DE39769C - Vorrichtung zum Verhindern des Schleuderns der Lokomotivtreibräder - Google Patents
Vorrichtung zum Verhindern des Schleuderns der LokomotivtreibräderInfo
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Classifications
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B61—RAILWAYS
- B61C—LOCOMOTIVES; MOTOR RAILCARS
- B61C15/00—Maintaining or augmenting the starting or braking power by auxiliary devices and measures; Preventing wheel slippage; Controlling distribution of tractive effort between driving wheels
- B61C15/08—Preventing wheel slippage
- B61C15/10—Preventing wheel slippage by depositing sand or like friction increasing materials
- B61C15/105—Preventing wheel slippage by depositing sand or like friction increasing materials with gravity activated sanding equipment
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- Mechanical Engineering (AREA)
- Friction Gearing (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 2O: Eisenbahnbetrieb.
Fatentirt im Deutschen Reiche vom 12. September 1886 ab.
Bekanntlich tritt bei Lokomotiven, soweit dieselben Adhäsionsmaschinen sind, im allgemeinen
der Uebelstand zu Tage, dafs dieselben bei ungünstiger Witterung, sowie beim Einfahren
in Tunnels und in Curven, sobald ihre volle Zugkraft in Anspruch genommen wird, zu schleudern anfangen, d. h. die Triebräder
gleiten auf den Schienen, ohne dafs sich die Maschine selbst der Umdrehung dieser entsprechend
vorwärts bewegt.
Dem Maschinenführer stehen, um das Schleudern zu verhindern, zwei Mittel zu Gebote,
und zwar erstens das Sandstreuen auf die Schienen, und zweitens das Schliefsen der
Dampfeinströmung nach dem Cylinder.
Durch vorliegende Vorrichtung soll selbstthätig sofort bei Beginn des Schleuderns sowohl
der Dampfeintritt in den Cylinder abgesperrt als auch Sand auf die Schienen gestreut
werden. Dieselbe besteht in der Verbindung eines der Triebräder mit einem Laufrad durch
einen eingeschalteten Apparat, welcher, sobald infolge des Schleuderns eine Differenz in der
Umdrehungsgeschwindigkeit des Triebrades dem Laufrad gegenüber entsteht, selbstthätig den
Dampfzutritt absperrt und den Sandbehälter öffnet.
Auf der in dem Lager A, Fig. 4, liegenden Welle B befinden sich die Kettenrollen E
und F, welche mit den Muffen C und D in Verbindung stehen. Die Kettenrolle E besteht
mit der Muffe D aus einem Stücke und läuft lose auf der Welle B.
An der Muffe C dagegen befindet sich die Scheibe G, welche mit den Sperrzähnen H
versehen ist. Die Kettenrolle F besteht mit der Hülse J, welche den Zahnkranz H und
die Scheibe G einschliefst, aus einem Stück. Im Innern der Hülse befindet sich die Stahlbandfeder
Q, die bei S an die Hülse angenietet ist und den Rand der Scheibe G bis auf ein kleines Stück umgiebt. Das freie Ende
der Feder Q. ist mit dem seitlich über den Rand der Scheibe G vorstehenden, gezahnten
Sperrplättchen R versehen, dessen Zähne durch die Feder 0 in die Zähne des Zahnkranzes H
hineingedrückt werden.
Der Rand der Muffen C und D ist kein ebener, sondern ein wellenförmiger, so dafs
die Muffen, wie aus der Zeichnung ersichtlich, gegenseitig im Eingriff stehen.
Um die Ausschaltung des Apparates beim Rückwärtsfahren herbeizuführen, ist am Sperrplättchen
R eine Leiste N angebracht, deren unteres Ende sich auf den auf der Welle B
sitzenden Konus L stützt, welch letzterer durch das Rohr M mit dem Umsteuerungshebel P in Verbindung gebracht ist. Infolge
dieser Verbindung wird beim Umsteuern der Konus L nach rechts geschoben, wobei er
die Leiste N mit dem Sperrplättchen R in die Höhe drückt, infolge dessen letzteres aufser
Eingriff mit dem Zahnkranz H kommt, so dafs nunmehr der Apparat ungehindert rückwärts
laufen kann.
