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Verfahren zur Herstellung von Sprengluftpatronen. .Nach dein Verfahren
des Hauptpatentes 367333 wird der Kohlenstoffträger in Körpern von möglichst
gleichmäßiger Größe herge g stellt. Will man die '#Vettersicherheit der den
Kohlenstoff in Körperform enthaltenden Patronen durch Zufügung von Wasser erh5hen,
so stößt man auf Schwierigkeiten.
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Es hat sich nun ergeben, daß man diese Wirkung zweckmäßig nicht durch
Hinzufügung von Wasser, sondern durch eine Iiiiprignierung der gekörnten Kohlenstoffträger
mit SalzIGsungen erreicht. Das zum Imprägnieren dienende Lösungsmittel verdampft
wieder, zufolgedessen die Patronenbestandleile zur Herstellung der Patronen wieder
trocken sind.
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Die Kohlenstoffträger werden ganz oder teilweise mit Salzlösunggen
imprägniert und dann ,getrocknet. Durch einen einfachen Zusatz von Salzen erreicht
man keine zuverlässige Sicherlieit der Ladung auch selbst innigstes Verinischen
führt nicht zum Ziele. Mischt nian z. B. gekörnten Kork mit Ammon#sulfat und Kochsalz
trocken und tränkt die Patrone mit Sauerstoff, nachdem inan sie mit einer Zündschnur
versehen hat, so brennt die Patrone nach erfolgter Zündung rasch und unter starkein
Besatz sogar unter teilweiser Explosion ab. Löst man dagegen das Ainnionstilfat
allein oder init Kochsalz zusammen auf und vermischt diese Salzlösung init dein
ge-23 körnten Kork, so erhält man nach dem Anstrocknen der Mischungen ein Vorprodukt,
clas, mit flüssigein Sauerstoff getränkt, init ;7iiilclsclin,ur äußerst schwer zündbar
ist und, wenn überhaupt zezündet. außen gewöhnlich langsam brennt ind soga'r nach
kurzer Zeit von selbst erlischt.
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Die meist angewendeten Sprengluftniischungen, die feinsten Ruß oder
Korkschleifmehl u. dgl. als Koh-lenstoffträger besitzen, bedürfen nachweislich zur
Einleitung ihrer Entflammung nur eines kleinen Funkens oder einer kleinen oder kurzwährenden
Flamme. So sind z. B. -die aussprüheaden Funken einer Zündschnur imstande, solche
Sprengladungen mit flüssigem Sauerstoff zur Entzündung zu bringen, so daß diese
offen und besonders unter Besatz abbrennen oder teilweise auch detonieren. Bei letzterem
Schuß ist deshalb bei Zündschnurzündung öfters Frühzündung beobachtet worden, wenn
die Zündschnur nicht sprühsicher war, weil die Sprengladung vor Detonieren des Hütchens
angesteckt wurde.
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Als Ausführungsbeispiel sei genannt. Gekörnter Kork wird mit gleichen
Ge-#vichtsteilen einer 4oprozentigen Ammonstilfatlösung durchgeknetet und bis zum
gänzlichen Wasserverlust getrocknet. Wie Ver--,Liclie "ezeizt haben. ist eine damit
hergestellte Sprengluftpatrone mit flüssiger Luft Z>
durch
Funken und Flammen schwer zündbar. Das Abbrennen der durchtränkten und einmal gezündeten
Patrone geht aber viel lang-Z> b
sainer als eine einer reinen K-ork-mehlpatrolie
oder einer trockenen Mischung dergerrannten Salze mit K-orkmehl. Dagegen detoniert
bei entsprechender Initiierung die Patrone einwandfrei.
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Als besonders wirksam zur Herabsetzung der Entzfindlichkeit von Sprengluftpatronen
durch Imprägnieren der K-ohleastoffträger 21 t' haben sich erwiesen- Animonsa17e
anorganischer Säuren, wie Ammonsulfat, Ammonchlorid, Ainnionphosphat usw. Ferner
Kalziuin und Magnesiumchlorid, Alaun und Borax; für brisatite «Mischungen aber vor
allein Metall- und Ainmonsalze u. dIgl. organischer Säuren, wie benzolsaures Natrium
und die Salze organischer Basen mit Mineralsaure, wie Anilinhydrochlorid. Es können
natürlich zur Inipragnierung auch Mischungen (-ler genannten Stoffe benutzt werden.
Naturgemäß iii,i-ni-nt mit der Entzündungsernpfindlichkeit auch die Empfindlichkeit
gegen mechanische Einflüsse, wie Stoß und Schlag, ab. Weiter erzielt man durch Imprägnieren
m-it Salzen den Vorteil, daß ein Nachglimmen von tinvoll-, ndig detonierenden Resten
bei ungenügenstä der Initiierung verhindert sowie die Neigung 23 zur Selbstentzündl-ichkeit
in getauchtem oder ungetauchtern Zustande genommen wird.