CH100199A - Verfahren zur Darstellung von Sprengmitteln. - Google Patents

Verfahren zur Darstellung von Sprengmitteln.

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CH100199A
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Staudinger Prof Dr Hermann
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Staudinger Prof Dr Hermann
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C06EXPLOSIVES; MATCHES
    • C06BEXPLOSIVES OR THERMIC COMPOSITIONS; MANUFACTURE THEREOF; USE OF SINGLE SUBSTANCES AS EXPLOSIVES
    • C06B43/00Compositions characterised by explosive or thermic constituents not provided for in groups C06B25/00 - C06B41/00
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C06EXPLOSIVES; MATCHES
    • C06BEXPLOSIVES OR THERMIC COMPOSITIONS; MANUFACTURE THEREOF; USE OF SINGLE SUBSTANCES AS EXPLOSIVES
    • C06B47/00Compositions in which the components are separately stored until the moment of burning or explosion, e.g. "Sprengel"-type explosives; Suspensions of solid component in a normally non-explosive liquid phase, including a thickened aqueous phase

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  • Organic Chemistry (AREA)
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Description


  Verfahren zur Darstellung von Sprengmitteln.    Es ist bekannt, dass Kalium mit Brom  sehr heftig reagiert, während mit Natrium  in der Kälte keine Umsetzung erfolgt und       c?io    Reaktion erst bei höherem Erhitzen her  beigeführt werden kann. Es     zeigte    sich nun,  dass die Umsetzung von Brom und Natrium  sehr leicht eintritt, wenn sie durch einen  heftigen Stoss oder Schlag eingeleitet wird.  



  Es wurde nun die überraschende Be  obachtung gemacht, dass nicht nur die freien  Halogene in dieser Weise mit den Alkali  n.etallen reagieren, sondern alle Halogen  verbindungen, soweit sie nicht     Haloidsalz-          c-harakter    haben.

   Es kommen also in Betracht  die anorganischen Säurechloride, die     Halogen-          verbinctungen    des Phosphors, des Schwefels,  des Siliciums und vor allem - und     dies    ist       besonders    auffallend - die im Vergleich zu       den    anorganischen     Haloidverbindungen    be  sonders stabilen organischen     Haloidverbin-          dungen;

      und zwar können sich alle     Haloid-          verbindungen    mit     Alkalimetallen    derart um  setzen, dass bei Stoss oder Schlag eine inten  sive Reaktion einsetzt, vorausgesetzt,     dass     der     reaktionsträge    Rest des Moleküls nicht  zu gross ist.

   So reagieren     1Methylenchlorid,       Chloroform,     Tetrachlorkohlenstoff,    Äthylen  chlorid,     Azetylentetrachlorid,        Pentachlor-          äthan,        Hexachloräthan,        Dichloräthylen,        Tri-          chloräthylen,        Perchloräthylen,    ebenso die  entsprechenden Jod- und Bromderivate, mit  einem     Alkalimetall    zusammengebracht, bei  Stoss     ausscrordenlich    heftig.

   In gleicher Weise  können aber auch Halogenderivate des Pro  pans, ferner     Säurehaloide,    schliesslich aroma  tische Halogenderivate, wie in der Seiten  kette oder im Kern substituierte Halogen  benzole, mit     Alkalimetallen    reagieren. Die  Detonation erfolgt um so leichter, je mehr  Halogen in dem Molekül ist und je     weniger     andere Gruppen, die bei der Detonation  nicht wirken, in demselben vorhanden sind;  vor allem, je kleiner der Kohlenwasserstoff  rest im Verhältnis zu dem Halogen ist. Ver  gleicht man die Reaktionsfähigkeit der ver  schiedenen     Alkalimetalle,    so ist das elektro  positivste, das Kalium, das reaktionsfähigste,       Lithium    das reaktionsträgste.

   Ganz beson  ders energische Explosionen werden mit der  flüssigen     Kalium-Natrium-Legierung    er  reicht, voraussichtlich deshalb, weil dort die  Berührungsfläche grösser und so die Wir-           kung    intensiver ist. Je nach Wahl der Ha  logenverbindungen und nach Wahl des Al  kalimetalles ist also der Wirkungsgrad der  Explosion verschieden. Die Kombinationen  von     Tetrachlorkohlenstoff,    Chloroform, den  Halogenderivaten des     Athans    oder Äthylens  mit Kalium, hauptsächlich- mit     Kalium-.Ta-          trium,    sind so stossempfindlich, dass sie die  heutigen Initialsprengstoffe bei weitem über  treffen.