Der Apparat functionirt in folgender Weise:
Die Kettenrolle E wird von dem Triebrad T aus in Umdrehung gesetzt, und zwar ist diese
Umdrehung eine etwas langsamere als die der Kettenrolle F mit der Hülse /, welche von
dem eingeschalteten Laufrad B aus ihre umdrehende Bewegung erhält. Bei Beginn des
Schleuderns behält nun das Laufrad die Geschwindigkeit
bei, während das Triebrad die Geschwindigkeit (Tourenzahl) infolge des Schleuderns
vergröfsert und infolge dessen die Rotation (Geschwindigkeit) des Laufrades überholt,
was aber nicht vollständig vorkommen kann, weil sich die beiden vom Triebrad getriebenen
Muffen in J sperren und folglich aus einander rücken und hierdurch eine seitliche
Verschiebung der Welle B hervorrufen. Da letztere nun durch Hebelübersetzung mit
der Drosselklappe und mit dem Verschluss des Sandkastens in Verbindung steht, so wird durch
diese Bewegung auf der einen Seite die Dampfeinströmung in den Cylinder abgesperrt und
auf der anderen Seite der Sandbehälter geöffnet, so dafs aus diesem Sand auf die Schienen
fallen kann.
Eine zweite Ausführung des Apparates ist in den Fig. 8 und 9 zur Darstellung gebracht.
Auf der in dem Lagert1 liegenden Welle Bx
befinden sich neben den Kettenrollen E1 und F1
die konischen Zahnräder -R und R1, welche, wie aus der Zeichnung ersichtlich, tief ausgehöhlt
eine Art Hülsen bilden. Das konische Rad R steht mit der Kettenrolle E1 und das
konische Rad Rx mit der Kettenrolle F1 in
Verbindung. Die Kettenrolle E1 wird von dem Laufrad aus, dagegen die Kettenrolle .F1
von dem Triebrad aus in Umdrehung gesetzt.
Die Räder R und R1 stehen mit dem zwischengeschobenen
konischen Rad C1 im Zahneingriff. Letzteres befindet sich auf der in dem
Bügel jD1, welches das Rad R in Form eines
Ringes umgreift, gelagerten Achse G1. Auf derselben Achse G1 befinden sich ferner die
Muffen M1 und Af2, welche auf ihren inneren,
gegenüberliegenden Seiten mit Zähnen versehen sind und so mit einander im Eingriff stehen,
da von der auf der Achse G1 angebrachten, zwischen dem konischen Rad C1 und der auf
derselben Achse in Nuth und Feder verschiebbaren, aber nicht um diese drehbaren Muffe M1
gelagerten Spiralfeder/ Druck auf letztere ausgeübt wird.
Die Zähne beider Muffen sind so angeordnet, dafs bei einer Umdrehung der Muffe M1 von
rechts nach links die Zähne derselben einfach über'die Zähne der um die Achse G1 drehbaren
unteren Muffe Af2 hinweggleiten, so dafs die letztere unbeeinflufst von der Umdrehung
der Muffe Af1 bleibt. Dreht sich dagegen die obere Muffe Af1 von links nach rechts, so
legen sich die Zähne derselben vor die Zähne der Muffe Af2, wodurch letztere zur Mitumdrehung
gezwungen wird.
Wie schon bemerkt, ist die Muffe Af2 auf
der Achse G1 lose drehbar und mit einem Daumen d versehen, welch letzterer sich gegen
den auf der in ihren Lagern verschiebbaren Welle B1 fest angebrachten Ring r legt.
Das konische Rad C1 ist auf die in ihren Lagern drehbare Achse G1 fest aufgekeilt.
Dieser Apparat functionirt nun in folgender Weise:
Macht das Triebrad , und das Laufrad die gleiche Tourenzahl, so haben auch die Kettenrollen
E1 und F1 und mit diesen also auch
die Zahnräder R und R1 die gleiche Umdrehungsgeschwindigkeit,
so dafs das zwischen den Rädern R und R1 liegende konische Zahnrad
C die Umdrehung dieser Räder um die Welle B1, ohne sich selbst zu bewegen, mitmacht.
