DE4000081A1 - Weichensteuerung fuer ein selbstfahrendes bodenfoerdererfahrzeug - Google Patents
Weichensteuerung fuer ein selbstfahrendes bodenfoerdererfahrzeugInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Weichensteuerung für ein
selbstfahrendes Bodenfördererfahrzeug, das einen Füh
rungsschuh aufweist. Der Führungsschuh greift in eine
Führungsschiene am Boden ein, weshalb das Bodenförderer
fahrzeug zwangsgeführt wird. Der Führungsschuh ist so
gelagert, daß, bezogen auf die Fahrtrichtung, ein seit
liches Verlagern möglich ist. Mittels des seitlich ver
lagerbaren Führungsschuhs kann in Gabelungsbereichen der
Führungsschiene die gewünschte Fahrtrichtung für das Bo
denfördererfahrzeug bestimmt werden.
Es ist bekannt, den Führungsschuh durch Elektromagnete
zu verlagern, die an einer Gabelung neben der Führungs
schiene ausgebildet sind. Dazu werden die Elektromagnete
angesteuert, wenn das Bodenfördererfahrzeug sich dem Ga
belungsbereich nähert. Das Ausbilden von Elektromagneten
mit den zugehörigen Versorgungsleitungen in den Gabe
lungsbereichen erweist sich mitunter als aufwendig, wenn
beispielsweise andere Maschinen ortsfest im Gabelungsbe
reich angeordnet sind.
Es ist deshalb Aufgabe der Erfindung, eine Weichensteue
rung für ein selbstfahrendes Bodenfördererfahrzeug zu
schaffen, die in den Gabelungsbereichen in einfacher
Weise ausbildbar ist.
Die Aufgabe der Erfindung wird durch die Merkmale des
kennzeichnenden Teils des Patentanspruchs 1 gelöst.
Nach der Erfindung werden im Bereich einer Gabelung Ga
belungssignalelemente vorgesehen, die, bezogen auf die
Fahrtrichtung eines Bodenfördererfahrzeuges, der Gabe
lung vorgelagert sind. Die Gabelungssignalelemente wer
den durch Sensorelemente abgetastet, die an dem Boden
fördererfahrzeug ausgebildet sind. D. h. erfindungsgemäß
signalisieren die Gabelungssignalelemente dem Bodenför
dererfahrzeug das Annähern an eine Gabelung und das An
steuern eines Führungsschuhes über Antriebseinheiten
wird zum Bestimmen der Fahrtrichtung in dem Bodenförde
rerfahrzeug selbst vorgenommen.
Erfindungsgemäß ergibt sich damit der Vorteil, daß nur
so viele Steuermechanismen wie Bodenfördererfahrzeuge
vorzusehen sind. Dies wirkt sich insbesondere bei großen
Fahrtstrecken mit vielen Gabelungen aus, da als Gabe
lungssignalelemente z. B. nur aufklebbare Markierungen
erforderlich sind. Die Gabelungssignalelemente sind
folglich leicht anzubringen, zu verändern oder zu vari
ieren. Zusätzlich erfordern die Gabelungssignalelemente
keinen großen Platzbedarf.
Nach der Erfindung sind optisch, induktiv oder kapazitiv
wirkende Sensorelemente vorsehbar, die auf die entspre
chenden Signale der Gabelungssignalelemente ansprechen.
Folglich ergibt sich ein großer Anwendungsbereich, da
auf die verschiedensten Sensorelemente und Gabelungs
signalelemente zurückgegriffen werden kann. Der mechani
sche Steuerungsmechanismus in dem Bodenfördererfahrzeug
kann hierbei unverändert bleiben.
Werden die Gabelungssignalelemente vor und hinter der
Gabelung angebracht, läßt sich dem Bodenfördererfahrzeug
in einfacher Weise signalisieren, daß der Gabelungsbe
reich durchlaufen wurde. Das am Ende der Gabelung ange
ordnete Gabelungssignalelement signalisiert, daß der
Führungsschuh in die Ruheposition zurückgestellt werden
kann.
Ist die Antriebseinheit über eine Schub- und Zugstange
mit dem Führungsschuh verbunden, ergibt sich ein einfa
cher mechanischer Aufbau, wobei zusätzlich eine Rück
stellfeder vorgesehen sein kann, die den Führungsschuh
nach dem Durchlaufen des Gabelungsbereiches in die Ruhe
position bringt. Die Rückstellfeder verringert die Mit
tel, den Führungsschuh in die Ruheposition zurückzuset
zen. Hierzu ist es nur erforderlich, die Antriebsein
heit, bei der es sich beispielsweise um einen Hubmagne
ten, Spindelmotor oder Linearmotor handelt, nicht weiter
mit Antriebsenergie zu versorgen. Das Rückstellen er
folgt dann selbsttätig.
