DE645929C - Sprengverfahren - Google Patents

Sprengverfahren

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DE645929C
DE645929C DEH135903D DEH0135903D DE645929C DE 645929 C DE645929 C DE 645929C DE H135903 D DEH135903 D DE H135903D DE H0135903 D DEH0135903 D DE H0135903D DE 645929 C DE645929 C DE 645929C
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Germany
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ammonium nitrate
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heating
container
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DEH135903D
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HEATERS Ltd
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HEATERS Ltd
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Classifications

    • FMECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
    • F42AMMUNITION; BLASTING
    • F42BEXPLOSIVE CHARGES, e.g. FOR BLASTING, FIREWORKS, AMMUNITION
    • F42B3/00Blasting cartridges, i.e. case and explosive
    • F42B3/04Blasting cartridges, i.e. case and explosive for producing gas under pressure
    • F42B3/06Blasting cartridges, i.e. case and explosive for producing gas under pressure with re-utilisable case

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • General Engineering & Computer Science (AREA)
  • Air Bags (AREA)

Description

  • Sprengverfahren Die Erfindung betrifft Sprengverfahren, die sich dadurch auszeichnen, daß sie in Bergwerken, in denen die Gefahr schlagender Wetter besteht, und an ähnlichen Stellen ohne Gefahr angewandt werden können.
  • Man hat hierzu bisher Patronen benutzt, die unter einem hohen Druck stehendes Kohlendioxyd enthalten, das durch eine eingelagerte Heizpatrone auf den notwendigen Druck gebracht wird.' Die Anwendung von -derartigen Sprengpatronen hat den Nachteil, daß man sorgfältige Vorkehrungen treffen muß, um ein Undichtwerden der unter hohem Druck stehenden. Patrone zu verhindern, und daß man zum Laden der Patrone eine besondere Ladeeinrichtung benötigt. .
  • Gemäß der Erfindung wird vorgeschlagen, die Anwendung von dauernd unter hohem Druck stehenden Patronen dadurch zu umgehen, daß an Stelle von flüssigem bzw. gasförmigem # Kohlendioxyd Ammoniumnitrat verwendet wird, das beim Erhitzen unter Abgabe unbrennbarer Gase zerfällt. Die Erhitzung dieses Salzes erfolgt durch eine eingelagerte Heizpatrone, die vorzugsweise aus einer Mischung von einem Sauerstoff enthaltenden Salz, beispielsweise Kaliumchlörat oder Kaliumperchlorat;mit einem Brennstoff besteht.
  • Die Zündung der Heizpatrone erfolgt dabei in der üblichen Weise durch elektrischen Strom.-Um die Heftigkeit der Sprengung zu vermindern und zu regeln, können in Mischung mit dem beim Erhitzen unter Abgabe unbrennbarer Gase zerfallenden Hauptsalz andere durch Erhitzen weniger leicht zersetzbare Salze, wie Chloride, benutzt werden. Gute Ergebnisse sind durch Anwendung von 40 °l, Natriumchlorid erhalten worden. Weitere derartige Salze, die in zufriedenstellender Weise angewendet werden können, sind Ammoniumchlorid, Ammoniumoxalat, Natriumbicarbonat, Zinksulfat, Magnesiumsulfat, Natriumsulfat u. dgl. Diese Salze nehmen im Lauf der Zersetzung Wärme auf und verringern hierdurch die Heftigkeit der Sprengung. ' Es ist zwar bekannt, Alkalichlorat, -perchlorat oder -nitrat bei Kohlendiox3id-Sprengpatronen als Heizladung zu benutzen. Hierbei werden sie einerseits nicht als Hauptladung und andererseits nicht in Verbindung mit Wärme aufnehmenden Salzen benutzt, so