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Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung, um eine Postsendung zu transportieren und hierbei zu bewerten.
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Ein Verfahren mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1 und eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 6 sind aus
DE 10007897 C1 bekannt.
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In
DE 10007897 C1 wird ein Verfahren beschrieben, um Postsendungen zu verteilen. Ein Absender übergibt eine Postsendung
1 an einen Transport-Dienstleister. In einem Abgangs-Sortierzentrum
2 wird die Empfängeradresse
12 einer Postsendung
1 entziffert. In einer Umleitungsdatenbank
13 wird gesucht, ob für die Empfängeradresse
12 eine Umleitungsverfügung vorliegt, die vom Empfänger (Verfügungsauslöser) der Postsendung stammt, vgl.
1 und
4 von
DE 10007897 C1 . Diese Umleitungsverfügung wird unter einer Kennung abgespeichert (Schritt
18 von
4). Außerdem werden die Absenderangaben auf der Postsendung
1 entziffert (Schritte
19,
20). An eine Empfangsstation
6 des Empfängers wird eine Benachrichtigung über die Postsendung
1 in Form einer E-Mail geschickt, die ein Abbild der Postsendung
1 sowie der entzifferten Absenderadresse enthält (Schritte
21,
23). Außerdem enthält die Benachrichtigung weitere Informationen über die Postsendung
1, z. B. eine Sendungskategorie. Der Empfänger entscheidet, ob er die Postsendung
1 physikalisch zugesandt erhält oder ob die Postsendung
1 geöffnet werden soll und der Inhalt der geöffneten Postsendung abgescannt und dem Empfänger elektronisch zugesandt werden soll.
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In
US 2010/0111357 A1 wird ein Verfahren beschrieben, um den Empfänger einer Postsendung über das Eintreffen dieser Postsendung zu informieren. Ein Roboterarm
106,
301 greift die Postsendung
10 und führt sie an einem Scanner
110 vorbei.
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Dieser Roboterarm 106, 301 befindet sich in einem Postfach. Ein Sensor 102 erkennt, dass eine Postsendung 10 in das Postfach eingeworfen wurde, was den Roboterarm 106, 301 aktiviert. Der Scanner 110 liefert ein digitales Abbild von der Postsendung 10. Ein OCR-Verfahren liefert Daten, mit denen im Schritt 205 u. a. der Empfänger und der Absender identifiziert werden und anschließend ein Benachrichtigungsprozess 209, 210 an den Empfänger ausgelöst wird. Der Empfänger wird z. B. per SMS oder per E-Mail benachrichtigt. Wird keine Absenderangabe gefunden, so wird die Postsendung als unerwünscht klassifiziert. Eine Postsendung kann auch eine unerwünschte Werbesendung sein (Anspruch 6). Der Roboterarm 106, 301 führt die als unerwünscht klassifizierte Postsendung einem Schredder 302 des Postfachs zu.
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In
US 2004/0015455 A1 wird vorgeschlagen, dass der Versender einer Postsendung mit einer Telefonnummer einen Adressaten dieser Postsendung kennzeichnet. In einer Datenbank ist für jede Telefonnummer eine postalische Adresse hinterlegt. Während des Transports der Postsendung wird diese postalische Adresse auf die Postsendung aufgebracht, nachdem die Telefonnummer entziffert wurde und die entsprechende postalische Adresse in der Datenbank gefunden wurde. Der Versender oder auch der Empfänger kann eine Vorausverfügung für die Postsendung vorgeben, z. B. dass eine unerwünschte Werbesendung nicht zugestellt wird.
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In
DE 198 45 811 A1 wird eine „Kopiermailbox” beschrieben, die eine digitale Kopie von einer Postsendung erzeugt und an einen identifizierten Empfänger übermittelt. Eine Kunden-Mailbox sammelt eingehende Kopien. Der Empfänger erhält regelmäßig ausgedruckte Kopien als Postsendungen. Werbesendungen können nach kundenspezifischen Schlüsselbegriffen gezielt zugestellt werden, oder Werbung kann gefiltert werden.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1 und eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 6 bereitzustellen, die die Erzeugung der Antwort-Nachricht als Reaktion auf eine eintreffende Benachrichtigung erleichtern.
