DE395428C

DE395428C - Verfahren zur Herstellung von gegen Feuchtigkeit unempfindlichen Sprengkapseln

Info

Publication number: DE395428C
Application number: DES60743D
Authority: DE
Original assignee: HANS WALLASCH DR; SPRENGSTOFFWERKE DR R NAHNSEN
Current assignee: HANS WALLASCH DR; SPRENGSTOFFWERKE DR R NAHNSEN
Priority date: 1922-09-03
Filing date: 1922-09-03
Publication date: 1924-05-19

Description

Verfahren zur Herstellung von gegen Feuchtigkeit unempfindlichen Sprengkapseln. Zusatz zum Patent 372508. In dem Patent 377,5o8 ist ein Verfahren beschrieben worden, &egen Feuchtigkeit unempfindliche Sprengkapseln herzustellen, in der Weise, daß man dem Knallsatz der Sprengkapseln eine Ziindmasse aufpreßt, die nicht hygroskopisch ist und deren sichere Zündung durch eine rauhe Oberfläche gewährleistet wird, die entweder beim Pressen mit einem aufgerauhten Stift hergestellt wird oder die durch die Wahl eines körnigen, harten Zündpulvers trotz Pressens mit glatten Stiften bestehen bleibt.
Man hat auch weiterhin vorgeschlagen, um die Sprengkapsel Luft- und wasserdicht abzuschließen, Scheiben von Zelluloid oder Pulverscheiben über dem zu schützenden Knallsatz anzubringen. Die Zündung solcher Scheiben ist jedoch unsicher, so daß Versager unvermeidlich sind.
Es wurde nun gefunden, daß eine sichere Zündung solcher Seheiben stattfindet, wenn sie nicht glatt, sondern mit reliefartigen Ecken und Kanten versehen sind, um der Zündschnur die Möglichkeit zum sicheren Angriff zu geben. Was in dem Hauptpatent durch die unebene Fläche von Pulverkörnern erreicht wird, soll hier durch die schon bei der Fabrikation hergestellte, mit reliefartigen Kanten und Ecken versehene Angriffsfläche der Pulver-, Zelluloid-oder sonst herstellbaren, brennbaren Scheibchen erzielt werden. Hervorzuheben ist noch, daß durch den Schutz mit derartigen Auflagen eine große Ersparnis an Knallsatz erreicht wird. Das Verderben der oberen Schicht Knallsatz, wie es bei den üblichen im Handel befindlichen Sprengkapseln geschieht, fällt hier weg, so daß ein großer Überschuß an Knallsatz, um eine sichere Zündung auch nach längerem Lagern zu gewährleisten, nicht mehr nötig ist.
Beispielsweise ist die Kapsel Nr.8 mit o,85 g Trinitrotoluol und 0,4 bis 0,45 g Knallsatz und Auflage trotz längerer Lagerung in mit Wasserdampf gesättigter Atmosphäre vollkommen einwandfrei, wohingegen die üblichen Kapseln mit o,85 g Trinitrotoluol und etwa 0,7 g Knallsatz diese Probe nur teilweise trotz des hohen Knallsatzgehaltes bestehen. Diese Ersparnis an Knallsatz ist besonders in jetziger Zeit von hoher Bedeutung.
Weiterhin ist bekannt, daß die Zündfähigkeit von Bleiazid allein in Sprengkapseln sehr unsicher ist. Man hat deshalb Zusätze zum Bleiazid oder Aufladungen von leicht entzündlichen Körpern empfohlen. Hierher gehört z. B. das Patent 28440o, nach welchem Schwarzpulver, Schießbaumwolle, rauchloses Pulver, Pikrat usw. als Zündstoff aufgeladen werden sollen. Ähnlich wie beim Knallsatz bieten sie jedoch keine zuverlässige Zündung, wenn nicht die unebene Fläche absichtlich hergestellt wird oder erhalten bleibt, was durch den unebenen Stempel, durch hartes Pulver oder durch reliefartige Zündscheiben erreicht werden kann. Das Patent a8¢qoo erwähnt nicht den Hauptpunkt vorliegender Erfindung: die reliefartige Fläche, die allein sichere Zündung gewährleistet. Auch hier kann an Bleiazid bedeutend gespart werden, weil die Bleiazidmenge geschützt ist und kein großer Cberschuß über die Grenzinitialmenge notwendig ist.

Claims

PATENT-ANSPRÜCHE: r. Weitere Ausbildung des Verfahrens des Patents 37e508 zur Herst,-llung von gegen Feuchtigkeit unempfindlichen Sprengkapseln, dadurch gekennzeichnet, daß man mit reliefartigen Kanten und Ecken o. dgl. versehene Zündscheiben verwendet, die bei Isnallsatzkapseln den Knallsatz gegen die Luftfeuchtigkeit schützen und durch ihre kantige Beschaffenheit sichere Zündung gewährleisten. a. Verfahren zur Herstellung von zündsicheren Bleiazidkapseln, dadurch gekennzeichnet, daß mit reliefartigen Kanten und Ecken o. dgl. versehene Zündauflagen auf das Bleiazid geladen werden, die dessen sichere Zündung gewährleisten.