daß sie bei ihrer Zündung explosive Gase entwickeln. ' Das bei dem Verfahren gemäß der Erfindung benutzte Ammoniumnitrat wird allein oder, in Mischung mit den Kühlsalzen in Patronenbehältern eingeschlossen, wie sie zum Aufbewahren von komprimierten Kohlendioxydladungen bereits bekannt sind. Das Ammoniumnitrat wird vorzugsweise in körnigem Zustande angewendet, beispielsweise so, daß es durch ein Sieb mit 3,2 Maschen auf i cm hindurchgeht und von einem Sieb mit 24 Maschen auf i cm zurückgehalten wird. " ` Es ist oft erwünscht, das Ammoniumnitrat mit ungefähr i bis 2 11, Asbestfiber zu mischen, um ein nachträgliches Zusammen backen und Rekristallisieren der Masse zu' verhindern.
  • Die Menge der benutzten Heizladung ist derart, daß sie die zur Zersetzung des Ammoniumnitrates erforderliche Wärme liefert. Die Reaktion verläuft nach der Gleichung: 2NH,,N03=2Nu,+4H.0+0.. Die Dichte der Salzladung in dem Behälter beträgt ungefähr 0,3 bis o,5, d.li. das Gewicht der Salze im Verhältnis zu dem von ihnen eingenommenen Kubikraum hat ungefähr dieses Verhältnis zu dem Gewicht eines ent-. sprechenden Wasservolumens.
  • In der Zeichnung ist beispielsweise ein Behälter schematisch.dargestellt, der in Verbindung mit dem Verfahren gemäß der Erfindung benutzt werden kann. Behälter dieser Art sind bereits zum Aufbewahren von komprimierten Kohlendioxyd-Ladungen bekannt.
  • Der Behälter i i hat in der Nähe des einen Endes einen Sitz 12, auf dem eine abscherbare Stahlscheibe 13 ruht, die durch einen mit Gewinde versehenen Pfropfen 14 in Stellung gehalten wird. Der Pfropfen hat einen Innendurchgang 15, der mit vier Auslaßöffnungen 16 in Verbindung steht, die am Ende des Pfropfens quer durchgebohrt sind. Wenn die Heizladung zersetzt wird und der im Behälter erzeugte Innendruck genügt, die Scheibe 13 abzuscheren, so wird der abgescherte Teil der Scheibe durch den Durchgang 15 an der Öffnung 16 vorbei in das Ende des Durchganges gedrückt. und die unter Druck stehenden Gase treten durch die Oueröffnungen 16 aus.
  • Der abgescherte Teil der Scheibe kann später aus dem Gewindepfropfen 14 durch einen Durchschlag entfernt werden, der durch eine öffnung 17 am Ende des Pfropfens eingetrieben wird. Innerhalb des Behälters i i befindet sich eine Heizladung 18, die eine elektrisch abbrennbare Zündladung oder eine Pulverlunte i9 enthält. Die Zündladung ist mit einer Stromquelle durch zwei Drähte verbunden, die durch einen in das andere Ende des Behälters eingeschraubten Pfropfen 21 hindurchgehen. Außerdem ist noch eine Stopfbuchse 22 vorgesehen.
  • Ein Undichtwerden der Stopfbuchse wird durch eine leicht zusammendrückbare Scheibe 23 verhindert, die die beiden Drähte umfaßt.
  • Der- Druck, mit dem die Gase austreten, ist abhängig von der Stärke der abscherbaren Stahlscheibe 13, die entsprechend dem gewünschten Druck gewählt wird. Nach *der Anwendung wird der Behälter zur Wiederbenutzung gereinigt, mit einer neuen Ladung gefüllt und mit einer neuen Scheibe versehen. :Die Ausbildung des Behälters kann etwas ein--;fächer sein als die bekannte, Kohlendioxyd enthaltende Patrone, da man nicht um ein bei der Lagerung stattfindendes Austreten von unter Druck stehenden Gasen besorgt zu sein braucht.
  • Es wurden folgende Versuche mit Stahlbehältern, wie i i, durchgeführt, die einen Innendurchmesser von ungefähr 3, i 8 cm und eine Länge von 76,2 cm hatten. Der Behälter hatte eine Heizladung 18, die aus einer Celluloseacetat- und Kaliumperchlorat-Mischung bestand. Die Stärke der abscherbaren Scheibe 13 am Ende des Stahlbehälters betrug 27,8 mm, während ihr Abscherdurchmesser 1,9 cm betrug.
