DE683469C - Kohlenstaub- und schlagwettersichere Sprengladungen - Google Patents

Kohlenstaub- und schlagwettersichere Sprengladungen

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DE683469C
DE683469C DEW91256D DEW0091256D DE683469C DE 683469 C DE683469 C DE 683469C DE W91256 D DEW91256 D DE W91256D DE W0091256 D DEW0091256 D DE W0091256D DE 683469 C DE683469 C DE 683469C
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DE
Germany
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explosives
firedamp
cartridges
coal dust
cartridge
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Expired
Application number
DEW91256D
Other languages
English (en)
Inventor
Dipl-Ing Wilhelm Kessen
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WESTF ANHALTISCHE SPRENGSTOFF
Original Assignee
WESTF ANHALTISCHE SPRENGSTOFF
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Publication date
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Expired legal-status Critical Current

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  • Devices Affording Protection Of Roads Or Walls For Sound Insulation (AREA)

Description

  • Kohlenstaub- und schlagwettersichere Sprengladungen Es ist bekannt, daß die Anwendung von Sprengstoffen in Kohlenbergwerken verschiedene Gefahren mit sich bringen kann. Durch ungeeignete Sprengstoffe kZnnen die in diesen Bergwerken vorhandenen Schlagwetter oder der Kohlenstaub zur Entzündung oder Explosion gebracht werden. Selbst die von den zuständigen Behörden zur Verwendung in Kohlenbergwerken zugelassenen sog. Wettersprengstoffe können unter Umständen zu Explosionen Anlaß geben, besonders dann, wenn sie unsachgemäß verwendet werden.
  • In Zusammenarbeit mit den für die Sicherheit in den Bergwerken zuständigen Behörden hat sich die Industrie schon lange bemüht, die Sicherheit der zu verwendenden Sprengstoffe immer mehr zu steigern. So ist z.B. schon seit vielen Jahren vorgeschlagen worden, die Sprengstoffe mit einer Umhüllung oder Aufladung aus solchen Stoffen zu versehen, durch welche die Flamme des Schusses abgekühlt oder weniger gefährlich gemacht wird. Als derartige Aufladungen sollen z. B. inerte Stoffe, wie Gesteinsstaub, Alkalichloride, Alkalibicarbonate, kristallwasserhaltige Verbindungen u. dgl., verwendet werden.
  • Umhüllungen oder Aeladungen von inerten Stoffen, haben verschiedene Nachteile. Zunächst stellen indifferente Stoffe einen Ballast dar, der nicht für die Sprengwirkung nubbär gemacht werden kann. Infolgedessen kann man ineinem Bohrloch gegebener Größe nur eine geringere Menge von Sprengstoffen unterbringen, werm hierzu noch eine indifferente Aufladung verwendet wird, oder aber man muß Bohrlöcher größeren Durchmessers oder größerer Tiefe herstellen. Ferner macht es Schwierigkeiten, die Sprengkapsel unterzubringen, da bei Patronen, -die aus Sprengstoffen und einer indifferenten Aufladung oder Ummantelung bestehen, diese äußere Schicht erst durchbohrt werden muß; hierbei rieselt der pulverförmige Besatz leicht aus. Schließlich wird durch die indifferente Aufladung die übertragung der Detonation von einer Patrone auf die andere erschwert.
  • Es sind ferner Spxengpatronen beschrieben worden, die aus einem Kein von brisanten Sprengstofien und einem die Längsseiten des Kerns umhüllenden Mantel aus weniger brisanten Mischungen mit einem hohen Gehalt an inerten Stoffen bestehen.
