Die Sortieranlage transportiert verschiedenartige Einbauteile
an eine Fertigungsstraße,
auf der z. B. Autos hergestellt werden. Jedes Einbauteil ist an
einen bestimmten Ort der Fertigungsstraße zu transportieren, um dort
z. B. in eine Karosserie eingebaut zu werden.
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Die
Erfindung wird auf eine Art von Einbauteilen angewendet, die z.
B. auf eine bestimmte Weise zu transportieren sind. Oder die Einbauteile
dieser Art sind noch nicht mit einer Kennzeichnung ihres jeweiligen
Zustellpunkts versehen, bevor sie die Sortieranlage durchlaufen,
und werden erst in der Sortieranlage mit einer solchen Kennzeichnung
versehen. Dank der Erfindung werden diese Einbauteile von andersartigen
Einbauteilen unterschieden.
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Im
Folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels beschrieben.
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Im
Ausführungsbeispiel
sind die Gegenstände
Postsendungen. Als Zielpunkte der Gegenstände fungieren vorgegebene Zustelladressen,
mit denen die Postsendungen vor oder während des Transports versehen
werden.
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Die
Erfindung wird dazu verwendet, um einen Stapel mit vielen gleichartige
Postsendungen, z. B. viele Exemplare einer Zeitschrift oder eines
Katalogs, an unterschiedliche Empfänger zu versenden. Die einzelnen
Postsendungen unterscheiden sich durch die unterschiedlichen Zustelladressen,
aber nicht durch ihr Gewicht oder ihre Abmessungen. Die Zustelladresse
einer Postsendung umfasst vorzugsweise den Namen des Empfängers (natürliche oder juristische
Person), Straße
und Hausnummer oder Postfach, Ort sowie Postleitzahl oder „ZIP code" sowie bei Bedarf
eine Kennzeichnung des Landes oder Zustellbezirks.
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Ein
Versender transportiert die gleichartigen Postsendungen zu einem
Transporteur, z. B. einem Post-Unternehmen oder einem anderen Logistik-Dienstleister.
Dieser Transporteur stellt jede der Postsendungen des Stapels an
ihren jeweiligen Adressaten zu. Zur Unterscheidung von anderen Postsendungen
werden die gleichartigen Postsendungen des Stapels im Folgenden
als „Massen-Postsendungen" bezeichnet.
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Die
Massen-Postsendungen des Stapels weisen gleichartige Deckblätter auf,
die während
der Verarbeitung von außen
sichtbar sind. Beispielsweise ist jede Massen-Postsendung eingeschweißt, und der
Einband oder der Umschlag der Postsendung fungiert als das Deckblatt.
Im Falle einer Zeitschrift fungiert die von außen sichtbare erste Seite als
Deckblatt. Möglich
ist auch, dass eigens für
den Transport die Zeitschrift bzw. der Katalog um ein Adress-Deckblatt
mit einem Logo des Versenders und einem Logo der Zeitschrift ergänzt wird,
das nicht zur Zeitschrift/zum Katalog gehört und dann als das Deckblatt
fungiert.
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In
einer Ausführungsform
der Erfindung ist die jeweilige Zustelladresse jeder Massen-Postsendung
an einer bestimmten Stelle auf jedem Deckblatt aufgedruckt oder
aufgestempelt. Diese Stelle wird im Folgenden als Adressblock-Feld
bezeichnet. In die Adressblock-Felder können weitere Informationen eingetragen
sein, z. B. die Kundennummer des Adressaten beim Versender, eine
Kundennummer des Versenders beim Transporteur und/oder eine Vorausverfügung („endorsement"). Das Eintragen
zusätzlicher
Informationen ist aber für
die Massen-Postsendungen des Stapels nicht erforderlich.
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Eine
Wirkung einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die,
dass sie die Notwendigkeit einspart, Vorausverfügungen und Qualitätsanforderungen
auf die Postsendungen des Stapels aufzudrucken. Durch eine Vorausverfügung („endorsement") legt der Versender
fest, was der Transporteur mit einer Postsendung machen soll, die
nicht an die vorgegebene Zustellad resse zugestellt werden kann.
Mögliche
Vorausverfügungen,
aus denen der Versender auswählt,
sind z. B. die Rücksendung
an den Versender, eine Weiterleitung an eine andere Zustelladresse,
z. B. ein Postfach oder ein Fach einer Paketfachanlage, oder eine
Vernichtung der Postsendung. Durch eine Qualitätsanforderung („quality
of service") legt
der Versender fest, welche Qualitätsbedingungen der Transporteur
beim Transport der Postsendung einhalten soll. Beispiele für Qualitätsanforderungen
sind der Transport „per
Luftpost", als „1st class
mail", als „2nd class
mail" sowie Zustellung
an den Empfänger
spätestens
n Tage nach der Einlieferung.
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Möglich ist,
dass der Versender Vorausverfügungen
und/oder Qualitätsanforderungen
vorgibt, die für
alle Postsendungen des Stapels gelten. Zusätzlich oder statt dessen kann
der Versender auch für einzelne
Postsendungen individuelle Vorausverfügungen und/oder Qualitätsanforderungen
vorgeben, z. B. für
Postsendungen an bestimmte Personen oder bestimmte Zustellbezirke.
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Im
Ausführungsbeispiel übermittelt
der Versender zusätzlich
eine rechnerverfügbare
Auflistung an den Transporteur. Diese Auflistung enthält individuelle
Festlegungen, die nur für
jeweils eine oder einige Massen-Postsendungen gelten, während die Festlegungen
in der Beschreibung für
alle Massen-Postsendungen gültig
ist. Die Auflistung enthält Datensätze, die
jeweils eine Zustelladresse und Festlegungen für die Massen-Postsendung an diese Zustelladresse
umfassen.
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Diese
Auflistung übermittelt
der Versender vorzugsweise auf elektronischem Weg an den Transporteur,
z. B. mittels einer Datenverarbeitungsanlage per Internet und vorzugsweise über eine
gesicherte Datenleitung und in verschlüsselter Form, z. B. mit einer
digitalen Unterschrift versehen. Beispielsweise übersendet der Versender eine
Tabelle oder Datenbank an den Transporteur (d. h. an eine Datenverarbeitungsanlage
des Transporteurs), in der für
einige oder alle Zustelladressen des Stapels jeweils ein Datensatz
enthalten ist.
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Der
Versender übermittelt
individuelle Vorausverfügungen
und Qualitätsanforderungen
vorzugsweise dadurch an den Transporteur, dass die Auflistung diese
individuellen Vorgaben umfasst. Ist für eine Postsendung an eine
bestimmte Zustelladresse eine individuelle Vorausverfügung oder
Qualitätsanforderung
festgelegt, so enthält
der Datensatz für
diese Zustelladresse eine Kennzeichnung dieser Vorausverfügung bzw.
