DE1004091B - Verfahren zur Herstellung von Sicherheitssprengstoffen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Sicherheitssprengstoffen

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DE1004091B
DE1004091B DEI10177A DEI0010177A DE1004091B DE 1004091 B DE1004091 B DE 1004091B DE I10177 A DEI10177 A DE I10177A DE I0010177 A DEI0010177 A DE I0010177A DE 1004091 B DE1004091 B DE 1004091B
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DE
Germany
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flame
explosives
explosive
ammonium nitrate
solid mixture
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Pending
Application number
DEI10177A
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English (en)
Inventor
John Edmund Dolan
Peter Blackwood Dempster
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Imperial Chemical Industries Ltd
Original Assignee
Imperial Chemical Industries Ltd
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Publication date
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C06EXPLOSIVES; MATCHES
    • C06BEXPLOSIVES OR THERMIC COMPOSITIONS; MANUFACTURE THEREOF; USE OF SINGLE SUBSTANCES AS EXPLOSIVES
    • C06B21/00Apparatus or methods for working-up explosives, e.g. forming, cutting, drying
    • C06B21/0008Compounding the ingredient
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C06EXPLOSIVES; MATCHES
    • C06BEXPLOSIVES OR THERMIC COMPOSITIONS; MANUFACTURE THEREOF; USE OF SINGLE SUBSTANCES AS EXPLOSIVES
    • C06B23/00Compositions characterised by non-explosive or non-thermic constituents
    • C06B23/04Compositions characterised by non-explosive or non-thermic constituents for cooling the explosion gases including antifouling and flash suppressing agents
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
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    • C06BEXPLOSIVES OR THERMIC COMPOSITIONS; MANUFACTURE THEREOF; USE OF SINGLE SUBSTANCES AS EXPLOSIVES
    • C06B31/00Compositions containing an inorganic nitrogen-oxygen salt
    • C06B31/28Compositions containing an inorganic nitrogen-oxygen salt the salt being ammonium nitrate
    • C06B31/32Compositions containing an inorganic nitrogen-oxygen salt the salt being ammonium nitrate with a nitrated organic compound

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Description

  • Verfahren zur Herstellung von Sicherheitssprengstoffen Die Erfindung bezieht sich auf neue und verbesserte Sicherheitssprengstoffe, welche hinsichtlich ihres Sauerstoffgehaltes ausgeglichen sind und die aus Ammoniumnitrat, mindestens einem selbstexplosiven, die Empfindlichkeit steigernden Mittel und mindestens einem die Flammenbildung unterdrückenden Mittel bestehen.
  • Sprengstoffe, welche Ammoniumnitrat enthalten, das durch Zusatz eines selbstexplosiven organischen Stoffes empfindlich gemacht worden ist, sind allgemein bekannt, und sie sind auch schon jahrelang weitgehend angewandt worden. Bisweilen werden solche Stoffzusammensetzungen mit einer Hülle eines die Flammenbildung unterdrückenden Mittels, beispielsweise Kochsalz oder Natriumbicarbonat, versehen, so daß diese in entflammbaren Luftgemischen sicher verwendet werden können. Sprengstoffzusammensetzungen dieser Art, bei denen das die Flamme unterdrückende Mittel der Masse selbst einverleibt ist, sind ebenfalls bekannt, und diese können ebenfalls sicher in entflammbaren Luftgemischen verwendet werden. Die Menge solcher Sicherheitssprengstoffe, die in einer entflammbaren Atmosphäre gezündet werden kann, und zwar ohne daß eine Zündung der entflammbaren Gase stattfindet, ist jedoch beschränkt. Versuche, die angestellt wurden, um die übliche Sicherheit dieser Art Sprengstoffe zu vergrößern, indem die Menge an dem die Flammenbildung unterdrückenden Mittel erhöht wird, führen zu Stoffzusammensetzungen, welche entweder durch einen üblichen Zünder nicht detonieren, oder zu solchen, welche eine Explosion nicht von einer Ladung zur anderen übertreten lassen.