  • Beiladungen von den bisher für diesen Zweck vorgeschlagenen schwachen Sprengstoff en haben den Nachteil, daß sie nicht an den Kapfenden der Patronen oder zwischen zwei Patronen angeordnet sein können, da die Detonationsübertragung von einer Patrone zur anderen hierdurch stark herabgesetzt oder ganz verhindert wird. Iä
    Gegenstand des »Patents 605 424 sil. j
    Sprengstoffe, die aus flüssigen brisanten E-
    plosivstoffen und solchen inerten Stoffen be'
    steh-en, die bei der Explosion unter ' Wärmebind-L#ng inerte Gase, wie Kohlensäure und Stickstoff, entwickeln. Die inerten Stoffe, unter denen besonders die Alkalibicarbonate hervergehoben werden, sollen in Mengen verwendet werden, die die Menge der brisanten flüssigen Explosivstoffe überschreiten.
  • Es wurde nun gefunden, daß die Schlagwetter- upd Kohlenstaubsicherheit von anderen Sprengstoffen wesentlich erhöht werden kann, wenn sie zusammen mit einer Beiladung aus Sprengstoffen nach dem Patent 605 424 verwendet werden. Es sei dabei dahingestellt, ob diese Wirkung auf die hohe Detonationsgeschwindigkeit, auf ihre niedrige Explosionstemperatur oder auf die Entwicklung von Schwaden aus inerten Gasen zurückzuführen ist.
  • Beiladungen aus Sprengstoffen nach dern Patent 6o5 424 setzen auch die Detonationsübertragung nicht herab, sondern dienen eher zur Verbesserung der Detonationsübertragung von Patrone zu Patrone.
  • Zur Herstellung von Sprengladungen gemäß der vorliegenden Erfindung kann so \,erfahren werden, daß in das Bohrloch zuerst eine oder mehrere Patronen der bekannten Bergbausprengstoffe eingeführt werden und als Abschluß darauf eine oder mehrere. Patrenen von Sprengstoffen nach dem Patent 6o5 424. Die Zündung kann hierbei je nach Wunsch im Bohrlochtiefsten oder #in der Patrone aus Sprengstoffen nach dem Patent 605 424 angebracht sein. Bei Verwendung mehrerer Sprengpatronen kann auch nach z. B. je einer oder zwei Patronen der anderen Sprengstoffe eine Patrone aus Sprengstoffen nach dem Patent 6o5 424 folgen. Vorteilhaft wird hierbei aber darae geachtet, daß die oberste. Patrone ein-a Patrone von Sprengstoffen nach dem Patent 6o5 424 ist, da hierbei die Schlagwetter- und Kohlenstaubsicherheit dieser Gemische am besten zur Geltung kommt.
  • Anstatt gesprengte Patronen von Sprengstoffen nach dem Patent 605 424 und anderen Sprengstoffen zu verwenden, können sie auch schon von vornherein durch Unterbringung in einer gemeinsamen Umhüllung zu einer fertig-en Ladung vereinigt sein. Ebensogut lassen sich die verschiedenen Sprengstoffe auch in einer Patrone anordnen, wobei sie z. B. durch eine Pappscheibe voneinander getrennt sein können. Das eine Ende der Patrone oder der ganzen Ladung enthält dann den Sprengstoff nach dem Patent 605 424.
    Um Verwechselungen bei der Anbringung
    ZÜndung und bei der Einführung in das
    loch zu. verhindern, kann dieses Ende
    I>ack eic Z ng et oder sein, der z. B. Patrone durch besonders Färbung der ge-
    Umhüllung. Wenn man ganz sicher gehen Z> will, so kann man den Sprengstoff nach dem Patent 605 424 auch an beiden Enden der Patrone bzw. der Ladung unterbringen.