   So tritt zum Beispiel bei     Kalium-          i\atrium-Legierungen,    die mit einem dieser  Halogenderivate     überschiehtet    sind, beim  Fallen aus 1 Meter Höhe eine furchtbare  Detonation ein. In der Fallmaschine mit  600     gr    Gewicht konnte die Fallhöhe nicht  bestimmt werden, da schon bei 2     Centimeter     Detonation erfolgt. Andere Kombinationen  sind weit unempfindlicher, so zum Beispiel       Tetrachlorkohlenstoff    gegenüber Natrium.  



  Ähnlich wie Halogenverbindungen ver  halten sich überraschenderweise auch indif  ferente Sauerstoffverbindungen gegenüber       Alkalimetallen;    entsprechend der Stellung im  periodischen System, dem weniger elektro  negativen Charakter des Sauerstoffes ist die  Detonation in der Regel hier nicht so stark  wie bei entsprechend gebauten Halogenderi  vaten. Schwefeldioxyd, Kohlendioxyd,     Oxal-          s:iuredimethylester,    neutrale     Nitroverbin-          dungen    geben, mit     Alkalimetallen    in     Be-          rÜhrung    gebracht, in gleicher Weise Kom  binationen, die gegen Schlag ausserordentlich  empfindlich sind.

   Dies ist speziell für die       Polynitroverbindungen    von Interesse, weil  durch die einmal eingeleitete Reaktion die       Polynitroverbindungen,    die Sprengstoffe, zur       h#xplosion    gebracht werden können. Schliess  lich verhalten sich auch neutrale Schwefel  verbindungen ganz ähnlich wie Sauerstoff  verbindungen; so kann zum Beispiel Schwe  felkohlenstoff mit     Alkalimetall,    mit Kalium  oder     Kalium-Natrium    zusammengebracht.  durch Schlag zur Detonation gebracht wer  den.  



  Gegenstand vorliegender Erfindung ist  demnach ein Verfahren zur Herstellung von  Sprengmitteln, z. B. von Sprengstoffen im  engere Sinne und von     Initialzündmitteln,       welches darauf beruht, dass man eine Sub  stanz, welche sich mit     Alkalimetallen    unter  Freiwerden erheblicher Energiemengen um  setzen kann, mit     Alkalimetallen    zusammen  bringt. Als derartige Substanzen kommen,  wie aus obigem hervorgeht, Halogenverbin  dungen, soweit sie nicht     Ha.loidsalzcharakter     haben, ferner     indifferente    Sauerstoffverbin  dungen und neutrale Schwefelverbindungen  in Betracht.

   Die Sprengmittel weisen den  grossen Vorteil auf, dass ihre Komponenten,  sowohl die     Alkalimetalle,    die eine Kompo  nente, wie die Halogen- oder     Sauerstoff-          oder    Schwefelverbindungen, die andere Kom  ponente, an sich     unexplosiv    oder wenig emp  findlich sind und erst bei Zusammenbringen  die gegen Stoss ausserordentlich empfindliche  Kombination ergeben.

   Das Verfahren zur  Herstellung der Sprengstoffe kann beispiels  weise so ausgeführt werden, dass man das  betreffende     Alkalimetall,    respektive die Le  gierung der     Alkalimetalle    und die Halogen  verbindung in getrennten Ampullen, die  dünnwandig und leicht     zertrümmerbar    sind,  zusammenbringt. Zum Zwecke des     8prengellS     kann man dann durch einen Stoss oder  Schlag die     Ampullenwandung    zerstören, wo  bei     gleichzeitig    der Stoss ausreicht, die Ini  tialzündung zwischen dem     Alkalimetall    und  den betreffenden Verbindungen hervorzu  rufen.  



  Über den Begriff     Alkalimetalle    sollen  auch Amalgame derselben fallen.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Darstellung von Spreng mitteln, darin bestehend, dass man eine Substanz, welche sich mit Alkalimetallen unter Freiwerden erheblicher Energiemengc>n umsetzen kann, mit Alkalimetallen zusam menbringt. UNTERANSPRüCHE 1. -Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass man Halogenverbin dungen, so weit sie nicht Haloidsalz- charakter haben, mit Alkalimetallen zu sammenbringt. 2.
    Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass man indifferente Sauerstoffverbindungen mit Alkalimetal- len zusammenbringt. <B>3.</B> Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass man neutrale Schwe felverbindungen mit Alkalimetallen zu sammenbringt. 4. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass man Gemische der in den Unteransprüchen 1, 2 und 3 genann ten Verbindungen mit Alkalimetallen zu sammenbringt.
CH100199D 1922-10-09 1922-06-21 Verfahren zur Darstellung von Sprengmitteln. CH100199A (de)

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