DE396209C - Verfahren zur Herstellung von Sprengmitteln - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Sprengmitteln

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DE396209C
DE396209C DEST36253D DEST036253D DE396209C DE 396209 C DE396209 C DE 396209C DE ST36253 D DEST36253 D DE ST36253D DE ST036253 D DEST036253 D DE ST036253D DE 396209 C DE396209 C DE 396209C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C06EXPLOSIVES; MATCHES
    • C06BEXPLOSIVES OR THERMIC COMPOSITIONS; MANUFACTURE THEREOF; USE OF SINGLE SUBSTANCES AS EXPLOSIVES
    • C06B43/00Compositions characterised by explosive or thermic constituents not provided for in groups C06B25/00 - C06B41/00

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Verfahren- zur Herstellung von Sprengmitteln. Es wurde die überraschende Beobachtung gemacht, daß man Sprengmittel vorteilhaft in der Weise herstellen kann, daß man Alkaämetalle oder Erdalkalimetalle oder Gemische oder geeignete Legierungen, wie Amalgame derselbenmit organischen Halogenverbindungen, oder reit anorganischen Halogenverbindungen, soweit sie nicht Haloidsalzcharakter haben, oder auch mit organischen oder anorganischen Sauerstoff- oder Schwefelverbindungen, soweit sie nicht der Gruppe der Metalloxyde oder Metallsulfide angehören, oder auch mit Verbindungen, welche zwei oder mehrere der angeführten Elemente (Halogen, Sauerstoff, Schwefel) nebeneinander enthalten, oder schließlich auch mit Mischungen der genannten Verbindungen unter sich oder mit andern Körpern zusammenbringt.
  • Von den »Alkali- bzw. Erdalkalimetallen stehen im allgemeinen die elektropositiveren betr. Wirksamkeit an erster Stelle; so ergibt z. B. das Kalium mit den oben umschriebenen Verbindungen Ladungen, die gegen Einwirkungen, wie z. B. Stoß, Schlag, eine Stichflamme; elektrische Zündung, empfindlicher sind als die entsprechenden Kombinationen mit Natrium, ebenso das Barium empfindlichere Ladungen als die weniger elektropositiven Metalle der Erdalkaligruppe. Ganz besonders leicht zur Detonation zu bringende Ladungen ergeben sich im allgemeinen - bei -der Verwendung der flüssigen Kalium-Natrium-Legierung.
  • Von anorganischen Halogenverbindungen kommen beispielsweise in Betracht die Verbindungen aller Metalloide mit- Halogen, so vor allem die Halogenderivate des Schwefels, des Phosphors, Siliziums, Arsens und Antimons, ferner Säurechloride, wie Phosphoroxychlörid, Nitrosylchlorid. Manche dieser Verbindungen können mit Alkalimetall, z. B. Kalium, schon spontan unter Explosion reagieren, andere reagieren langsam ohne Explosion, wieder andere werden in der Kälte überhaupt nicht angegriffen. In allen Fällen erfolgt jedoch eine Detonation, wenn die Reaktion zwischen Alkalimetall und Halogenderivaten auf geeignete Weise, z. B. durch Stoß oder Schlag, elektrische Zündung u. dgl., eingeleitet wird.
  • Versuche, -Körper, wie Sulfurylchlorid, Thionylfluorid;= Chlorschwefel, Phosphortrichlorid und---Siliziumfluorid, auf- Natrium einwirken zu lassen; sind aus der Literatur bereits bekannt (vgl. Gmelin-Kraut. Handbuch der anorganischen Chemie, 7. Aufl. Band 2, t, xgo6, Seite 279, Zeile 15, =4, 1r von unten, sowie Seite 2$o, Absatz z, Zeile 6 von unten). - Soweit hierbei überhaupt Einwirkung stattfand, geschah dies in einer Weise, nach der nicht zu erwarten war, daß solche Körper, mit Alkalimetallen zusammengebracht, als Sprenä mittel verwendet werden können. Von den organischen Halogenverbindungen kommen b2ispielsweise- in-Frage -. Polyhalogenverbindungen des Methans, Äthans, Propans, Äthylens, Azetylens, - Benzols oder Naphthalins. Im allgemeinen detonieren die Ladungen mit den elektronegativeren Chlorderivaten etwas stärker als diejenigen mit den entsprcchenden Jodderivaten.
  • Die Polyhalogenderivate des' Methans, insbesondere Tetrachlorkohlenstoff oder Chloroform, ebenso die Polyhalogenderivate des Äthans oder Äthylens ergeben beispielsweise mit Kalium oder hauptsächlich mit Kalium-Natrium Ladungen, welche solche- mit den bisher bekannten Treibmitteln an Empfindlichkeit weit übertreffen. So können z. B. Kalium-Natrium-Legierungen, die mit einem dieser Halogenderivate überschichtet sind, schon beim Fallen aus x bis z m Höhe stärk detonieren. Bei anderen Ladungen, z. B. Tetrachlorkohlenstoff neben Natrium, bedarf es zur Auslösung der Detonation stärkerer Einwirkungen.