  • Zweck derErfindung ist nunmehr, neue und verbesserte, eine geringe Kraft besitzende Ammoniumnitratsprengstoffe zu liefern, welche wesentlich verbesserte Sicherheitseigenschaften besitzen und die in befriedigender Weise in wesentlich größeren Mengen, als es bisher möglich war, in entflammbaren Luftgemischen abgeschossen werden können.
  • Durch Versuche, die mit in Methan-Luft-Mischungen gezündeten Sprengstoffzusammensetzungen durchgeführt wurden, wurde festgestellt, daß der hauptsächlichste physikalische Faktor, welcher die Wirksamkeit eines die Flammenbildung unterdrückenden Mittels beherrscht, dessen Teilchengröße ist, d. h. seine Oberfläche, und daß es in der Praxis notwendig ist, einen Kompromiß hinsichtlich der Teilchengröße des die Flammenbildung unterdrückenden Mittels zu schließen, da diese groß genug sein muß, um während der Explosion des Sprengstoffes seine Geschwindigkeit des Auswärtswerfens (velocity of projection) beizubehalten und sie andererseits klein genug sein muß, um die maximale Wirksamkeit hinsichtlich der Unterdrückung der Flammenbildung herbeizuführen. Es wurde in der Praxis gefunden, daß eine Teilchengröße von etwa 20 #L (3000 CM2/CCM) Ungefähr die oberste Grenze darstellt, oberhalb deren die Wirksamkeit der Flammenunterdrückung rasch absinkt. Es wurde in der Praxis weiterhin gefunden, daß ein Siebmaß von beispielsweise größer als einer Maschenweite von 66 #L ein Material ergibt, bei dem sich die Wirksamkeit der Flammenunterdrückung einem Maximum nähert. Im allgemeinen haben Stoffe dieser Art eine mittlere Teilchengröße, die wesentlich größer ist als 20 #t, d. h. daß diese eine spezifische Oberfläche von nicht weniger als 3000 cm'/'Ccm besitzen. Andererseits sinkt die Wirksamkeit der Flammenunterdrückung innerhalb des angegebenen Siebbereiches stark ab, wobei die Größe des gesiebten Materials gesteigert wird und die Gewichtsmenge solchen Materials, welche erforderlich sind, um die Sicherheit der Sprengstoffe zu liefern, sind nicht zulässig-Andererseits zeigt eine mathematische Berechnung, daß durch Verringerung der Teilchengröße auf beispielsweise weniger als 3 V., um hierdurch die größtmögliche Schutzwirkung zu erhalten, die Stoßgeschwindigkeit dieser Teilchen so verringert wird, daß sie nicht mehr die Schutzatmosphäre an der Vorderseite der Explosionsflamme ergeben.
  • Es wurde durch Versuche festgestellt, daß eine Oberfläche des Natriumehlorids von 1,84 cm" pro ccm des entflammbaren Gases erforderlich ist, um eine Flamme in einer 9volumprozentigen Methan-Methan- + Luft-Mischung zu unterdrücken. Hieraus ist zu ersehen, daß die Teilchengröße einen beträchtlichen Einfluß auf die Eigenschaften des die Flamme unterdrückenden Salzes hat. Zur.Erläuterung sei angeführt, daß, wenn beispielsweise eine Staubwolke aus einem detoniereriden Sprengstoff die Zündung von 121 einer 9volumprozentigen Methan-Methan- + Luft-Mischung unterbinden soll, folgende Gewichtsmengen an Natriumchlorid erforderlich sind, um die Oberflächenausdehnung bei verschied enen Teilchendurchmessern zu ergeben.