Wird eine Halteeinrichtung vorgesehen, die den ver
schwenkten Führungsschuh für die Zeitdauer arretiert,
damit das Bodenfördererfahrzeug sicher die gewünschte
Fahrtrichtung einnimmt, werden Fehlsteuerungen vermie
den, die das Bodenfördererfahrzeug in eine falsche Rich
tung lenken. Die Halteeinrichtung kann mit den Gabe
lungssignalelementen zusammenwirken, die am Ende der Ga
belung ausgebildet sind. Hierdurch läßt sich in einfa
cher Weise die Freigabe der Halteeinrichtung steuern.
Die Halteeinrichtung kann platzsparend aufgebaut werden,
wenn es sich hierbei um ein elektronisches Zeitglied
handelt.
Wird erfindungsgemäß eine Speichereinrichtung vorgese
hen, die die Antriebseinheiten für den Führungsschuh an
steuert, läßt sich anhand der Anzahl von Gabelungs
signalelementen eine Kursvorgabe an dem Bodenförderer
fahrzeug selbst einprogrammieren. Die Speichereinrich
tung vergleicht hierzu die Signale, die von den Sensor
elementen detektiert werden mit den entsprechend der
Kursvorgabe eingespeicherten Werten. Beispielsweise si
gnalisiert das dritte Gabelungssignalelement der Spei
chereinrichtung, daß das Bodenfördererfahrzeug in eine
rechte Fahrspur umgelenkt werden soll.
Ausführungsformen der Erfindung werden nachfolgend an
hand der Zeichnung näher beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung der Erfindung mit
einer Draufsicht auf ein Bodenfördererfahrzeug,
das in einem Gabelungsbereich angeordnet ist;
Fig. 2 eine Seitenansicht auf Antriebseinheiten zum
Steuern der Fahrtrichtung des Bodenfördererfahr
zeuges nach Fig. 1, und
Fig. 3 eine Draufsicht auf die in Fig. 2 dargestellten
Antriebseinheiten.
In Fig. 1 ist ein Bodenfördererfahrzeug 1 schematisch in
Draufsicht dargestellt, das sich einer Gabelung 3 einer
Führungsschiene 2 nähert. Die Führungsschiene 2, bei der
es sich z. B. um eine Unterflur-Führungsschiene handelt,
gabelt sich nach Fig. 1 in eine rechte Fahrbahn 4 und
eine linke Fahrbahn 5. Beidseitig zu der Führungsschiene
2 sind Gabelungssignalelemente 8 vorgesehen, die dem
Fahrzeug 1 das Annähern an die Gabelung 3 signalisieren.
Die Gabelungssignalelemente 8 können unterschiedliche
Informationen tragen und beispielsweise anzeigen, um
welche Fahrbahn 4, 5 es sich handelt. Je nach Anwen
dungsfall reicht auch ein Signalelement 8 aus, die
Steuerung der Fahrtrichtung des Fahrzeuges 1 zu veran
lassen. Beispielsweise kann es sich bei den Signalele
menten 8 um aufgeklebte Magnetstreifen, optisch oder ka
pazitiv wirkende Markierungen handeln.
Signalelemente 8 werden durch Sensorelemente 9 detek
tiert, die in dem Fahrzeug 1 selbst angeordnet sind und
folglich parallel zu der Führungsschiene 2 mitbewegt
werden. Sobald die Sensorelemente 9 ein Signalelement 8
detektieren, gelangt ein Signal zu der Steuerung 11, die
das detektierte Signal auswertet. Die Steuerung 11 betä
tigt Antriebseinheiten 10, die auf einen Führungsschuh 6
einwirken. Nach Fig. 1 ist der Führungsschuh 6 in einem
Drehpunkt 7, bezogen auf die Fahrtrichtung, seitlich
verschwenkbar gelagert. Bevorzugt ist das vordere Ende
des Führungsschuhs 6 zu einer Spitze 13 geformt. Der
Führungsschuh 6 mit der Spitze 13 bewirkt, daß das Fahr
zeug 1 in der Führungsschiene 2 zwangsgeführt wird. In
den Bereichen der Gabelung 3 bewirkt der Führungsschuh 6
zusätzlich nach dem Verschwenken, daß der Führungsschuh
selbst in die gewünschte Fahrbahn 4, 5 eingleitet. Ist
beispielsweise nur ein Signalelement 8 vorgesehen und
die Steuerung 11 dahingehend ausgelegt, daß das Vorhan
densein eines Signalelementes 8 einem Abzweigen in die
rechte Fahrbahn 4 entspricht, so wird der Führungsschuh
6 durch die Antriebseinheiten 10 in Fig. 1 nach rechts
im Uhrzeigersinn verschwenkt, wenn das Sensorelement 9
das Signalelement 8 detektiert. Ist kein Signalelement 8
vorgesehen, verbleibt der in Fig. 1 gezeigte Führungs
schuh 6 in seiner Position, weshalb das Fahrzeug 1 in
die geradlinige Fahrbahn 5 einfährt. Je nach Anwendungs
fall sind auch mehrere Signalelemente 8 vorsehbar, wenn
die Gabelung 3 mehrere Abzweigungen aufweist. Durch die
Wahl der Sensorelemente 8, die die Position der Spitze
13 des Führungsschuhs 6 bestimmen, läßt sich jede von
mehreren Fahrbahnen sicher kennzeichnen. In dem Fahrzeug
1 kann zusätzlich eine Speichereinrichtung 12 vorgesehen
sein, in der eine Kursvorgabe einprogrammiert ist. Die
Steuerung 11 wertet hierzu die von den Sensorelementen 9
abgegebenen Eingangswerte aus und vergleicht sie mit den
abgespeicherten Werten. Hierzu können die Signalelemente
8 Informationen tragen, um welche Gabelung 3 es sich
handelt. Zusammen mit den abgespeicherten Informationen
läßt sich so die Fahrtroute des Fahrzeuges 1 festlegen.