  • Die Heizladung wurde in der üblichen Weise elektrisch gezündet.
  • - Versuch i.
  • Der Zylinder wurde mit 130 g Ammoniumnitrat und mit 70 g einer Heizmischung enthaltenden Heizladung gefüllt. Dies ergab eine schnelle und wirksame Sprengung.
  • Versuch 2.
  • Der Zylinder wurde mit 200g einer aus 25 0(o Ammoniumchlorid und aus 75'1, Amnioniumnitrat bestehenden Mischung gefüllt. Die Heizladung enthielt 65g einer Heizmischung. Das Ergebnis war eine heftige Sprengung ohne irgendwelchen unzersetzten Rückstand.
  • Versuch 3.
  • Hierbei wurde eine Ladung von 150 g einer aus 75010 Ammoniumnitrat und- 25 % Natriumchlorid bestehenden Mischung und 6o g einer Heizladung mit ausgezeichneten Ergebnissen angewendet. Die Zeit, die zur Erreichung des höchsten Druckes vor dem Abscheren der Scheibe erforderlich war, betrug 6 Sekunden.
  • Versuch Bei diesem Versuch wurden 200g einer Mischung von 840/, Ammoniumnitrat und 16 % Ammoniumoxalat angewendet. Von der Heizladung wurden 5o g verwendet.
  • Bei einem Versuch, der in hartem, sandigem Boden durchgeführt wurde, brach der Sprengschuß den Boden gut auf.
  • Versuch 5.
  • Hierbei wurden 175g reines Ammoniumnitrat benutzt und die Heizladung wurde auf 40 9 verringert. Die Heizladung wurde im Behälter mit der Ammoniuinnitratladüng in enge Berührung gebracht. Das Ergebnis war ein ausgezeichneter Sprengschuß. In dem Behälter verblieb kein Rückstand, und bei der Sprengung wurde keine Verzögerung festgestellt.
  • Versuch 6.
  • In diesem Fall wurde eine Mischung angewendet, die ähnlich der beim Versuch 3 benutzten war, jedoch wurden 250 g Ammoniumnitrat an Stelle von 150 g angewendet, und die Heizladung betrug nur 50 g. Das Ergebnis war ein ausgezeichneter Sprengschuß.
  • Versuch 7.
  • Bei diesem Versuch wurde ein kleinerer Behälter für die nur ein Innenvolumen von 30o ccm aufweisende Ladung benutzt, mit dem bei Verwendung von 87g reinem Ammoniumnitrat in Verbindung mit Zog einer Heizladung eine ausreichende Sprengwirkung erreicht wurde.
  • Versuch $.
  • Hierbei wurde ein Behälter benutzt, der ähnlich dem beim Versuch 7 benutzten ist. Die Ladung bestand aus 120g einer 75% Ammoniumnitrat und 2501, Natriumchlorid enthaltenden Mischung. An Stelle der Heizladung, die aus der vorher erwähnten Perchloratzusammensetzung, enthaltend Celluloseacetat und Asbest, bestand, kann im vorliegenden Falle gewöhnliches Schwarzpulver (30g) angewendet werden. Das Ergebnis war ein ausgezeichneter Sprengschuß.
  • Der Unterschied in der Wirkung bei der Benutzung von Ammoniumnitrat allein oder in Mischung mit weniger leicht zersetzbaren Salzen wird durch folgende Versuche veranschaulicht: Versuch A. a Die Heizladung betrug 6o- einer überchlorsauren Salzmischung. Die Ammoniumnitratmenge betrug i 5o g. Es war also das gleiche Gewicht der Ladung wie bei dem oben angegebenen Versuch 3 vorhanden.
  • Diese Ladung zerriß die Scheibe des Behälters ohne jede Verzögerung. Die Ladung wurde in einem sehr harten, sandigen Boden zur Explosion gebracht und brach fast o,85 cbm Erde auf.
  • Versuch B.
  • Bei einer Sprengung mit der Ladung nach Versuch 3 betrug die aufgebrochene Erde etwas über o,6 cbm, und die Explosionsverzögerung dauerte 6 Sekunden. Versuch C.
  • Dieser Versuch war ähnlich den Versuchen A und B, jedoch wurden i 5o g einer Mischung aus 7511, Ammoniumnitrat und :2501, Ammoniumchlorid benutzt. Die Verzögerung der Explosion betrug 3 Sekunden. Der Betrag an aufgeworfener Erde war 0,7 cbm.