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Die Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 6 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Die Erfindung erleichtert es einem Empfänger der Postsendung, eine Entscheidung über die zukünftige Behandlung derjenigen Postsendung zu treffen, auf welche sich die eintreffende Benachrichtigung bezieht. Diese Entscheidung wird insbesondere dadurch erleichtert, dass eine Bewertung dafür, ob die Postsendung zu der vorgegebenen Kategorie gehört oder nicht, generiert und ihm übermittelt wird.
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Die Erfindung spart die Notwendigkeit ein, dass ein registrierter Empfänger einer Postsendung vorab, also vor Erhalt der Postsendung, Vorausverfügungen treffen muss, wie Postsendungen von bestimmten Absendern zu behandeln sind. Dies würde voraussetzen, dass der Empfänger die Absender bereits kennt. Außerdem kann derselbe Absender an denselben Empfänger Postsendungen verschiedener Kategorien schicken, z. B. Werbesendungen, Rechnungen und/oder Einladungen.
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Die vorgegebene Bewertungsfunktion gilt für eine große Menge von Postsendungen und für einen längeren Zeitraum, z. B. für alle Postsendungen, die innerhalb eines bestimmten Zeitraums von einem bestimmten Post-Dienstleister transportiert werden. Dadurch wird es mit vertretbarem Aufwand möglich, die Bewertungsfunktion zu pflegen und zu aktualisieren.
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Die Erfindung spart die Notwendigkeit ein, bestimmte Absender, die typischerweise Postsendungen einer Kategorie, z. B. Werbesendungen, verschicken, erfassen zu müssen und eine Liste mit bekannten Versendern von Werbesendern laufend erweitern zu müssen, z. B. indem Rückmeldungen von Empfängern ausgewertet werden. Insbesondere wird die Notwendigkeit erspart, typische Versender von Werbesendungen laufend erfassen zu müssen. Ein solches Verfahren setzt eine aktuelle und vollständige Liste voraus, was in der Praxis oft nicht gegeben ist, und erfordert oft eine Mitwirkung von Empfängern. Die Erfindung erspart die Notwendigkeit, eine solche Liste führen und laufend aktualisieren zu müssen.
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Weil mindestens zwei optisch erfassbare Merkmale gemessen und ausgewertet werden, ist die Gefahr einer falschen Klassifizierung der Postsendung geringer, als wenn nur einziges Merkmal erfasst werden würde.
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Die Erfindung ermöglicht es, erfordert es aber nicht, dass im laufenden Betrieb die jeweiligen Merkmale mehrerer zu bearbeitender Postsendungen gemessen werden und eine statistische Auswertung dieser gemessenen Merkmale von mehreren Postsendungen vorgenommen wird, um dann eine einzelne Postsendung zu bewerten und/oder zu klassifizieren. Falls vielmehr einmal die Bewertungsfunktion aufgestellt ist, so lässt sich jede einzelne Postsendung bewerten, ohne andere Postsendungen untersuchen zu müssen.
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Vorzugsweise ist die berechnete Bewertung ein Wert aus einer Menge mit mindestens drei Elementen, d. h. es gibt mindestens drei mögliche Bewertungen für eine Postsendung. Dadurch wird es ermöglicht, in die automatisch berechnete Bewertung ein Maß für die Unsicherheit bei der automatisch getroffenen Entscheidung, ob die Postsendung tatsächlich zu der vorgegebenen Kategorie gehört oder nicht, einfließen zu lassen.