Qualitätsanforderung.
Möglich ist,
dass für
dieselbe Zustelladresse sowohl eine Vorausverfügung als auch eine Qualitätsanforderung festgelegt
sind.
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In
dieser Tabelle oder Datenbank können
zusätzlich
weitere Informationen abgespeichert sein, die für eine einzelne Zustelladresse
spezifisch sind, z. B. Adressenänderungen,
die erst nach dem Aufdrucken der Zustelladresse dem Versender bekannt wurden,
und Kundennummern.
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Möglich ist
auch, dass die Auflistung nur für einzelne
Zustelladressen je einen Datensatz enthält, z. B. nur für Zustelladressen
mit individuellen Vorausverfügungen
und/oder Qualitätsanforderungen.
Bevorzugt enthält
die Auflistung zusätzlich
Angaben zur Anzahl der Massen-Postsendungen des Stapels.
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In
einer anderen Ausführungsform
sind die Deckblätter
nicht mit Zustelladressen versehen. Beispielsweise ist kein Adressblock-Feld
vorgesehen. Diese andere Ausführungsform
wird z. B. angewendet, um Werbesendungen breit zu streuen, aber trotzdem
nicht jedem Haushalt in einem bestimmten Zustellgebiet eine solche
Werbesendung zuzusenden. Diese andere Ausführungsform wird auch dann angewendet,
wenn der Versender jeweils einen Katalog oder Zeitschrift an registrierte
Kunden versenden lassen will und den Schritt einsparen will, selber
diese Kataloge/Zeitschriften mit den Zustelladressen zu versehen.
Der Versender übermittelt
an den Transporteur die unbedruckten Massen-Postsendungen sowie
die gerade beschriebene Auflistung mit denjenigen Zustelladressen,
die mit den Massen-Postsendungen beschickt werden sollen.
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In
einer Ausführungsform
wird die Auflistung von einer Datenverarbeitungsanlage des Versenders an
die Datenverarbeitungsanlage des Transporteurs übermittelt. Die Massen-Postsendungen
selber werden von einer Druckerei zum Transporteur befördert, und
zwar unabhängig
von der Auflistung.
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Die
Erfindung ermöglicht
es dem Transporteur, die Massen-Postsendungen
des Stapels, die noch nicht mit einer Zustelladresse versehen sind, gemeinsam
mit anderen Postsendungen zu verarbeiten und durch eine Sortieranlage
laufen zu lassen. Nicht erforderlich ist eine Sonderbehandlung für die Massen-Postsendungen des
Stapels. Aufgrund des Deckblatts werden die Massen-Postsendungen
automatisch erkannt, so dass die Sortieranlage sie mit Zustelladressen
versehen kann.
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Erfindungsgemäß übermittelt
der Versender zusätzlich
an den Transporteur eine rechnerverfügbare Beschreibung der Massen-Postsendungen des Stapels.
Diese Beschreibung umfasst Informationen, die allen Massen-Postsendungen
des Stapels gemeinsam sind. Hierzu gehört insbesondere ein elektronisches
Abbild des Deckblatts jeder Massen-Postsendung, das im Folgenden
als Soll-Abbild bezeichnet wird. z. B. wegen Toleranzen beim Druckvorgang kann
das Ist-Abbild einer Massen-Postsendung des Stapels von diesem Soll-Abbild
abweichen.
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Dieses
Soll-Abbild umfasst bevorzugt eine Kennzeichnung der Position und
der Abmessungen des Adressblock-Feldes. Das Adressblock-Felder selber
ist im Soll-Abbild vorzugsweise leer. Somit ist das Soll-Abbild
für jede
der vielen gleichartigen Massen-Postsendungen des Stapels gültig, ist
also ein generisches Abbild. Dieses Soll-Abbild kann ein Logo des
Versenders und/oder das Logo einer Zeitschrift oder eines Katalogs
umfassen.
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In
einer Ausgestaltung verwendet der Versender eine elektronische Druckvorlage,
mit der das Deckblatt gedruckt ist, zusätzlich dazu, das Soll-Abbild
zu generieren. Beispielsweise übermittelt
er direkt die Druckvorlage als Bestandteil der Beschreibung an den
Transporteur. Oder eine Datenverarbeitungsanlage des Versenders
generiert aus der Druckvorlage das Soll-Abbild, indem sie eine vereinfachte
Kopie mit weniger Speicherplatz generiert.
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Das
Abbild ist vorzugsweise eine Datei in einem Format zur Beschreibung
von Graphiken, z. B. Bitmap, Portable Document Format (PDF), ein
Vektor-Graphik-Format, JPG oder Tag Image File Format (TIF).
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Die
rechnerverfügbare
Beschreibung umfasst im Ausführungsbeispiel
zusätzlich
eine Kennung des Versenders des Stapels sowie pauschale Vorausverfügungen („endorsements") und Qualitätsanforderungen,
also solche Festlegungen des Versenders, die für jede Postsendung des Stapels
gelten. Beispielsweise enthält
die rechnerverfügbare Beschreibung
die Festlegung, dass jede Postsendung spätestens nach n Tagen den Empfänger (d.
h. die Zustelladresse) erreichen soll und dann, wenn sie nicht zustellbar
ist, an den Versender zurückgesandt werden
soll.
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Die
Kennung lässt
sich dafür
verwenden, dass die Sortieranlage automatisch den Versender einer
durchlaufenden Massen-Postsendung
erkennt, ohne das Ist-Abbild dieser Postsendung auf eine Absenderadresse
oder ein Logo des Versenders durchsuchen zu müssen.
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Weiterhin
umfasst die rechnerverfügbare
Beschreibung zusätzlich
eine Standard-Ersatz-Zustelladresse. Eine Massen-Postsendung ist
an dieser Standard-Ersatz-Zustelladresse zu transportieren, falls
sich herausstellt, dass sie nicht an die vorgegebene Zustelladresse
transportiert werden kann und falls nicht eine Vorausverfügung eine
andere Behandlung der Massen-Postsendung festlegt. Die Standard-Ersatz-Zustelladresse
kann die Adresse des Versenders sein, an die die Massen-Postsendung
zurückgesandt
wird, oder sonst eine vom Versender vorgegebene Adresse.
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Jede
Massen-Postsendung des Stapels durchläuft in einer Ausgestaltung
mindestens zweimal ein Sortierzentrum mit einer Sortieranlage. Zuerst
durchläuft
die Postsendung dasjenige Sortierzentrum, das alle Postsendungen
vom Einlieferungsort verarbeitet, die maschinenverarbeitbar sind.
