DE594702C - Verfahren zum Besetzen von Bohrloechern - Google Patents

Verfahren zum Besetzen von Bohrloechern

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DE594702C
DE594702C DED65836D DED0065836D DE594702C DE 594702 C DE594702 C DE 594702C DE D65836 D DED65836 D DE D65836D DE D0065836 D DED0065836 D DE D0065836D DE 594702 C DE594702 C DE 594702C
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Germany
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water
borehole
filling
silica gel
filling boreholes
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Expired
Application number
DED65836D
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English (en)
Inventor
Dr-Ing Adolf Berthmann
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DYNAMIT AG
Original Assignee
DYNAMIT AG
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    • FMECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
    • F42AMMUNITION; BLASTING
    • F42DBLASTING
    • F42D1/00Blasting methods or apparatus, e.g. loading or tamping
    • F42D1/08Tamping methods; Methods for loading boreholes with explosives; Apparatus therefor
    • F42D1/24Tamping methods; Methods for loading boreholes with explosives; Apparatus therefor characterised by the tamping material
    • F42D1/28Tamping with gelling agents

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Dispersion Chemistry (AREA)
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Description

  • Verfahren zum Besetzen von Bohrlöchern Zur Erhöhung der Sicherheit bei der Schießarbeit in schlagwetter- und kohlenstaubhaltiger Atmosphäre sind bereits die verschiedensten Arten von Besatz vorgeschlagen worden, z. B. außer dem bekannten Lettenbesatz hauptsächlich Gesteinsstaub, feste Kohlensäure (Kohlensäureschnee) und Wasser. Letzteres ist infolge seiner besonders hohen spez. Wärme und Verdampfungswärme von allen Besatzarten am besten geeignet, große Wärmemengen aufzunehmen, die Explosionstemperatur dadurch in besonderem Maße zu erniedrigen und somit die Gefahr einer Entzündung von schlagenden Wettern oder Kohlenstaub zu verhindern.
  • Außerdem hat der Wasserbesatz "gegenüber allen anderen Besatzarten die sehr erwünschte Eigenschaft, den Explosionsdruck hydraulisch auch auf die vom Besatz berührten Bohrlochwandungen zu übertragen, wodurch die zermalmende Wirkung der Sprengstoffe abgeschwächt und beim Schießen in der Kohle der Stückkohlenfall vergrößert wird.
  • Aus diesen beiden Gründen ist immer wieder versucht worden, den Wasserbesatz in irgendeiner Form zur Anwendung zu bringen. Auf den ältesten Vorschlag, feuchtes Moos zu verwenden, folgte die Einführung wassergefüllter verschlossener Röhren, die vor und hinter der Sprengstoffladung in das Bohrloch eingebracht wurden, weiterhin die Anwendung von Wasserpatronen, in denen, allseitig von Wasser umgeben, der Sprengstoff eingebettet war. Ferner sind die Vorschläge bekannt, Gummi- oder Papierhüllen in das Bohrloch einzuführen und dann mit Wasser zu füllen und weiterhin den Bohrlochmund mittels sinnreicher Vorrichtungen zu verschließen und das Bohrloch unmittelbar mit Wasser zu füllen. Auch Wasserschleier zur Verhinderung von Schlagwetter- und Kohlenstaubexplosionen sind in den verschiedensten Ausführungsformen bekannt. Diese Verfahren sind teils wegen ihrer Unhandlichkeit, teils wegen ihrer hohen Kosten und der hierdurch bedingten Schwierigkeiten der Einführung nicht oder nur sehr beschränkt zur Anwendung gekommen.
