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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Adressieren von Postsendungen
von einem Absender an einen Empfänger,
gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
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Unter
Postsendungen werden im Rahmen dieser Anmeldung beispielsweise Postkarten,
Briefe, Päckchen,
Pakete oder dergleichen verstanden, also körperliche Gegenstände im Unterschied
zu Datensendungen wie E-Mails, SMS, MMS oder dergleichen.
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Die
Adressierung von derartigen Postsendungen erfolgt in der Praxis
derart, dass die Adresse des Empfängers und vorzugsweise die
Adresse des Absenders auf der Postsendung vermerkt und diese dann
einem Postbeförderungsunternehmen übergeben
wird, das die Zustellung der Postsendung bewirkt. Bei der Adresse
handelt sich dabei um eine Postadresse, also beispielsweise bestehend
aus Name, Straße,
Hausnummer, Postleitzahl und Ort oder die Adresse eines entsprechenden
Postfaches.
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Problematisch
ist die Adressierung von Postsendungen in der Regel dann, wenn die
Adresse des Empfängers
teilweise oder vollständig
nicht bekannt oder sogar unrichtig ist. Dies kann dazu führen, dass die
Postsendung im günstigsten
Fall verspätet
oder sogar gar nicht den Empfänger
erreicht.
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Hiervon
ausgehend besteht die Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin bekannte
Verfahren zur Adressierung von Postsendungen weiterzuentwickeln.
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Zur
Lösung
dieser Aufgabe ist ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs
1 vorgesehen. Erfindungsgemäß ist demnach
vorgesehen, dass die Adressierung der Postsendung mit Hilfe einer
Rufnummer des Empfängers
erfolgt. Bei der Rufnummer kann es sich vorzugsweise um eine Mobiltelefonnummer,
eine Festnetztelefonnummer, eine Faxnummer, eine VOIP-Nummer oder
dergleichen handeln. Beispielsweise ist es denkbar, dass der Absender
nur die Mobilfunknummer des Empfängers
auf den zu versendenden Brief schreibt und dass der Brief dann von
einem Postbeförderungsunternehmen
an eine der Mobilfunknummer zugeordneten Adresse zustellt.
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Diese
Lösung
weist insbesondere den Vorteil auf, dass die (vollständige) Postadresse
des Empfängers
nicht bekannt sein muss, sondern lediglich beispielsweise die Telefonnummer
oder Mobilfunknummer des Empfängers.
In der Regel sind solche Angaben aber stets verfügbar, seit fast jedes (Festnetztelefon)
oder Mobiltelefon (Handy) über
ein Adressbuch mit gespeicherten Rufnummern für jeden Kontakt verfügt. Da statistisch
nahezu jeder Bürger über ein
Mobiltelefon verfügt,
können
auch unterwegs Postsendungen adressiert werden, ohne dass die komplette
Anschrift vorliegen muss. Das Versenden von Postsendungen wird damit
deutlich einfacher, zumal eine Rufnummer auch deutlich kürzer ist als
eine komplette Anschrift und somit der Aufwand für die Adressierung geringer
wird.
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Vorzugsweise
wird die Rufnummer des Empfängers
von einem Dienstleistungsanbieter zur Adressierung der Postsendung
erfasst. Bei dem Dienstleistungsanbieter kann es sich beispielsweise um
ein Mobilfunkunternehmen, ein Postbeförderungsunternehmen oder einen
eigenständigen
Anbieter handeln. Der Dienstleistungsanbieter kümmert sich in jedem Fall um
die Zuordnung der Rufnummer zu einer Adresse, so dass danach die
Zustellung wie bisher üblich
erfolgen kann.
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Hierzu
sollte der Dienstleistungsanbieter der Postsendung eine Adresse
zuordnen, die einer Zustelladresse des Empfängers entspricht. Die für die Zustellung
der Postsendung erforderlichen Informationen können dann einem Postbeförderungsunternehmen
zur Verfügung
gestellt werden, dass die Postsendung an den Empfänger zustellt.