  • Als besonders zweckmäßig haben sich Patronen erwiesen, die als Beiladung an beiden Enden Sprengstoffe nach dem Patent 6o5 424 und außerdem noch eine Umhüllung aus Sprengstoffen- nach dem Patent 605 424 enthalten. Derartige Patronen können z. B. aus einem Kern eines gewölinlielien Sprengstoffs bestehen, der in paraffiniertes Papier eingeschlagen ist. Dieser patronierte Kern ist allseitig von einer Umbüllung aus Sprengstoffen nach dem Patent 6o5 424 umgeben, und zwar ist an den beiden Enden je eine Schicht angemessener Dicke und an den Längsseiten einMantel angeordnet. Dasganze ist wieder mit. Papier umhüllt und bildet die gebrauchsfertige Patrone.
  • Die Schlagwetter- und Kohlenstaubsicherheit wird durch Anwendung einer Beiladung aus den gekennzeichneten Gemischen so weit erhöht, daß es unter besonders günstigen Umständen sogar möglich ist, ohne Verwendung von Besatzmaterial zu, sprengen bzw. eine Patrone von Sprengstoffen nach dem Patent 605 424 als Besatz zu, gebrauchen.
  • Zum Vergleich und als Beispiel sind nachstehend die Beschüsse einiger Sprengstoffe und Sprengladungen in einer unserer Versuchsstrecken angeführt. Verwendet wurden hierzu folgende Mischungen:
    i. Dynamit
    65,0,0/0 gel. Nitroglycerin,
    26,8 % Natronsalpeter,
    8,o % Holzmühl,
    o,2%-Caput mortuurn,
    100,00/0.
    2. Gelatin-öser Wett-erspre-ng s t o f f
    28,5% gel. Nitroglyoerin,
    3o,5% Ammonsalpeter,
    0,7 Ojo Gelose (Aufschwemmung
    von Caragheenmoos in
    Was-.er),
    0,30/0 Holzmehl,
    o,5% Talkum,
    39,50/0 Kochsalz,
    100200/0.
    Dieser Sprengstoff ist vom Reichs- und Preußischen Wirtschaftsministerium zum Vertrieb an Kohlenbergwerke zugelassen.
    3. Mischung (nach dem
    Patent 6o5424)
    i o, o % Nitroglycgrin,
    2,0% Holzfaserstoff,
    6,oo/o Natronsalpeter,
    32,0% Kochsalz,
    5o,oo/o Natriumbicarbönat,
    100,00/0.
    Beim Beschuß von Dynamitpatronen von 8og wurden in der Versuchsstrecke Schlagwettergemische mit etwa 8,5 % Hammgas regelmäßig gezündet. Wurden gleiche Dynamitpatronen mit 120g der Mischung nach Beispiel 3 allseitig umhüllt, so fand rege-lmäßig keine Zündung des Schlagwettergemisclies statt.
  • Ein ähnliches Ergebnis wurde beim Vergleich des. gelatinösen Wettersprengstoffs mit der Mischung nach Beispiel 3 erzielt. Bei einer Ladung voll- 4 Patronen des. gelatinösen Sprengstoffs von je ioog wurde bei einem Versuch unter besonders erschwerten Bedingungen ein Schlagwettergemisch mit 8,5 bis 9,oo/o Hammgas in vier von fünf Fällen ,gezündet. Wurden gleiche Mengen des gelatinösen Wettersprengstoffs mit je ioog der Vischung nach Beispiel 3 allseitig umhüllt, #so fand bei Anwendung von ebenfalls 4 Patronen keine Zündung von Schlagwetter statt.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Kohlenstaub- und schlagwettersich£re Sprengladungen aus bekannten Sprengm sto,ffen mit einer Beiladung aus inerte Stoffe enthaltenden Sprengstoff-en, dadurch gekennzeichnet, daß Sprengstoffe nach dem Patent 6o5 424 in Form von Abschlußpatronen oder Abschlußladungen an einem oder beiden Enden der Ladung oder Patrone bzw. als Zwischenladungen bei mehreren hintereinander angeordneten Sprengstoffla,dungen als Beiladung verwendet werden.
  2. 2. Sprengladungen nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet ' daß Sprengstoffe nach dem Patent 605424 auch noch als Umhüllung der eigentlichen Sprengladungen oder Patronen vorhanden sind.
DEW91256D 1933-02-25 1933-02-25 Kohlenstaub- und schlagwettersichere Sprengladungen Expired DE683469C (de)

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