    Tabelle 1
    Teilchendurchmesser Salzgewicht im Gas
    2 70 g
    4 150 g
    10 300 g
    15 450
    20 600
    50 1200 g
    100 3500 g
    Da die größte Menge an Sprengstoff, welche in ein Sprengloch eingegeben wird, niemals mehr als etwa 1,5 kg beträgt und die maximale Menge an Schutzmittel niemals mehr als 50 0/, beträgt, weil nämlich größere Mengen gewöhnlich Fortpflanzungsschwierigkeiten ergeben, folgt daraus, daß die maximale Menge an die Flammenbildung unterdrückendem Mittel in dem Bohrloch etwa 750 g beträgt. Aus der obigen Tabelle ist daher ersichtlich, daß die Teilchengröße des Natriumchlorids bei einer solchen Ladung aus Sicherheitsgründen nicht mehr als 20 #t betragen sollte.
  • Andererseits wurde experimentell festgestellt, daß bei Einführung in bekannter Weise von beispielsweise 450/, Natriumchlorid einer Teilchengröße von weniger als 20 #t in Ammoniumnitratsprengstoffe, welche einen selbstexplosiven organischen, die Empfindlichkeit steigemden Stoff enthalten, die Fortschreitungsfähigkeit solcher Sprengstoffe in Frage gestellt ist.
  • Das Verfahren gemäß der Erfindung zur Herstellung von Sicherheitssprengstoffen von geringer Kraftwirkung, die hinsichtlich ihres Sauerstoffgehaltes ausgeglichen sind, und die aus Ammoniunmitrat, mindestens einem selbstexplosiven, die Empfindlichkeit steigernden Mittel und mindestens einem die Flammenbildung unterdrückenden Mittel bestehen, ist dadurch gekennzeichnet, daß ein Teil oder die ganze Menge des Ammoniunmitrats mit mindestens einemTeil des die Flammenbildung unterdrückenden Mittels zu einer festen Mischung von solcher Größe vereinigt werden, daß sie vorzugsweise zwischen 0,85 und 2,06 mm liegt und wobei das die Flammenbildung unterdrückende Mittel eine Komgröße von weniger als 20 #t bzw. ein Verhältnis von Oberfläche zu Volumen von mindestens 3000 cm2[ccm hat.
  • Vorzugsweise enthält die feste Mischung mindestens einen Teil des selbstexplosiven organischen, die Empfindlichkeit steigernden Stoffes.
  • Es wird weiterhin vorgezogen, daß der Sprengstoff eine Kraftentwicklung haben sollte, die nicht größer ist als 30 Of, derjenigen von Sprenggelatine.
  • Vorzugsweise ist es auch wünschenswert, daß die Menge an Ammoniumnitrat in der festen Mischung nicht weniger als 25 Gewichtsprozent desselben beträgt und ,daß die Menge an dem die Flammenbildung unterdrückenden Mittel in der festen Mischung nicht weniger als 45 Gewichtsprozent desselben beträgt.
  • Die feste Mischung sollte vorzugsweise eine derartige Teilchengröße besitzen, daß sie durch ein Sieb einer Maschenweite von 2,06 mm hindurchgeht und von einem Sieb einer Maschenweite von 0,85 mm zurückgehalten wird. Die die Flammenbildung unterdrückenden Mittel schließen diejenigen ein, welche üblicherweise bei Sprengstoffen verwendet werden, die in entflammbaren Atmosphären benutzt werden. Beispiele solcher die Flammen-.bildung unterdrückenden Mittel sind: Kryolit, Natriumchlorid, Natriumcarbonat, Kaliumchlorid, Flußspat, Natriumsilicofluorid und Kaliumfluorid.