Ist dagegen die Geschwindigkeit des Laufrades eine etwas bedeutendere als die des
Triebrades, so überträgt sich diese auch in gleichem Verhältnifs auf die Kettenrollen J?1
und f1 bezw. auf die Zahnräder R und R1.
Da diese sich also jetzt nicht mit gleicher Geschwindigkeit um die Welle B1 drehen, so
wird durch das Rad R das konische Rad C1 und mit diesem die Achse G1 und die Muffe M1
zu einer Drehung von rechts nach links veranlafst, bei welcher die Zähne der Muffe M1
über die Zähne" der Muffe M2 hinweggleiten, so dafs letztere unbeeinflufst von der Bewegung
des konischen Rades C1 bleibt.
Der dritte mögliche Fall, und dieser tritt bei Beginn des Schleuderns ein, ist der, dafs
das Triebrad die Geschwindigkeit des Laufrades überholt, infolge dessen auch die Umdrehungsgeschwindigkeit
des Rades R1 eine gröfsere als die des Rades R wird, so dafs sich jetzt das
konische Rad C1 mit der Achse G1 und der Muffe M1 von links nach rechts dreht. Die
Zähne der Muffe M! legen sich hierbei aber
vor die Zähne der Muffe Af2, so dafs auch diese jetzt die Drehung des Rades C1 mitmachen
mufs, wobei dann der an der Muffe Ai2
angebrachte Daumen d gegen den Ring r drückt und s'o die Welle U1 von links nach rechts
verschiebt. Letztere steht nun in derselben Weise, wie schon besprochen, durch Hebelübersetzung
mit der Drosselklappe und mit dem Verschlufs des Sandkastens in Verbindung, so dafs durch diese Verschiebung der Welle
auf der einen Seite die Dampfeinströmung in den Cylinder abgesperrt und auf der anderen
Seite der Sandbehälter geöffnet wird.
Wie in der Zeichnung angenommen, kann behufs Umsteuerung in derselben Weise, wie
beschrieben, auch noch eine zweite Welle G1 mit konischem Rad C1 und Muffen Af1 und Ai2
angebracht werden. Die Umsteuerung erfolgt durch einen Steuerungshebel, welcher mit der
auf der Welle B verschiebbaren Hülse V in Verbindung gebracht ist. Auf letzterer befindet
sich eine nach beiden Seiten konisch zulaufende Scheibe W, durch welche, je nachdem man
dieser mittelst des Steuerungshebels Stellung giebt, das eine oder das andere Muffenpaar
Claims (1)
- M1M2 in oder aufser Eingriff mit einander gebracht wird.Patenτ-Anspruch:Ein Apparat zur Verhinderung des Schleuderns der Lokomotive durch Benutzung der durch dieses Schleudern hervorgerufenen Umdrehungsdifferenz zwischen Triebrädern und Laufrädern, bestehend aus der durch Ketten-, Seil- oder Riementransmission bewirkten Verbindung des Triebrades T einer Lokomotive mit einem von dem Lokomotivmotor nicht direct getriebenen Rad B durch einen Apparat in der Weise, dafs entweder:
a) die Rotation des Laufrades B auf die Muffe E des Apparates (Fig. 4) und die des Triebrades T auf die Muffe F desselben Apparates übertragen wird, oderb) die Rotation des Laufrades B auf das Zahnrad E1 des Apparates (Fig. 8) und die Rotation des Triebrades T auf das Zahnrad F1 desselben Apparates übertragen wird, undc) die durch diese Verbindung bei einer Differentialgeschwindigkeit zwischen Lauf- und Triebrad hervorgerufene verschiebende Bewegung durch Hebel, Stangen oder dergleichen einerseits auf die Verschlufsklappe des Sandkastens zum Oeffnen demselben, andererseits auf die Drosselklappe D, Fig. 1, oder den Schieber zur Regulirung des Dampfeinlasses übertragen wird.Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
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