Die Sortieranla ge in diesem ersten Sortierzentrum ermittelt die
Zustelladresse jeder Massen-Postsendung. Beispielsweise liest die
erste Sortieranlage die Zustelladresse, die auf das Deckblatt aufgedruckt
oder aufgestempelt ist. Die ermittelte Zustelladresse wird zwischengespeichert.
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Vorzugsweise
validiert die erste Sortieranlage die gelesene Adresse. Hierfür liest
die erste Sortieranlage die gerade genannte rechnerverfügbare Auflistung
mit Zustelladressen aus. Diese Auflistung enthält für jede Massen-Postsendung des
Stapels jeweils eine Zustelladresse. Die erste Sortieranlage vergleicht
die gelesene Adresse einer Massen-Postsendung mit den Adressen in
der Auflistung. Durch den Vergleich löst die erste Sortieranlage
z. B. Mehrdeutigkeiten, die nach dem Lesen der Zustelladresse verblieben
sind.
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Abhängig von
der erkannten Zustelladresse wird die Postsendung zu demjenigen
zweiten Sortierzentrum geleitet, welches für den Zustellbezirk der Zustelladresse
zuständig
ist. Das zweite Sortierzentrum kann mit dem ersten Sortierzentrum
identisch sein. Die zweite Sortieranlage im zweiten Sortierzentrum
ermittelt die zwischengespeicherte Adresse einer Postsendung und
leitet die Postsendung an die jeweilige Zustelladresse weiter. Vorzugsweise schleust
die zweite Sortieranlage jede Postsendung in ein Ausgabefach aus,
das für
Postsendungen an eine oder mehrere vorgegebene Zustelladressen reserviert
ist.
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Die
Massen-Postsendungen des Stapels werden in beiden Sortierzentren
zusammen mit anderen Postsendungen verarbeitet. Der Transporteur benutzt
die rechnerverfügbare
Beschreibung mit dem Abbild, um die gleichartigen Massen-Postsendungen von
anderen zu verarbeitenden Postsendungen zu unterscheiden.
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In
einer anderen Ausgestaltung durchlaufen die Massen-Postsendungen
des Stapels nur einmal ein Sortierzentrum mit einer Sortieranlage.
Bei dieser Ausgestaltung sind die Postsendungen vorsortiert, und
alle Postsendungen des Stapels sind an Zustelladressen in demjenigen
Zustellbezirk zu transportieren, für den das Sortierzentrum zuständig ist.
Möglich ist, dass
die gleichartigen Massen-Postsendungen vorab beim Vorsortieren auf
mehrere Stapel aufgeteilt werden, nämlich auf jeweils einen Stapel
pro Zustellbezirk.
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Vorzugsweise
sind alle Sortieranlagen des Transporteurs mit einer zentralen Datenbank
verbunden. Das Soll-Abbild wird in dieser zentralen Datenbank abgespeichert.
Dadurch hat jede Sortieranlage Lesezugriff auf die Beschreibung
und insbesondere auf das Soll-Abbild. Doppelte Datenhaltung wird
vermieden.
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In
einer anderen Ausgestaltung wird das Soll-Abbild des Deckblatts
an jedes Sortierzentrum übermittelt.
Die rechnerverfügbare
Auflistung mit den Zustelladressen wird vorzugsweise ebenfalls an
die zentrale Datenbank oder an alle Sortierzentren übermittelt.
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Vorzugsweise
wird vorab automatisch überprüft, ob das übermittelte
Soll-Abbild ausreicht, um die Massen-Postsendungen von anderen Postsendungen,
die der Transporteur transportiert, zu unterscheiden. Hierfür wird das übermittelte
Soll-Abbild mit
abgespeicherten Abbildern von anderen Postsendungen oder Deckblättern anderer
Stapel verglichen. Ein Merkmalsvektor des übermittelten Abbildes wird mit
jeweils einem Merkmalsvektor jedes anderen abgespeicherten Abbildes
verglichen. Der Abstand zwischen diesen beiden Merkmalsvektoren
wird berechnet. Ist der Abstand groß genug, so lassen sich die Massen-Postsendungen
des Stapels von anderen Postsendungen unterscheiden.
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Im
ersten Sortierzentrum wird für
jede zu verarbeitende Postsendung geprüft, ob diese Postsendung eine
des Massen-Postsendungen des Stapels ist oder eine andere Postsendung.
Hierfür
wird die rechnerverfügbare
Beschreibung verwendet, die der Versender an den Transporteur übermittelt
hat.
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In
einer Ausgestaltung werden die Länge und
die Dicke der zu verarbeitenden Postsendung wenigstens grob gemessen.
Die gemessene Länge und
Dicke wird mit den übermittelten
Abmessungen verglichen. Differieren die gemessene Länge oder
Dicke stärker
als eine vorgegebene Schranke von den übermittelten Abmessungen, so
gehört
die zu verarbeitende Postsendung nicht zu den Massen-Postsendungen
des Stapels. Möglich
ist, zusätzlich
das Gewicht der Postsendung wenigstens grob zu messen und mit Angaben
in der Beschreibung zu vergleichen.
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Das
Gewicht und insbesondere die Abmessungen der Postsendungen werden
häufig
ohnehin ermittelt, damit die erste Sortieranlage die Postsendungen
verarbeiten kann, vor allem dann, wenn die erste Sortieranlage unterschiedlich
große
oder schwere Postsendungen in nicht vorhersehbarer Reihenfolge verarbeitet.
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In
der ersten Sortieranlage wird ein elektronisches Ist-Abbild derjenigen
Oberfläche
der zu verarbeitenden Postsendung erzeugt, die die Zustelladresse
trägt.
Beispielsweise wird die Oberfläche von
einer oder mehreren Kameras abfotografiert.
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Möglich ist,
dass die Postsendung zunächst von
mehreren Seiten, also aus mehreren Blickrichtungen, abfotografiert
oder abgescannt wird. Dadurch werden mehrere Ist-Abbilder erzeugt.
Automatisch wird ermittelt, welches Ist-Abbild die Zustelladresse
oder wenigstens ein Zustelladress-Feld für die Zustelladresse trägt. Dies
ist insbesondere beim Transport eines Pakets erforderlich. Auch
Briefe und Postkarten weisen zwei Oberflächen auf, auf denen eine Zustelladresse
stehen kann.
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Dieses
Ist-Abbild wird mit dem Soll-Abbild verglichen, das der Versender
an den Transporteur übermittelt
hat. Falls mehrere Soll-Abbilder für unterschiedliche Stapel an
den Transporteur übermittelt wurden,
so wird das Ist-Abbild mit jedem dieser Soll-Abbilder verglichen.