  • Die Menge an dem die Flammenbildung unterdrückenden Mittel in dem Sprengstoff wird von den Eigenschaften abhängen, welche für den Sprengstoff erwünscht sind und kann sich bis zu etwa 50 Gewichtsprozent desselben ändern. Die kleinste Menge an dem die Flammenbildung unterdrückenden Mittel in der festen Mischung hängt von der Gesamtmenge des betreffenden Mittels ab, die in den Sprengstoff eingeführt werden soll. Gewünschtenfalls können sämtlicheZusatzstoffe außer dem selbstexplosiven, die Empfindlichkeit steigernden Stoff der festen Mischung einverleibt werden, worauf dann der empfindlich machende Stoff mit der festen Mischung gemischt wird. Andererseits kann, was von der Stärke des gewünschten Sprengstoffes abhängt, es der Fall sein, daß nur eine geringe Menge des die Flammenbildung unterdrückenden Stoffes in der festen Mischung zugegen zu sein braucht. Es wird auch vorgezogen, daß die feste Mischung selbst im wesentlichen hinsichtlich ihres Sauerstoffgehaltes ausgeglichen sein sollte. Dies kann dadurch erreicht werden, daß der Masse ein Sauerstoff verbrauchendes Mittel, beispielsweise ein gepulvertes kohlenwasserstoffhaltiges Malerial einverleibt wird. Hinsichtlich ihres Sauerstoffgehaltes ausgeglichene feste Mischungen haben drei Vorteile, nämlich die Wirksamkeit der festen Mischung wird vergrößert, weil ihr Kraftbeitrag bei der explosiven Zersetzung vergrößert wird, weil ihre Wirksamkeit als Verteiler des feinen, die Flammenbildung unterdrückenden Stoffes vergrößert wird und weil sie es ermöglicht, daß eine hinsichtlich ihres Sauerstoffgehaltes ausgeglichene Hauptsprengstoffmischung mit verschiedenen Anteilen der festen Mischung vermischt werden kann, um hinsichtlich ihres Sauerstoffgehaltes ausgeglichene Sprengstoffe von verschiedener Wirksamkeit zu ergeben.
  • Die festen Mischungen, die in den Sprengstoffen gemäß der Erfindung verwendet werden, können durch beliebige bekannte Arbeitsweisen zur Herstellung von festen Mischungen, kleinen Forinkörpern oder Granalien hergestellt werden. Beispielsweise kann das die Flammenbildung unterdrückende Mittel mit einer heißen Ammoniumnitratlösung gemischt werden, welche 5 bis 10 Gewichtsprozent Wasser enthält, uni einen Schlamm zu ergeben, der vergossen werden kann, worauf dann die sich ergebende feste Masse nach dem Abkühlen gebrochen wird. Es ist weiterhin möglich, geschmolzenesAmmoniurnnitrat oder eine heiße Ammoniumnitratlösung, die mit dem pulverisierten, die Flammenbildung unterdrückenden Mittel gemischt ist, trocken zu versprühen. Weiterhin ist es auch möglich, die festen Mischungen dadurch herzustellen, daß der die Flammenbildung unterdrückende Stoff mit dem Ammoniumnitrat und einem Bindemittel, wie Kollodium, oder Harzlösung, gemischt wird.
  • Das selbstexplosive organische, die Empfindlichkeit steigernde Mittel kann entweder ein fester Stoff oder eine Flüssigkeit sein, beispielsweise Trinitrotoluol, Nitroglycerin oder Äthylenglykoldinitrat.
  • Die Sprengstoffe gemäß der Erfindung können neben dem die Flammenbildung unterdrückenden Mittel, Ammoniumnitrat und dem die Empfindlichkeit steigernden Stoff auch noch andere Bestandteile enthalten, wie beispielsweise kohlenstoffhaltige brennbare Stoffe.
  • Wenn in der Beschreibung von einem Sauerstoffausgleich die Rede ist, so wird darunter die Eigenschaft ver- standen, daß der Sauerstoffüberschuß oder -mangel vorzugsweise etwa 5 g pro 100 g Sprengstoff beträgt.
  • Um die Vorteile der Erfindung voll auszunutzen, sollte der Sprengstoff vorzugsweise eine Kraftentwicklung besitzen, die nicht größer ist als 300/, derjenigen von Sprenggelatine. Es wurde gefunden, daß solche Sprengstoffe einen Sicherheitsgrad besitzen, der bisher nicht erreichbar war, indem sie hochempfindliche Methan-Luft-Mischungen nicht zünden, wenn sie unter den strengsten Prüfbedingungen abgeschossen werden.