  • Versuch D.
  • Dieesr Versuch war ,ähnlich dem, Versuch A, jedoch wurden nur 139 g Ammoniumnitrat angewendet. Dieser Betrag ist errechnet worden, um bei der Zersetzung denselben Betrag an Gasen zu erhalten wie bei einer i 5o g betragenden Mischung aus 7501, Ammoniumnitrat und 2-50f, Ammoniumchlorid. Diese Ladung explodierte unter denselben Bedingungen mit einer Verzögerung von 3 Sekunden und brach annähernd o,6 cbm Erde auf.
  • a) Der Vergleich des Versuches D mit dein Versuch B (Versuch 3 der Beschreibung) zeigt, daß die Zusetzung von Natriumchlorid nicht nur ermöglicht, dieselbe oder möglicherweise eine größere Explosionswirkung mit einer kleineren Menge Ammoniumnitrat zu erhalten, sondern daß die Explosionsverzögerung von 3 auf 6 Sekunden vergrößert wird.
  • b) Der Vergleich des Versuches A mit dem Versuch B ergibt, daß bei gleichem Ladungsgewicht eine beträchtliche Explosionsverzögerung durch Anwendung von Natriümchlorid bewirkt wird.
  • c) Obwohl Ammoniumchlorid selbst durch Wärme zersetzbar ist, ist es weniger leicht zersetzbar als Ammoniumnitrat und absorbiert bei der Zersetzung Wärme. Das Ammoniumchlorid kann daher mit Bezug zum Ammoniumnitrat als ein Wärme absorbierendes Salz angesehen werden.
  • Der Vergleich des Versuches C mit dem Versuch B zeigt, daß bei gleich großer Gaserzeugung und einer Explosionsverzögerung die Explosion beim Versuch C wirksamer im Aufbrechen der Erde war.
  • d) Die obigen Versuche zeigen, daß der Neigung des Ammoniumnitrates zur Explosion durch Anwendung von durch Wärme weniger leicht zersetzbaren Salzen entgegengewirkt wird und daß durch Anwendung derartiger Salze die Explosionsverzögerung mit einem Kraftgewinn bei einer bestimmten Menze Nitrat erhalten bleibt.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: -i. Sprengverfahren mit inerten Druckgasen unter Verwendung einer druckfesten Patrone, aus deren Ladung die Gase mittels einer eingelagerten Heizpatrone auf den notwendigen Druck gebracht werden, dadurch gekennzeichnet, daß als Ladung für die Patrone Ammoniumnitrat verwendet wird. Sprengverfahren nach Anspruch t, dadurch gekennzeichnet, daß in Mischung mit dem Ammoniumnitrat ein zweites durch Hitze weniger leicht zersetzbares Salz, z. B. Ammoniumchlorid oder NTatriumchlorid, benutzt wird.
DEH135903D 1932-02-24 1933-04-11 Sprengverfahren Expired DE645929C (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEH135903D DE645929C (de) 1932-02-24 1933-04-11 Sprengverfahren

Applications Claiming Priority (2)

Application Number Priority Date Filing Date Title
GB556832A GB397203A (en) 1932-02-24 1932-02-24 Improvements in or relating to blasting cartridges
DEH135903D DE645929C (de) 1932-02-24 1933-04-11 Sprengverfahren

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DE645929C true DE645929C (de) 1937-06-05

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ID=25981005

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DEH135903D Expired DE645929C (de) 1932-02-24 1933-04-11 Sprengverfahren

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DE (1) DE645929C (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE932596C (de) * 1950-07-20 1955-09-05 Du Pont Druckgas erzeugende Sprengpatrone

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE932596C (de) * 1950-07-20 1955-09-05 Du Pont Druckgas erzeugende Sprengpatrone

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