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In
der Regel weist das Ist-Abbild der zu verarbeitenden Postsendung
eine Zustelladresse auf. Spätestens
dann, wenn ein Zusteller eine Postsendung zustellen soll, muss diese
Postsendung nämlich
eine menschenlesbare Zustelladresse tragen. Das vom Versender übermittelte
Soll-Abbild hingegen weist keine Zustelladresse auf, weil die Massen-Postsendungen
des Stapels in der Regel an unterschiedliche Zustelladressen zu transportieren sind.
Vor dem Vergleich eines Ist-Abbildes mit dem Soll-Abbild ist daher
die Zustelladresse herauszurechnen.
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In
einer Ausgestaltung umfasst die übermittelte
Beschreibung eine Kennzeichnung der Position und der Abmessungen
des Zustelladress-Feldes. Diese Kennzeichnung verwendet die erste
Sortieranlage, um zu ermitteln, wo im Ist-Abbild sich die Zustelladresse
befindet, um diese Zustelladresse vor dem Vergleich zwischen Soll-Abbild
und Ist-Abbild aus dem Ist-Abbild herauszurechnen.
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In
einer anderen Ausgestaltung ermittelt die erste Sortieranlage automatisch
durch Auswertung des Ist-Abbildes, wo sich die Zustelladresse befindet (Ermittlung
der „region
of interest"), ohne
dass die übermittelte
Beschreibung eine Kennzeichnung der Position oder von Abmessungen
des Zustelladress-Feldes umfasst.
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In
beiden Ausgestaltungen rechnet die erste Sortieranlage das Adressblock-Feld
mit der Zustelladresse aus dem erfassten Ist-Abbild heraus. Das rechnerverfügbare Ist-Abbild – mit herausgerechnetem
Zustelladress-Feld – wird
mit dem übermittelten rechnerverfügbaren Soll-Abbild
verglichen.
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Im
Folgenden wird beschrieben, wie das Ist-Abbild mit dem vorgegebenen
Soll-Abbild verglichen wird.
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Vorzugsweise
wird von beiden Abbildern jeweils ein Merkmalsvektor berechnet.
Jeder Merkmalsvektor umfasst Merkmalswerte von charakteristischen
Merkmalen des jeweiligen Abbildes, z. B. die Häufigkeit und die räumliche
Verteilung von Grautönen
und von Farbtönen
sowie die Verteilung von Leuchtdichteintensitäten, Lage und Größe des Zustelladress-Feldes.
Bevorzugt wird ein Gitter über das
jeweilige Abbild gelegt. Für
jedes Gitterfeld wird gezählt,
wie viele Bildpunkte im Gitterfeld bestimmte Eigenschaften haben.
Das Feld mit der Zustelladresse wird hierbei nicht berücksichtigt,
z. B. indem das Gitter nicht das Zustelladress-Feld überdeckt.
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Unter
Verwendung des erfassten Ist-Abbildes – nach Herausrechnen der Zustelladresse – generiert
die erste Sortieranla ge einen Ist-Merkmalsvektor, der das Ist-Abbild
der Oberfläche
ohne Zustelladresse beschreibt. Dieser Merkmalsvektor wird im Folgenden
als reduzierter Ist-Merkmalsvektor bezeichnet. Weiterhin wird ein
Soll-Merkmalsvektor berechnet, der das Soll-Abbild mit denselben
Merkmalen beschreibt.
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Die
beiden Merkmalsvektoren werden automatisch miteinander verglichen.
Vorzugsweise wird ein Abstand zwischen den beiden Merkmalsvektoren in
einem geeigneten Merkmalsraum berechnet. Übersteigt der Abstand einen
vorgegebenen Wert, so stammen die beiden Abbilder von unterschiedlichen Postsendungen,
und die zu verarbeitende Postsendung gehört nicht zu den Massen-Postsendungen des
Stapels. Ansonsten entscheidet die erste Sortieranlage automatisch,
dass die zu verarbeitende Postsendung zu den Massen-Postsendungen
des Stapels gehört.
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Vorzugsweise
wird der Soll-Merkmalsvektor des übermittelten Soll-Abbildes
einmal vorab berechnet und z. B. in der zentralen Datenbank oder
in jeder Sortieranlage abgespeichert. Denn dieser Soll-Merkmalsvektor
wird für
jeden Vergleich wieder verwendet. Hingegen wird der Ist-Merkmalsvektor
für eine
zu verarbeitende Postsendung dann berechnet, wenn diese Postsendung
eine Sortieranlage durchläuft.
Er hängt
vom Ist-Abbild dieser Postsendung ab.
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In
einer alternativen Ausgestaltung wird die Entscheidung, ob die zu
verarbeitende Postsendung eine der Massen-Postsendungen des Stapels
ist, ausschließlich
durch Vergleich des Ist-Abbilds
mit dem Soll-Abbild durchgeführt,
also ohne die Abmessungen oder das Gewicht zu vergleichen.
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Im
Folgenden werden die Schritte beschrieben, die dann durchgeführt werden,
wenn die zu verarbeitende Postsendung zu dem Stapel mit den Massen-Postsendungen
gehört.
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Wie
bereits erwähnt,
ermittelt die erste Sortieranlage die Zustelladresse jeder zu verarbeitenden Postsendung.
In einer Ausführungsform übermittelt der
Versender eine rechnerverfügbare
Auflistung mit den Zustelladressen für die Massen-Postsendung an den
Transporteur. Die erste Sortieranlage hat Lesezugriff auf diese
Auflistung, beispielsweise weil auch die Auflistung in der zentralen
Datenbank abgespeichert ist. Die erste Sortieranlage wertet die
Auflistung aus, um die Zustelladresse zu ermitteln oder um ein Ermittlungsergebnis
zu überprüfen.
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Insbesondere
beseitigt die erste Sortieranlage Mehrdeutigkeiten, die beim Lesen
der Zustelladresse verblieben sind. Falls eine zu verarbeitende Postsendung
vom Stapel stammt, so überprüft die erste
Sortieranlage, ob die ermittelte Zustelladresse in der Auflistung
mit den Zustelladressen enthalten ist. Ist dies nicht der Fall,
so ist ein Lesefehler aufgetreten, oder die Auflistung ist fehlerhaft.