  • Ähnlich wie die Halobenverbindungen verhalten sich auch Sauerstoff- und Schwefelverbindungen, soweit sie nicht Metalloxyd-. oder' Metallsulfideigenschaften haben.
  • Von Verbindungen dieser Reihe seien unter anderen genannt: Kohlendioxyd,Schwefeld_ioxyd,-Schwefeltrioxyd, Schwefelkohlenstoff, ferner sauerstoffreiche- organische Verbindungen, wie z. B. Oxalester.
  • Entsprechend dem weniger elektronegativen Charakter des Sauerstoffs und des Schwefels im Vergleich zu den Halogenen ist die Detonation hier meist nicht so stark wie bei den entsprechenden Halogenderivaten und erfolgt auch erst bei stärkerer Einwirkung.
  • Dagegen reagiegn natürlich ganz besonders leicht stark endotherme Sauerstoffverbindungen, besonders die Derivate des Stickstoffs, wie z. B. Stickstoffdioxyd, und die organischen Nitroderivate, die Ester der Salpetersäure und der salpetrigen Säure: als Nitromethan, Nitrobenzol, Äthylnitrat, Äthylnitrit, Nitroglyzerin, vor allem auch die organischen Polynitroverbindungen, endlich auch Halogennitroverbindungen, wie z. B. Chlorpikrin oder aromatische Halogenverbindungen. AuchhiersindLadungen, bestehend aus Alkalimetallen neben den genannten Nitroverbindungen möglich, bei denen zur Einleitung der Detonation Einwirkungen genügen, die für die Detonation der reinen Körper nicht hinreichen würden.
  • Von halogenhaltigen Sauerstoff- bzw.Schwefelverbindungen bzw. allgemeinen Verbindungen, welche zwei oder mehrere der angeführten Elemente (Halogen, Sauerstoff, Schwefel) enthalten, seien genannt: Säurehaloide, halogenierte Säurehaloide, ferner Sulfurylchlorid, Thiophosgen, Kohlenoxysulfid.
  • Anschließend an die vorstehend genannten Verbindungen aus mehreren Elementen kämen dann auch noch in Betracht Körper, welche als Anion eine endotherme Metalloidsauerstoffverbindung enthalten, wie die Chlorate, Perchlorate, Nitrate, Nitrite. S:e liefern Ladungen, die gegen Einwirkungen, wie Stoß oder Schlag u. dgl, sehr empfindlich sind. Sie können auch in Mischungen, sei es unter sich, sei es mit organischen Substanzen, z. B. -in Form der verschiedenartigsten Nitrat- und Chloratsprengstoffe; Verwendung finden.
  • Man hat also die Möglichkeit, eine sehr groPe Reihe geeigneter Sprengladungen herzustellen. Da die verschiedenartigsten Verbindungen von Alkalimetallen oder Erdalkalimetallen verwendet werden können, so lassen sich Ladungen von dem verschiedensten Energiegehalt und einer stark unterschiedlichen Empfindlichkeit gegen dynamische, th:rmische u_ dgl. Einwirkungen gewinnen.
  • Man kann die Sprengmittel z. B. in der Weise herstellen, daß man das betreffende Alkalimetäll oder Erdalkalimetall oder die Legierung der Alkalimetalle oder Erdalkalimetalle und das Halogenderivat oder die Sauerstoff- oder Schwefelverbindung usw. in getrennten Ampullen, die dünnwandig und leicht zertrümmerbar sind, abgefüllt in ein Bohrloch einbringt. Durch Stoß oder Schlag, werden dann die Ampullenwandungen zersprengt, wobei gleichzeitig der Stoß ausreicht, die Detonatioa einzuleiten.

Claims (1)

  1. PATENT-ANS2RUCH: Verfahren zur Herstellung von Sprengmitteln, darin bestehend, dä.ß man Alkalimetalle oder ErdalkalimetaEe oder Gemische oder geeignete Legierungen wie Amalgame derselben mit organischen Ha logenverbindungen oder mit anorganischen Halogenverbindungen, soweit sie nicht Hah,idsalzcharakterhaben, oder auch mit organischen oder anorganischen Sauerstoff- oder Schwefelverbindungen, soweit sie nicht der Gruppe der Metalloxyde oder Metallsulfide angehören, oder auch mit Verbindungen, welche zwei oder mehrere der angeführten Elemente (Halogen, Sauerstoff, Schwefel) nebeneinander enthalten, oder schließlich auch mit Mischungen der genannten Verbindungen unter sich oder mit andern Körpern zusammenbringt.
DEST36253D 1922-10-10 1922-10-21 Verfahren zur Herstellung von Sprengmitteln Expired DE396209C (de)

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