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Gaserzeuger für ein Fahrzeug. Die Erfindung betrifft einen insbesondere
zum Antrieb von Fahrzeugen, wie Kraftwagen und Motorboote, dienenden Gaserzeuger,
der mit einer von der das Fahrzeug antreibenden Gasmaschine bewegten Steuerungseinrichtung
versehen ist. Die Erfindung gibt eine besonders vorteilhafte Antriebsanordnung der
Einzelvorrichtungen des Gaserzeugers an, die z. B. die Zufuhr.des Brennstoffes,
die Durchrüttelung des Brennstoffbettes, die Wasserzuführung zum Vorwärmer, Verdampfer
und Wäscher, die Austragung der Asche usw. bewirken. Nach de; Erfindung wird von
einer von der Gasmaschine angetriebenen Hauptwelle eine Nebenwelle angetrieben,
die mittels unrunder Scheiben die Roststäbe des Rostes rüttelt, sowie mittels Kurbel
einerseits die Wasserpumpe für den Vorwärmer und Verdampfer antreibt und anderseits
durch eine Schubstange dieBrennstofförderschneckeweiterschaltet. In ähnlicher Weise
kann gleichzeitig von der Nebenwclle der Antrieb der umlaufenden Ascheauslaßvorrichtung
erfolgen, während die Umlaufpumpe des Gaswäschers von der Hauptwelle angetrieben
werden kann. Durch die vorliegende Antriebsanordnung wird eine besonders gedrungene
Bauart eines vollständig selbsttätig arbeitenden Gaserzeugers erzielt, so daß die
Größe und das Gewicht desselben im Verhältnis zu seiner Leistungsfähigkeit erheblich
herabgesetzt wird.
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Auf den Zeichnungen ist der Erfindungsgegenstand dargestellt, Abb.
i ist eine schematische Darstellung der Gesamtanordnung der vollständigen Anlage.
Abb. 2 ist ein Aufriß des Gaserzeugers, teilweise im Schnitt gezeichnet. Abb.3 ist
eine Ansicht, rechtwinklig zu Abb. 2. Abb. q. ist ein Grundriß des Rostes. Abb.
5 ist eine Ansicht der Rostbalken und der Wellen. Abb. 6 ist eine Vorderansicht
eines mit dem Gaserzeuger ausgerüsteten Fahrzeuges.
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In Abb. i ist i der Gaserzeuger, 2 der Wasservorwärmer und Gaskühler
und 3 der
Gasreiniger. Die Hauptwelle q. wird von der Maschine angetrieben,
welcher der Gaserzeuger Gas zuführt, oder der Antrieb kann auch von irgendeiner
anderen Kraftquelle aus erfolgen. Die Welle q. treibt die umlaufende Pumpe 5 an.
Die Pumpe 5 führt durch. das Rohr 3 a Wasser dem Skrubber 3 zu, welcher zum Waschen
und Reinigen des aus dem Gaserzeuger kommenden Gases dient, von wo es durch das
Rohr 3 b der Kammer 2,1 unterhalb des Wasservorwärmers 2 zugeführt wird. Das Wasser
wird alsdann von der Kammer 2 " zurück durch das Rohr 2 b nach der Pumpe geführt,
wodurch der Kreislauf geschlossen ist. Die Kammer 2 ist eine Fortsetzung des Rohres
14,1, das jedoch mit einem konzentrisch dasselbe umgebenden Wassermantel versehen
ist. Die Kammer 2 a ist von bekannter Bauart, sie" stellt einen Sammelraum für das
aus dem Skrubber 3 fließende Wasser dar.
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Als Brennstoff wird vorzugsweise Anthrazitkohle, sogenannte Anthrazitbohnen,
benutzt. Bei Inbetriebsetzung des Gaserzeugers wird der luftdicht aufgeschraubte
Deckel z3 geöffnet und auf den Roststäben 9 ein Feuer angemacht. Nachdem das Feuer
durch die Öffnung 13a angezündet worden ist, wird der Deckel über dieser Öffnung
geschlossen, und ein von Hand angetriebener Ventilator (siehe Abb. 3) treibt Luft
durch das Rohr 14.b in den Aschenkasten 16, und zwar durch ein Rohr, das durch einen
Hahn 28a geschlossen werden kann. Wenn das Feuer hell brennt, wird der Deckel 13
geschlossen und festgeschraubt und der Probierhahn 2o geöffnet, während der Ventilator
noch immer in Tätigkeit ist. Das aus dem Hahn 2o ausströmende Gas wird mittels eines
Lichtes geprüft, und sobald es befriedigend brennt, wird der Hahn 2o geschlossen
und die Maschine, welcher das Gas durch die Anlage iugeführt wird, wird alsdann
in Gang gesetzt.