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Die
erste Sortieranlage ermittelt Qualitätsanforderungen, die für einzelne
oder alle Postsendungen des Stapels vorgegeben sind. Sobald erkannt wurde,
dass eine Postsendung zum Stapel gehört, wertet die erste Sortieranlage
bevorzugt zunächst
die übermittelte
Beschreibung des Stapels aus und prüft, ob Qualitätsanforderungen
vorgegeben sind, die für alle
Sendungen des Stapels gelten. Hat die erste Sortieranlage in der
Beschreibung eine derartige Qualitätsanforderung entdeckt, so
veranlasst sie einen unverzüglichen
Weitertransport, falls vorgegeben ist, dass die Postsendung am Tag
nach der Einlieferung zuzustellen ist („E+1", „1st
class mail"). Darf der
Transport hingegen z. B. bis zu fünf Tagen dauern, so löst die erste
Sortieranlage vorzugsweise eine Zwischenspeicherung der Postsendung
aus, um die Postsendung kostengünstig
gemeinsam mit vielen anderen Postsendungen zu transportieren, auch
solchen, die erst am nächsten
Tag die erste Sortieranlage erreichen.
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Nachdem
die erste Sortieranlage zusätzlich die
Zustelladresse einer Postsendung des Stapels gelesen hat, durchsucht
sie die Auflistung nach individuellen Qualitätsanforderungen. Hierfür sucht
sie in der Auflistung nach einem Datensatz, der die gelesene Zustelladresse
umfasst. Wird ein solcher Datensatz gefunden, so prüft die erste
Sortieranlage, ob dieser Datensatz eine individuelle Qualitätsanforderung
enthält,
und löst
einen Transport der Postsendung entsprechend der individuellen Qualitätsanforderung
aus. Nicht erforderlich ist es, dass der Versender eine Qualitätsanforderung
auf die Postsendung aufdruckt und die zweite Sortieranlage diese Qualitätsanforderung
liest.
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Wird
in der Auflistung ein Datensatz mit der Zustelladresse gefunden,
so prüft
die erste Sortieranlage weiterhin, ob der Datensatz eine Aktualisierung oder
Korrektur der Zustelladresse enthält. Beispielsweise ist der
Empfänger
umgezogen und hat einen Nachsendeantrag gestellt. Oder er ist verreist
und hat verfügt,
dass alle Postsendungen für
einen bestimmten Zeitraum in einem Postfach zwischengelagert werden
sollen. Oder der Empfänger
hat verfügt,
dass alle Adressen an seine Adresse an ein Postfach gesandt werden
sollen. Die erste Sortieranlage ermittelt die korrekte Zustelladresse
im Datensatz und löst
einen Transport an die korrigierte Zustelladresse aus. Vorzugsweise
druckt die erste Sortieranlage die korrigierte Zustelladresse auf
die Postsendung, z. B. indem sie ein Etikett bedruckt und das Etikett über die alte
Zustelladresse klebt.
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Berücksichtigt
wird die Möglichkeit,
dass die Postsendung bereits zum dritten Mal eine Sortieranlage
durchläuft,
weil sie nach den ersten beiden Durchläufen nicht an die Zustelladresse
zugestellt werden konnte und daher aufgrund einer Vorausverfügung weitertransportiert
wird. Eine solche Vorausverfügung
wird also dann wirksam, wenn die Postsendung an die vorgegebene
Zustelladresse transportiert wurde und dort festgestellt wurde,
dass die Postsendung nicht an diese Zustelladresse zugestellt werden
konnte. In der Regel stellt dies ein Zulieferer fest. Beispielsweise
ist der Empfänger
umgezogen und hat keinen Nachsendeantrag gestellt. Oder der Nachsendeantrag
ist nicht mehr wirksam. Die Postsendung wird mit einem Vermerk versehen,
dass sie nicht an die Zustelladresse zugestellt werden kann, und
wird erneut zu einer Sortieranlage befördert. Diese Sortieranlage
löst einen
Transport entsprechend der Vorausverfügung aus. Möglich ist also, dass eine Postsendung,
die die erste Sortieranlage durchläuft, nicht an die aufgedruckte
Zustelladresse zu transportieren ist, son dern gemäß einer
Vorausverfügung
z. B. an den Versender oder an einen Dritten.
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Die
erste Sortieranlage prüft
daher zunächst, ob
ein Vermerk über
eine Nicht-Zustellbarkeit auf der Postsendung aufgedruckt ist. Ist
dies der Fall, so sucht die Sortieranlage in der Beschreibung nach
einer pauschalen Vorausverfügung
für alle
Postsendungen des Stapels. Weiterhin sicht sie, nachdem die Zustelladresse
gelesen wurde, in der Auflistung nach einer individuellen Vorausverfügung für diese Zustelladresse.
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Falls
weder eine individuelle noch eine pauschale Vorausverfügung gefunden
wird, so wendet die erste Sortieranlage bevorzugt eine abgespeicherte
Regel an, die für
alle Postsendungen gültig
ist, die von diesem Transporteur transportiert werden. Diese Regel
legt fest, was die Sortieranlage mit einer nicht zustellbaren Postsendung
zu tun hat. Die Behandlung der Postsendung kann von der vorgegebenen individuellen
oder pauschalen Qualitätsanforderung abhängen. Beispielsweise
werden „1st
class mail items" an
den Versender zurückgesandt,
alle anderen Postsendungen werden vernichtet.
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Dank
der Erfindung ist es nicht erforderlich, dass die erste Sortieranlage
im Ist-Abbild dieser Postsendung nach Vorausverfügungen sucht. Dies reduziert
die Gefahr von Fehlern beim Auswerten des Ist-Abbildes. Insbesondere
vermag die erste Sortieranlage dann, wenn das Ist-Abbild nach Informationen über Vorausverfügungen durchsucht
wird, nicht mit ausreichend hoher Sicherheit automatisch zu entscheiden,
dass das Ist-Abbild
keine Vorausverfügung enthält und daher
eine Regel des Transporteurs anzuwenden ist. Die Erfindung liefert
ein Verfahren, dass die Gefahr von Fehlern reduziert und diese Sicherheit
bietet: Falls weder die Beschreibung eine pauschale noch die Auflistung
eine individuelle Vorausverfügung
enthält,
so ist die Regel des Transporteurs anzuwenden.
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Wie
bereits dargelegt, übermittelt
der Versender in einer Ausführungsform
die Massen-Postsendungen ohne aufgedruckte Zustelladresse an den
Transporteur. Der Transporteur ermit telt die Zustelladressen ausschließlich aufgrund
der übermittelten
Auflistung.
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In
dieser Ausführungsform
legt ausschließlich
die Auflistung fest, an welche Zustelladressen die Massen-Postsendungen
zu transportieren sind. Die Massen-Postsendungen werden ohne Zustelladresse
der ersten Sortieranlage zugeführt,
z. B. gemeinsam mit anderen Postsendungen. Die Datenverarbeitungsanlage
hat Lesezugriff auf diese Auflistung mit den Zustelladressen. Sobald
die Datenverarbeitungsanlage erkannt hat, dass eine Massen-Postsendung
des Stapels die Sortieranlage durchläuft, wählt die Datenverarbeitungsanlage
einen Datensatz mit einer Zustelladresse in der Auflistung aus.