  • Bei der Herstellung der Sprengstoffe gemäß der Erfindung sollte irgendeine Mischbehandlung, die nach der Zugabe der festen Mischungen erforderlich ist, ohne irgendeine Mahlwirkung durchgeführt werden.
  • Die Erfindung ist in den Beispielen 1 bis 6 der folgenden Tabelle erläutert, worin die Teile Gewichtsteile sind.
  • Die Sprengstoffe 1 bis 6 gemäß der Erfindung und Sprengstoffe 7 bis 11, welche nicht gemäß der Erfindung hergestellt worden sind, können durch Vermischen der in der Tabelle angegebenen Bestandteile hergestellt werden. Der im Beispiel 1 erwähnte Stoff Nitrokalk enthält etwa 45 Gewichtsprozent Ammonnitrat und etwa 55 Gewichtsprozent Calciumcarbonat einer Teilchengröße, so daß eine spezifische Oberfläche mit Bezug auf das Volumen von etwa 3000 cm2/ccm erhalten wird, d. h. eine Teilchengröße, die imwesentlichennicht größer ist als 20#t. Das in den Beispielen 3 und 4 erwähnte Nitrosalz wird dadurch hergestellt, daß 30 Teile Ammonnitrat zu 3 Teilen einer 211/,igen wäßrigen Gummiarabikumlösung zugesetzt werden, worauf die Mischung unter Umrühren auf 50 bis 60' erwärmt wird und dann 70 Teile Natriumchlorid einer solchen Teilchengröße zugesetzt werden, daß diese eine spezifische Oberfläche mit Bezug auf das Volumen von etwa 3000 cm2/ccm besitzen, d. h. von einer Teilchengröße von im wesentlichen der Größenordnung von nicht mehr als 20 #L, worauf mit dem Rühren fortgefahren wird, bis eine homogene Masse erhalten wird. Die Masse wird dann von der Heizquelle entfernt und solange abgekühlt, bis sie halbplastisch ist. In diesem Zustand wird sie durch ein Sieb einer Maschenweite von 2,06 mm durchgepreßt, abkühlen gelassen und das Material abgesiebt, welches durch ein Sieb einer Maschenweite von 0,85 mm hindurchgeht.
  • Die Detonationsgeschwindigkeit (m/Sek.), die Kraft (in Ilf, derjenigen von Sprenggelatine) und die Ladungsgrenze jedes Sprengstoffes sind bestimmt worden und in der Tabelle angegeben. Die Prüfung, welche durchgeführt wurde, um die Ladungsgrenze zu bestimmen, ist eine Abwandlung des #,Angle-Shot-Mortar«-Versuches, der den empfindlichsten verfügbaren Versuch darstellt. Eine solche Versuchsanord-nung ist in J o n e s, E. Colliery Engr. Lond., 1954, 31, S. 145, beschrieben.
  • Um die Ladungsgrenze zu bestimmen, werden die Ladungen in eine V-förmige Nut eingegeben, welche in einen Metallblock eingeschnitten ist, der längs in eine zylindrische Galleriekammer eingesetzt ist. Der Metallblock ist so befestigt, daß die Nut gegen die zylindrische Wandung der Galleriekammer gerichtet ist und von dieser 20 cm entfernt ist. Die Galleriekammer ist mit einer 90/,igen Methan-Luft- + Methan-Mischung volumenmäßig gefüllt und die maximale Ladung, bei der keine Zündung dieser Mischung stattfindet, gibt die Ladungsgrenze an. Die maximale Menge, die zulässigerweise in der Gallerie gezündet werden kann, beträgt 1250 g.