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Lösungsgemäß wird untersucht, ob die Postsendung zu mindestens einer vorgegebenen Kategorie von Postsendungen gehört. Diese mindestens eine Kategorie von Postsendungen gehört vorzugsweise zu der folgenden Aufzählung von möglichen Kategorien:
- – Werbesendungen,
- – Warensendungen,
- – Kontoauszüge,
- – Postsendungen an sehbehinderte oder blinde Empfänger.
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In einer Ausgestaltung wird die größte Abmessung der Postsendung gemessen. Ein Freimachungsvermerk auf der Postsendung, der ein entrichtetes Beförderungsentgelt nachweist, wird ermittelt. Ein großer Quotient aus Abmessung und entrichtetes Beförderungsentgelt spricht für eine Werbesendung, ein kleiner Quotient dagegen.
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In einer Ausgestaltung ist die Postsendung mit einer Zielpunkt-Kennzeichnung in einer Form versehen, die von einem Menschen gelesen werden kann, also in Form einer Abfolge von Buchstaben, Zahlen und/oder sonstigen Schriftzeichen. Das Lesegerät entziffert diese Zeichenfolge. In einer anderen Ausgestaltung ist die Postsendung mit einer eindeutigen maschinenlesbaren Kennung versehen. In einer zentralen Datenbank ist ein Datensatz für die Postsendung hinterlegt. Dieser Datensatz um fasst eine Codierung der Kennung auf der Postsendung sowie eine Codierung des Zielpunkts, an den die Postsendung zu transportieren ist. Das Lesegerät entziffert die maschinenlesbare Kennung auf der Postsendung, ermittelt den Datensatz in der Datenbank und ermittelt den codierten Zielpunkt in diesem Datensatz. In einer dritten Ausgestaltung ist die Postsendung mit einer maschinenlesbaren Codierung des Zielpunktes versehen. Das Lesegerät entziffert diese Zielpunkt-Codierung. Diese Zielpunkt-Codierung hat z. B. die Form eines Strichmusters („bar code”).
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels beschrieben. Dabei zeigen:
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1 den Weg der Postsendung vom Absender über die Sortieranlage in den Zwischenspeicher,
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2 die Benachrichtigung des registrierten Empfängers der Postsendung,
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3 die Behandlung der Postsendung gemäß einer Vorgabe des Empfängers und
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4 eine beispielhafte Postsendung.
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Im Ausführungsbeispiel wird die Erfindung in einer Anordnung eines Post-Dienstleisters eingesetzt. Dieser Post-Dienstleister bietet registrierten Empfängern von Postsendungen einen Benachrichtigungs-Dienst an, z. B. so wie in
DE 10007897 C1 beschrieben. Ein registrierter Empfänger wird vorab und auf elektronischem Wege darüber informiert, dass eine Postsendung für ihn eingetroffen ist. Vorzugsweise hinterlegt der Empfänger eine E-Mail-Adresse oder eine Telefonnummer und wird per E-Mail bzw. SMS bzw. Telefonanruf über das Eintreffen der Postsendung benachrichtigt. Möglich ist auch, dass dem Empfänger eine papiergebundene Benachrichtigung zugesandt wird.
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Der registrierte Empfänger einer Postsendung, die beim Post-Dienstleister eingetroffen ist, kann entscheiden, was mit der Postsendung geschehen soll. Mögliche Handlungen, die mit der Postsendung gemäß einer Vorgabe des Benutzers vorgenommen werden, sind z. B. die folgenden Handlungen:
- – Die Postsendung wird ungeöffnet an den Empfänger transportiert, und zwar an diejenige Zustelladresse, die auf der Postsendung angegeben ist.
- – Die Postsendung wird ungeöffnet an den Empfänger transportiert, und zwar an eine Ersatz-Zustelladresse, welche vom Empfänger nach Erhalt der Benachrichtigung vorgegeben wird oder bereits vorab vorgegeben wurde, z. B. nach einem Umzug des Empfängers.
- – Die Postsendung wird auf ausdrückliche Anweisung des Empfängers geöffnet, der Inhalt der Postsendung (in der Regel mindestens ein Blatt Papier) wird abgescannt, und Abbilder vom Inhalt werden elektronisch an den Benutzer übermittelt.