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Die
Abrechnung kann zunächst
in einem ersten Schritt zwischen dem Postbeförderungsunternehmen und dem
Dienstleistungsanbieter erfolgen, der seinerseits an den Absender
und/oder Empfänger
weiterberechnet. Handelt es sich bei dem Dienstleistungsanbieter
um ein Mobilfunkunternehmen, so kann die Abrechnung über die
Mobiltelefonrechnung erfolgen, wobei denkbar ist, dass der Rechnungsempfänger per
SMS eine Benachrichtigung erhält. Selbstverständlich kann
die Abrechnung auch unmittelbar zwischen dem Empfänger und
dem Postbeförderungsunternehmen
erfolgen. Denkbar ist weiterhin, dass die Abrechnung zwischen den
am Verfahren beteiligen Parteien auf unterschiedliche Weise erfolgt
und somit mehr als eine Zahlungsmethode zum Einsatz kommt. Als Zahlungsmethoden
kommen alle gängigen
Methoden in Frage, beispielsweise MO-Billing, MT-Billing, Barzahlung,
Zahlung per Rechnung, Überweisung,
Lastschrift, Kreditkartenzahlung, Zahlung per Nachnahme oder Briefmarke, usw.
Die Bezahlung kann auch über
vorhandene Kundenkonten erfolgen. Denkbar ist auch eine Bezahlung
per Online-Dienst wie PayPal oder über andere Micropayment-Systeme.
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Bei
der Erfassung bzw. Zuordnung der Empfängeradresse sind mehrere Wege
denkbar. Es kann zum Beispiel eine beim Dienstleistungsanbieter
unterhaltene und gepflegte Datenbank existieren, in der die Rufnummern
jeweils Adressen zugeordnet sind. Sofern es sich bei dem Dienstleistungsanbieter
um ein Unternehmen aus der Telekommunikationsbranche handelt können auch
Kundendaten zur Zuordnung der Empfängeradresse herangezogen werden, sofern
der Empfänger
bereits Kunde beim Dienstleistungsanbieter ist und keine datenschutzrechtlichen Bedenken
bestehen. Denkbar ist auch, dass zur Zuordnung der Rufnummer zur
Adresse auf andere frei verfügbare
oder kommerzielle Datenbanken zugegriffen wird. Denkbar ist auch,
dass eine extra für
die Zuordnung gedachte Datenbank geschaffen wird, in der sich die
Empfänger
selbst registrieren können. Der
Empfänger
kann dann unterschiedlichen Rufnummern verschiedene Adressen zuordnen,
um selbst steuern zu können,
unter welcher Adresse die Postsendungen zugestellt werden.
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Ein
anderer denkbarer Weg besteht darin, dass der Empfänger über die
bevorstehende Zustellung der Postsendung benachrichtigt wird. Vorzugsweise
erfolgt dies automatisch auf elektronischem Weg, wie beispielweise über SMS
oder durch einen Anruf mit einem Sprachcomputer. Der Empfänger kann
dann auf die Benachrichtigung antworten und selbst eine Adresse
angeben, unter der die Postsendung zugestellt werden soll. Diese
Antwort kann beispielsweise auch per SMS an das Dienstleistungsunternehmen
erfolgen. Denkbar ist auch, dass dem Empfänger die in der Datenbank gespeicherte
Adresse vorgeschlagen wird und der Empfänger diese Adresse entweder
bestätigen
oder ändern
kann. Bevorzugt kommen zur Abwicklung des gesamten Vorgangs elektronische
Systeme zum Einsatz. Allerdings ist es auch denkbar als Backup bei
einzelnen Schritten auf Call-Center
oder dergleichen zurückzugreifen.
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Damit
das Postbeförderungsunternehmen die
Postsendung zustellen kann ist vorzugsweise vorgesehen, dass der
Dienstleistungsanbieter die erforderlichen Daten an das Postbeförderungsunternehmen übermittelt
oder diese zum Abruf bereit hält, beispielsweise
in einer Datenbank. Denkbar ist auch, dass es sich bei dem Dienstleistungsanbieter
selbst um ein Postbeförderungsunternehmen
handelt.
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Weitere
Einzelheiten und vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind
den Unteransprüchen und
der Beschreibung im Übrigen
zu entnehmen.
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Ein
bevorzugtes Ausführungsbeispiel
wird nachfolgend anhand der Zeichnung erläutert. In dieser zeigt die
einzige Figur den schematischen Ablauf der Adressierung und Zustellung
einer Postsendung.
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Nachfolgend
wird zunächst
exemplarisch das Ausführungsbeispiel
geschildert. Daran schließt sich
die Schilderung einiger denkbarer Alternativen und Varianten an.
Hierzu im Einzelnen:
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In
dem in 1 schematisch dargestellten Verfahren kontaktiert
zunächst
im Schritt 1 der Absender einer Postsendung, beispielsweise eines Briefes,
den Dienstleistungsanbieter, bei dem es sich in diesem Fall um ein
Mobilfunkunternehmen handelt.