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Wie aus den Abb.2 bis 5 ersichtlich ist, wird von der Hauptwelle q.
weiter vermittels einer Schnecke 6 und eines Schneckenrades 6a eine Nebenwelle 7
angetrieben, die mit Schubscheiben 8 versehen ist, auf welchen vermittels vorstehender
Arme ga die Roststäbe 9 ruhen. Die Roststäbe 9 sind zusammenhängend als ein Segment
des kreisförmigen Rostes ausgebildet (Abb. q.). Sämtliche Rostbalkensegmente sind
mit einem Ansatz 9 b (Abb. 5) versehen. Die Roststäbe sind um die feste Welle io
schwingbar. Jede Schubscheibe 8 ist um 6o' gegen die benachbarte versetzt, so daß
bei der Drehung der Welle 7 die Rostbalken nacheinander gerüttelt werden, wodurch
der Brennstoff innerhalb des Gaserzeugers in ständiger Bewegung gehalten wird.
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An dem entgegengesetzten Ende der die Schubscheiben tragenden Welle
7 ist eine Kurbel 12 befestigt. Diese Kurbel ist mit einem Kurbelzapfen 12 a versehen,
welcher in einem radialen Schlitz des Kurbelarmes eingestellt werden kann, derart,
daß der Hub von Null bis zu seiner äußersten Grenze einstellbar ist. Der Kurbelzapfen
i2a treibt den Plunger der Pumpe i2 b an. Die Aufgabe dieser Pumpe besteht darin,
Wasser durch das Rohr 12e über den Wassermantel des Vorwärmers 2 und durch die Leitung
i 2,i in den K essel 14 zu fördern. Der Kurbelzapfen 12 @' ist so angeordnet, daß
er erforderlichenfalls in seiner Stellung zur Kurbel 12 verändert werdrn kann, während
der Gaserzeuger im Betrieb ist.
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Auf dem gleichen Ende der Querwelle 7, das das Schneckenrad 6 a trägt,
befindet sich ein anderer Kurbelarm 15. Der Zapfen 15-1 dieser Kurbel ist ebenfalls
mit Bezug auf den Kurbelhub einstellbar. Die Kurbel 15 treibt mittels einer Stange
17a und eines Sperrades 17b eine Förderschnecke 17 an, die zur Zuführung des Brennstoffes
aus einem Barüberliegenden Trichter dient. Die Kurbel 15 treibt ferner mittels einer
Stange 21, eines Sperrad(s i9 und einer Welle iga eine Ascheentleerungsvorrichtung
18 an, welche auf dem Boden des Aschenkastens 16 angeordnet ist. Der Ascheentleerer
besteht aus einem zylindrischen Gehäuse 18, welches sich unter dem Aschenkasten
befindet und eine Öffnung 18a besitzt, die in Verbindung mit dem Aschenkasten 16
steht und ferner mit einer Entleerungsöffnung i8b am Boden des Zylinders versehen
ist.
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Eine hohle zylindrische Hülse i8t läuft innerhalb des Zylinders 18
um, und wenn die Öffnung dieser Hülse die Öffnung 18#, des Zylinders überdeckt,
kann die Asche aus dem Aschenkasten in die Hülse fallen. Während des Umlaufs der
Hülse gelangt ihre Öffnung genau über die Öffnung i8b in dem Boden des Zylinders,
wodurch die Asche unter luftdichtem Abschluß entleert wird. Durch Veränderung des
Hubes des Kurbelzapfens in der Kurbel 15 und ebenfalls durch Veränderung der Stellung
der Verbindungsstangen 21 und 17a an den Sperrhebeln ist es möglich, die Geschwindigkeit
der Zuführung des Brennstoffes und der Acheentleerung beliebig zu ändern.
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Während des Betriebes wird Luft durch die Saugung der Maschine durch
das Rohr 14a in den Kessel 14 gezogen (Abb. 2). Die Luft streicht über die Oberfläche
des in dein Kessel befindlichen Wassers und wird mehr oder weniger mit Wasserdampf
gesättigt. Die Mischung von Luft und Wasserdampf strömt dann durch das Rohr 1q.b
in den Aschenkasten 16. Alsdann strömt das Gemisch aufwärts durch die Roststäbe
und durch das Feuerbett hindurch. Die Gase gelangen über die Öffnung 4. @ durch
das Rohr 14#l zu dem
Gaskühler und Speisewasservorwärmer 2 und weiter
durch das Rohr 3 b in den Reiniger 3. Die gereinigten und gewaschenen Gase gelangen
alsdann durch das Rohr 3 c zur Maschine.