- – Die Postsendung wird gesichert vernichtet.
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Falls der Empfänger eine Handlung spezifiziert, so wird eine Antwort-Nachricht von einem Computer des Empfängers an eine zentrale Datenverarbeitungsanlage des Post-Dienstleisters übermittelt. Die zentrale Datenverarbeitungsanlage wertet eingehende Antwort-Nachrichten aus und löst den Vorgang aus, die Postsendung, auf die sich eine eingehende Antwort-Nachricht bezieht, entsprechend der spezifizierten Handlung zu bearbeiten.
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Falls der Empfänger binnen einer spezifizierten Zeitspanne keine Handlung spezifiziert hat, so wird eine Standard-Handlung ausgelöst, z. B. eine der folgenden Standard-Handlungen:
- – Die Postsendung wird an diejenige Zustelladresse transportiert, die auf der Postsendung angegeben ist.
- – Die Postsendung wird noch eine weitere Zeitspanne lang zwischengelagert und dann gesichert vernichtet.
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Die lösungsgemäße Anordnung des Post-Dienstleisters umfasst im Ausführungsbeispiel folgende Bestandteile, die in 1 gezeigt werden:
- – eine Sortieranlage SAnl,
- – ein Zwischenspeicher ZwSp für Postsendungen an registrierte Empfänger,
- – eine Adress-Datenbank Db-Emp mit Datensätzen für registrierte Empfänger,
- – einen zentralen Datenspeicher DSp-Ps mit Datensätzen für Postsendungen,
- – eine Bewertungseinheit BE mit einer rechnerverfügbaren Bewertungsfunktion Bf und einer Aktualisierungs-Komponente AK,
- – eine Datenverarbeitungsanlage und
- – einen Bearbeitungsplatz Bpl für Postsendungen mit einer Kamera Ka-Bpl (vgl. 3).
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Die Sortieranlage SAnl umfasst
- – ein Lesegerät,
- – eine Ausschleus-Einrichtung Aus,
- – eine Wiegeeinrichtung W und
- – mehrere Sortierausgängen SAus.1, SAus.2, ...
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Die Datenverarbeitungsanlage umfasst
- – einen Zentralrechner ZR,
- – eine Nachrichten-Erzeugungs-Einheit NEE und
- – eine Nachrichten-Auswerte-Einheit NAE.
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Die zu verarbeitenden Postsendungen werden zur Anordnung transportiert und durchlaufen die Sortieranlage SAnl. Für jede Postsendung Ps werden folgende Schritte durchgeführt:
- – Eine Kamera Ka des Lesegeräts erzeugt ein rechnerverfügbares Abbild Abb von der Oberfläche der Postsendung Ps. Dieses Abbild Abb zeigt die Kennzeichnung Add-K für die Zustelladresse, mit der die Postsendung Ps versehen ist. Diese Kennzeichnung Add-K umfasst den Namen und die postalische Adresse eines Empfängers.
- – Eine Bildauswerteeinheit Bae des Lesegeräts wertet dieses Abbild Abb aus, um die Kennzeichnung Add-K der Zustelladresse auf der Postsendung Ps zu ermitteln.
- – Die Wiegeeinrichtung W wiegt die Postsendung Ps und misst dadurch das Gewicht Gew der Postsendung Ps.
- – Der Zentralrechner ZR durchsucht die Adress-Datenbank Db-Emp nach einem Datensatz für denjenigen Empfänger, mit dessen Zieladress-Kennzeichnung Add-K die Postsendung Ps versehen ist.
- – Falls in der Adress-Datenbank Db-Emp kein solcher Datensatz für den Empfänger der Postsendung Ps gefunden wird, so ist der Empfänger dieser Postsendung Ps kein registrierter Empfänger, und die Postsendung wird an die gekennzeichnete Zieladresse transportiert.