Sie übermittelt
diese ausgewählte
Zustelladresse an die erste Sortieranlage. Die erste Sortieranlage
versieht die Massen-Postsendung des Stapels mit einer Kennzeichnung
der ausgewählten
Zustelladresse. Erst hierdurch wird diese Massen-Postsendung von den
anderen Massen-Postsendungen des Stapels unterscheidbar.
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Vorzugsweise
druckt die erste Sortieranlage die jeweilige Zustelladresse in das
Adressblock-Feld der zu verarbeitenden Postsendung, die erst dadurch von
anderen Massen-Postsendungen des Stapels unterscheidbar wird. In
einer Ausführungsform
enthält
die übermittelte
Beschreibung neben dem Soll-Abbild eine Festlegung des Adressblock-Feldes. Diese
Festlegung ist für
alle Massen-Postsendungen des Stapels gültig. Daher „weiß" die erste Sortieranlage,
wohin die Zustelladresse zu drucken ist und wie viel Platz zur Verfügung steht.
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Möglich ist
auch, dass die erste Sortieranlage die Zustelladresse und eventuelle
Vorausverfügungen
sowie das übermittelte
Soll-Abbild auf ein eigenes Blatt druckt und die Postsendung ohne
Zustelladresse mit diesem Blatt zu einer neuen Postsendung mit Zustelladresse
zusammenfügt.
Dieses Blatt fungiert als das Deckblatt, und mit diesem Deckblatt lässt sich
die Postsendung als Teil des Stapels identifizieren.
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In
einer Ausprägung
der Ausführungsform
ist an jede Zustelladresse genau eine Massen-Postsendung des Stapels
zu senden. Nachdem die Datenverarbeitungsanlage eine Zustelladresse
aus der Auflistung ausgewählt
und an die Sortieranlage übermittelt hat,
sperrt die Datenverarbeitungsanlage diese Zustelladresse gegen eine
erneute Auswahl. Dadurch wird verhindert, dass an dieselbe Zustelladresse zwei
Massen-Postsendungen des Stapels transportiert werden.
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In
einer anderen Ausprägung
enthält
jeder – oder
wenigstens einige – Datensätze der
Auflistung neben jeweils einer Zustelladresse zusätzlich die Soll-Anzahl
der Massen-Postsendungen, die an diese Zustelladresse zu transportieren
sind. Beispielsweise erhält
eine Bibliothek fünf
Exemplare einer Zeitschrift oder ein Möbelhaus drei Exemplare eines Katalogs.
Die Datenverarbeitungsanlage registriert für jeden Datensatz der Auflistung,
wie viele Massen-Postsendungen mit einer Kennzeichnung der Zustelladresse
dieses Datensatzes versehen worden sind. Falls die gezählte Anzahl
die vorgegebene Soll-Anzahl
erreicht hat, wird der Datensatz gegen eine weitere Auswahl gesperrt.
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Diese
Ausführungsform
der Erfindung spart die Notwendigkeit ein, vorab zu zählen, ob
genügend Massen-Postsendungen
an die erste Sortieranlage transportiert worden sind, um alle Zustelladressen der
Auflistung mit einer Massen-Postsendung bzw. der jeweils benötigten Anzahl
von Massen-Postsendungen zu versorgen. Vielmehr stellt die erste
Sortieranlage automatisch fest, ob ihr genügend Massen-Postsendungen zugeführt worden
sind.
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Nach
einer vorgegebenen Zeitspanne steht fest, dass alle eingelieferten
Massen-Postsendungen die erste Sortieranlage durchlaufen haben.
Falls nach Einlieferung der Massen-Postsendungen ohne Zustelladresse
diese vorgegebene Zeitspanne verstrichen ist und noch nicht alle
Datensätze
der Auflistung gegen das Ausgewählt-Werden
gesperrt sind, so fehlen Massen-Postsendungen.
Die Anzahl der nicht gesperrten Datensätze und ggf. die Summe der Soll-Anzahlen
der nicht gesperrten Datensätze
liefert die Anzahl der noch benötigten
Massen-Postsendungen. Vorzugsweise generiert die Datenverarbeitungsanlage
eine entsprechende Nachricht, die an den Versender übermit telt
wird. Der Versender kann dann weitere Massen-Postsendungen einliefern.
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Umgekehrt
kann es passieren, dass eine Massen-Postsendung ohne Zustelladresse
die erste Sortieranlage durchläuft
und die Datenverarbeitungsanlage feststellt, dass jeder Datensatz
der Auflistung gegen eine Auswahl gesperrt ist. In diesem Fall wird entdeckt,
dass mehr Massen-Postsendungen als benötigt zur ersten Sortieranlage
transportiert wurden. Vorzugsweise schleust die erste Sortieranlage
diese überzähligen Massen-Postsendungen aus
und veranlasst einen Rücktransport.
Möglich
ist auch, dass die Datenverarbeitungsanlage weitere Zustelladressen
vom Versender anfordert oder einen Vorgang auslöst, durch den die überzähligen Massen-Postsendungen
an eine Standard-Ersatz-Zustelladresse transportiert werden. Diese
Standard-Ersatz-Zustelladresse ist vorzugsweise in der Beschreibung
enthalten.
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Abhängig von
der jeweiligen Zustelladresse wird jede Massen-Postsendung – gemeinsam mit anderen Postsendungen – zu einem
zweiten Sortierzentrum transportiert, das für die Zustelladresse zuständig ist.
Die Sortieranlage im zweiten Sortierzentrum ermittelt die Zustelladresse
jeder zu verarbeitenden Postsendung. Verschiedene Massen-Postsendungen
des Stapels werden i. a. zu unterschiedlichen zweiten Sortieranlagen
transportiert.
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Sehr
zeitraubend wäre
es, wenn nicht nur die erste, sondern auch die zweite Sortieranlage
die Zustelladresse auf der Postsendung liest. Denn dies könnte erfordern,
dass die Zustelladresse erneut manuell gelesen und eingegeben wird.
In einer Ausgestaltung druckt die erste Sortieranlage ein Strichmuster
auf, welches die Zustelladresse codiert. Die zweite Sortieranlage
liest das Strichmuster und ermittelt dadurch die zwischengespeicherte
Zustelladresse.
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Oft
wünscht
der Versender aber nicht, dass seine Postsendungen mit einem solchen
Strichmuster versehen werden, weil diese die Postsendungen verunstalten
würden.