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Die
Kontaktaufnahme erfolgt im vorliegenden Fall per SMS oder WAP, wobei
als wesentlicher Inhalt eine Rufnummer des Empfängers an das Dienstleistungsunternehmen übermittelt
wird. Bei der Rufnummer kann es sich beispielsweise um die Mobilfunknummer
des Empfängers
handeln.
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Das
Dienstleistungsunternehmen bzw. Mobilfunkunternehmen benachrichtigt
dann im Schritt 2 den Empfänger über den
bevorstehenden Empfang des Briefes. Auch dies kann in diesem Fall über SMS erfolgen,
da als Rufnummer des Empfängers
eine Mobilfunkrufnummer vorliegt.
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Weiterhin
wird im Schritt 2 die Adresse des Empfängers abgefragt. Die Adresse
des Empfängers wird
an das Dienstleistungsunternehmen bzw. Mobilfunkunternehmen übermittelt.
In diesem Fall stimmt der Empfänger
mit der Übermittlung
seiner Adresse implizit dem Postempfang zu.
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Das
Mobilfunkunternehmen kann jetzt in nächsten Schritt 3 dem Absender
einen Freischaltcode übermitteln,
der später
auf dem Brief vermerkt wird.
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Weiterhin
wird im Schritt 3 ein Postbeförderungsunternehmen über den
bevorstehenden Versand der Postsendung informiert. Dabei werden
der Freischaltcode und die Empfängeradresse übermittelt
bzw. zum Abruf bereitgehalten.
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Im
nächsten
Schritt 4 versieht der Absender den Brief mit der Mobilfunknummer
des Empfängers und
dem Freischaltcode des Mobilfunkunternehmens und übergibt
den Brief an das Postbeförderungsunternehmen.
Dieses wiederum stellt den Brief im Schritt 5 an den Empfänger zu
und rechnet in Schritt 6 mit dem Mobilfunkunternehmen ab, das seinerseits die
angefallenen Kosten ggf. zuzüglich
einer Servicepauschale in Schritt 7 dem Absender in Rechnung stellt.
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Die
Abrechnung kann beispielsweise über die
Mobilfunkrechnung des Absenders erfolgen oder auch über eine
separate Rechnung. Diese kann auf alle denkbaren Weisen beglichen
werden. Denkbar ist weiterhin die Abrechnung per MT- oder MO-Billing, Briefmarke
oder Nachnahme.
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Alternativ
zur Übermittlung
der Adresse des Empfängers
an das Mobilfunkunternehmen in Schritt 2 kann diese Adresse auch
aus einer Datenbank entnommen werden. Es ist dann denkbar, dass
der Empfänger über die
bevorstehende Postsendung benachrichtigt und gleichzeitig die in
der Datenbank gespeicherte Empfängeradresse
angezeigt wird. Der Empfänger
kann dann der Zustellung ohne Änderungen
zustimmen oder auch eine alternative Empfangsadresse angeben. Auf
diese Weise ist es beispielsweise möglich, dass der Empfänger die
an ihn gerichtete Postsendung an einem alternativen Aufenthaltsort,
beispielsweise im Urlaub, erhält.
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Vorzugsweise
erfolgt die komplette Kommunikation zwischen dem Absender, dem Mobilfunkunternehmen,
dem Empfänger
und dem Postbeförderungsunternehmen
auf elektronischem Wege, sei es per SMS, WAP, Internet, Intranet
oder in anderer Form.
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Statt
der Mobilfunknummer des Empfängers kann
der Absender natürlich
auch jede andere beliebige Rufnummer des Empfängers angeben, beispielsweise
die Rufnummer eines Festnetztelefons, eine Faxnummer, eine VOIP-Rufnummer,
eine Pager-Rufnummer oder dergleichen.
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Auch
der Einsatz eines Freischaltcodes ist nicht zwingend erforderlich.
Im Prinzip müssen
nur genügend
Informationen vorliegen, um den Absender, den Empfänger und
die Postsendung eindeutig identifizieren zu können. Denkbar ist beispielsweise, dass
zu diesem Zweck die Rufnummer des Absenders, die Rufnummer des Empfängers und
das Datum und/oder die Uhrzeit der Beauftragung festgehalten wird.
Auf diese Weise ließe
sich jede Postsendung eindeutig identifizieren.
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Weiterhin
kann alternativ auf eine Zustimmung des Empfängers und/oder eine Bestätigung der
Empfängeradresse
verzichtet werden. Es ist denkbar, dass der Absender lediglich eine
Rufnummer des Empfängers
auf der Postsendung anbringt und diese direkt abschickt.