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Falls für den Empfänger der Postsendung ein Datensatz Ds-Emp in der Adress-Datenbank Db-Emp gefunden wird, so werden die folgenden Schritte durchgeführt:
- – Die Sortieranlage SAnl schleust die Postsendung Ps in einen speziellen Sortierausgang SAus.2 aus.
- – Die Postsendung Ps wird in den Zwischenspeicher ZwSp verbracht und verbleibt dort, bis eine Antwort-Nachricht A-N vom Empfänger eintrifft oder die vorgegebene Zeitspanne abgelaufen ist.
- – Dem gefundenen Datensatz Ds-Emp entnimmt der Zentralrechner ZR eine Nachrichten-Adresse NA, z. B. eine E-Mail-Adresse oder eine Telefonnummer.
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Ein Datensatz Ds-Ps für die Postsendung Ps wird erzeugt und im zentralen Datenspeicher Dsp-Ps abgespeichert. Dieser Datensatz Ds-Ps umfasst
- – eine interne Kennung iK für die Postsendung Ps,
- – eine Codierung Co-Add der entzifferten Zustelladresse Add-K der Postsendung Ps,
- – eine Codierung Co-Abs des Absenders der Postsendung Ps,
- – einen Zeiger („pointer”) P-Abb auf die Speicheradresse, unter der das Abbild Abb der Postsendung Ps abgespeichert ist,
- – eine Codierung Co-Bew der erzeugten Bewertung Bew der Postsendung Ps,
- – eine Codierung Co-Gew des Gewichts Gew der Postsendung Ps und
- – in einer Ausgestaltung weitere Informationen über die Postsendung Ps.
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In 2 wird veranschaulicht, wie die Nachrichten-Erzeugungs-Einheit NEE eine Benachrichtigung Ben erzeugt.
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Die Nachrichten-Erzeugungs-Einheit NEE erzeugt eine elektronische Benachrichtigung Ben. Diese Benachrichtigung Ben umfasst
- – das rechnerverfügbare Abbild Abb von der Postsendung,
- – eine Bewertung Bew dafür, ob die Postsendung Ps eine Werbesendung ist oder nicht,
- – das gemessene Gewicht Gew und
- – in einer Ausführungsform weitere Informationen über die Postsendung Ps.
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Die Nachrichten-Erzeugungs-Einheit NEE löst den Schritt aus, diese Benachrichtigung Ben an die ermittelte Nachrichten-Adresse NA zu übermitteln, die vom registrierten Empfänger vorgegeben und im Datensatz Ds-Emp abgespeichert ist.
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Im Beispiel von 2 löst die Nachrichten-Erzeugungs-Einheit NEE den Schritt aus, dass die Benachrichtigung Ben über das Internet an den Computer PC eines registrierten Empfängers übermittelt wird. Die Benachrichtigung Ben wird auf einem Bildschirmgerät Bg des Computers PC dargestellt. Der Empfänger kann Eingaben mittels einer Tastatur Tast vornehmen.
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Die Nachrichten-Auswerte-Einheit NAE prüft wiederholt, ob eine Antwort-Nachricht A-N eingetroffen ist, die sich auf diese Postsendung Ps bezieht und die eine Handlung spezifiziert. 3 veranschaulicht die Behandlung der Postsendung gemäß einer Vorgabe des Empfängers.
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Falls eine solche Antwort-Nachricht A-N eingetroffen ist, so löst die Nachrichten-Auswerte-Einheit NAE den Schritt aus, dass die Postsendung Ps wieder aus dem Zwischenspeicher ZwSp entnommen wird. Die Postsendung Ps wird – je nach spezifizierter Handlung – an die ursprüngliche Zieladresse, an die Ersatz-Zustelladresse oder an den Bearbeitungsplatz Bpl transportiert oder wird auf ausdrückliche Anweisung des Empfängers gesichert vernichtet.
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Am Bearbeitungsplatz Bpl wird die Postsendung Ps geöffnet, ihr Inhalt wird abgescannt, und an die Nachrichten-Adresse NA werden die Abbilder vom Inhalt übermittelt.
