DE1964887B2 - Pyrotechnische Verstärkungssätze und deren Herstellung - Google Patents
Pyrotechnische Verstärkungssätze und deren HerstellungInfo
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- C06B45/18—Compositions or products which are defined by structure or arrangement of component of product comprising a coated component
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Description
Für die verschiedensten Anzündzwecke, z. B. bei der Zündung von Raketenmotoren auf Festtreibstoffbasis
oder zum Zünden von Gas- oder Flüssigbrennstoffen,
werden Anzünder verwendet, die neben den eigentlichen Anzündelementen, die meist aus elektrisch gezündeten
Anzündmitteln bestehen, zur Verstärkung der von diesen Mitteln gelieferten Zündflamme weitere pyrotechnische
Mischungen enthalten, welche letztlich die eigentliche Zündung des zu entflammenden Materials
bewirken.
Die elektrischen Anzündmittel, z. B. in Form von Zündhütchen, und die pyrotechnische!! Verstärkungssätze sind vorzugsweise in einem gemeinsamen Behälter
untergebracht und bestehen z. B. aus mittels eines Bindemittels granulierten Gemischen von Mennige und
Silicium und Kaliumperchlorat oder Bor und Kaliumnitrat oder Schwarzpulver.
In den meisten Fällen wird von einem solchen Anzündmittel
eine möglichst kurzfristige Übertragung der Flammenzündung auf den zu zündenden Stoff gefordert,
ohne daß dabei die Reaktion innerhalb des Behälters einen explosionsartigen Verlauf nehmen soll. Aus
diesem Grunde werden solche Anzündverstärkungsmischungen meist in defilierten Korngrößen, die je nach
der Art der Mischung verschieden sein können, hergestellt. Bei einer einmal für eine bestimmte pyrotechnisehe
Anzündmischung gewählten Körnung und der damit festgelegten Oberfläche ist aber dann die Verbrennungs-Charakteristik
und dabei die Zeit vom Anlegen des Zündstromes bis zum Erreichen des zur Zündung
des Testtreibsatzes oder der gasförmigen oder flüssigen Hauptladung in engen Grenzen definiert.
Diese einmal gewählte Korngrößenverteilung der pyrotechnischen Verstärkungssätze kann sich nun im
Verlauf der verschiedenen Arten des Transportes und der dadurch ausgeübten Stöße oder Schwingungen insofern
ändern, als die Körner sich gegeneinander oder an der Wandung des Behälters reiben und dabei einen
mehr oder weniger großen Abrieb erleiden. Nach einer solchen Beanspruchung ändert sich daher die auf die
Körnung bzw. die Oberfläche bezogene Abbrandcharakteristik der Anzündmischung in unvorhersehbarem
Ausmaß.
Gegenstand der Erfindung sind nun pyrotechnische
Verstärkungssätze für Anzündsätze, besonders zum Anzünden von Triebwerken von Feststoffraketen, bestehend
aus einer mit Nitrocellulose gekörnten Mischung von festen Oxidationsmitteln und brennbaren
Substanzen, die dadurch gekennzeichnet sind, daß die einzelnen Körner des Satzes zum Schutz gegen Abrieb
mit einem filmbildenden, nichthygroskopischen polymeren
Material, das aus nichtexplosionsfähigen Stoffen besteht, in einer Menge von 0,5 bis 5 Gewichtsprozent
überzogen sind.
Durch die US-Patentschrift 2 988 438 sind zwar auch schon pyrotechnische Sätze aus festen Oxidationsmitteln
und brennbaren Substanzen bekannt, die polymeres Material enthalten. Dort wird das polymere Material
jedoch zum Körnen der Mischungen verwendet und muß demzufolge in erheblich größerer Menge als
bei der Herstellung der vorliegenden Überzüge eingesetzt werden. Dies führt dazu, daß die auf diese Weise
gekörnten pyrotechnischen Sätze in ihren Abbrandcharakteristiken nachteilig verändert werden. Wenn dagegen
das polymere Material in den erfindungsgemaß eingesetzten Mengen als Überzug zu bereits gekörnten
Anzündsätzen vorhanden ist, treten diese Nachteile nicht auf, und es ergeben sich trotzdem die genannten
Vorteile der guten Rieselfähigkcit.