  • Ein verhältnismäßig zweckmäßiger Vorschlag zur Anwendung von Wasserbesatz war der von Chalon, das Wasser durch Zusatz eines Auszuges aus Varec (Carragheen-Moos) zu gelatinieren. Die feste Gelatine läßt sich natürlich viel leichter zum Besetzen verwenden als reines Wasser. Ein Nachteil dieser sowie ähnlicher Gelatinen, etwa aus Pektin-Stoffen, Leim, Gelatine u. a., ist der, daß sie beträchtliche Mengen organischer Stoffe enthalten, die beim Abtun des Schusses nach dem Verdunsten des Wassers durch die Explosionsflamme entzündet werden und ihrerseits wieder schlagende Wetter bzw. Kohlenstaub zur Explosion bringen können.
  • Die vorliegende Erfindung vermeidet diesen Mangel dadurch, daß sie anorganische, möglichst wasserreiche Gele, wie z. B. Aluminiumhydroxyd-oder Kieselsäuregel, anwendet. Diese Gele, deren Wassergehalt über go°j, liegen kann, enthalten keinerlei brennbare Substanz mehr, die ungünstig auf die Sicherheit der Sprengstoffe einwirken könnte. Die anorganischen Bestandteile unterstützen vielmehr in ihrer feinen Verteilung, ähnlich wie Gesteinsstaub, die Wirkung des Besatzes. Die Gele haben außerdem noch alle günstigen Eigenschaften des reinen Wasserbesatzes, nämlich hohe sichernde Wirkung gegen Schlagwetter- und Kohlenstaubentzündungen und hydraulische Druckfortpflanzung, d. h. guten Stückkohlenfall, ohne dessen Nachteil der schwierigen und umständlichen Handhabung.
  • Die bereits vorgeschlagene Mitverwendung von Kieselsäuregallerte im Besatz ist von vorliegender Erfindung grundsätzlich verschieden, da nach dem bekannten Verfahren die Kieselsäuregallerte nur als Bestandteil eines schnell erhärtenden Zements zur Verkürzung der Abbindezeit zugesetzt wird, während gemäß vorliegender Erfindung die Kieselsäure Trägersubstanz für das Wasser ist. Die Gele können entweder für sich allein oder in Verbindung oder Mischung mit anderen Besatzarten verwendet werden. Sie werden entweder wie Lettenbesatz unmittelbar in das Bohrloch eingestopft oder mit besonderen Apparaten eingeführt oder in Form von Besatzpatronen oder -Schläuchen in den freien Raum des Bohrloches hineingesteckt. Ausführungsbeispiel 15o g Wasserglaslösung von 33' B6 werden mit 85o g «\ilasser verdünnt und unter Rühren mit conc. Salzsäure gerade neutralisiert. Wenige Sekunden nach der Neutralisation erstarrt die Lösung zu einer steifen Gallerte, die nach 1/,stündigem Stehen verwendungsfähig ist. Der Wassergehalt dieser Gallerte beträgt 91,5°/o.
  • Eine Lösung von 67 g kristallisiertem Aluminiumsulfat in 2 Litern Wasser wird mit einer Lösung von 2.1 g Ätznatron in 2 Litern Wasser versetzt und von dem ausfallenden Aluminiumhydroxydgel so viel Wasser abfiltriert, daß ein steifer Brei entsteht. Dieser enthält noch etwa 9.4 °/o Wasser und verhält sich bei der Prüfung in der Versuchsstrecke ebenso wie der Kieselsäuregallertebesatz.
  • Prüfung des Kieselsäuregallertebesatzes in der Versuchsstrecke gegen schlagende Wetter. Eine Ladung von Zoo g Ammonit 1, die ohne Besatz schlagende Wetter immer zündet, wird durch Besetzen mit einer Patrone mit obiger Kieselsäuregallerte von 50 g Gewicht sicher, d. h. ist nicht mehr in der Lage, schlagende Wetter zu entzünden. Um dieselbe Wirkung mit einer Besatzpatrone aus feuchtem Letten zu erzielen, muß man die dreifache Menge, nämlich 15o g, anwenden.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zum Besetzen von Bohrlöchern mit wasserreichen Gallerten, gekennzeichnet durch die Verwendung anorganischer Gallerten.
DED65836D 1933-05-04 1933-05-04 Verfahren zum Besetzen von Bohrloechern Expired DE594702C (de)

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