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Im Beispiel von 3 hat der registrierte Empfänger eine Ersatz-Zustelladresse Zp vorgegeben. Eine rechnerverfügbare Kennzeichnung Zp-K dieser Ersatz-Zustelladresse Zp wird als Teil der Antwort-Nachricht A-N vom Computer PC an die Nachrichten-Auswerte-Einheit NAE übermittelt. Die Nachrichten-Auswerte-Einheit NAE wertet die eingetroffene Antwort-Nachricht A-N aus und übermittelt eine entsprechende Nachricht an die Sortieranlage SAnl. Die Postsendung Ps wird dem Zwischenspeicher ZwSp entnommen und durchläuft erneut die Sortieranlage SAnl. Die Sortieranlage SAnl schleust die Postsendung Ps nunmehr in den Sortierausgang SAus.1 aus. Von dort wird die Postsendung Ps zur Ersatz-Zustelladresse Zp transportiert.
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4 zeigt beispielhaft eine Werbesendung Ps. Die gezeigte Oberfläche dieser Werbesendung umfasst
- – eine Kennzeichnung Add-K der postalischen Adresse eines registrierten Empfängers von Postsendungen,
- – eine Kennzeichnung Abs-K der postalischen Adresse des Absenders dieser Postsendung Ps,
- – ein Logo Lo dieses Absenders,
- – ein Freimachungsvermerk Fm für den Transport der Postsendung Ps,
- – einen Matrixcode MC, der u. a. das bezahlte Beförderungsentgelt codiert, und
- – eine bildliche Darstellung Bi eines beworbenen Produkts.
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Im Folgenden wird beschrieben, wie die Bewertungseinheit BE die Bewertung Bew dafür berechnet, dass eine Postsendung an einen registrierten Empfänger eine Werbesendung ist.
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Die Bildauswerteeinheit Bae berechnet für mehrere vorgegebene optisch erfassbare Merkmale den jeweiligen Wert, den dieses Merkmal für diese Postsendung Ps annimmt. Dadurch wird ein Vektor MwV mit n Merkmalswerten erzeugt, wobei n die Anzahl der vorgegebenen Merkmale ist. Beispiele für derartige Merkmale sind:
- – die Länge und die Höhe der Postsendung Ps, die die Bildauswerteeinheit berechnet, indem die Bildauswerteeinheit Bae eine Umrisslinie des Abbilds von der Postsendung vermisst,
- – durch Auswertung eines Freimachungsvermerks FM das Beförderungsentgelt, das für die Beförderung der Postsendung bezahlt wurde,
- – ob die Postsendung Ps mit einem Matrixcode MC versehen ist oder nicht,
- – durch Auswertung der Absender-Adresse Abs-K die Information, ob diese Absender-Adresse Abs-K eine Firma eines Unternehmens bezeichnet oder nicht, wobei z. B. ein kaufmännisches & („ampersand”) oder ein Kürzel für eine Rechtsform (z. B. GmbH, AG, Inc., plc., S. R. L, S. A) in der Firma ein starkes Indiz für ein Unternehmen als Absender ist,
- – ob die Adress-Angaben Add-K, Abs-K maschinengeschrieben oder handgeschrieben sind,
- – ein Vermerk für eine bestimmte Beförderungsart in dem Abbild, z. B. „Infopost” oder „Drucksache” oder auch „Einschreiben” oder „registered letter” – „Infopost” und „Drucksachen” sprechen eher für eine Werbesendung, die Vermerke „Einschreiben” und „registered letter” dagegen –,
- – das Vorhandensein einer Briefmarke auf der Postsendung – dies spricht gegen eine Werbesendung,
- – das Vorhandensein einer bildlichen Darstellung Bi von Produkten auf dem Briefumschlag – dies spricht für eine Werbesendung.
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Als ein weiterer Merkmalswert wird das Gewicht der Postsendung Ps verwendet.