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Weiterhin
ist es denkbar, dass es sich bei dem Dienstleistungsanbieter unmittelbar
um ein Postbeförderungsunternehmen
handelt. In diesem Fall könnte
z. B. der Absender einen Brief mit der Rufnummer des Empfängers unmittelbar
an das Postbeförderungsunternehmen übergeben
und die für
die Zustellung erforderliche Gebühr
direkt entrichten, beispielsweise auch per Briefmarke. Das Postbeförderungsunternehmen
würde dann
der Rufnummer des Empfängers
eine Adresse zuordnen und die Zustellung bewirken.
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Weiterhin
ist es denkbar, dass der Absender die Postsendung nicht an den Dienstleistungsanbieter
oder das Postbeförderungsunternehmen übergibt,
sondern die Postsendung bei sich abholen lässt. Dabei könnte auch
für die
Abholung der Postsendung eine Rufnummer des Empfängers eingesetzt werden. Denkbar
ist beispielsweise, dass der Absender per SMS an den Dienstleistungsanbieter,
bei dem es sich wiederum auch unmittelbar um ein Postbeförderungsunternehmen
handeln kann, dieses auffordert, die Postsendung bei ihm abzuholen
und an den Empfänger
zuzustellen. Die SMS müsste
dann zumindest die Rufnummer des Absenders und die Rufnummer des
Empfängers
enthalten. Beispielsweise könnten weitere
Informationen angegeben werden über
die Art bzw. Beschaffenheit der Postsendung, ob eine Abholung gewünscht ist
usw. Weiterhin könnten
auch Informationen über
die gewünschte
Zahlung enthalten sein. Derartige Angaben können natürlich nicht nur per SMS, sondern
auch über
WAP- oder Internet-Portale übermittelt
werden.
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Denkbar
ist weiterhin, dass nicht der Absender, sondern der Empfänger für die Kosten
des Dienstleistungsanbieters und/oder des Postbeförderungsunternehmens
aufkommt, also eine Zahlung per Nachnahme. In diesem Fall ist es
zweckmäßig sich
vor der Entgegennahme der Postsendung sich eine Zustimmung des Empfängers einzuholen.
Dies kann beispielsweise zusammen mit der Einholung der Empfängeradresse
und/oder einer Verifizierung einer gespeicherten Empfängeradresse
erfolgen.
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Sämtliche
der vorstehend aufgeführten
Lösungen
und Lösungsvarianten
gehen übereinstimmend
davon aus, dass anstelle einer herkömmlichen Postanschrift eine
Rufnummer zum Einsatz kommt. Ein Vorteil dieser Lösung besteht
zum einen darin, dass die Rufnummer deutlich kürzer ist als eine vollständige Postadresse.
Zum anderen ist die Rufnummer des Empfängers auch leichter verfügbar als
die vollständige
Postadresse, da diese Angaben in jedem Mobiltelefon gespeichert
sind. Zudem erlaubt diese Art der Adressierung eine Vielzahl an
möglichen
Abrechnungsvarianten. Es kann wie bisher eine Briefmarke auf die
Postsendung aufgeklebt werden oder auch per Nachnahme oder MO- bzw. MT-Billing abgerechnet
werden. Auch die anderen eingangs genannten Zahlungsmethoden können zum
Einsatz kommen. Die Abrechnung wird dadurch deutlich variabler als
bei herkömmlichen
Lösungen.
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Die
gesamte Erfassung und Verarbeitung der anfallenden Daten geschieht
vorzugsweise elektronisch in einer entsprechenden Datenbank. Diese Datenbank
kann beim Dienstleistungsanbieter unterhalten werden. Die für die Zustellung
erforderlichen Daten können
aus dieser Datenbank an das Postbeförderungsunternehmen weitergeleitet
oder diesem zur Verfügung
gestellt werden. Denkbar ist es auch, dass freie, nicht kommerzielle
Datenbanken zum Einsatz kommen, in denen sich weder potenzielle
Empfänger
selbst registrieren und eine oder mehrere Adressen hinterlegen kann.
Sofern ein Mobilfunkunternehmen als Dienstleistungsanbieter zwischengeschaltet
ist, kann dieses Unternehmen natürlich
auch bei entsprechender Zustimmung des Kunden auf die gespeicherten
Vertragsdaten zur Adressierung der Postsendung zurückgreifen,
sofern die gängigen
Datenschutzvorschriften eingehalten werden.