Außerdem
sieht eine Vereinbarung zwischen verschiedenen Post-Dienstleistern
im Weltpostverein (UPU) vor, dass das erste Sortierzentrum dann
kein Strichmuster auf eine Postsendung aufdruckt, wenn die Postsendung
anschließend
von einem Sortierzentrum eines anderen Post-Dienstleisters transportiert
wird. Diese Vereinbarung gilt insbesondere für grenzüberschreitende Postsendungen. Denn
dieser andere Post-Dienstleister verwendet in der Regel ein anderes
System von Strichmustern als der erste Post-Dienstleister.
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Daher
wurde ein Verfahren unter der Bezeichnung „Fingerprint" entwickelt, bei
dem Merkmalsvektoren verglichen werden. Ein solcher Vergleich von
Merkmalsvektoren ist z. B. aus
DE 4000603 C2 , aus
EP 1222037 B1 und aus
WO 2006100357 A1 bekannt.
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Das
Verfahren des Fingerprints umfasst den Schritt, dass die erste Sortieranlage
aus dem Ist-Abbild der Postsendung – mit der Zustelladresse – einen Ist-Merkmalsvektor
berechnet. Dieser Ist-Merkmalsvektor wird im Folgenden als vollständiger Ist-Merkmalsvektor
bezeichnet, denn er wird aus dem Ist-Abbild mit Zustelladresse berechnet,
während
der reduzierte Ist-Merkmalsvektor aus dem Ist-Abbild ohne Zustelladresse
(dem Ist-Abbild nach Herausrechnen der Zustelladresse) berechnet
wird.
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Die
erste Sortieranlage generiert für
jede Postsendung jeweils einen Datensatz, der den vollständigen Ist-Merkmalsvektor
und die erkannte Zustelladresse umfasst. Dieser Datensatz wird in
einer zentralen Datenbank gespeichert. Die zweite Sortieranlage
generiert erneut jeweils einen vollständigen Ist-Merkmalsvektor jeder
Postsendung, die die zweite Sortieranlage durchläuft.
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Die
zweite Sortieranlage ermittelt die Zustelladresse wie folgt: Der
generierte vollständige Ist-Merkmalsvektor
wird mit allen vollständigen Ist-Merkmalsvektoren
verglichen, die in der zentralen Datenbank abgespeichert sind. Derjenige
abgespeicherte vollständige
Ist-Merkmalsvektor wird ermittelt, der dem von der zweiten Sortieranlage
generierten vollständigen
Ist-Merkmalsvektor am ähnlichsten
ist. Jeder abgespei cherte Ist-Merkmalsvektor und damit auch der ähnlichste
Merkmalsvektor gehört
zu einem Datensatz, der zusätzlich
eine Zustelladresse umfasst. Die zweite Sortieranlage verwendet
die abgespeicherte Zustelladresse des ähnlichsten Merkmalsvektors
als Zustelladresse für
die Postsendung.
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Der
oben beschriebene reduzierte Ist-Merkmalsvektor wird im Ausführungsbeispiel
verwendet, um den vollständigen
Ist-Merkmalsvektor
für das
Fingerprint-Verfahren zu erzeugen. Wie dargelegt, beschreibt der
reduzierte Ist-Merkmalsvektor das Ist-Abbild ohne das Feld mit der
Zustelladresse, der vollständige
Ist-Merkmalsvektor das vollständige Ist-Abbild
mit Zustelladresse.
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Um
den reduzierten Ist-Merkmalsvektor zu berechnen, wird vorzugsweise
ein Gitter über
das Ist-Abbild gelegt, welches das Zustelladress-Feld ausspart.
Um den vollständigen
Ist-Merkmalsvektor zu
berechnen, wird vorzugsweise ein Gitter über das Ist-Abbild gelegt,
welches das Zustelladress-Feld vollständig überdeckt. Der vollständige Ist-Merkmalsvektor
wird bevorzugt mit denselben Merkmalen wie der reduzierte Ist-Merkmalsvektor
und mit demselben Verfahren berechnet.
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Berechnungsergebnisse
lassen sich hierbei wiederverwenden. Beispielsweise wird ausgehend von
den Berechnungsergebnissen für
den reduzierten Ist-Merkmalsvektor ein Gitter über das Zustelladress-Feld
gelegt, und die Auswertung dieses Feldes wird mit den Berechnungsergebnissen,
die bei der Berechnung des reduzierten Ist-Merkmalsvektors erzielt
wurden, kombiniert. Dies liefert den vollständigen Ist-Merkmalsvektor für das vollständige Ist-Abbild.
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In
einer Fortbildung dieser Ausgestaltung werden zusätzlich das
rechnerverfügbare
Soll-Abbild und die rechnerverfügbare
Auflistung verwendet, die der Versender an den Transporteur übermittelt
hat. Die zweite Sortieranlage stellt so wie oben für die erste
Sortieranlage beschrieben fest, ob die zu verarbeitende Postsendung
zum Stapel mit Massen-Postsendungen gehört oder nicht. Falls die zu
verarbeitende Postsendung zum Stapel gehört, so stellt die zweite Sortieranlage
fest, ob die ermittelte Zustelladresse auf der Auflistung verzeichnet
ist oder nicht. Ist die ermittelte Zustelladresse nicht verzeichnet,
so wird vorzugsweise nach weiteren Merkmalsvektoren in den Datensätzen der
zentralen Datenbank gesucht. Unter den so ermittelten Datensätzen wird
nach einem Datensatz mit einer Zustelladresse gesucht, die in der
Auflistung vorhanden ist.
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Die
zweite Sortieranlage leitet jede Postsendung an die jeweils ermittelte
Zustelladresse weiter. Die aufgedruckte Zustelladresse sowie eventuell
die Vorausverfügung
werden verwendet, um die Massen-Postsendung korrekt zuzustellen.
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Die
Erfindung ermöglicht
es, Qualitätsanforderungen
und Vorausverfügungen
für die
Postsendungen des Stapels automatisch zu berücksichtigen und dennoch die
Postsendungen gemeinsam mit den übrigen
Postsendungen nach einem ohnehin üblichen Verfahren zu verarbeiten.
Nicht erforderlich ist es, die Postsendungen des Stapels getrennt
von weiteren Postsendungen zu verarbeiten und zu transportieren,
was erheblich aufwendiger wäre.
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Weiterhin
ist es dank der Erfindung nicht erforderlich, einen Vermerk über einen
Beförderungsentgelt
(„indicia") oder eine Vorausverfügung („endorsement") oder eine Qualitätsanforderung
(„quality
of service") auf
eine Massen-Postsendung des Stapels aufzudrucken. Diese Informationen
sind in der Beschreibung (falls die Informationen für alle Massen-Postsendungen
gültig
sind) oder in der Auflistung (Informationen, die lediglich für einige
Massen-Postsendungen gelten) enthalten. Lediglich die Zustelladresse
ist auf die Postsendung zu drucken, falls nicht bereits der Versender
die Postsendung mit der Zustelladresse versieht.