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Der Merkmalswerte-Vektor MwV mit den Merkmalswerten wird an die Bewertungseinheit BE übermittelt. Die Bewertungseinheit BE wendet eine rechnerverfügbare Bewertungsfunktion Bf mit dem gemessenen Merkmalswert oder mit einigen oder allen der gemessenen Merkmalswerten MwV als Argumente an, um automatisch eine Bewertung Bew für die Postsendung Ps zu berechnen. Diese Bewertung ist z. B. eine Zahl zwischen 0 und 1, wobei 0 bedeutet „keine Werbesendung” und 1 „sicherlich Werbesendung”. Die Bewertung Bew kann auch ein Wert aus einer endlichen Menge sein, z. B. „keine Werbesendung”, „wahrscheinlich keine Werbesendung”, „weiß nicht”, „wahrscheinlich Werbsendung”, „sicherlich Werbesendung”.
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Die dergestalt berechnete Bewertung Bew wird als Teil der Benachrichtigung Ben an die Nachrichten-Adresse NA übermittelt. Der Computer PC des Empfängers, der diese Benachrichtigung Ben erhalten hat, stellt diese Bewertung Bew auf dem Bildschirmgerät Bg dar, und zwar vorzugsweise gemeinsam mit dem Abbild Abb der Postsendung Ps. Vorzugsweise wird die Bewertung Bew in geeigneter Weise graphisch dargestellt, z. B.
- – mittels einer Ampelfunktion,
- – mittels einem Balken oder
- – mittels einem Zeiger auf einer kreisförmigen Skala.
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Die Bewertungsfunktion Bf hängt z. B. von dem Quotienten aus der Abmessung und dem ermittelten Beförderungsentgelt und/oder dem Quotienten aus dem Gewicht Gew und dem Beförderungsentgelt ab. Ein großer Quotient spricht für eine Werbesendung, weil ein großer Quotient für eine große Anzahl gleichartiger Postsendungen spricht, weswegen der Versender einen Rabatt („discount”) in Anspruch genommen hat.
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Die Bewertungsfunktion Bf kann auch Fallunterscheidungen enthalten und z. B. unterscheiden, ob die Postsendung Ps
- – eine Briefmarke aufweist (dann ist es keine Werbesendung),
- – einen sonstigen Verweis auf einen Freimachungsvermerk Fm besitzt (dann wird der Quotient aus Abmessung/Gewicht und Beförderungsentgelt verwendet) oder
- – keinen Verweis auf ein entrichtetes Beförderungsentgelt enthält (dies spricht für eine Werbesendung).
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Im dritten Fall werden weitere Merkmale verwendet.
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In einer Ausgestaltung wird die Bewertungsfunktion Bf vorgegeben und bei Bedarf manuell angepasst, z. B. wenn ein Post-Dienstleister eine Änderung seiner Tarife und/oder seines Angebots vorgenommen hat. In einer anderen Ausgestaltung wird ein lernendes Verfahren angewendet, welches mit Hilfe einer Stichprobe trainiert wird. Die verwendete Stichprobe besteht aus mehreren Postsendungen und für jede Postsendung einer Vorgabe, ob diese Postsendung eine Werbesendung ist oder nicht. In
1 wird eine Aktualisierungs-Komponente AK für die Bewertungsfunktion Bf gezeigt. Bezugszeichenliste
Bezugszeichen | Bedeutung |
Abb | rechnerverfügbares Abbild von der Postsendung Ps, wurde von der Kamera Ka erzeugt |
Abs-K | Kennzeichnung des Absenders der Postsendung Ps |