In den Fig. 2 und 3 ist das Fahrzeug 1 zur verein
fachten Darstellung nicht vollständig abgebildet. Ziffer
2 zeigt eine Seitenansicht auf die Antriebseinheiten 10,
die über eine Schub- und Zugstange 16 an dem Führungs
schuh 6 angreifen. Der Führungsschuh 6, der in Fig. 2 in
einer im Boden 18 eingelassenen Führungsschiene 2 glei
tet, ist über eine Achse 14 und einen Ansatz 15 mit den
Schub- und Zugstangen 16 verbunden. Die Antriebseinhei
ten 10 sind beidseitig zu dem Führungsschuh 6 angeord
net, weshalb sich ein symmetrischer Aufbau ergibt. Zwei
Antriebseinheiten 10 werden vorgesehen, wenn es sich um
beispielsweise schwere Fahrzeuge 1 handelt, wobei hier
zum Verschwenken des Führungsschuhs 6 die eine An
triebseinheit 10 eine Schubkraft und die andere An
triebseinheit 10 eine Zugkraft ausüben kann. Gegebenen
falls reicht auch eine Antriebseinheit aus. Wie in den
Fig. 2 und 3 dargestellt, kann das Zurückführen des
Führungsschuhs 6 in die Ruheposition durch Rückstellfe
dern 17 erfolgen, die auf die Schub- und Zugstangen 16
aufgeschoben sind und an dem Ansatz 15 angreifen. Damit
der Führungsschuh 6 nach dem Verschwenken für eine ge
wisse Zeitdauer seine Position beibehält, damit die
Spitze 13 sicher in die gewünschte Fahrbahn 4, 5 ein
fährt, wird bevorzugt eine Halteeinrichtung (nicht dar
gestellt) vorgesehen. Die Halteeinrichtung kann bei
spielsweise durch ein Zeitglied bestimmt werden, das in
der Steuerung 11 ausgebildet ist.
Claims (8)
1. Weichensteuerung für ein selbstfahrendes Bodenförde
rerfahrzeug, das einen Führungsschuh aufweist, der in
eine Führungsschiene am Boden eingreift und der, bezogen
auf die Fahrtrichtung, seitlich verlagerbar ist, dadurch
gekennzeichnet, daß im Bodenbereich Gabelungssignalele
mente (8) vorgesehen sind, die einer Gabelung (3) der
Führungsschiene (2) vorgelagert sind, und daß das Boden
fördererfahrzeug (1) Sensorelemente (9) aufweist, die
den Führungsschuh (6) über Antriebseinheiten (10) an
steuern.
2. Weichensteuerung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Sensorelemente (9) optisch, induktiv
oder kapazitiv wirkende Sensoren sind, die auf zugehö
rige Signale der Gabelungssignalelemente (8) ansprechen.
3. Weichensteuerung nach Anspruch 1-2, dadurch gekenn
zeichnet, daß an einer Gabelung (3) bezogen auf die
Fahrtrichtung des Bodenfördererfahrzeuges (1) Gabelungs
signalelemente (8) hinter der Gabelung (3) angeordnet
sind.
4. Weichensteuerung nach Anspruch 1-3, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Antriebseinheit (10) über eine Schub-
und Zugstange (16) mit dem Führungsschuh (6) verbunden
ist.
5. Weichensteuerung nach Anspruch 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Schub- und Zugstange (16) eine Rück
stellfeder (17) aufweist.
6. Weichensteuerung nach Anspruch 1-5, dadurch gekenn
zeichnet, daß eine Halteeinrichtung vorgesehen ist, die
den verschwenkten Führungsschuh (6) für die Dauer der
Gabelungsdurchfahrt in richtungsweisender Verschwenkpo
sition arretiert.
7. Weichensteuerung nach Anspruch 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Halteeinrichtung ein elektronisches
Zeitglied ist, das die Antriebseinheiten (10) ansteuert.
8. Weichensteuerung nach Anspruch 1-7, dadurch gekenn
zeichnet, daß eine Speichereinrichtung (12) für die
Kursvorgabe des Bodenfördererfahrzeuges (1) vorgesehen
ist, die die Antriebseinheiten (10) für den Führungs
schuh (6) ansteuert.
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