Das filmbildende Material besteht z. B. aus natürlichen oder künstlichen Polymeren oder Cellulosederivaten.
Genannt seien z. B. Natur- oder Kunstkautschuk, vorteilhaft unter Zugabe von Vulkanisationsmittel^
Polyolefine, z. B. Polyäthylen, Polypropylen oder deren Mischpolymerisate, Polyvinylchlorid, Polyurethane, Polyamide,
Äthyl-, Benzyl-, Acetyl- und Nitrocellulose, gegebenenfalls zusammen mit Weichmachern.
Die Aufbringung des filmbildenden Materials wird zweckmäßig mittels wäßriger Emulsionen der genannten
Stoffe vorgenommen. Anschließend erfolgt dann eine Trocknung.
Grundsätzlich kann man die Filmbildner natürlich auch in organischen Lösungsmitteln gelöst aufbringen,
aber sofern sie darin überhaupt löslich sind, besteht beim Trocknen leicht eine Explosionsgefahr, denn unbrennbare
Lösungsmittel, wie chlorierte Kohlenwasserstoffe, kommen nur in wenigen Fällen überhaupt in
Frage.
Die Menge des aufgebrachten Filmbildners beträgt 0,5 bis 5 Gewichtsprozent.
Eine mit 15 % Nitrocellulose gekörnte Mischung von Mennige, Silicium und Kaliumperchlorat mit einer
Korngröße zwischen 3 und 5 mm wurde in einer Dose einer Stoßprüfung unterworfen, wobei auf die festeingebaute
Dose 60 Stöße pro Minute ausgeübt wurden. Die jeweilige Beschleunigung betrug pro Stoß das
250fache der Erstbeschleunigung. Die Prüfdauer betrug 2 Stunden = 7 200 Stöße. Nach der Prüfung wurde die
Zündmischung gesiebt. Bei einer Zündmischung, die gemäß der Erfindung mit einer 10 Gewichtsprozentigen
wäßrigen Emulsion aus Polyäthylen oberflächlich behandelt und dann getrocknet worden war (Gewichtszunahme
1 %) betrug der Abrieb unter I mm weniger als I %, während der Abrieb derselben Zündmischung
ohne diese Behandlung 30 % betrug. Gleiche Ergebnisse wurden erhalten, wenn an Stelle er Polyälhylendispersion
eine Dispersion von Äthylcellulose oder Polyvinylchlorid
auf die Oberfläche der gekörnten Mischung aufgebracht wurde.
Claims (4)
1. Pyrotechnische Verstärkungssätze für Anzündsätze,
besonders zum Anzünden von Triebwerken von Feststoffraketen, bestehend aus einer mit Nitrocellulose
gekörnten Mischung von festen Oxidationsmitteln und brennbaren Substanzen, d a durch
gekennzeichnet, daß die einzelnen Körner des Satzes zum Schufz gegen Abrieb mit einem filmbildenden nichthygroskopischen polymeren
Material, das aus nichtexplosionsfähigen Stoffen besteht, in einer Menge von 0,5 bis 5 Gewichtsprozent
überzogen sind.
2. Versiärkungssätze nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß das filmbüdende Material aus natürlichen oder künstlichen Polymeren besteht.
3. Verstärkungssätze nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das filmbildende Material
aus Polyolefinen besteht. so
4. Verfahren zur Herstellung von Verstärkungssätzen nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß das filmbildende Material in Form' von wäßrigen Emulsionen auf die Satzkörner aufgebracht
wird, die dann getrocknet werden.
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- 1970-12-24 BE BE760831A patent/BE760831A/xx unknown
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