Add-K | Kennzeichnung für den Empfänger der Postsendung Ps auf der Postsendung Ps |
AK | Aktualisierungskomponente für die Bewertungseinheit BE |
A-N | Antwort-Nachricht vom Computer PC des registrierten Empfängers der Postsendung Ps |
Bae | Bildauswerteeinheit, wertet das Abbild Abb aus |
BE | Bewertungseinheit, bewertet die Postsendung Ps anhand des Abbildes Abb und erzeugt automatisch die Bewertung Bew |
Ben | elektronische Benachrichtigung über die Postsendung Ps an den registrierten Empfänger dieser Postsendung Ps |
Bew | Bewertung dafür, ob die Postsendung Ps eine Werbesendung ist oder nicht |
Bf | rechnerverfügbare Bewertungsfunktion der Bewertungseinheit BE |
Bg | Bildschirmgerät des Computers PC des registrierten Empfängers |
Bi | Bild eines Produkts auf der Oberfläche der Postsendung Ps |
Bpl | Bearbeitungsplatz zum Bearbeiten von Postsendungen an registrierte Empfänger |
Co-Abs | Codierung des Absenders der Postsendung Ps im Datensatz Ds-Ps |
Co-Add | Codierung der Adresse der Postsendung Ps im Datensatz Ds-Ps in dem zentralen Datenspeicher DSp-Ps |
Co-Gew | Codierung des gemessenen Gewichts Gew im Datensatz Ds-Ps für die Postsendung Ps |
Co-NA | Codierung der Nachrichten-Adresse des Empfängers der Postsendung Ps im Datensatz Ds-Emp in der Empfänger-Datenbank Db-Emp |
Db-Emp | Datenbank mit Datensätzen für registrierte Empfänger von Postsendungen |
Ds-Emp | Datensatz für den registrierten Empfänger der Postsendung Ps in der Empfänger-Datenbank Db-Emp |
Ds-Ps | Datensatz für die Postsendungen Ps im zentralen Datenspeicher Dsp-Ps |
DSp-Ps | Zentraler Datenspeicher mit Datensätzen für Postsendungen |
Fm | Freimachungsvermerk auf der Postsendung Ps |
Gew | Gewicht der Postsendung Ps, wurde von der Waage W gemessen |
iK | interne Kennung für die Postsendung Ps |
Ka | Kamera, erzeugt das Abbild Abb |
Ka-Bpl | Kamera am Bearbeitungsplatz Bpl |
Lo | Logo auf der Postsendung Ps |
MC | Matrixcode auf der Postsendung Ps |
MwV | Merkmalswerte-Vektor, wird von der Bildauswerteeinheit Bae erzeugt und von der Bewertungseinheit BE angewendet, um die Bewertung Bew zu berechnen |
NA | Nachrichten-Adresse des registrierten Empfängers der Postsendung Ps |
NAE | Nachrichten-Auswerte-Einheit, wertet die Antwort-Nachricht A-N aus |
NEE | Nachrichten-Erzeugungs-Einheit, erzeugt die Benachrichtigung Ben |
PC | Computer des registrierten Empfängers der Postsendung Ps |
P-Abb | Zeiger („pointer”) auf die Speicheradresse des Abbilds Abb |
Ps | Postsendung, die daraufhin untersucht wird, ob sie eine Werbesendung ist oder nicht |
SAnl | Sortieranlage mit den Sortierausgängen SAus.1, SAus.2, ... |
SAus.1, SAus.2, ... | Sortierausgänge der Sortieranlage SAnl |
Tast | Tastatur des Empfänger-Computers PC |
W | Waage, ist das Gewicht Gew der Postsendung Ps |
Zp | Zielpunkt, an den die Postsendung Ps transportiert wird |
Zp-K | Kennzeichnung eines Ersatz-Zielpunkts in der Antwort-Nachricht A-N |
ZR | Zentralrechner, hat Lese- und Schreibzugriff auf die Datenspeicher DSp-Ps und Db-Emp |
ZwSp | Zwischenspeicher für Postsendungen an registrierte Empfänger |
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 10007897 C1 [0002, 0003, 0003, 0025]
- US 2010/0111357 A1 [0004]
- US 2004/0015455 A1 [0006]
- DE 19845811 A1 [0007]