  • Aus der Tabelle ergibt sich also, daß, wenn mindestens ein Teil des die Flammenbildung unterdrückenden Stoffes von einer kleinen Teilchengröße in den festen Mischungen abgeschieden wird, in diesem Falle die Menge an die Flammenbildung unterdrückendem Stoff, die zugesetzt werden kann, um eine Stoffzusammensetzung zu ergeben, die gezündet werden kann und die eine fortschreitende Explosion ergibt, größer ist als die Menge, welche gleichmäßig in dem Sprengstoff verteilt ist, um das gleiche Ergebnis zu erzielen. Der Grund hierfür kann darin liegen, daß bei der Explosion der Sprengstoffe gemäß der Erfindung sich der empfindlich gemachte, nicht in Form einer festen Mischung vorliegende Anteil zuerst reagiert und dieser die Reaktion des Ammoniumnitrats in den festen Mischungen einleitet. Die Reaktion dieses Teils des Ammoniumnitrats kann dann die Dispersion des feinverteilten, die Flammenbildung unterdrückenden Stoffes in Form einer fortschreitenden Staubfront bewirken, welche eine Zündung einer entflammbaren Atmosphäre wirkungsvoll verhindert. Da mindestens ein Teil des die Flammenbildung unterdrückenden Stoffes in den festen Mischungen gebunden ist, wird eine Absorption eines flüssigen, die Empfindlichkeit steigernden Stoffes oder irgendeine Abscheidung der Teilchen eines festen, die Empfindlichkeit steigernden Stoffes, der so eine Fortschreitung einer Explosion unterbinden würde, beträchtlich verhindert, so daß die Fortschreitung der Explosion sichergestellt ist. Bei einer Feinverteilung der festen Mischungen wird jedoch der die Flammenbildung unterdrückende Stoff freigemacht und kann so in der gewünschten Weise wirksam sein.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zur Herstellung von Sicherheitssprengstoffen von geringer Kraftwirkung, die hinsichtlich ihres Sauerstoffgehaltes ausgeglichen sind und die aus Ammoniumnitrat, mindestens einem selbstexplosiven, die Empfindlichkeit steigernden Mittel und mindestens einem die Flammenbildung unterdrückenden Mittel bestehen, dadurch gekennzeichnet, daß ein Teil oder die ganze Menge des Ammoniumnitrats mit mindestens einem Teil des die Flammenbildung unterdrückenden Mittels zu einer festen Miscliung von solcher Größe vereinigt werden, daß sie vorzugsweise zwischen0,85 und 2,06 mm liegt, und wobei das die Flammenbildung unterdrückende Mittel eine Korngröße von weniger als 20 #t bzw. ein Verhältnis von Oberfläche zu Volumen von mindestens 3000 cm2/ccm hat.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der festen Mischung mindestens einTeil des selbstexplosiven organischen, die Empfindlichkeit steigernden Mittels zugesetzt wird. 3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens 25 Gewichtsprozent des Ammoniumnitrats in die feste Mischung übergeführt werden. 4. Verfahren nach Ansprach 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens 45 Gewichtsprozent des die Flammenbildung unterdrückenden Mittels in die feste Mischung eingearbeitet werden. 5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Mengen der einzelnen Komponenten derart ausgewählt werden, daß die Kraftentwicklung des Sprengstoffs nicht größer als 300f, derjenigen von Sprenggelatine ist. In Betracht gezogene Druckschriften: Britische Patentschrift Nr. 652 495.
DEI10177A 1954-05-10 1955-05-05 Verfahren zur Herstellung von Sicherheitssprengstoffen Pending DE1004091B (de)

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Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
GB652495A (en) * 1948-09-13 1951-04-25 Harold Reginald Wright Improvements in or relating to the manufacture of ammonium nitrate blasting explosives

Patent Citations (1)

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Publication number Priority date Publication date Assignee Title
GB652495A (en) * 1948-09-13 1951-04-25 Harold Reginald Wright Improvements in or relating to the manufacture of ammonium nitrate blasting explosives

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