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Bevorzugt
wird ein Zeitraum vorgegeben, innerhalb dessen alle Postsendungen
des Stapels zu ihren jeweiligen Zustelladressen transportiert oder gemäß einer
Vorausverfügung
zurückgesendet
oder sonst wie verarbeitet werden. Dieser Zeitraum beginnt mit der
Einlieferung des Stapels und endet z. B. acht Tage später. Nur
innerhalb dieses Zeitraums werden Ist-Abbilder von Postsendungen
mit dem Soll-Abbild verglichen. Danach wird die Beschreibung mit
dem Soll-Abbild im zentralen Datenspeicher deaktiviert, weil nach
Ende des Zeitraums keine Postsendungen des Stapels mehr eine Sortieranlage durchlaufen.
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Vorzugsweise
transportiert der Transporteur Massen-Postsendungen von verschiedenen
Stapeln. Die Postsendungen eines Stapels sind – bis auf die Zustelladresse – gleichartig,
während
die Postsendungen verschiedener Stapels sich unterscheiden. Beispielsweise
enthalten die verschiedenen Stapel die Exemplare unterschiedlicher
Zeitschriften oder Kataloge.
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Das
Verfahren wird für
die Postsendungen der verschiedenen Stapel durchgeführt. Für jeden Stapel
wird jeweils eine Beschreibung des Stapels mit einem Soll-Abbild
erzeugt und an den Transporteur übermittelt.
Jede dieser Beschreibungen wird für je einen vorgegebenen Zeitraum
aktiviert. Der Zeitraum beginnt mit der Einlieferung des jeweiligen
Stapels. Die Länge
des Zeitraums kann von einer pauschalen Qualitätsanforderung für den Stapel
abhängen,
insbesondere von einer vorgegebenen maximalen Transportdauer. Das
Ist-Abbild einer Sendung wird mit allen Soll-Abbildern von aktivierten
Beschreibungen verglichen. Die Datenverarbeitungsanlage entscheidet
entweder, dass die Postsendung zu genau einem dieser Stapel gehört, und
zusätzlich,
zu welchem sie gehört.
Oder die Datenverarbeitungsanlage entscheidet, dass die Postsendung
zu keinem der Stapel gehört,
von denen eine Beschreibung vorliegt.
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Vorzugsweise
generiert die Datenverarbeitungsanlage, die mit der ersten oder
der zweiten Sortieranlage verbunden ist, oder eine andere Datenverarbeitungsanlage
des Transporteurs zusätzlich
eine Rechnung oder eine sonstige Zahlungsinformation, die der Transporteur
an den Versender übermittelt.
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Hierfür verwendet
die Datenverarbeitungsanlage des Transporteurs die rechnerverfügbare Beschreibung
des Stapels mit Massen-Postsendungen. Dieser Beschreibung entnimmt
die Datenverarbeitungsanlage neben dem Soll-Abbild zusätzlich die Kennung
des Verwenders, die festlegt, wer den Transport des Stapels mit
Massen-Postsendungen in Auftrag gegeben hat.
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Wie
oben dargelegt, ermittelt die erste Sortieranlage, welche der angelieferten
Postsendungen zu diesem Stapel mit Massen-Postsendungen gehört. Hierfür verwendet sie wie oben beschrieben
das Soll-Abbild, das der Versender – als Teil der rechnerverfügbaren Beschreibung – an den
Transporteur übermittelt
hat. Außerdem
ermittelt die erste Sortieranlage die Anzahl der Postsendungen des
Stapels. Weiterhin ermittelt sie vorzugsweise das Gewicht und die
Abmessungen jeder Massen-Postsendung
des Stapels.
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Um
die Rechnung zu generieren, verwendet die Datenverarbeitungsanlage
des Transporteurs zum einen die Angaben des Versenders in der übermittelten
Beschreibung. Diese Beschreibung enthält Vorausverfügungen,
die für
alle Massen-Postsendungen des Stapels gelten. Vorzugsweise überprüft die Datenverarbeitungsanlage
diese Angaben automatisch mittels dem jeweils gemessenen tatsächlichen
Gewicht und/oder den gemessenen Abmessungen. In der Praxis können Abweichungen
auftreten, und Postsendungen des Stapels können unterschiedliche Gewichte
haben.
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Zum
anderen wertet die Datenverarbeitungsanlage die Auflistung mit den
Zustelladressen und den individuellen Vorausverfügungen sowie die gelesenen
aufgedruckten Zustelladressen aus.
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Damit
stehen alle Angaben zur Verfügung, die
benötigt
werden, um das Beförderungsentgelt zum
Transport des Stapels zu berechnen und in Rechnung zu stellen, nämlich
- – die
Kennung und damit die Identität
des Versenders,
- – die
Anzahl der Postsendungen des Stapels,
- – deren
jeweiliges Gewicht und Abmessungen,
- – die
Verteilung der Zustelladressen auf Zustellgebiete und
- – die
generischen und individuellen Vorausverfügungen, die der Transporteur
zu berücksichtigen hatte.
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Die
Datenverarbeitungsanlage des Transporteurs generiert mit diesen
Angaben eine Rechnung für
den Transport der Massen- Postsendungen des
Stapels und verwendet hierfür
die gerade aufgelisteten Angaben. Sie löst eine Übermittlung dieser Rechnung
an den Transporteur aus.
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In
einer Weiterbildung wird automatisch ermittelt, wie lange jede Massen-Postsendung
des Stapels transportiert wurde. Hierfür werden folgende Informationen
gemessen und abgespeichert:
- – der Zeitpunkt,
an dem der Stapel eingeliefert wurde,
- – für jede Massen-Postsendung
des Stapels der Zeitpunkt, an dem diese Postsendung von der Datenverarbeitungsanlage
der ersten Sortieranlage als Bestandteil des Stapels erkannt wurde,
und
- – für jede Massen-Postsendung
des Stapels der Zeitpunkt, an dem diese Postsendung von der Datenverarbeitungsanlage
der zweiten Sortieranlage als Bestandteil des Stapels erkannt wurde.
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Aus
den zeitlichen Abständen
lassen sich die Transportzeit jeder Postsendung und auch eine durchschnittliche
Transportzeit und weitere statistische Angaben berechnen. Insbesondere
lässt sich überprüfen, ob
der Transporteur eine gewünschte Transportzeit,
die der Versender vorgegeben hat, tatsächlich eingehalten hat oder
nicht.