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Das Wasser im Kessel 14 wird auf einem bestimmten Höhenstand durch
das Hebemohr 24 gehalten. Die Rohre, welche das Wasser nach und von dem Kessel führen,
sind mit ihren Enden so nahe wie möglich an den Mittelpunkt des Kessels herangeführt,
so daß der Wasserspiegel wenig gestört wird, wenn der Gaserzeuger nach irgendeiner
Richtung schräg gestellt wird. Das überlaufende Wasser gelangt mittels eines Trichters
25 in den ringförmigen Kanal 26, der in der Bodenplatte des Aschenkastens
ausgebildet ist. Der ringförmige Kanal 26 ist mit Asbestbändern oder ähnlichem Stoff
ausgefüllt, welcher das Wasser aufsaugt und seinen Verlust verhindert, wenn der
Gaserzeuger in schräge Stellung kommt. Die von den Roststäben ausströmende Hitze
verdampft dieses Wasser und macht es für die Gasbildung nutzbar.
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Die entsprechend der Geschwindigkeit der Gasmaschine gerüttelten Roststäbe
halten das Feuer stets frei von Asche und in gutem Zustand, so daß dasselbe plötzlichen
MehrLeanspruchungen gewachsen ist. Die Wasserzuführung zum Kessel 14 wird ebenfalls
im Verhältnis zur Geschwindigkeit der Welle q. aufrechterhalten ; durch Veränderung
des Hubes des Kurbelzapfens in dem Kurbelarm 12 kann mehr oder weniger Wasser geliefert
werden, um plötzlichen Ansprüchen zu entsprechen, z. B. auf Steigungen.
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Die zur Zuführung des Brennstoffes dienende Förderschnecke 17 und
die Vorrichtung zur Ascheentleerung werden ebenfalls mit einer Geschwindigkeit angetrieben,
die der Geschwindigkeit der Welle 4 entspricht, so daß diese Vorrichtungen entsprechend
schnell wirken.
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Gemäß Abb. 6 ist der Gaserzeuger auf der einen Seite derMaschine 31
oder der die Maschine umschließenden Haube aufgestellt, und der Wasservorwärmer
2 und der Reiniger 3 sind auf der andern Seite der Maschine angeordnet. Die Welle
4 wird durch ein Kettenrad 4a und eine Kette .4 b angetrieben, welche mit dem Kettenrad
3111 auf der Maschinenwelle verbunden ist. Der Gaserzeuger befindet sich unmittelbar
vor dem Fahrer, und die ganze Anlage ist an der Maschine dicht zusammengebaut, so
daß sich sehr kurze Längen der Verbindungsrohre ergeben. Das Rohr 3 c ist mit dem
Rohr 32 verbunden, welches das Maschinendrosselventil enthält. Der Kühler 33 ist,
ebenso wie die Maschine, strichpunktiert gezeichnet.
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Es wird noch bemerkt, daß in dem Gaserzeuger das Feuerbett im Vergleich
zum Durchmesser verhältnismäßig niedrig ist. Hierdurch wird weniger Rückdruck auf
die Saugung der Maschine erzeugt und erreicht, daß das Feuer hell brennt.
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Bei den bisher gebräuchlichen Gaserzeugern war der Betrieb derselben
hauptsächlich durch die Saugung der Maschine allein beeinflußt, und da eine große
Menge Brennstoff vorhanden war, durch welche die Gase hindurchgesaugt werden mußten,
trat infolge des beträchtlichen Rückdruckes auf den Kolben ein Kraftverlust ein,
so daß am Ende des Saughubes ein so beträchtlicher Unterdruck im Zylinder der Maschine
entstand, daß keine volle Gasmischung in den Zylinder gelangen konnte. Bei der vorliegenden
Anordnung dagegen ist zu allen Zeiten ein kleines und verhältnismäßig flaches Brennstoffbett
vorhanden. Da der Widerstand gegen den Durchzug des Gases verringert ist, so tritt
-viel weniger Unterdruck in -dem Saugrohr auf und dementsprechend kann eine viel
größere Kraftleistung von der Maschine erzielt werden.